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Ist die Tollwut in Deutschland ausgerottet?

Gefragt von: Herr Prof. Gottfried Sauter  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Deutschland gilt als tollwutfrei
Die Krankheit ist hierzulande allerdings so gut wie ausgestorben: Seit rund 15 Jahren gilt Deutschland als von klassischer Tollwut frei.

Wann ist der letzte Mensch in Deutschland an Tollwut gestorben?

Der letzte Tollwutfall bei einem in Deutschland wohnhaften Menschen trat im Jahr 2007 auf. Es handelte sich um einen Mann, der in Marokko von einem streunenden Hund gebissen wurde.

Wo gibt es in Deutschland noch Tollwut?

Dennoch ist Tollwut als gefährliche Zoonose – also als eine von Tieren auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit – nach wie vor präsent. Die letzten Tollwutfälle in Deutschand waren alle auf Importhunde zurückzuführen: Ende 2008 in Lörrach (Baden-Württemberg): Bei einem aus Kroatien importierten Mischlingshund.

Wie wurde die Tollwut in Deutschland ausgerottet?

Seit 2008 gilt gemäß den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) Deutschland offiziell als tollwutfrei. Dies ist über die systematische Bekämpfung bzw. orale Immunisierung der Füchse, die als Hauptüberträger gelten, sowie durch konsequente Impfungen von Haustieren gelungen.

Wie wahrscheinlich ist Tollwut in Deutschland?

Die Wahrscheinlichkeit, sich in Deutschland mit Tollwut zu infizieren, verläuft gegen null. Der Grund: Seit 2008 gilt Tollwut hierzulande dank aufwendiger Impfkampagnen als eliminiert. Bei Hunden und Wildtieren wie Füchsen kommen Lyssaviren sogar in der gesamten Europäischen Union fast nicht mehr vor.

Was muss ich bei Tollwut beachten? | Dr. Johannes Wimmer

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Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit Tollwut zu bekommen?

Häufigkeit von Tollwut

In Mittel- und Westeuropa ist die Infektion extrem selten. Der letzte Todesfall wurde 2004 aufgrund eines Hundebisses in Marokko gemeldet. Weltweit sterben nach Angaben der WHO jährlich rund 55.000 Menschen an Tollwut, vor allem in Asien (56 %) und Afrika (44 %).

Hat schon mal jemand Tollwut überlebt?

Zu den vermeintlichen Tollwut-Überlebenden zählen: eine Deutsche im Jahr 1875, ein italienischer Teenager im Jahr 1912, ein 73-jähriger Amerikaner im Jahr 1913, eine Brasilianerin im Jahr 1968 – bei allen diagnostizierten Ärzte Tollwut, und alle überlebten, obwohl sie kein Serum erhielten.

Wann war der letzte Tollwutfall in Deutschland?

Dieses Risiko zu verkennen, wurde einem Mann, der in Marokko von einem streunenden Hund gebissen wurde, 2007 zum Verhängnis. Er starb an den Folgen und gilt als der vorerst letzte Tollwutfall bei einem Menschen in Deutschland.

Wie viele Tollwut Tote in Deutschland?

Der letzte Tollwutfall bei einem Menschen in Deutschland trat im Jahr 2007 bei einem Mann auf, der in Marokko von einem streunenden Hund gebissen wurde. Wenngleich die klassische (terrestrische) Tollwut in Deutschland nicht mehr vorkommt, lässt sich die Fledermaus-Tollwut vorerst nicht ausrotten.

Warum gibt es keine Tollwut mehr?

Die erfolgreiche Immunisierung beim Fuchs durch Impfköder zwischen 1993 und 2008 schützt den Menschen. Kehrseite der Medaille: Die Fuchspopulation wird nicht mehr durch Tollwut reduziert. Daher haben sich die Bestände des anpassungsfähigen Fleischfressers in Deutschland innerhalb von drei Jahrzehnten etwa verdreifacht.

Woher weiß ich ob ich Tollwut habe?

Auftreten können sie in Form von Fieber, Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Andere Erstsymptome sind Unruhe oder Ängstlichkeit. Die frühesten, für eine Tollwut typischen Zeichen sind Juckreiz, Schmerzen oder Empfindungsstörungen in der Nähe des Tierbisses.

Kann eine Maus Tollwut haben?

Das Tollwutvirus finden sich vor allem bei wild lebenden Tieren (Füchse, Dachse, Marder, Rehe) und bei Haustieren (Hunde und Katzen sowie Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde). Nagetiere wie Ratten, Mäuse oder Eichhörnchen spielen bei der Verbreitung des Tollwutvirus keine Rolle.

Ist Tollwut beim Menschen immer tödlich?

Die Viruserkrankung greift das Nervensystem von Säugetieren und damit auch des Menschen an. Sobald erste Krankheitssymptome aufgetreten sind, verläuft die Tollwut sowohl bei Tieren als auch beim Menschen fast immer tödlich.

Wie viel Tollwut gibt es in Deutschland?

Deutschland gilt als tollwutfrei

Die Krankheit ist hierzulande allerdings so gut wie ausgestorben: Seit rund 15 Jahren gilt Deutschland als von klassischer Tollwut frei.

Kann man Tollwut heilen?

Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, gibt es keine Behandlung, durch die Tollwut heilbar ist. Ärzten stehen dann lediglich Maßnahmen zur Verfügung, um das Leiden des Patienten bis zu seinem Tod zu lindern.

Sollte man sich gegen Tollwut impfen lassen?

Eine Tollwut-Impfung ist in bestimmten Fällen für den Menschen sinnvoll. Vor allem nach einer potenziellen Infektion ist die nachträgliche Tollwut-Impfung die bislang einzige Möglichkeit, zu überleben. Für Personen, die Reisen in tollwutgefährdete Länder planen, ist eine Beratung zur Tollwut-Impfung empfehlenswert.

Was passiert wenn ein Mensch Tollwut hat?

Die Tollwut ist eine Virusinfektion des Gehirns, die durch Tiere übertragen wird und eine Entzündung von Gehirn und Rückenmark hervorruft. Wenn das Virus erst einmal das Rückenmark und das Gehirn erreicht hat, ist die Tollwut fast immer tödlich.

Kann man durch Kratzer Tollwut bekommen?

Meist übertragen Tiere das Tollwut-Virus durch Bisse oder Kratzer auf den Menschen. Eine Ansteckung ist auch möglich, wenn Sie mit infiziertem Speichel in Kontakt kommen, etwa über offene Wunden oder die Schleimhäute.

Wird man von Tollwut aggressiv?

Tollwut macht uns rasend

Nicht wirklich neu, aber nach wie vor angsteinflößend: Ein mit Tollwut infizierter Mensch kann enorm aggressiv werden. Außerdem kann es zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen kommen. Starkes Schwitzen und Speichelbildung gehören ebenso zu den Symptomen.

Wie viele Menschen sterben jährlich an Tollwut?

Laut Schätzungen der WHO (World Health Organization) sterben weltweit jährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut. 99% der durch Tollwut verursachten Todesfälle stammen aus Entwicklungsländern. Betroffen sind vor allem Asien (56%) und Afrika (44%).

Ist Bayern Tollwutfrei?

Bayern und Deutschland gelten im Moment als tollwutfrei. Nichts desto trotz sollte man sich nach dem Biss eines Wildtiere vorsorglich gegen diese Krankheit impfen lassen. Auch Haustiere sollten unbedingt geimpft sein.

Wie oft muss ein Mensch gegen Tollwut geimpft werden?

Die Vorsorgeimpfung besteht für Erwachsene und Kinder aus drei Injektionen in den Oberarmmuskel an den Tagen 0, 7 und 21 (oder 28) und einer Auffrischungsimpfung nach einem Jahr. Der Impfschutz muss bei fortbestehender Gefährdung alle zwei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.

Was tun wenn man Tollwut gebissen wird?

Nach einem Biss durch ein tollwutverdächtiges Tier ist die Bisswunde umgehend über 15 Minuten mit Wasser und Seife (falls keine Seife verfügbar ist: nur mit Wasser) auszuwaschen und anschließend mit einem alkohol- oder jodhaltigen Desinfektionsmittel zu desinfizieren. Wenn möglich sollte die Wunde nicht vernäht werden.

Wie lange Zeit nach Tollwut Biss?

Die Tollwut-Immunisierung sollte unbedingt am Tag 0, also dem Tag der Infektion erfolgen. Zeigt der Patient am Tag später schon erste Symptome, ist es zu spät für diese Grundimmunisierung. Dann lassen sich nur noch die Anzeichen lindern, nach bis zu sieben Tagen stirbt der Patient.

Kann ein geimpfter Hund Tollwut bekommen?

Dass ein Hund trotz Impfung an Tollwut erkrankt, ist unwahrscheinlich, da die Immunreaktion auf die Impfung sehr stark ist. Da das Virus im Impfstoff inaktiviert ist, kann ein Hund durch die Impfung nicht an Tollwut erkranken. Genauso wenig können geimpfte Hunde Tollwut übertragen.

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