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Ist ein Hundebiss eine fahrlässige Körperverletzung?

Gefragt von: Hans Witt  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Sollte Ihr Hund einen Menschen gebissen haben, dann stellt dies regelmäßig eine fahrlässige Körperverletzung dar, welche ein Ermittlungsverfahren nach sich zieht.

Ist ein Hundebiss eine Körperverletzung?

Ein Hundebiss kann als fahrlässige Körperverletzung des Halters ausgelegt werden. Dieser hat dafür Sorge zu tragen, dass der Hund keine Gefahr für andere darstellt. So sollte der Hund an unübersichtlichen Stellen stets angeleint werden.

Was zählt alles zu fahrlässiger Körperverletzung?

Das bedeutet, dass der Täter willentlich und wissentlich einen anderen Menschen verletzt oder verletzen will. Stellen die Behörden und Gerichte im Rahmen der Ermittlungen bei einer Körperverletzung vorliegende Fahrlässigkeit fest, ist der Tatbestand der fahrlässigen Körperverletzung begründet.

Ist ein Hundebiss ein Unfall?

Nur selten trägt das Tier wirklich die Schuld. Oftmals hat der Hundebesitzer Fehler bei der Erziehung gemacht oder das Opfer ging zu unbesonnen mit dem Hund um – manchmal handelt es sich auch schlicht um einen Unfall. Doch was ist bei Hundebissen zu beachten? Ist ein Schaden entstanden, muss dieser reguliert werden.

Sollte man einen Hundebiss anzeigen?

Hat Ihr Hund eine Person gebissen, sodass diese zum Arzt muss, wird der Fall aktenkundig. Denn Hundebisse müssen gemeldet werden.

Wo einen Hundebiss melden? Polizei, Ordnungsamt, Versicherung?

21 verwandte Fragen gefunden

Was tun bei Hundebiss Anzeige?

Anzeige erstatten: Polizei oder Ordnungsamt?
  1. Nach einem Hundebiss haben Sie die Möglichkeit, den Vorfall bei dem Ordnungsamt oder der Polizei zu melden. ...
  2. Eine Anzeige bei dem Ordnungsamt ist ein Verwaltungsverfahren und dient der Vermeidung weiterer Vorfälle in der Zukunft sowie der Überprüfung der Hundehaltung.

Wer zahlt bei Hundebiss?

Zahlt die Versicherung bei einem Hundebiss? Ja, die Hundehalter-Haftpflichtversicherung zahlt auch bei Hundebissen. Hat Ihr Hund einen anderen Hund oder eine Person gebissen, kommt Ihre Versicherung für Schmerzensgeld und Schadensersatz auf.

Wer ist Schuld bei Hundebiss?

Wer haftet bei Hundebiss? Grundsätzlich muss nach § 833 BGB der Hundehalter für seinen Hund und dessen Verhalten haften. Dies gilt allerdings nur, wenn die Verletzung durch typische Tiergefahr, der sogenannten „tierischen Natur entsprechendes unberechenbares und selbständiges Verhalten“ entstanden ist.

Was passiert wenn mein Hund jemanden gebissen hat?

Bei einem Beißvorfall gelten zwei Sofort-Regeln: Der gebissene Hund oder Mensch muss sofort versorgt werden. Zweitens muss zeitgleich der beißende Hund weggebracht werden. Die Kosten für die ärztliche Behandlung der Bisswunde übernimmt deine Hundehaftpflichtversicherung, außer dein Hund hat dich gebissen.

Ist ein hundebiss eine Straftat?

Das Strafverfahren

Sollte Ihr Hund einen Menschen gebissen haben, dann stellt dies regelmäßig eine fahrlässige Körperverletzung dar, welche ein Ermittlungsverfahren nach sich zieht. In diesem Fall fordere ich die Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft an und werde sodann auf das Verfahren einwirken.

Wie prüft man fahrlässige Körperverletzung?

Schema: Wie wird fahrlässige Körperverletzung geprüft?
  1. Tatbestandlicher Erfolg eingetreten: Eine andere Person wurde körperlich misshandelt oder an der Gesundheit geschädigt.
  2. Tathandlung: Der Täter muss eine entsprechende Tathandlung vorgenommen haben.

Wann wird fahrlässige Körperverletzung eingestellt?

Stellt er keinen Strafantrag, werden die Verfahren allein deshalb eingestellt. Sind erhebliche Verletzungen eingetreten oder ist der Beschuldigte vorbestraft, wird die Tat häufig von Amts wegen verfolgt, d.h. die Tat wird auch dann verfolgt, wenn der Geschädigte an der Bestrafung des Beschuldigten kein Interesse hat.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei fahrlässiger Körperverletzung?

Die fahrlässige Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe von einem Monat bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen bestraft, wobei ein Tagessatz in der Regel einem Dreissigstel des Nettomonatseinkommens entspricht.

Wird ein Hundebiss gemeldet?

Meistens kommt es zur Anzeige durch den Geschädigten. In häufigen Fällen muss vom Besitzer des beißenden Hundes dann Schmerzensgeld gezahlt werden. Ein Hundebiss ist zwar keine Straftat, allerdings kann es durch die Meldepflicht des behandelnden Arztes zu einer Strafanzeige kommen.

Wann zahlt die hundehaftpflicht nicht?

Verursacht der Hund einen Personen- oder Sachschaden bei einem Dritten, leistet eine Hundehaftpflichtversicherung. Jedoch zahlt eine Hundehaftpflicht nicht bei Eigenschäden, also Schäden, die der Hund dem Hundehalter, Personen im Haushalt oder dem Eigentum zufügt.

Wie lange krank geschrieben nach Hundebiss?

Harmloser Hundebiss mit geringfügigen Verletzungen, bei denen es zu keiner Infektion kommt und die ohne Folgeschäden verheilen. Eine Arbeitsunfähigkeit bestand bis zu 3 Tagen. Mehrere Bisswunden, die allesamt geringfügig waren, folgenlos abheilten und eine Arbeitsunfähigkeit bis 7 Tage nach sich zogen.

Wann darf mein Hund beißen?

Hundebeißvorfall unter Hunden: Ein Hund darf beissen, wenn er sich verteidigt oder die Verletzung des geschädigten Hundes aufgrund eines kurzen Kampfes nach einem Sozialkontakt mit Austausch von Drohsignalen, da es sich um„gleichartige Reaktion bei anderen Hunden“ handelt, also um ein Verhalten, dass im Regelfall nicht ...

Wie viel Schmerzensgeld bei fahrlässiger Körperverletzung?

Nur soviel zur fahrlässigen Körperverletzung, die besonders nach einem Verkehrsunfall anzunehmen ist: Schon beim Schleudertrauma, häufigste Unfallfolge, reichen die zugesprochenen Schmerzensgeldsummen von 100 bis 2.000 Euro.

Was tun bei fahrlässiger Körperverletzung?

Wird nach einem Verkehrsunfall wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Sie ermittelt, sollten Sie gegenüber der Polizei oder Staatsanwaltschaft von Ihrem Schweigerecht Gebrauch machen und nicht zum Vorfall aussagen. Kontaktieren Sie umgehend einen Rechtsanwalt für Verkehrsstrafrecht.

Was bedeutet fahrlässige Körperverletzung bei Unfall?

Fahrlässige Körperverletzung ist ein Straftatbestand, der in § 229 Strafgesetzbuch (StGB) normiert ist. Er setzt zunächst eine Körperverletzung, das heißt, eine körperliche Misshandlung oder Gesundheitsschädigung voraus. Die unmittelbare körperliche Einwirkung muss dabei erheblich sein.

Wann ist Körperverletzung nicht strafbar?

Auf objektiver Seite verlangen also alle Straftaten, die die körperliche Unversehrtheit einer Person (Körperverletzung an Tieren ist nicht möglich) einschränken, eine körperliche Misshandlung oder Gesundheitsschädigung.

Welche Straftaten können fahrlässig begangen werden?

Fahrlässigkeitsdelikte findet man vor allem bei den Straßenverkehrsdelikten. So zum Beispiel beim gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr (§ 315b StGB) , der Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315c StGB) oder der Trunkenheit im Verkehr (§ 316 StGB).

Wie prüfe ich Fahrlässigkeit?

Objektive Voraussehbarkeit des Erfolges: Der Erfolg muss in seiner konkreten Gestalt und der Kausalverlauf in seinen wesentlichen Zügen objektiv voraussehbar gewesen sein. Es muss in der tatsächlichen Situation Anlass und Möglichkeit bestanden haben, die konkret drohende Tatbestandsverwirklichung zu erkennen.