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Ist die klassische Nullung noch erlaubt?

Gefragt von: Frau Dr. Konstanze Erdmann  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Seit 1973 ist diese klassische Nullung nicht mehr zulässig, und es ist dringend zu empfehlen, auch in älteren Anlagen bei Modernisierungsarbeiten für die betroffenen Stromkreise Leitungen zu installieren, die den Neutralleiter und den Schutzleiter getrennt führen.

Warum ist die klassische Nullung verboten?

In der DDR kam hinzu, dass Aluminiumkabel installiert wurden, die per se unzuverlässige Klemmstellen aufwiesen. Aus diesen Gründen ist die „klassische Nullung“ in Deutschland seit dem 1. Mai 1973, in der Schweiz seit dem 1. Januar 1974 für Neuanlagen verboten.

Was passiert wenn ich den Nullleiter mit der Erde und verbinde?

Würde man jetzt nach dem FI den N Leiter mit PE verbinden, fließt nicht mehr 100% des Stromes über N zurück. Die Folge: Er schaltet ab. Das passiert zum Schutz vor Spannungen an Leitenden Gehäusen. Deswegen sollte am Metallteile immer Erden.

Wann erlischt Bestandsschutz Elektro?

Der Bestandsschutz der Elektroanlage erlischt bei: akuter Gefahr im Verzug. direkter Forderung nach Anpassung der Anlage. wesentlichen Änderungen an der Anlage.

Wie heißen die 3 Nullungsbedingungen?

Nullungsbedingungen:
  • Ausschaltbedingung.
  • Erdungsbedingung.
  • Verlegungsbedingung.

Was ist eine klassische Nullung? (Verboten!) ElektroM

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Warum klassische Nullung?

In der Steckdose wurde der Schutzkontakt früher über die sog. „Nullungsbrücke“ mit dem Rückleiter verbunden. So war sichergestellt, daß fehlerhaft auf das Gehäuse verschleppte Spannungen abgeführt werden (ordnungsgemäßer Zustand ganz links im Bild). Diese Machart nennt der Fachmann „Klassische Nullung“.

Wie überprüfe ich die Nullung?

Hi! Bei der klassischen Nullung wird der Neutralleiter am Schutzleiteranschluss angeschlossen und von dort auf die Neutralleiterklemme gebrückt (Schutzfunktion vorrangig, deshalb Anschluss an Schutzleiterklemme). Erkennen kannst du dies an der Brücke zwischen N und PE.

Wann muss ein Sicherungskasten erneuert werden?

Wann muss ein Sicherungskasten erneuert werden? Nach DIN 18015-2 muss ein Sicherungskasten spätestens nach 30 bis 40 Jahren erneuert werden.

Was hebt den Bestandsschutz auf?

Grundsätzlich sind alle Gebäude vom Bestandsschutz gedeckt, die mit gültiger Baugenehmigung errichtet wurden. Wohnhäuser, Gewerbeimmobilien, Brücken, Schulen oder andere Gebäude. Wurde für den Bau einer Garage eine Baugenehmigung erforderlich, gilt auch ihr Bestand als geschützt.

Wann muss ein FI nachgerüstet werden?

Seit 1984 gilt die Pflicht für RCDs in Räumen mit Badewanne und Dusche (Neubau). Ab 01.02.2009 werden die Vorgaben auf alle Steckdosen-Stromkreise (inklusive 16A CEE-Steckdosen) in Neubauten erweitert. Für Altanlagen besteht ein bedenklicher Bestandsschutz.

Ist Erdung Pflicht?

Elektroanlagen in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus müssen grundsätzlich geerdet werden. Der Begriff Erdung ist dabei eng mit dem Begriff Potentialausgleich verbunden. Beide Begriffe beschreiben elektrotechnische Schutzmaßnahmen gegen Funktionsausfall, gegen elektrischen Schlag oder auch gegen Blitzschlag.

Ist nullleiter gleich Erdung?

Phasenleiter, Neutralleiter, Schutzleiter

Demgegenüber transportiert der Nullleiter oder Neutralleiter - Farbe blau, Abkürzung „N“(neutral) – den Strom vom Verbraucher zurück ins Netz. Der Schutzleiter (Erdung, Farbe gelb/grün, Abkürzung „PE“ von protective earth) leitet potenzielle Körperströme zur Erde ab.

Was passiert wenn man keine Erdung hat?

Ohne angeschlossene Erdung ist es übrigens kein Fehler der Sicherheitseinrichtungen (der Sicherung oder des FI-Schutzschalters), wenn diese den Fehler nicht vorab erkennen. Es fließt weder ein Fehlerstrom noch liegt ein Kurzschluss vor. Für die Elektroinstallation wäre in einem solchen Fall alles im grünen Bereich.

Was passiert wenn sich Nullleiter und Schutzleiter berühren?

Berührt man nun als Mensch ein solches Metallgehäuse, das unter Spannung steht, bildet man dem Strom quasi eine Alternativ-Route, um vom Metall-Gehäuse in die Erde zu fließen. Fachmännisch bedeutet dies, dass man zum Schutzleiter eine Parallelschaltung bildet; es droht also Lebensgefahr.

Wie kann man eine klassische Nullung?

Als Schutzmaßnahme war die klassische Nullung, mit einer Brücke zwischen dem Nullleiter und dem Schutzleiteranschluss an den Schutzkontaktsteckdosen, festzustellen. Die Farbgebung hellgrau für den Nullleiter und schwarz für den Außenleiter, lässt darauf schließen, dass die Elektroinstallation vor 1965 (einschl.

Was passiert wenn eine Steckdose nicht geerdet ist?

Wenn die Verbindung eines für Schutzerdung vorgesehenen metallischen Gerätegehäuses mit der Erde an irgendeiner Stelle unterbrochen wird, ist der Schutz nicht mehr gegeben. Dies ist auch dann der Fall, wenn an der Steckdose kein Schutzleiter angeschlossen ist oder ein Netzanschlusskabel ohne Schutzleiter benutzt wird.

Wann ist ein Schwarzbau verjährt?

Nein, Verjährung gibt es im öff. Baurecht nicht. Allerdings kann das Eingriffsrecht der Bauaufsicht verwirkt werden, wenn sie über einen längeren Zeitraum(Zeitelement) von den Schwarzbauten weiß und nicht gehandelt hat(Vertrauenstatbestand b eim Bürger).

Was ist der Unterschied zwischen Bestandsschutz und Denkmalschutz?

Manchmal besteht der Denkmalschutz nur für einen gewissen Teil des Gebäudes. Nicht immer ist es notwendig, die Immobilie wieder in ihren Urzustand zu versetzen. Der Bestandsschutz bezieht sich auf den Bauzustand, mit dem das Haus in die Denkmalliste eingetragen wurde.

Wann verliert ein Haus seinen Bestandsschutz?

Zusammengefasst muss ein Gebäude drei Voraussetzungen erfüllen, um unter den Bestandsschutz zu fallen: legal: Es lag eine Baugenehmigung vor; es handelt sich also nicht um Schwarzbauten. funktional: Das Gebäude kann entsprechend seiner geplanten Funktion genutzt werden. aktiv genutzt: Leerstand wird nicht geschützt.

Sind alte Sicherungskasten noch erlaubt?

Der Schmelzleiter wird durch den ihn durchfließenden Strom erwärmt und schmilzt, wenn der Bemessungsstrom (Nennstrom) der Sicherung deutlich für eine bestimmte Zeit überschritten wird. Diese Schutzfunktion wird „Auslösen der Sicherung“ genannt. Ausgelöste Schmelzsicherungen sind unbrauchbar und müssen ersetzt werden.

Was kostet ein neuer Sicherungskasten für ein Einfamilienhaus?

Die Kosten für die Installation eines Sicherungskastens liegen bei ca. 700 Euro für Lohnkosten und weiteren circa 310 bis 375 Euro Materialkosten. Insgesamt kommen hier also Kosten von mindestens 1.100 Euro zusammen.

Wie alt darf eine Stromleitung sein?

Grundsätzlich haben Stromkabel eine Haltbarkeit von maximal 40 Jahren. Spätestens danach ist die Isolierung brüchig und es besteht die Gefahr vor Kurzschlüssen, Kabelbränden oder Stromschlägen. Die DIN-Norm 18015-2 empfiehlt, die Elektroinstallation früher auf aktuelles Sicherheitsniveau zu bringen.

Wie finde ich heraus was der nullleiter ist?

Seit 1965 gelten in der Hauselektrik folgende Farben für die Drähte:
  1. Kennfarbe Braun: der stromführende Außenleiter, die Phase. Über diese Ader fließt der Strom zur Leuchte. ...
  2. Kennfarbe Blau: der Neutralleiter oder Nullleiter mit dem Kürzel N. ...
  3. Kennfarbe Grün-Gelb: der Schutzleiter, auch Erdung genannt (PE).

Wie kann man testen ob der Schutzleiter funktioniert?

Um lediglich prüfen zu können, ob der PE bei verschiedenen Steckdosen angeschlossen ist, könnte man an den PEs zweier Steckdosen mit einem Multimeter den Durchgang messen. Stromdurchgang vorhanden -> PE der Steckdosen untereinander verbunden.

Wie wichtig ist der Schutzleiter?

Der Schutzleiter ist somit Voraussetzung für die beiden Teilmaßnahmen „Schutzerdung", Schutzpotentialausgleich“ (früher „Nullung“) und „Automatische Abschaltung im Fehlerfall“. Der Schutzleiter bildet einen Stromkreis für den Fehlerfall und soll die Überstrom-Schutzeinrichtung zum Ansprechen bringen.