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Ist Drohung mit Strafanzeige Nötigung?

Gefragt von: Petra Anders  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Drohung mit einer Strafanzeige
Selbst wenn der andere betrügerisch gehandelt haben sollte, macht sich der Gläubiger wegen Nötigung (§ 240 StGB) strafbar. Wer Anzeige erstatten will, kann/muss das tun, darf das aber eben nicht als Druckmittel für die Zahlung androhen.

Wann ist eine Drohung strafbar?

Strafgesetzbuch (StGB) § 241 Bedrohung

(3) Ebenso wird bestraft, wer wider besseres Wissen einem Menschen vortäuscht, daß die Verwirklichung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bevorstehe.

Welche Drohungen sind nicht strafbar?

Echte oder leere Drohungen? Ob eine Drohung ernst gemeint war, spielt für die Strafbarkeit gemäss Art. 180 StGB keine Rolle. Wichtig ist nur die Wirkung der Drohung auf die bedrohte Person.

Ist eine Drohung schon eine Straftat?

Was wir für Sie tun können: Beleidigungen, Nötigungen und Bedrohungen sind Straftaten, für deren Bearbeitung wir als Polizei zuständig sind. Fühlen Sie sich von einer oder mehreren Personen bedroht oder belästigt, sollten Sie eine Strafanzeige erstatten.

Ist Drohung mit Anwalt Nötigung?

Drohung mit Strafanzeige durch Rechtsanwalt kann Nötigung darstellen. Die Durchsetzung von Forderungen im Inkasso erfolgt oft mit harten Bandagen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass dem (vermeintlichen) Schuldner damit gedroht wird, dass für den Fall der Nichterfüllung der Forderung Strafanzeige erstattet wird.

Polizei ermittelt gegen dich - wie kommst du da wieder raus? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Was fällt alles unter Nötigung?

Eine Nötigung begeht, wer einen anderen Menschen rechtswidrig mit einem Nötigungsmittel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt. Nötigen ist also das Erzwingen eines bestimmten Verhaltens. Nötigungsmittel sind dabei die Anwendung von Gewalt oder eine Drohung mit einem empfindlichen Übel.

Wo beginnt eine Drohung?

Sie liegt vor, wenn der Täter ankündigt, dass er gegen das Opfer oder eine ihm nahestehende Person ein Verbrechen verüben wird. Gemäß § 12 Abs. 1 StGB sind in diesem Fall mit Verbrechen solche Taten gemeint, die mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe bestraft werden.

Was zählt alles als Bedrohung?

Bedrohung ist im strafrechtlichen Sinne ein Gefährdungsdelikt, mit dem das Begehen einer Straftat gegen eine Person oder einem der Person Nahestehenden angedroht wird. Hierbei reicht es im deutschen Strafrecht aus, dass die Bedrohung vorgetäuscht wird.

Was passiert wenn man jemanden wegen Bedrohung anzeigen?

Ist ein Verbrechen Gegenstand der Bedrohung, sieht das Gesetz grundsätzlich eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe vor. Eine Bedrohung mit einer anderen, von § 241 StGB erfassten, Straftat, kann hingegen grundsätzlich mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft werden.

Wie konkret muss eine Bedrohung sein?

Bei einem abstrakten Gefährdungsdelikt wird aufgrund eines bestimmten Verhaltens eine Gefährdung vermutet. Die Bedrohung nach § 241 StGB ist ein derartiges abstraktes Gefährdungsdelikt. Im Gegensatz dazu erfordert das konkrete Gefährdungsdelikt eine tatsächliche Gefährdung eines Rechtsgutes.

Wann kann man jemanden wegen Nötigung anzeigen?

„Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt“, erfüllt laut Gesetz den Straftatbestand der Nötigung. Selbst der Versuch der Nötigung ist strafbar. Ein empfindliches Übel ist sehr subjektiv zu verstehen.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei einer Bedrohung?

110 Tagessätze Geldstrafe für Bedrohung.

Wann ist etwas eine Drohung?

Eine Drohung ist die glaubhafte Ankündigung einer unangenehmen Maßnahme gegen jemanden, um ihn in seiner zukünftigen Handlungsweise zu beeinflussen. Wird mit der Herbeiführung des Todes eines Menschen gedroht, spricht man auch von einer Todesdrohung.

Was ist der Unterschied zwischen einer Nötigung und einer Bedrohung?

Während eine Bedrohung die Androhung eines Verbrechens unter Strafe stellt, erfordert die Nötigung zudem jemanden durch die Drohung zur Vornahme oder zu einem Unterlassen einer Handlung zu zwingen.

Ist die Androhung einer Straftat strafbar?

androht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wider besseres Wissen vortäuscht, die Verwirklichung einer der in Absatz 1 genannten rechtswidrigen Taten stehe bevor.

Sollte man eine Anzeige zurückziehen wenn man bedroht wird?

Eine Strafanzeige kann also nicht zurückgenommen werden.

Hat die Polizei durch die Strafanzeige Kenntnis von der Straftat erlangt, nimmt sie die Ermittlungen auf – sie ist wegen des sog. Legalitätsprinzips sogar dazu verpflichtet.

Ist die Androhung einer Körperverletzung strafbar?

Nötigung. (1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Was ist der Unterschied zwischen Drohung und Bedrohung?

Eine Drohung ist im Strafrecht das Inaussichtstellen eines künftigen Übels, auf das das Drohende vorgibt Einfluss nehmen zu können. Im Strafrecht kann eine Drohung auch schnell als Nötigung gem. § 240 StGB oder als Bedrohung nach § 241 StGB gewertet werden.

Wann ist eine Drohung nicht widerrechtlich?

Die Drohung muss nicht physisch sein; sie kann auch eine Zwangslage des anderen ausnutzen ("Sonst veröffentliche ich dieses Foto / Schreiben / Telefonat ..."). Nicht jede Drohung ist an sich widerrechtlich ("Wenn Sie mich weiter beleidigen, zeige ich Sie an." wäre nicht widerrechtlich, sondern rechtlich in Ordnung).

Wie wird Nötigung geprüft?

Die Nötigung ist erst vollendet, wenn das Opfer die mit dem Nötigungsmittel bezweckte Handlung, Duldung oder Unterlassung vorgenommen hat. Der Nötigungserfolg besteht darin, dass B dem A einen Job besorgt.

Was ist eine strafbare Nötigung?

Strafgesetzbuch (StGB) § 240 Nötigung

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wann ist es Nötigung?

Wer eine andere Person durch die Anwendung von Gewalt oder Drohungen zu einem bestimmten Verhalten zwingt, macht sich der Nötigung schuldig. Der wesentliche Unterschied zu einer Erpressung besteht darin, dass bei einer Nötigung keine Gewinnabsicht vorliegt.

Wann ist die Nötigung nur strafbar?

Eine solche liegt vor, wenn die Beeinflussung des Täters nicht zu dem angestrebten Zweck geführt hat oder das Verhalten des Opfers durch einen anderen Umstand ausgelöst wurde. Das Strafgesetzbuch sieht für die Nötigung als Strafe eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

Wann verjährt eine Bedrohung?

Da die Bedrohung gemäß § 241 StGB mit maximal einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet wird, ist § 78 Abs. 3 Nr. 5 StGB einschlägig, so dass die Verjährungsfrist von Bedrohung gemäß § 241 StGB bei drei Jahren liegt. Eine Bedrohung kann also nach drei Jahren nicht mehr behördlich verfolgt werden.

Was ist keine Nötigung?

Der klassische Strafbestand der Nötigung beinhaltet, dass jemand durch Gewalt oder durch eine Drohung so unter Druck gesetzt wird, dass er Angst um Leib und Leben bekommt und dadurch zu einem bestimmten Verhalten gezwungen wird. Ohne Furcht also keine Nötigung.

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