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Ist der Wald krank?

Gefragt von: Ernestine Lauer  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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277.000 Hektar Wald sind zerstört
Eine Fläche, größer als das Saarland. Allein in Nordrhein-Westfalen fielen zwischen 2018 und 2020 mehr als 30 Millionen Kubikmeter Schadholz an. Wenig überraschend, leiden die Fichten am meisten unter einer Witterung, die ihrem natürlichen Standort in den Bergen nicht entspricht.

Warum ist der Wald krank?

„Saurer Regen " und seine Wirkung auf den Boden

Schwefeldioxid und Stickstoffoxide sind Gase, die zu den schädlichen Immissionen gehören. Sie verbinden sich in der Luft mit Wassertröpfchen, wobei Säuren entstehen, die im Regen, Nebel und Tau enthalten sind: es entsteht "saurer Regen".

Können Wälder auch krank werden?

Das Krankwerden und Absterben der Wälder wird heute als sogenannter "neuartiger Waldschaden" bezeichnet. Damit macht man deutlich, dass sich die Schäden deutlich von solchen Schäden unterscheiden, die auch in früheren Zeiten - also vor der Industrialisierung - immer wieder auftraten.

Welche Probleme hat der Wald?

Der Wald ist bedroht!

Die Häufung und Verschärfung von Witterungsextremen wie Hitze, Trockenheit und Stürmen bedeuten eine große Gefahr für den Wald. Dadurch werden die Bäume geschwächt, und Schädlingsbefall z.B. durch Insekten ist die Folge.

Wie ist die Situation der deutschen Wälder?

Die mittlere Kronenverlichtung ging im Durchschnitt aller Baumarten von 26,5 % auf 25,7% zurück. Der Anteil aller Bäume, die keine Kronenverlichtung aufweisen, liegt wie im Jahr 2020 bei 21,3 %. Die Baumarten Fichte, Buche und Eiche haben 2021 kaum fruktifiziert.

Der deutsche Wald ist "krank" - Politik in Sorge

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Warum geht der Wald kaputt?

Schuld ist vor allem die Trockenheit. Braune, trockene Bäume in einem Waldstück des Schönbuchs in Baden-Württemberg. Die Wälder in Deutschland sind wegen starker Stürme sowie der extremen Dürre zwischen 2017 und 2020 massiv geschädigt.

Warum geht es dem Wald nicht gut?

In Deutschland sind die Wälder am stärksten von der Klimakrise betroffen: Infolge der anhaltenden Trockenheit und Hitze der vergangenen Jahre hat sich die Situation dramatisch zugespitzt. Wälder und Waldböden sind ausgedorrt, die Bäume durch den Trockenstress stark geschwächt und anfällig.

Ist der Wald gefährdet?

Der Wald ist ein vielseitiger und komplexer Ort, der von verschiedenen Faktoren bedroht sowie durch diese gefährdet ist und deshalb von uns zu schützen ist. Durch Waldschädlinge, Waldbrände, Müll und Wildverbiss wird der Wald rund um die Uhr mit Gefahren konfrontiert.

Wie macht der Mensch den Wald kaputt?

Neben den natürlichen Faktoren wie z.B. Insekten und Pilzbefall spielen die neuartigen Waldschäden (früher Waldsterben) eine wesentliche Rolle. Hauptverursacher ist nach wie vor das Schwefeldioxid (SO2) aus der Industrie und die Stickstoffoxide (NOx) aus dem zunehmenden Kraftfahrzeugverkehr.

Wie machen Menschen den Wald kaputt?

Manche schädliche Insekten im Wald sind weitläufig bekannt, wie zum Beispiel die Borkenkäfer. Andere Schadinsekten hingegen sind den meisten Menschen unbekan... Stürme können überwältigende Schäden in Ihrem Wald verursachen. Riesige Flächen umgeknickter oder aus dem Boden gerissener Bäume – solch ein Anblick vo...

Kann der Wald heilen?

Aufenthalte im Wald steigern Killerzellen im Blut

Der Wald stärkt zudem das Immunsystem und schützt sogar vor Krebs. Qing Li, Professor an der Fakultät für Medizin an der Universität Tokio, hat mit seinem Team herausgefunden, dass Aufenthalte im Wald die Produktion der sogenannten Killerzellen anregen.

Ist die Luft im Wald besser?

Was der Wald für uns tut

Wie die Ozeane gelten sie deshalb als CO2-Senke. Sie reichern die Luft mit Sauerstoff an. Ein gesunder, naturnaher Wald speichert zudem viel Wasser, zum Beispiel nach Starkregen oder Überschwemmungen.

Wie gesund ist unser Wald?

"Wald stärkt unser Immunsystem"

Er ist überzeugt: "Der Wald hilft uns gegen Depressionen, gegen psychische Stressbelastungen und Burnout. Aber er stärkt auch unser Immunsystem, kann uns vor ernsthaften chronischen Krankheiten schützen und sogar vor Herzinfarkt."

Wo geht es dem Wald in Deutschland am schlechtesten?

2018 brannten rund 2.350 Hektar und 2019 etwas mehr als 2.710 Hektar Waldfläche. Betroffen waren insbesondere die stark kieferdominierten Wälder von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit beträgt die Fläche, die wieder aufgeforstet werden muss, 277.000 Hektar - eine Fläche etwas größer als das Saarland.

Wie viel Wald stirbt in Deutschland?

138.000 Hektar Wald gingen demnach verloren. Auch 2019 war die Sterberate der Bäume im Vergleich zu den Vorjahren bereits gestiegen. Insgesamt müssen laut Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) aktuell 285.000 Hektar Wald wieder aufgeforstet werden.

Warum sterben die Wälder aus?

Grund ist vor allem die extreme Trockenheit der letzten Jahre und damit einhergehend eine größere Anfälligkeit für Schädlinge. Nie zuvor in der Erdgeschichte hat sich das Klima so schnell verändert.

Wo ist das Waldsterben?

Als Waldsterben (auch: neuartige Waldschäden) werden Schädigungen des Waldes bezeichnet, die seit etwa 1980 großflächig auftreten. Das Verbreitungsgebiet umfasst Mittel-, Nord- und Osteuropa. Charakteristisch ist, dass sich die Schadensbilder im Wald unabhängig von Klima, Standort und waldbaulichen Praktiken zeigen.

Was ist aus dem Waldsterben geworden?

Doch die Messungen zeigten, dass es in Wirklichkeit reichlich Schwefeldioxid und Stickoxide abbekam. Diese Verbindungen waren naheliegende Verdächtige, die hinter den Waldschäden stecken konnten. Schließlich war Schwefeldioxid der erste Luftschadstoff, dessen Wirkung auf Bäume man bereits im 19.

Wo ist das Waldsterben am schlimmsten?

Der Nationalpark Harz und weitere Wälder in Deutschland sind laut Experten stark bedroht. Die Hauptursache für das Waldsterben ist der fortlaufende Klimawandel. Schäden durch Borkenkäfer sind für Wälder eines der deutlichsten Symptome des Klimwandels.

Was wäre wenn es den Wald nicht mehr gäbe?

Was wäre die Erde ohne Wälder und ohne Bäume? Sie wäre öd und leer. Und auch Menschen gäbe es auf diesem Planeten nicht. Denn Bäume erzeugen Sauerstoff, ohne den Menschen nun einmal nicht leben können, und sie versorgen uns mit dem wichtigen Naturstoff Holz für Möbel und allerlei andere Gebrauchsgegenstände.

Ist der Wald Medizin?

Ein Spaziergang im Forst ist wohltuend für Körper und Seele, das spürt man intuitiv. Doch nun ist es sogar wissenschaftlich belegt. Der Wald soll heilende Kräfte haben. Bei einem Waldspaziergang sinkt der Blutdruck, das Immunsystem wird gestärkt, der Stress verringert.

Was macht der Wald mit der Psyche?

Am stärksten wirkt sich der Wald auf die Psyche aus. Das seelische Wohlbefinden, die Stimmung und die Schlafqualität steigen, Angstgefühle werden weniger. Diese Wirkung ist umso stärker, je größer die seelische Belastung ist. Eine Rolle spielt dabei auch die Farbe Grün, die eine beruhigende Wirkung hat.

Warum soll man einen Baum umarmen?

Bäume umarmen reduziert nachweislich das Stresshormon Cortisol im Körper und fördert die Produktion sogenannter Killerzellen. Jene bekämpfen wirksam Krankheitserreger und sogar Tumorzellen.

Wie oft sollte man in den Wald gehen?

Waldbaden und Spazierengehen Ab zwei Stunden pro Woche macht die Natur gesund, sagen Forscher. Ein Spaziergang im Park, entspannen im Wald oder am Strand: Mehr als 120 Minuten pro Woche in der Natur zu verbringen, könnte sich einer aktuellen Studie zufolge positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken.

Ist Waldluft gut für die Lunge?

Nach Regen und Nebel und vor allem im Sommer ist die Konzentration der Terpene im Wald am höchsten. Für Asthmatiker und andere lungenkranke Menschen ist die Waldluft aufgrund der Staubfilterwirkung des Waldes, des Sauerstoffgehaltes und der enthaltenen Duftstoffe besonders gut geeignet, um Entlastung zu schaffen.

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