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Ist die Einspeisevergütung steuerpflichtig?

Gefragt von: Rüdiger Janßen  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Doch egal, ob Du Einspeisevergütung, Marktprämie oder direkt Geld von Verbrauchern erhältst – Erlöse aus dem verkauften Solarstrom unterliegen der Einkommensteuer, so lange Du dabei Gewinn erwirtschaftest. Auch der Solarstrom, den Du nicht verkaufst, sondern selbst nutzt, zählt als Einnahme im steuerrechtlichen Sinn.

Ist die Einspeisevergütung netto?

Was die wenigsten wissen: Die im EEG festgelegte Einspeisevergütung ist ein Nettowert, der Netzversorger zahlt Ihnen die Vergütung plus 19 % Umsatzsteuer. Dieser Posten wird dann gegen die von Ihnen gezahlte Umsatzsteuer für Kauf der PV-Anlage, Wartung etc. verrechnet.

Ist Eigenverbrauch steuerpflichtig?

Wird Strom der Photovoltaikanlage selbst verbraucht, ist das im Sinne der OFD ein "unternehmensfremder Zweck". Der Eigenverbrauch wird daher als "unentgeltliche Wertabgabe" betrachtet und muss dementsprechend versteuert werden.

Wie wird eingespeister Strom versteuert?

Denn der selbst produzierte Strom muss gegebenenfalls versteuert werden. Das kommt darauf an, für welchen Weg sich der Betreiber entscheidet. Das kann dann sowohl den in das öffentliche Netz eingespeisten Strom betreffen, oder auch den selbst verbrauchten Strom.

Wie wird Eigenverbrauch versteuert?

Den Netto-Preis verrechnen Sie mit Ihrem Eigenverbrauch. Auf diesen Wert Ihres eigenen Stroms berechnen Sie 19 % Umsatzsteuer. Von diesem Betrag, den Sie in der Umsatzsteuererklärung angeben müssen, können Sie die Vorsteuer abziehen. Der Rest ist die Umsatzsteuer, die das Finanzamt einzieht.

Steuer-CHAOS bei Photovoltaik-Anlagen endlich gelöst!? Diese Änderungen musst du kennen…

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Wie viel kW sind steuerfrei?

Betreiber kleiner Anlagen an oder auf Gebäuden bis 10 Kilowatt Leistung sind dabei seit 2020 von der Gewerbesteuer befreit (§ 3 Punkt 32 GewStG). Sie müssen damit auch kein Gewerbe anmelden.

Was ändert sich 2022 bei Photovoltaik?

Im Jahr 2022 fallen Photovoltaikanlagen, die 2001 als eine der ersten ans Netz gingen, aus der Förderung. Betreiber bekommen keine Einspeisevergütung mehr und sollten prüfen, ob sich die Volleinspeisung weiterhin lohnt. Wer nicht handelt, erhält weitere sieben Jahre eine Vergütung in Höhe des Jahresmarktwerts Solar.

Wann muss ich Solarstrom versteuern?

Wann entfällt die Einkommensteuer auf Solarstrom? Der Normalfall ist: Sobald Betreiber einer Photovoltaikanlage ihren Strom verkaufen, werden sie zu Unternehmern und müssen auf ihre Einnahmen Steuern zahlen. Seit dem 2. Juni 2021 gilt das jedoch nicht mehr für alle Besitzer von Photovoltaikanlagen.

Wie viel kW Photovoltaik steuerfrei?

Besonderheit für PV-Anlagen unter 10 kWp

Kleine PV-Anlagen unter 10 kW Leistung sparen Steuern: Sie sind seit 2020 von der Gewerbesteuer befreit. Damit ist die Photovoltaik hier steuerfrei. Diese Regelung laut § 3 GewStG gilt rückwirkend bis 2019. In diesem Zusammenhang entfällt auch eine Gewerbeanmeldung.

Wann ist eine Photovoltaikanlage steuerfrei?

Steuerbefreiung für Photovoltaik-Anlagen bis 30 kW ab 2023

Das Bundeskabinett hat das Jahressteuergesetz 2022 beschlossen - es enthält die Steuerbefreiung für Photovoltaik-Anlagen bis 30 kW und weitere Verbesserungen.

Warum muss der Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen versteuern?

Grundsätzlich müssen Betreiber einer Photovoltaikanlage damit rechnen, dass sie für den gewonnenen Strom Steuern zahlen müssen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Solarstrom in das öffentliche Stromnetz gespeist wird und der Netzbetreiber dafür eine Einspeisevergütung zahlt.

Wann lohnt sich Liebhaberei bei PV-Anlage?

Besonders sinnvoll ist ein Antrag auf Liebhaberei für Sie dann, wenn Ihnen für Ihre Photovoltaik-Anlage bereits für vergangene Jahre Verluste anerkannt und abgeschlossen wurden. Diese Verluste bleiben Ihnen so nämlich steuerlich erhalten, zukünftige mögliche geringfügige Gewinne werden allerdings nicht mehr versteuert.

Was sich 2021 für Photovoltaik Betreiber Steuerlich ändert?

Nach einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums von Anfang Juni 2021 werden Betreiber solcher Anlagen auf Antrag von der Steuerpflicht befreit. Dann müssen sie Einnahmen aus der Anlage nicht mehr versteuern, können aber auch keine Abschreibungen oder sonstige Kosten steuersparend geltend machen.

Wie erfolgt die Abrechnung der Einspeisevergütung?

Die Einspeisevergütung wird immer von dem jeweiligen Netzbetreiber, beispielsweise E. ON, RWE oder EnBW an den PV-Anlagenbesitzer gezahlt. Der Netzbetreiber gibt aber die ihm entstehenden Kosten an den Endkunden über die EEG-Umlage weiter, welches jedoch nur für Anlagen mit einer höheren Leistung als 10 kWp anfällt.

Welcher Strompreis für Eigenverbrauch Umsatzsteuer?

Jede Kilowattstunde Eigenverbrauch wird mit einem Strompreis von 20 Cent angesetzt. Auf den ermittelten Betrag sind 19 % Umsatzsteuer zu zahlen.

Wird die Einspeisevergütung 2022 erhöht?

Wer sich eine Photovoltaikanlage auf das Dach installieren lässt, erhält künftig eine höhere Einspeisevergütung. Das hat der Bundestag Anfang Juli 2022 beschlossen.

Warum nicht mehr als 10 kWp?

Die ehemalige 10 kWp-Grenze und EEG-Umlage

Das heißt, der Preis für Solarstrom hat sich für Solaranlagenbesitzer um 2,7 Cent pro kWh erhöht (40 Prozent der EEG-Umlage von 6,75 Cent im Jahr 2020). Mit den Änderungen im EEG, die zu Beginn 2021 in Kraft traten, galt diese Grenze von 10 kWp daraufhin nicht mehr.

Ist Nulleinspeisung erlaubt?

Anlagen können als Nulleinspeise-Anlage betrieben werden, auch wenn eine Einspeisung nicht möglich oder erwünscht ist, solange die erzeugte Energie zu 100 % selbst verbraucht wird.

Was bedeutet die 10 kWp Grenze?

Mit dem EEG 2021 sind jetzt auch Photovoltaikanlagen größer 10 Kilowatt-Peak (kWp) von der Zahlung der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch befreit. Im EEG 2017 endete die Befreiung ab einer Anlagenleistung größer 10 kWp und mehr als 10.000 kWh (Kilowattstunden) Eigenstromverbrauch pro Jahr.

Wird die Einspeisevergütung wieder steigen?

Volleinspeisung: Die Einspeisevergütung für Anlagen unter zehn Kilowatt installierter Leistung steigt von 6,24 Cent pro eingespeister Kilowattstunde auf 13,0 Cent --> Diese Regelung gilt für Photovoltaik-Anlagen, die ab dem 30.7. 2022 in Betrieb genommen werden.

Ist Photovoltaik steuerlich absetzbar?

PV Anlagen sind grundsätzlich steuerlich absetzbar. Dabei lassen sich die Kosten des Betriebs und der Wartung ebenso berücksichtigen, wie die Anschaffungskosten.

Wird Photovoltaik bald besser gefördert?

Die höhere Solarförderung gilt für Neuanlagen, die nach dem 29. Juli in Betrieb genommen werden. Andere Neuerungen gelten erst dem 1. Januar 2023, darunter die Abschaffung der 70-Prozent-Kappungsregelung für Photovoltaik-Anlagen bis 25 Kilowatt. Für Neuanlagen gelten ab Samstag die höheren Vergütungssätze.

Wie hoch ist die Einspeisevergütung für Solarstrom 2022?

Aktuell liegt der anzulegende Wert zwischen 7,03 und 5,03 Cent je Kilowattstunde (März 2022).

Wann lohnt sich die vereinfachungsregelung?

Ziel der Vereinfachungsregelung ist es, den bürokratischen Aufwand für PV-Anlagenbesitzer zu minimieren. Nutzen Sie die Regelung, sind Sie von der jährlichen Einnahmen-Überschussrechnung befreit und müssen mögliche Gewinne aus dem Betrieb Ihrer Anlage nicht versteuern.

Wann fällt die 10 kWp Grenze?

Für die Befreiung von der EEG-Umlage greift die 10-kWp-Grenze heute nicht mehr. Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2021 wurde die zuvor magische 10-kWp-Grenze auf 30 kWp hochgesetzt. Außerdem entfällt die EEG-Umlage ab 1. Juli 2022 generell. Diese Entlastung genießen alle Stromkunden.