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Ist desertieren strafbar?

Gefragt von: Irmgard Klaus  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Militärdienstentziehung und Desertion werden strafrechtlich verfolgt. Militärdienstentziehung wird mit einer Geldstrafe, drei bis sechs Monaten Haft oder bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft (Artikel 328).

Welche Strafe steht auf desertieren?

(1) Wer eigenmächtig seine Truppe oder Dienststelle verläßt oder ihr fernbleibt, um sich der Verpflichtung zum Wehrdienst dauernd oder für die Zeit eines bewaffneten Einsatzes zu entziehen oder die Beendigung des Wehrdienstverhältnisses zu erreichen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.

Wie werden Deserteure bestraft?

Zwar wurde für Desertion häufig die Todesstrafe verhängt, es kam aber auch zur Verhängung von insbesondere Zuchthaus-, seltener auch von Gefängnisstrafen.

Sind Deserteure Feiglinge?

[1] Widersprüchlich deshalb, weil die Deserteure der Wehrmacht tatsächlich jahrzehntelang von der deutschen Gesellschaft als „Feiglinge“ und „Verräter“ wahrgenommen und häufig konkret beschimpft wurden. Im gleichen Atemzug werden diese Deserteure nunmehr als „mutig“ bezeichnet.

Was passiert mit Deserteuren in Österreich?

(1) Wer sich auf die im § 8 angeführte Weise dem Dienst im Bundesheer für immer oder dem Dienst im Einsatz nach § 2 Abs. 1 lit. a oder b WG zu entziehen sucht, ist mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu bestrafen.

Sind verbale Drohungen strafbar und wenn ja wann?

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Ist Feigheit strafbar?

Im Mittelalter wurde in Ritterkreisen bei bekannt gewordener Feigheit jedoch die als Schande geltende Ausschließung aus dem Kreis der Standesgenossen gehandhabt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Soldaten mit der Begründung „Feigheit“ zum Tode verurteilt (§ 85 Militärstrafgesetzbuch für das Deutsche Reich).

Wer muss bei einem Weltkrieg einrücken?

In diesem heißt es: „Wehrpflichtig sind alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind“. Im Spannungs- oder Verteidigungsfall ist die Bundeswehr theoretisch sogar befugt, Wehrpflichtige bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres einzuberufen.

Sind Deserteure Widerstandskämpfer?

Deserteure "Die Fahnenflucht ist, neben dem bewaffneten Widerstand, radikale Verweigerung. Sie ist der Widerstand des kleinen Mannes und einfachen Soldaten, ... " schreibt Gerhard Zwerenz (1925 - 2015) in seinem Buch "Soldaten sind Mörder" von 1988 (siehe Abbildung rechts).

Kann man zum Krieg gezwungen werden?

Kriegsdienstverweigerung bedeutet, dass ein Mensch sich weigern kann, im Krieg zu kämpfen. Der Staat darf niemanden zwingen, im Krieg zu kämpfen. In Artikel 4 des Grundgesetzes steht: (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.

Wer sucht Deserteure?

§ 15 WStG (Eigenmächtige Abwesenheit):

Bei der Suche nach dem Soldaten arbeiten die Feldjäger mit den zuständigen Polizeidienststellen zusammen. Nach Ergreifung des eigenmächtig abwesenden Soldaten wird dieser wieder seiner Truppe zugeführt.

Kann jeder eingezogen werden?

Nach § 1 Abs. 1 WPflG sind in Deutschland alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind, wehrpflichtig. Durch die allgemeine Heranziehungsgrenze werden allerdings in der Regel alle über 23-jährigen nicht mehr zum Dienst in der Bundeswehr herangezogen.

Wie lang kann man eingezogen werden?

9a Abs 3 Bundes-Verfassungsgesetz; § 1 Abs 2 und § 10 Wehrgesetz). Bis zum 35. Lebensjahr können Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst eingezogen werden. Seit 2006 beträgt die Dauer des Grundwehrdienstes sechs Monate.

Können deutsche eingezogen werden?

Sollte eine Situation aber erfordern, dass eine erhöhte militärische Alarmstufe eintritt, der sogenannte Spannungsfall, oder gar der Verteidigungsfall, kann die Bundeswehr alle Wehrpflichtigen im Alter von 18 bis 60 Jahre einberufen – unabhängig davon, ob sie der Reserve angehören oder nicht.

Wann verjährt Fahnenflucht?

„Fahnenflucht“ verjährt nicht.

Was passiert wenn man Krieg verweigert?

Wer nach Erhalt des Musterungsergebnisses verweigert, kann zur Bundeswehr eingezogen werden, bis über den Antrag endgültig entschieden worden ist. Allerdings wird dann meist auf eine militärische Ausbildung des Antragstellers verzichtet, und dieser wird bis zur Anerkennung seines Antrags vom Dienst befreit.

Werde ich eingezogen Im Kriegsfall?

Gemäß der im Mai 2011 in Kraft getretenen Änderung des § 1 Abs. 2 KDVG haben Wehrpflichtige, die als Kriegsdienstverweigerer anerkannt worden sind, im Spannungs- oder Verteidigungsfall statt des Wehrdienstes Zivildienst außerhalb der Bundeswehr als Ersatzdienst zu leisten.

Wer ist wehrpflichtig im Kriegsfall?

Wehrpflichtig bleiben weiterhin alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind. Art. 12a des Grundgesetzes bleibt insoweit unangetastet.

Wann ist man Fahnenflüchtig?

Definiert war Fahnenflucht im Militärstrafgesetzbuch der Wehrmacht als unerlaubte Entfernung von der Truppe von mehr als sieben Tagen in der Heimat oder mehr als drei Tagen im Feld, ganz gleich ob vorsätzlich oder fahrlässig begangen.

Wie viele wurden für Deutschland kämpfen?

Die Statistik zeigt die Anzahl der Soldaten und Soldatinnen bei der Bundeswehr in den Jahren von 2000 bis 2022¹. Ende Juni 2022 dienten zum Erhebungszeitpunkt 173.337 Berufs- und Zeitsoldaten bei der Bundeswehr.

Woher kommt das Wort desertieren?

Herkunft: im 17. Jahrhundert von dem gleichbedeutenden französischen déserter fr entlehnt, dieses aus dem spätlateinischen dēsertāre la „verlassen“, zu dem Verb dēserere la „verlassen, abtrennen“; vergleiche Deserteur.

Kann die Bundeswehr mich einziehen im Kriegsfall?

Aber: Auch sie können im Kriegsfall zum Dienst verpflichtet werden. Das gilt für alle zwischen 18 und 55 Jahren. Sie würden dann - ähnlich wie Männer, die nicht kämpfen wollen - beispielsweise im medizinischen Bereich eingesetzt.

Wann greift die NATO ein?

Obwohl die Nato bereits seit 1949 existiert, wurde ein Bündnisfall erst einmal ausgerufen: nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf die USA. In der Folge beschlossen alle damals noch 19 Nato-Mitglieder den Bündnisfall.

Was macht man im Kriegsfall?

Im Verteidigungsfall geht die Befehls- und Kommandogewalt über die Bundeswehr vom Bundesminister der Verteidigung auf den Bundeskanzler über. Dieser vereinigt in seiner Person dann die politische und die militärische Entscheidungsgewalt.

Hat die Ukraine Wehrpflicht?

Unmittelbar davor war der Erlass №117/2021 zur „Strategie der Krim-Sewastopol-Wiedereingliederung“ durch den Präsidenten der Ukraine bestätigt worden. Der Wehrdienst ist für Männer gesetzliche Pflicht, die mit dem 18. Lebensjahr einsetzt und insgesamt zwölf Monate dauert.

Wie geht man mit Feigheit um?

Akzeptieren Sie, dass nicht immer alles klappen kann und dass es auch gar nicht schlimm ist, wenn etwas schief läuft. Einmal verinnerlicht, können Sie so Ihre Feigheit hinter sich lassen. Zu guter letzt hilft es, wenn Sie nicht von einem Tag auf den anderen versuchen, kein Feigling mehr zu sein.