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Ist ein Schutzkonzept Pflicht?

Gefragt von: Tom Pietsch-Paul  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Eine explizite rechtliche Verpflichtung zur Entwicklung von umfassenden Schutzkonzepten gibt es nicht. Allerdings haben nach § 79 Absatz 2 Nr. 3 SGB VIII die Träger der öffentlichen Jugendhilfe die Verantwortung einer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung.

Wer muss ein Schutzkonzept haben?

Das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) verpflichtet Kitas und alle anderen Einrichtungen der Jugendpflege, ein Schutzkonzept gegen Gewalt zu entwickeln.

Was muss in ein Schutzkonzept?

Welche Bestandteile haben Schutzkonzepte?
  1. Leitbild. ...
  2. Verhaltenskodex und Selbstverpflichtungserklärung. ...
  3. Fortbildungen. ...
  4. Personalverantwortung. ...
  5. Partizipation von Kindern und Jugendlichen. ...
  6. Präventionsangebote. ...
  7. Beschwerdeverfahren. ...
  8. Notfallplan.

Warum brauchen Kitas ein Schutzkonzept?

Schutz vor Missbrauch, Gewalt und sexuellen Übergriffen unter Kindern. Die in den letzten Jahren entwickelten Schutzkonzepte in Kitas zeigen, dass der Schutz vor sexuellem Missbrauch häufig nicht isoliert angegangen, sondern mit Prävention sonstiger Formen von Gewalt verbunden wird.

Was versteht man unter Schutzkonzept?

Schutzkonzepte zur Prävention und Intervention sind ein Zusammenspiel aus Analyse, strukturellen Veränderungen, Vereinbarungen und Absprachen sowie Haltung und Kultur einer Organisation.

Was ist ein Schutzkonzept und wie kann es implementiert werden?

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Wie erarbeite ich ein Schutzkonzept?

Was gehört alles in ein Schutzkonzept?
  1. Räumlichkeiten.
  2. Risikoanalyse zwischen Kindern.
  3. Risikofaktoren zwischen Eltern und Kind.
  4. Risikofaktoren zwischen PädagogInnen und Kind.
  5. Risikofaktoren zwischen Erwachsenen.

Was ist ein Verhaltenskodex Kita?

Die Mitarbeiter*innen sind verpflichtet, gegen jede Form von Diskriminierung, gewalttätiges oder sexistisches Verhalten und Mobbing Stellung zu beziehen. Die betreuten Kinder/Familien dürfen in unbekleidetem Zustand weder beobachtet, fotografiert oder gefilmt werden.

Wann ist das Wohl des Kindes gefährdet?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt gemäß § 1666 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) dann vor, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes unmittelbar beeinträchtigt oder bedroht ist und die Erziehungsberechtigten diesen Zustand nicht abstellen können oder wollen.

Was bedeutet Kinderschutz im Kindergarten?

Kinder unterliegen einem besonderen, gesetzlich festge- schriebenen, Schutzauftrag. Dies bedeutet, dass sie einen umfassenden Schutz vor Gefährdungen benötigen, sowohl im familiären als auch im institutionellen Kontext. Im institutionellen Kontext beginnt der Kinderschutz bereits mit der pädagogischen Konzeption.

Warum ein Sexualpädagogisches Konzept in der Kita?

Sexualpädagogik fördert die Auseinandersetzung und Reflexion eigener und gesellschaftlicher Vorstellungen und Werte in Bezug auf Sexualität, Partnerschaft und Familie. Wer seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennt, kann diese gegenüber anderen formulieren und auf deren Einhaltung achten.

Wie lautet das Schutzkonzept der Öve?

Die ÖVE/ÖNORM E 8001-1 geht in Kapitel 8 auf die zulässigen Stromquellen für die Schutzmaßnahme Schutzkleinspannung und Funktionskleinspannung ein. Zulässig dafür sind zum Beispiel: Generatoren für Kleinspannung • Sicherheitstransformatoren (nach ÖVE EN 60742 bzw.

Was ist eine Selbstauskunftserklärung?

Künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschreiben im Bewerbungsverfahren eine sogenannte Selbstauskunftserklärung. Sie deckt jenen Zeitraum ab, der vor der Einstellung liegt, jedoch noch nicht im erweiterten Führungszeugnis erfasst ist.

Was ist Grenzachtung?

Kultur der Grenzachtung

In dieser Kultur achten die Mitarbeitenden auf eine angemessene Nähe und Distanz zu den ihn anvertrauten Menschen und respektieren deren Intimsphäre. Sie erkennen unbeabsichtigte Grenzverletzungen, entschuldigen sich oder weisen andere auf ihr Verhalten hin.

Was dürfen Erzieher im Kindergarten nicht?

Erzieher dürfen also bei der Betreuung der Kinder nicht "mehr“ als die Eltern, sondern müssen die Grenzen des elterlichen Sorgerechts einhalten: Und das ist das Recht auf gewaltfreie Erziehung (§ 1631, Abs. 2 BGB) und der Schutz des Kindeswohls (§ 1666 BGB).

Welche gesetzliche Grundlage hat der Schutzauftrag der Erzieherinnen?

Die Grundlage für den Einfluss der Fachkräfte beim Thema Kindeswohl liegt im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII, Paragraf 8a): Fachkräfte aus Einrichtungen und Trägern der Kinderhilfe (also auch KiTas) haben, so schildert Maywald, einen Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung inne.

Was sind die 10 Kinderrechte?

Hier die wichtigsten Kinderrechte in Kurzform:
  • Gleichheit. Alle Kinder haben die gleichen Rechte. ...
  • Gesundheit. ...
  • Bildung. ...
  • Spiel und Freizeit. ...
  • Freie Meinungsäußerung und Beteiligung. ...
  • Schutz vor Gewalt. ...
  • Zugang zu Medien. ...
  • Schutz der Privatsphäre und Würde.

Was darf das Jugendamt und was darf es nicht?

Rechtsanwältin Möller: Das Jugendamt kann eigenständig Kontakt zu Familien, insbesondere Eltern, aufnehmen, wenn ihm Probleme im häuslichen Umfeld eines Kindes bekannt werden. Dies kann durch Einladung zu Gesprächen, aber auch durch unangekündigte Hausbesuche erfolgen. Es kann auch Verwarnungen aussprechen.

Wer entscheidet über das Kindeswohl?

Das Kindeswohl wird von Familiengerichten als Maßstab der Entscheidungen über Belange des Kindes, vor allem bei Sorgerechtsverfahren angesetzt. Leider hat das deutsche Recht keine konkrete Definition des Begriffes sondern sieht lediglich einige Beurteilungskriterien vor, die das Wohl eines Kindes definieren.

Was ist seelische Kindeswohlgefährdung?

Wesentliche Aspekte seelischer Misshandlung sind (Garbarino und Vondra 1986): Ablehnung: ständige Kritik am Kind, Herabsetzung, zum Sündenbock machen, ein Geschwisterkind ostentativ vorziehen. Terrorisieren: das Kind mit Drohungen ängstigen und einschüchtern.

Was regelt der Verhaltenskodex?

Ein Code of Conduct – auf Deutsch Verhaltenskodex – ist eine Sammlung von Verhaltensweisen, die für die Mitarbeitenden eines Unternehmens gelten. Er enthält Richtlinien dafür, wie sich die Mitarbeitenden rechtlich korrekt, ethisch und sozial verhalten sollen.

Was ist der schutzauftrag?

Schutzauftrag nach Paragraf 8a SGB VIII

Tageseinrichtungen für Kinder haben die Aufgabe, die Entwicklung von Kindern zu fördern und sie zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu erziehen. Dazu gehört auch, Kinder vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen.

Was ist ein Schutzkonzept sexualisierte Gewalt?

Ein Schutzkonzept hilft beispielsweise Schulen, Kindertagesstätten, Heimen, Sportvereinen, Kliniken Kirchengemeinden oder Kinder- und Jugendreisen zu Erfahrungsräumen und Orten zu werden, an denen Kinder und Jugendliche wirksam vor sexueller Gewalt geschützt sind.

Bei welcher Schutzmaßnahme ist kein Schutzleiter erforderlich?

Die Schutzmaßnahmen ohne Schutzleiter verhindern das Zustandekommen einer gefährlichen Berührungsspannung. Dazu gehören: Schutzkleinspannung, Schutzisolierung und Schutztrennung. Unter Schutzkleinspannung versteht man Nennspannungen bis maximal 42 V.

Wann ist ein Basisschutz erforderlich?

Der Basisschutz schützt gegen einen elektrischen Schlag (Stromschlag), wenn in der Anlage keine Fehlerzustände vorliegen und ein fehlerfreier Betrieb gewährleistet ist.

Welche Schutzmaßnahmen sind allgemein erlaubt?

Die folgenden Schutzmaßnahmen sind erlaubt:
  • Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung. ...
  • Schutz durch doppelte oder verstärkte Isolierung. ...
  • Schutz durch Schutztrennung für die Versorgung eines Verbrauchsmittels. ...
  • Schutz durch Kleinspannung mittels SELV oder PELV. ...
  • Spezielle Anlagen und Einsatzorte.

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