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Ist ein Aufsichtsrat Pflicht?

Gefragt von: Axel Albers-Heuer  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Bei der GmbH ist ein Aufsichtsrat vorgeschrieben, sobald mehr als 500 Arbeitnehmer beschäftigt werden (obligatorischer Aufsichtsrat). Ist dieser Punkt nicht überschritten, wird die GmbH durch die Geschäftsführung vertreten (§ 35 GmbHG ) und ein Aufsichtsrat muss nicht gebildet werden.

Wann ist Aufsichtsrat Pflicht?

Zwingend einzurichten, also völlig unabhängig vom Willen der Gesellschafter, ist ein Aufsichtsrat immer dann, wenn die GmbH 500 oder mehr Arbeitnehmer hat und kein Tendenzunternehmen ist. Dies ergibt sich zum einen aus dem Drittelbeteiligungsgesetz (DrittelbG, § 52 Abs.

Wem ist der Aufsichtsrat verpflichtet?

Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollgremium bei Kapitalgesellschaften, Genossenschaften und Stiftungen und Organisationen. Die Einrichtung eines Aufsichtsrates ist teilweise gesetzlich vorgeschrieben, teilweise per Satzung oder Gesellschaftsvertrag vereinbart.

Welche Unternehmen brauchen einen Aufsichtsrat?

Vom Gesetz (§§ 95–116 AktG, §§ 9, 36–41 GenG) zwingend vorgeschriebenes Überwachungsorgan in einer Aktiengesellschaft (AG) und Genossenschaft (Genossenschaftsorgane). Die Bildung eines Aufsichtsrats ist auch bei GmbH, OHG, KG und KGaA möglich.

Hat jedes Unternehmen einen Aufsichtsrat?

Aktiengesellschaften haben immer („obligatorisch“) einen Aufsichtsrat. Seine Pflichten und Rechte bestimmen sich nach dem AktG. Die aktienrechtlichen Kompetenzen des Aufsichtsrats können nicht durch die Satzung der AG abgeschwächt werden.

Aufsichtsrat - Rechte, Pflichten und Vertretung - DAX, MDAX oder kleine AG - einfach erklärt

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Wie viel verdient man als Aufsichtsrat?

Gehaltsspanne: Aufsichtsrat/-rätin in Deutschland

176.293 € 14.217 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 140.842 € 11.358 € (Unteres Quartil) und 220.668 € 17.796 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Wie mächtig ist der Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat soll laut Stotmeister Impulse geben und als Sparringspartner der Geschäftsführung und dem Vorstand dienen. Vor allem in Fragen zur Digitalkompetenz holen sich heutzutage viele Unternehmen Experten in das Gremium. Im Ausland wird der Aufsichtsratsvorsitzende als Chairman of the Board bezeichnet.

Kann ein Mitarbeiter Aufsichtsrat sein?

Je nach Unternehmensform und Mitarbeiterzahl können Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Mitwirkungsrechte wahrnehmen. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung zu überwachen. Auf Unternehmensebene können Mitwirkungsrechte auch durch die Vertretung von Arbeitnehmern im Aufsichtsrat bestehen.

Warum ist ein Aufsichtsrat wichtig?

Aufsichtsräte erfüllen in der Unternehmenswelt eine wichtige Funktion: Sie kontrollieren und beraten den Vorstand. Die Arbeit gestaltet sich komplex und kann ganz verschiedene Formen annehmen. Dabei üben Aufsichtsräte bei großen Herausforderungen und in konkreten Krisen eine entscheidende Funktion aus.

Wer entscheidet über Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat wird grundsätzlich von den Aktionären, als den Anteilseignern, im Rahmen einer Beschlussfassung der Hauptversammlung bestimmt. Sofern die Aktiengesellschaft den Regelungen des Mitbestimmungsrechts unterliegt, bestimmen die Arbeitnehmer über die Zusammensetzung des Aufsichtsrates mit.

Wie viele Mitglieder muss ein Aufsichtsrat haben?

Die Zahl der Mitglieder des Aufsichtsrates bestimmt sich anhand von § 95 AktG. Der Aufsichtsrat besteht grundsätzlich aus (mindestens) drei Mitgliedern. Die Satzung kann eine höhere Zahl festsetzen.

Wer darf nicht in den Aufsichtsrat?

(1) 1Mitglied des Aufsichtsrats kann nur eine natürliche, unbeschränkt geschäftsfähige Person sein. 2Ein Betreuter, der bei der Besorgung seiner Vermögensangelegenheiten ganz oder teilweise einem Einwilligungsvorbehalt (§ 1903 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) unterliegt, kann nicht Mitglied des Aufsichtsrats sein.

Was darf der Aufsichtsrat nicht?

(4) 1Maßnahmen der Geschäftsführung können dem Aufsichtsrat nicht übertragen werden. 2Die Satzung oder der Aufsichtsrat hat jedoch zu bestimmen, daß bestimmte Arten von Geschäften nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen.

Warum kein Aufsichtsrat bei GmbH?

Anders als bei einer Aktiengesellschaft sieht das GmbH-Gesetz für eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung keinen obligatorischen Aufsichtsrat. Ob für eine GmbH also ein Gremium zur Kontrolle der Geschäftsführung eingerichtet werden soll, obliegt der grundsätzlich der Entscheidung der Gesellschafter.

Wer darf im Aufsichtsrat sitzen?

Ein Aufsichtsrat muss mindestens aus 3 Mitgliedern bestehen (§ 95 AktG). Die Höchstzahl der Mitglieder beträgt 21, sie ist abhängig von der Größe des Unternehmens. Er besteht immer aus Vertretern der Anteilseigner und in Deutschland auch aus Beauftragten der Arbeitnehmer.

Was macht der Aufsichtsrat in einer GmbH?

Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung des Vorstandes zu überwachen und zu kontrollieren. Dazu gehört einerseits auch die Beratung des Vorstandes, andererseits die Geltendmachung von Schadensersatz gegen den Vorstand.

Hat jede GmbH einen Aufsichtsrat?

In einer GmbH muss grundsätzlich kein Aufsichtsrat eingerichtet werden. Die Gesellschafterinnen/Gesellschafter können jedoch freiwillig einen Aufsichtsrat berufen.

Wie oft trifft sich der Aufsichtsrat?

(3) 1Der Aufsichtsrat muss zwei Sitzungen im Kalenderhalbjahr abhalten. 2In nichtbörsennotierten Gesellschaften kann der Aufsichtsrat beschließen, dass eine Sitzung im Kalenderhalbjahr abzuhalten ist.

Wann haftet der Aufsichtsrat?

Gegenüber der Gesellschaft haften Mitglieder des Aufsichtsrats im Wesentlichen über den Verweis in § 116 AktG wie Vorstandsmitglieder nach § 93 Absatz 2 AktG, also immer dann, wenn durch eine ihrerseits zu vertretender Pflichtverletzung kausal ein Schaden für die Gesellschaft entsteht.

Wie lange kann man im Aufsichtsrat sein?

Die Höchstdauer, die ein Aufsichtsrat im Amt bleiben darf, beträgt fünf Jahre. Der erste, von den Gründern bestellte, Aufsichtsrat einer AG ist bis zur Entlastung auf der Hauptversammlung im Amt.

Wie kommt man in die Aufsichtsrat?

Wie wird man Aufsichtsrat? Ganz einfach, werden Sie zunächst einmal Vorstand! Die beste Voraussetzung, um Aufsichtsrat eines großen Unter nehmens zu werden, ist unverändert, Vorstand eines anderen großen Unternehmens zu sein.

Wie entscheidet der Aufsichtsrat?

Aufgaben des Aufsichtsrates. Nach § 108 AktG entscheidet der Aufsichtsrat durch Beschluss. Etliche Einzelheiten zur Beschlussfassung können in der Unternehmenssatzung und in der Geschäftsordnung geregelt werden. In den meisten Unternehmen mit Aufsichtsrat hat sich dieser eine Geschäftsordnung gegeben.

Kann Vorstand Aufsichtsrat entlassen?

Wer kann den Vorstand absetzen bzw. abberufen? Der Aufsichtsrat ist für die Abberufung (Widerruf der Bestellung) des Vorstandes verantwortlich. Dies kann in der Satzung der AG und anderswo nicht anders geregelt werden.

Was ist ein Aufsichtsrat einfach erklärt?

Hauptaufgaben des Aufsichtsrates sind die Überwachung des Vorstands, die Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts und die Berichterstattung in der Haupt-, Vertreter- oder Generalversammlung. Bei Gesellschaften mit beschränkter Haftung ist die Bildung eines Aufichtsrates ab 500 Beschäftigten Pflicht.

Wann muss der Aufsichtsrat zustimmen?

Die Zustimmung des Aufsichtsrats ist nur im Innenverhältnis zwischen Vorstand bzw. Geschäftsführung und der Gesellschaft von Bedeutung. Auch bei versagter Zustimmung kann der Vorstand nach außen rechtswirksam handeln.

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