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Ist ein Azubi ein Mitarbeiter?

Gefragt von: Elsbeth Springer  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Auszubildende sind keine gewöhnlichen Arbeitnehmer. Zwar „arbeiten“ auch Auszubildende in ihren Ausbildungsbetrieben. Jedoch ist das Ausbildungsverhältnis zwischen Azubi und Ausbilder kein klassisches Arbeitsverhältnis. Der oder die Auszubildende ist rechtlich durch viele Vorschriften geschützt.

Wie zählen Auszubildende als Mitarbeiter?

1. Auszubildende sind Arbeitnehmer nach § 5 Abs. 1 BetrVG, wenn sie aufgrund eines privaten Ausbildungsvertrags mit dem Ausbilder in dessen Betrieb eingegliedert sind. Auf die Vereinbarung einer Ausbildungsvergütung kommt es nicht an.

Ist Azubi eine Tätigkeit?

Laut §14 Berufsbildungsgesetz (BBiG) dürfen Auszubildenden nur Aufgaben übertragen werden, die dem Ausbildungszweck dienen und ihren körperlichen Kräften angemessen sind. Aber machen wir uns nichts vor: Kaum eine Ausbildung verläuft ohne ausbildungsfremde Tätigkeiten.

Was ist man als Azubi?

Das Wort Azubi ist die Abkürzung für Auszubildender und beschreibt eine Person, die eine Berufsausbildung absolviert. Es ersetzte somit die in Deutschland geltende Bezeichnung Lehrling oder auch Lehrtochter.

Ist man als Azubi Vollzeitkraft?

Ihr als Auszubildende solltet nicht als volle Arbeitskräfte eingesetzt werden und die Aufgaben der Festangestellten übernehmen. Ausbildung kann nur dann stattfinden, wenn am Ausbildungsplatz ein Ausbilder oder ein Ausbildungsbeauftragter anwesend ist, der dich ausbildet. Laut § 14 Abs.

Azubi Kündigung - Darf in der Ausbildung gekündigt werden? Wie wehrt man sich als Auszubildender?

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Sind Auszubildende billige Arbeitskräfte?

Die Ausbildung junger Menschen ist für Unternehmen zwar wichtig, sie kostet jedoch auch Zeit und Geld. Da mag es verlockend erscheinen, einem Auszubildenden die Aufgaben eines normalen Arbeitnehmers zu übertragen – doch das hat Konsequenzen.

Was darf ein Azubi nicht?

Für Jugendliche ist die Beschäftigung mit Arbeiten verboten, welche die kör- perlichen Kräfte übersteigen oder bei denen sie gesundheitlichen oder sittli- chen Gefahren ausgesetzt sind. Untersagt sind insbesondere Akkordarbeiten und Fließbandarbeiten mit vorge- schriebenem Arbeitstempo.

Wie nennt man einen Auszubildenden?

Ein Auszubildender, in Österreich wie auch früher in Deutschland Lehrling und in der Schweiz ehemals Lehrtochter genannt, ist in den deutschsprachigen Ländern (Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz) eine Person, die sich in einer Berufsausbildung befindet.

Wie nennt man einen weiblichen Azubi?

Synonyme: [1] weiblicher Azubi, Azubiene, Azubine, Lehrling, Lehrmädchen; schweizerisch: Lehrtochter.

Was zahlt ein Azubi an Steuern?

Theoretisch musst du auch als Azubi Steuern zahlen – praktisch geschieht das allerdings meistens erst im dritten oder vierten Lehrjahr, denn die Höhe der Steuerabgaben hängt von deinem Ausbildungsgehalt ab. Erst wenn dein Azubi-Gehalt etwa von 950 Euro beträgt, musst du zurzeit Steuern zahlen.

Was darf der Ausbilder nicht?

Der Ausbilder darf dem Azubi keine Aufgaben übertragen, die über seine körperlichen Kräfte gehen. Er muss ihm alle Regeln der Arbeitssicherheit genau erklären und der Ausbildungsbetrieb muss sich an die Arbeitsstättenverordnung und die Gefahrenstoffverordnung halten.

Welches Gesetz gilt für Azubis über 18?

Soweit Auszubildende über 18 Jahre sind, gilt für sie in der Regel wie für alle Arbeitnehmer das Arbeitszeitgesetz (ArbZG). Bei minderjährigen Auszubildenden gelten die besonderen Vorschriften des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG).

Können Auszubildende als Arbeitskräfte eingeplant werden?

Es gibt zwei Sorten von ausgenutzten Azubis: Die einen werden vom ersten Tag an als vollwertige Arbeitskraft eingespannt, zum Beispiel im Einzelhandel, im Hotelgewerbe oder in Redaktionen. Die anderen sind den ganzen Tag mit Dingen beschäftigt, die wenig mit ihrer Ausbildung zu tun haben.

Wer zählt als Mitarbeiter im Betrieb?

Grundsätzlich zählen alle Arbeitnehmer mit. Auch leitende Angestellte sind hinzuzuzählen. Leiharbeitnehmer sind dann hinzuzuzählen, wenn sie „in der Regel“ dort beschäftigt sind, das heißt, dieser Personalbedarf in der Regel vorliegt.

Sind Azubis gewerbliche Arbeitnehmer?

Wer derart innerhalb eines Betriebs eine praktische berufliche Unterweisung erhält, ist im Grundsatz betriebsverfassungsrechtlich Auszubildender und damit betriebsverfassungsrechtlich auch Arbeitnehmer.

Wer zählt alles zu den Beschäftigten?

Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Beschäftigten alle Personen, die in einem Betrieb, einer Dienststelle oder Ähnlichem arbeiten bzw. eben beschäftigt sind.

Ist Azubi geschlechtsneutral?

Es handelt sich um eine adjektivisch flektierte Substantivierung, die genderneutral verwendet werden kann. Auszubildende ist im Nominativ Singular für beide Geschlechter formgleich, wenn es schwach flektiert wird (also mit bestimmtem Artikel; der/die Auszubildende) – wie in einem Wörterbuch mit Genus-Nennung üblich.

Wann müssen Azubis Steuern zahlen?

Lohnsteuer. Die Lohnsteuer betrifft dich als Auszubildenden erst, wenn du mehr als den Grundfreibetrag von 10.347 Euro im Jahr verdienst. Das entspricht etwa einer monatlichen Ausbildungsvergütung von knapp 1.200 Euro brutto. Verdienst du mehr Geld, musst du Lohnsteuer zahlen.

Ist Azubi politisch korrekt?

"Azubi": Die weibliche Form von "der Azubi" ist "die Azubi". Bei "Azubi[e]ne" handelt es sich um eine politisch wenig korrekte scherzhafte Zusammenziehung aus "Azubi" und "Biene".

Warum sagt man Stift zum Azubi?

Zum "Stiften gehen" findet sich noch im Grimm: die herkunft ist dunkel, vielleicht stammt das wort wie stift ursprünglich aus der gaunersprache. Vielleicht weit hergeholt: Der Imker bezeichnet Bieneneier und -Larven als "Stifte" - Man könnte annehmen, dass daher die Ableitung für den "Nachwuchs" kommt.

Warum wird man als Azubi so schlecht behandelt?

Gründe für Diskriminierung und Mobbing in der Ausbildung

Wenn Azubis diskriminiert werden, kann das an so banalen Dingen liegen wie: Dass sie in den Augen des „Täters“ zu viel oder zu wenig Selbstbewusstsein haben, oder einfach nur ein bisschen anders sind.

Wie nennt man einen Lehrling noch?

In der BRD wurde der Begriff Lehrling bereits nach der Novellierung des BBiG 1971 durch die Bezeichnung Auszubildene oder Auszubildender ersetzt.

Wie viele Samstage darf man als Azubi Arbeiten?

Für Jugendliche gilt grundsätzlich die Fünf-Tage-Woche (§15 Jugendarbeitsschutzgesetz). Der Samstag ist arbeitsfrei (§16 Jugendarbeitsschutzgesetz). Ausnahmen gelten für bestimmte Branchen wie z.B. den Handel. Hier sollen aber zwei Samstage im Monat frei sein.

Was sind meine Rechte als Azubi?

Rechte eines Azubis

Vergütung: Eines der wichtigsten Rechte des Auszubildenden ist, dass er eine angemessene Ausbildungsvergütung bekommt. Ausbildungsmittel: Daneben hat er Anspruch auf kostenlose Ausbildungsmittel, wie zum Beispiel Werkzeuge, die der Ausbildungsbetrieb zur Verfügung stellen muss.

Wer schützt Azubis?

Wer eine Lehre oder eine duale Ausbildung macht, sollte deshalb seine Rechte kennen. Diese leiten sich zum einen aus dem Berufsausbildungsvertrag ab. Zum anderen schützt das Gesetz Azubis während der Berufsausbildung besonders. Wichtigste Rechtsgrundlage ist hier das Berufsbildungsgesetz (BBiG).