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Ist ein hoher Bodenrichtwert gut oder schlecht?

Gefragt von: Franz-Josef Martens  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Welchen Einfluss hat der Bodenrichtwert beim Kauf oder Verkauf? Wird ein unbebautes Grundstück verkauft, so ist der Bodenrichtwert eine gute Basis für die Wertermittlung. Es kann durch besondere Faktoren, wie der Beschaffenheit des Bodens oder der Lage, aber noch Zu- oder Abschläge geben.

Was ist besser hoher oder niedriger Bodenrichtwert?

Bei Bauland bis zu 600 m² ist ein Bodenrichtwert zwischen 640 €/m² (niedrigster Wert; mittlere Lage) und 1.530 €/m² (höchster Wert; gute Lage) errechnet worden. Ist das Grundstück bis zu 1.000 m² groß, wird in guten Lagen zwischen 740 €/m² und 2.100 €/m² gezahlt.

Wie wirkt sich der Bodenrichtwert auf die Grundsteuer aus?

Im Bundesmodell wirkt sich der Bodenrichtwert sowohl bei unbebauten als auch bei bebauten Grundstücken letztlich auf die Höhe der Grundsteuer aus. Denn bei unbebauten Grundstücken ermittelt sich der Grundsteuerwert nach der Grundstücksfläche multipliziert mit dem Bodenrichtwert.

Wie aussagekräftig ist der Bodenrichtwert?

Auch mit dem tatsächlichen Wert des Bodens hat der Bodenrichtwert nichts zu tun. Er sagt also nichts über den Boden- bzw. Grundstückswert aus. Oft weicht der Richtwert sogar beträchtlich vom tatsächlichen Wert ab.

Was bedeutet der Bodenrichtwert 500?

Ein Beispiel: Der Bodenrichtwert beträgt für Ihr 500 Quadratmeter großes Grundstück 500 Euro pro Quadratmeter. Die Rechnung lautet dann: 500 x 500 = 250.000. Der Bodenwert beträgt also 250.000 Euro für Ihr gesamtes Grundstück. Diese Karte des Vermessungsamts zeigt Bodenrichtwertzonen in Hamburg.

Was bedeutet Bodenrichtwert? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)

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Ist Bodenrichtwert gleich Grundstückspreis?

Der Bodenrichtwert ist nicht nur für den Verkehrswert einer Immobilie von Bedeutung (siehe Punkt 7), sondern auch für den tatsächlichen Verkehrswert des unbebauten Bodens, also des Bodenwerts. Dabei gilt: Der Bodenrichtwert ist nicht mit dem Bodenwert bzw. Grundstückswert gleichzusetzen.

Was ist der Unterschied zwischen Bodenrichtwert und Grundstückspreis?

Während der Bodenwert dem Verkehrswert eines Grundstücks (Grundstückswert) entspricht, handelt es sich bei Bodenrichtwerten um durchschnittliche Lagewerte des unbebauten Bodens bezogen auf einen Quadratmeter Grundstücksfläche. Bodenrichtwerte werden herangezogen um den Bodenwert zu ermitteln.

Warum steigt der Bodenrichtwert?

Entscheidend ist auch die geplante oder bereits vorhandene Bebauung. Relevant können hier unter anderem die Geschossanzahl, die Nutzungsart und ob es sich um ein Mehrfamilienhaus oder ein Ein- oder Zweifamilienhaus handelt sein. Die Ergebnisse werden sowohl auf Bodenrichtwertkarten als auch in -tabellen veröffentlicht.

Was bedeutet Bodenrichtwert 150?

Ihre Grundstücksgröße beträgt 150 m². Nach Eingabe der Daten in die Umrechnungstabelle ergibt sich ein Wert von 715 €/m² bei einer Grundstücksgröße von 150 m². Somit würde ihr Grundstück in Hamburg-Allermöhe einen Bodenwert von 107.250 € besitzen.

Was kann ich für mein Grundstück verlangen?

Und woher wissen Sie überhaupt, wie viel Sie für Ihr Grundstück verlangen können.
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Im Einzelnen kann die Erschließung folgende Punkte umfassen:
  • Anschluss ans Straßennetz.
  • Anschluss ans Stromnetz.
  • Gasanschluss.
  • Telefonanschluss.
  • Kampfmittelbeseitigung.
  • Maßnahmen zum Wasserschutz.
  • Ersatzpflanzungen.

Wie ermittelt das Finanzamt den Wert eines Grundstücks?

Berechnet das Finanzamt den Grundstückswert, wird die Quadratmeterzahl mit dem geltenden Bodenrichtwert multipliziert und von diesem Wert werden 20 Prozent abgezogen.

Was bedeutet Bodenrichtwert 190?

Letzter Ermittlungsstichtag des Gutachterausschusses ist der 31.12.2016. Es ist somit ein Bodenrichtwert von 190 EUR/qm bei der Bewertung heranzuziehen. Als Grundbesitzwert für das unbebaute Grundstück ergibt sich somit ein Wert von 91.200 EUR (190 EUR/qm x 480 qm). Dieser ist Bemessungsgrundlage für die Schenkung.

Wie soll die neue Grundsteuer berechnet werden?

Nach der Reform berechnet sich die Grundsteuer anhand des „Grundsteuerwerts“ wie bislang: Wert des Grundbesitzes x Steuermesszahl x Hebesatz.

Wie wird ein Haus mit Grundstück bewertet?

Für das Vergleichswertverfahren werden die erzielten Kaufpreise von vergleichbaren Grundstücken herangezogen. Verglichen werden Lage, Baujahr, Zustand und Ausstattung des jeweiligen Gebäudes. Je einzigartiger die zu bewertende Immobilie ist, desto eher scheidet das Vergleichsverfahren aus.

Warum gibt es zwei Bodenrichtwerte?

Zur Vermeidung einer zu kleinteiligen Aufteilung von Bodenrichtwertzonen und zur Wahrung der Übersichtlichkeit werden in Bereichen mit stark durchmischten unterschiedliche Strukturen Doppelwerte in der Bodenrichtwertkarte dargestellt.

Welche Kennziffern sind für die Bewertung eines Grundstücks wichtig?

Die bauliche Nutzung eines Grundstücks wird insbesondere durch die Geschossflächenzahl (GFZ) angegeben. Diese sagt aus, wie viele Quadratmeter Geschossfläche bezogen auf die Grundstücksfläche bebaut werden dürfen. Die GFZ ist in der Regel im Bebauungsplan aufgeführt.

Was sagt die Bodenwertzahl aus?

Der Bodenrichtwert bietet einen Anhaltspunkt für die Einschätzung des Wertes eines Grundstücks. Er basiert auf regionalen Kaufpreisen und ist ein Durchschnittswert der Liegenschaftspreise einer Gemeinde, eines Gebiets oder eines Stadtteils.

Welche Faktoren beeinflussen den Bodenrichtwert?

Welche Faktoren beeinflussen den Bodenrichtwert?
  • Lage des Grundstücks.
  • Erschließungsgrad.
  • Form und Größe des Grundstücks.
  • Bodenbeschaffenheit.
  • Art der Bepflanzung.
  • Bebauungsmöglichkeiten.

Wie stelle ich den Bodenrichtwert fest?

Wie wird der Bodenrichtwert ermittelt? Der Bodenrichtwert wird von Gutachterausschüssen der jeweiligen Gemeinden anhand tatsächlicher Verkäufe alle zwei Jahre zum Stichtag 31. Dezember ermittelt. Es kann aber auch von den Gemeinden beschlossen werden, dass die Bodenrichtwerte häufiger ermittelt werden.

Können Bodenrichtwerte wieder sinken?

Amtlicher Wert zur Preisbestimmung von Grund und Boden

Ob direkt am See, im ruhigen Stadtviertel oder an einer Schnellstraße gelegen: Grundstückspreise können mitunter stark variieren und umständehalber immer wieder steigen oder sinken.

Werden die Grundstückspreise steigen?

Die Preise für Bauland und für Immobilien steigen weiter. Das beschreibt der Immobilienmarktbericht Deutschland 2021, den der Arbeitskreis der amtlichen Gutachterausschüsse veröffentlicht hat. In Immobilien wird weiterhin investiert.

Wie bewertet man ein unbebautes Grundstück?

Der Idealfall der Bewertung unbebauter Grundstücke sieht wie folgt aus: Man nehme die Fläche des unbebauten Grundstücks, multipliziere sie mit dem Bodenrichtwert und mindere das Ergebnis um 20 % Abschlag (§ 145 Abs. 3 Satz 1 BewG).

Wie verbindlich sind Bodenrichtwerte?

Die von den Gutachterausschüssen ermittelten Bodenrichtwerte sind für alle Beteiligten - Eigentümer, Finanzamt, Finanzgericht - bindend. Der Bundesfinanzhof hat entschieden, dass die von den Gutachterausschüssen ermittelten und dem Finanzamt mitgeteilten Bodenrichtwerte für alle Beteiligten verbindlich sind.

Was wenn kein Bodenrichtwert vorliegt?

Fehlt ein vom Gutachterausschuss ermittelter Bodenrichtwert für ein zu bewertendes Grundstück, geht der Nachweis eines niedrigeren gemeinen Werts nach § 145 Abs. 3 Satz 3 BewG durch den Steuerpflichtigen ins Leere und kann daher nicht zu dessen Lasten berücksichtigt werden.

Wie berechnet man den Verkehrswert eines Hauses?

Beim Sachwertverfahren ermittelt sich der Verkehrswert, indem man den Bodenwert und den Gebäudesachwert – also unter anderem die beim Bau angefallenen Kosten, den aktuellen Zeitwert sowie Kosten durch Renovierungsmaßnahmen und besondere Ausstattungsmerkmale – addiert.