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Ist ein mündlicher Platzverweis gültig?

Gefragt von: Hedwig Fricke MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Ein Platzverweis kann sowohl mündlich als auch schriftlich erfolgen. Eine zeitliche Begrenzung ist nicht eindeutig geregelt.

Wie lange gilt ein mündlicher Platzverweis?

Es existiert keine allgemeine zeitliche Obergrenze für einen Platzverweis, jedoch ist die Dauer im Sinne des Verhältnismäßigkeitsprinzips auf das Andauern der Gefahr beschränkt, die zur Aussprechung des Platzverweises führte.

Was passiert wenn man einen Platzverweis ignoriert?

Sollte sich die betreffende Person nicht an den ihr erteilten Platzverweis halten, ist es der Polizei möglich als Folge, den Platzverweis auch zwangsweise durchzusetzen. Zudem kann das Nichtbefolgen zu einer Ingewahrsamnahme führen.

Kann die Polizei ohne Grund Platzverweis?

Was eine „konkrete Gefahr“ ist, bestimmen sie jedoch in der Regel immer selber. In der Praxis gibt die Polizei oft gar keinen Grund an. Laut den gesetzlichen Bestimmungen müssen Platzverweise für einen räumlich begrenzten Bereich und zeitlich vorübergehend sein.

Ist ein Platzverweis eine Freiheitsbeschränkung?

Freiheitsbeschränkungen liegen demnach vor, wenn ein Verbot ausgesprochen wird, bestimmte Orte aufzusuchen (bspw.: Platzverweis, Verbot für Jugendliche Gaststätten zu betreten oder zu besuchen) oder aber bestimmte Orte zu verlassen (bspw.: Festnahme, polizeiliches Anhalten zur Identitätsfeststellung oder anderer ...

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Wann kann ein Platzverweis ausgesprochen werden?

Wenn die Polizei der Meinung ist, dass von euch eine Gefahr ausgeht oder ihr Rettungsmaßnahmen behindert, kann sie einen Platzverweis (bzw. eine Platzverweisung) gegen euch aussprechen. Das bedeutet, dass ihr einen Ort unverzüglich verlassen müsst und diesen vorübergehend nicht mehr betreten dürft.

Ist ein Platzverweis ein Verwaltungsakt?

Einige Standardmaßnamen (z.B. Vorladung, Platzverweis, Aufenthaltsverbot) sind klassische Ge- und Verbote, so dass es abwegig wäre, hier einen Regelungscharakter zu verneinen: es handelt sich unproblematisch um Verwaltungsakte i.S.d. § 35 S. 1 VwVfG.

Wie lange gilt ein Platzverbot?

Platzverweisungen können auch in länger andauernden Aufenthaltsverboten bestehen. Sie dürfen dann die maximal zulässige Dauer von drei Monaten nicht überschreiten (§ 34 Abs. 2 PolG NRW). Einschlägige Befugnis für den Platzverweis ist der § 34 PolG NRW.

Was kostet ein Platzverweis?

Ein mündlicher Platzverweis? Macht 44,65 Euro. Die erkennungsdienstliche Behandlung: 59,90 Euro. Eine Nacht im Gewahrsam: 6,51 Euro für jede angefangene Viertelstunde.

Wie weit darf die Polizei mich durchsuchen?

Polizisten dürfen einen nur dann durchsuchen, soweit es dafür eine Rechtsgrundlage gibt. Welche einschlägig ist, richtet sich danach, ob die Durchsuchung zur Strafverfolgung oder zu Gefahrenabwehr erfolgt.

Was passiert nach einer gefährderansprache?

Rechtlich gesehen ist die Gefährderansprache ein eher milderes Mittel. Eine Ansprache selber hat erst mal keine unmittelbaren Auswirkungen oder Konsequenzen.

Was ist ein gefährderansprache?

Gefährderansprache. Bedeutungen: [1] verbaler Hinweis der Polizei an jemanden, der für andere zur Gefahr werden kann, um diesem klarzumachen, dass der Polizei die Gefahrenlage bekannt ist.

Was ist ein Aufenthaltsverbot?

Das Aufenthaltsverbot ist zeitlich und örtlich auf den zur Verhütung von Straftaten erforderlichen Umfang zu beschränken und darf räumlich nicht den Zugang zur Wohnung der betroffenen Person umfassen.

Kann die Polizei mich aus meiner Wohnung verweisen?

Die Polizei wird berechtigt, die Person, von der die Gefahr ausgeht, aus der Wohnung und dem angrenzenden Bereich zu verweisen (Wohnungsverweisung) und die Rückkehr zu verbieten (Rückkehrverbot).

Was kostet die Polizei pro Stunde?

Allgemeine Kosten für alle Polizeieinsätze

– - Polizeieinsatz bei Verkehrs- unfällen übriges Strassennetz Fr. 90. – - Übrige Einsätze der Polizei Fr. 60.

Wer zahlt wenn Polizei kommt?

Die am 1. Oktober 2019 in Kraft getretene Richtlinie sieht vor, dass Personen, die vorsätzlich oder fahrlässig eine Gefahrenlage herbeigeführt haben, für die Kosten der dann notwendigen polizeilichen Maßnahmen selbst aufkommen müssen.

Wann ist man bei der Polizei aktenkundig?

Jeder, der durch ein Ermittlungsverfahren in Kontakt mit der Polizei kommt, wird in diesem Moment aktenkundig. Die Daten werden gesammelt und gespeichert, da sie unter Umständen der Verbrechensvorbeugung dienen können.

Wer darf ein Platzverbot aussprechen?

Wer kann ein Hausverbot aussprechen? Egal ob Mieter, Geschäftsinhaber oder Restaurantbesitzer: Wer das Hausrecht hat, kann ein Hausverbot aussprechen. In der Regel handelt es sich dabei um den Besitzer – nicht aber zwangsläufig auch um den Eigentümer – der Räumlichkeiten.

Kann die Polizei ein Annäherungsverbot aussprechen?

Ein Wohnungsverweis wird vor allem zum Schutz vor einer möglichen (neuerlichen) Gewalttat ausgesprochen. Ergänzend kann die Polizei auch ein Rückkehr- und Annäherungsverbot aussprechen.

Wer muss bei häuslicher Gewalt das Haus verlassen?

Gewalt ist keine Privatsache

Für Frauen, deren Ehemänner oder Partner / Partnerin gewalttätig sind, bedeutet dies: nicht sie müssen die Wohnung verlassen und sich in Sicherheit bringen, sondern der Täter / die Täterin muss gehen. Polizei und Gerichte können für Schutzmaßnahmen sorgen.

Wann ist eine Maßnahme unanfechtbar?

Unanfechtbar wird ein Verwaltungsakt, wenn der Betroffene ihn nicht fristgemäß mit Widerspruch und nachfolgender Verwaltungsklage anficht oder im Widerspruchs- und Prozeßverfahren unterliegt, insbesondere wenn der Verwaltungsakt durch rechtskräftige Abweisung einer Anfechtungsklage bestätigt wird.

Wie geht man gegen eine Allgemeinverfügung vor?

Dies bedeutet, dass betroffene Unternehmen auch selbst Rechtsmittel, also Widerspruch oder Klage gegen die Allgemeinverfügung erheben können. Eine Klage gegen die Verordnungen ist hingegen nur mit einem Anwalt möglich.

Was ist der Unterschied zwischen Verwaltungsakt und Realakt?

Während der Verwaltungsakt eine Entscheidung gegenüber einem Bürger bezeichnet, werden unter R. Handlungen oder Verhalten von staatlichen Stellen verstanden, die keine explizite, mitgeteilte Entscheidung voraussetzen, die gegenüber einem Bürger getroffen wurde.

Wie kommt Polizei ins Haus?

Damit die Polizei eine Hausdurchsuchung vornehmen kann, benötigt sie eine richterliche Anordnung, die in der Regel durch die Staatsanwaltschaft beantragt wird. In Ausnahmefällen (bei „Gefahr im Verzug“) kann auch ohne richterlichen Beschluss eine Hausdurchsuchung durchgeführt werden.

Was passiert nach rückkehrverbot?

Die Polizei kann den Täter gem. § 34a Polizeigesetz NRW umgehend bis zu 10 Tage aus der gemeinsamen Wohnung verweisen und ein Rückkehrverbot aussprechen. Das Opfer darf in der Wohnung bleiben. Wenn der Täter dem Rückkehrverbot zuwiderhandelt, können Zwangsmaßnahmen wie Zwangsgeld oder Ingewahrsamnahme erfolgen.

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