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Ist ein positiver Drogentest ein Kündigungsgrund?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Helmar Bader B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Drogenkonsum in der Freizeit stellt grundsätzlich keinen Kündigungsgrund dar. Das einfache „Kiffen“ oder ähnliches in der Freizeit geht den Arbeitgeber nichts an.

Kann man aufgrund von Cannabiskonsum gekündigt werden?

Kann der Arbeitgeber nachweisen, dass der Arbeitnehmer unter dem Einfluss von Rauschmitteln steht und sich und andere gefährdet, kann das eine (fristlose) Kündigung begründen. Dabei spielt es keine Rolle, wann die Rauschmittel genommen wurden – ob in der Freizeit oder sogar während der Arbeitszeit.

Kann mein Arbeitgeber mich zu einem Drogentest zwingen?

1. Darf der Arbeitgeber einen Alkohol- oder Drogentest von mir verlangen? Nein, das darf der Arbeitgeber nicht. Auch wenn man stark alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss stehend zur Arbeit erscheint, darf der Arbeitgeber keinen Test verlangen, da es sich hierbei um einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht handelt.

Wann darf der Arbeitgeber einen Drogentest machen?

Ein vom Betriebsarzt durchzuführender Drogentest ist normalerweise nur dann zulässig, wenn ein ernsthaftes Besorgnis besteht, dass sich der Beschäftigte aufgrund seiner Abhängigkeit nicht mehr dazu eignet, der ihm aufgetragenen Tätigkeit nachzugehen, ohne dabei sich selbst oder andere Menschen in Gefahr zu bringen.

Was tun bei Verdacht auf Drogenkonsum Mitarbeiter?

Wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer im Verdacht hat, während der Arbeit unter dem Einfluss von Drogen zu stehen, wird er über eine Kündigung nachdenken. Zu Nachweiszwecken wäre hierfür ein Drogentest hilfreich.

Kündigung wegen Alkohol- oder Drogenkonsums | Arbeitsrecht | Die Kündigungsschutzkanzlei

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Kann man wegen Drogen gekündigt werden?

Eine Alkohol- oder Drogensucht führt nur zur Kündigung, wenn die Arbeitsleistung beeinträchtigt ist und keine Besserung in Aussicht steht. Der Konsum von Alkohol oder Drogen am Arbeitsplatz rechtfertigt schon eher eine Kündigung. Allein der Konsum von Alkohol genügt häufig aber nicht.

Wer kann einen Drogentest veranlassen?

Mitarbeiter haben die Wahl, wo sie Drogentests durchführen lassen. Dass Arbeitgeber dennoch routinemäßig Tests durchführen dürfen, zeigt ein Urteil des Hamburger Arbeitsgerichts (Az.: 27 Ca 136/06): Mitarbeiter, die im Hamburger Hafen und mit Großgeräten tätig sind, müssen ein strenges Suchtmittelverbot einhalten.

Welche Medikamente schlagen bei einem Drogentest positiv an?

Pseudoephedrin, trizyklische Antidepressiva und Quetiapin können falsch-positive Ergebnisse für Amphetamine verursachen, und Ibuprofen kann falsch-positive Ergebnisse für Marihuana bedingen.

Wann kann eine Verdachtskündigung ausgesprochen werden?

Das Wichtigste in Kürze: Besteht der dringende Tatverdacht einer erheblichen Pflichtverletzung, dürfen Arbeitgeber eine Verdachtskündigung aussprechen. Eine Anhörung des Arbeitnehmers ist zwingend notwendig, um den Verdacht aufzuklären und Beweise zu erhalten. Ohne Anhörung ist die Kündigung auf Verdacht unwirksam.

Kann der Arbeitgeber Bluttest verlangen?

Bewerber müssen sich bei Tests und Fragen zu ihrer Gesundheit nicht alles gefallen lassen. So dürfe der Arbeitgeber einen Gesundheitstest nur verlangen, wenn er sich konkret auf die berufliche Eignung bezieht. Darauf weist der Arbeitsrechtler Michael Eckert aus Heidelberg hin.

Was macht man mit Clean Urin?

Da dar natürliche Urin beim Pinkeln eine höhere Temperatur aufweist, empfielt es sich, Clean Urin vor dem Gebrauch an warmen Stellen, wie zum Beispiel in der Hosentasche oder der Unterhose, zu transportieren. Achtung: Clean Urin darf nicht zur Manipulation von Kontrollen, Untersuchungen, etc. benutzt werden.

Was wird beim Betriebsarzt im Urin untersucht?

Laboruntersuchung von Blut und Urin, um Entzündungen, Zuckerkrankheit oder Leberkrankheiten festzustellen. Seh- und evtl. Hörtest.

Wie viel kostet ein drogenscreening?

Drogenscreening - Kosten

Ein einfaches Urinscreening kostet zwischen 50 und 100 Euro, eine Haaranalyse kostet bereits ab 150 Euro. Am aufwendigsten ist ein umfangreiches Drogenscreening mittels Blut, hier belaufen sich die Kosten schnell auf mehrere Hundert Euro.

Ist es verboten in der Wohnung zu Kiffen?

Pauschale Regelungen im Mietrecht, wenn der Nachbar kifft, gibt es nicht. Die Rechtsprechung zum Rauchen lässt sich aber meist anwenden. Wenn der Nachbar kifft, auf dem Balkon oder am Fenster, und der Geruch zieht unentwegt in die eigenen vier Wände, müssen Mieter dies nicht in jedem Fall hinnehmen.

Wie hoch ist die durchschnittliche Abfindung?

Üblich sind Abfindungen zwischen einem halben und einem Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr.

Kann man Mieter wegen Drogenkonsum kündigen?

Allein der Anbau und Konsum von illegalen Betäubungsmitteln in der Wohnung rechtfertigt den Ausspruch einer fristlosen Kündigung. Es kommt nicht darauf an, ob der Mieter das angebaute Cannabis auch an Dritte veräußert oder ausschließlich selbst konsumiert.

Kann man jemanden ohne Beweise kündigen?

Verdacht als Kündigung – Kein Tatnachweis

Für eine Verdachtskündigung als außerordentliche Kündigung reicht als Kündigungsgrund eine begründete Vermutung aus, dass ein Arbeitnehmer gegen arbeitsrechtliche Pflichten verstoßen hat.

Ist eine Verdachtskündigung rechtens?

Eine Verdachtskündigung ist zulässig, wenn schwerwiegende Verstöße gegen den Arbeitsvertrag oder das Gesetz vorliegen. Die Unschuldsvermutung gilt in diesem Fall nicht, anders als vor Gericht. Arbeitgeber müssen Angestellte zum Verdacht anhören, bevor die Kündigung wirksam wird.

Wie sieht eine Verdachtskündigung aus?

Voraussetzungen für eine Verdachtskündigung

es müssen objektive und nachweisbare Tatsachen vorliegen, die einen starken Verdacht der Pflichtverletzung (zum Beispiel Diebstahl von Firmeneigentum) untermauern. es muss sich um eine strafbare oder arbeitswidrige Tat des Arbeitnehmers handeln.

Welche Strafe bei positivem Drogentest?

Bereits bei einem ersten Verstoß sind 500 Euro Geldstrafe, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot ein übliches Strafmaß. Bei Wiederholungsfällen steigt das Strafmaß deutlich.

Was passiert wenn man beim drogenscreening positiv ist?

Was passiert, wenn das Ergebnis positiv ausfällt? Fällt der Schnelltest positiv aus, wird in aller Regel ein Bluttest durchgeführt, um die Nachweisbarkeit vor Gericht gewährleisten zu können. Drogen am Steuer haben meist ein hohes Bußgeld und ein Fahrverbot zur Folge. Aber auch ein Fahrerlaubnisentzug ist denkbar.

Was passiert wenn man beim Drogentest positiv ist?

Je nach untersuchter Probe kann ein positiver Drogentest Auskunft über den aktuellen Konsum oder über den Konsum in der Vergangenheit geben. Wird eine hohe Konzentration einer Droge beispielsweise in Blut oder Speichel nachgewiesen, liegt der Konsum meist nur kurze Zeit zurück.

Kann man einen Drogentest ablehnen?

Grundsätzlich können Sie immer einen Drogentest verweigern, wenn Sie Polizeibeamte darum bitten bzw. nach Ihrem Einverständnis fragen. Besteht allerdings eine staatsanwaltliche oder richterliche Anordnung, müssen Sie den Drogentest durchführen lassen.

Kann die Polizei ohne Grund einen Drogentest machen?

Welchen Drogentest benutzt die Polizei? Bei einer Verkehrskontrolle darf die Polizei bei einem begründeten Verdacht einen Drogentest verlangen. Es kommen dann sogenannte Drogenschnelltests zum Einsatz. Wichtiger Hinweis: Autofahrer können die Tests auch verweigern.

Was ist ein begründeter Verdacht Drogen?

Polizeiliche Verkehrskontrollen sind auf den deutschen Straßen keine Seltenheit. Werden Sie für solch eine Kontrolle ausgewählt und es besteht ein begründeter Verdacht auf einen Missbrauch von Alkohol oder Drogen, ist es möglich, dass die Polizei einen Alkoholtest oder Drogentest von Ihnen verlangt.

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