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Ist der Retarder die Motorbremse?

Gefragt von: Sigmund Stadler B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 20. August 2023
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Um die Bremsleistung von Nutzfahrzeugen weiter zu verbessern, kommen Retarder zum Einsatz. Sie sind wie die Motorbremsen verschleißlose Dauerbremsen. Retarder entlasten die Betriebsbremse und erhöhen die aktive Sicherheit sowie die Wirtschaftlichkeit von Nutzfahrzeugen.

Was ist der Unterschied zwischen Retarder und Motorbremse?

Im Gegensatz zum Retarder funktionieren die Motorbremsen nur, wenn der Motor vom Fahrzeug angetrieben wird, also bei eingelegtem Gang. Der Retarder bremst weiter, wenn man z.B. runterschalten möchte, die Motorbremse nicht. Das könnte in brenzligen Situationen von Vorteil sein.

Was bremst der Retarder?

Wenn durch die stufenlose Betätigung des Retarders vom Fahrer oder von einer Automatik Strom eingespeist wird, werden von den Spulen Magnetfelder erzeugt, die die Rotoren durchdringen. Die in den Rotoren induzierten Wirbelströme erzeugen gegenläufige Magnetfelder, die die Bremswirkung hervorrufen.

Was ist die Motorbremse?

Als Motorbremse wird der mechanische Widerstand bezeichnet, den ein Motor einem von außen aufgezwungenen Drehmoment entgegensetzt.

Was ist ein Retarder Bremse?

Ein Retarder ist ein drittes unabhängiges Bremssystem für Wohnmobile, leichte Verteilerfahrzeuge, Fernverkehrszüge, Schwerlasttransporter und Autokrane. Ein Retarder ist eine elektromagnetische, elektrodynamische Wirbelstrombremse. Der Begriff Retarder stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie "zurückhalten".

LKW verschleißfreihe Bremse benutzen Mercedes-Benz Actros MP5 Retarder und Motorbremse Anleitung

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Wie Bremse ich mit der Motorbremse?

Damit Du die mechanischen Kräfte Deines Motors nicht überstrapazierst, solltest Du die Motorbremse wie folgt verwenden:
  1. Nimm zuerst den Fuß vom Gas, um die Beschleunigung zu stoppen.
  2. Schalte dann immer nur einen Gang nach dem anderen runter. ...
  3. Außerdem solltest Du nach dem Runterschalten vorsichtig einkuppeln.

Welche Bremsen sind Dauerbremse?

Die verschiedenen Dauerbremsen werden in Primär- und Sekundärretarder unterteilt. Primärretarder wirken über Kurbelwelle des Motors und sind daher drehzahlabhängig. Zu den Primärretardern zählen Auspuffklappensysteme, Ventilsysteme, Turbosysteme und Aquatarder.

Wann Retarder nicht benutzen?

Im Zweifelsfall bei extrem glatter Fahrbahn, bei Kurvenfahrt und wenig Last auf der Antriebs- achse Motorbremsen und Retarder nicht benutzen.

Ist Motorbremse schlecht für den Motor?

Fazit. Die Motorbremse schont nicht nur die Komponenten der Betriebsbremse im Fahrzeug, sondern dank der Schubabschaltung und die damit verbundenen Kraftstoffeinsparungen auch den Geldbeutel. Mit Gefühl eingesetzt ist sie daher eine Hilfe für jeden Autofahrer.

Wann setzt die Motorbremse ein?

Wann diese Technik angewendet werden kann

Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn du dich auf glatten Straßen bewegst, solltest du die Technik der Motorbremse einsetzen. Im Winter ist eine Motorbremsung unverzichtbar, da die Antriebsräder im eingelegten Gang erst später blockiert werden.

Wie funktioniert die Motorbremse beim LKW?

Mit der Motorbremse können Lastwagen mit einem Regler die die Auspuffleitung schließen damit in den Zylindern ein Gegendruck entsteht der als Bremse auf den Motor einwirkt. Hohe Motorbremsleistung bei niedrigem konstruktivem Aufwand kennzeichnen die Motorbremse EVB (Exhaust Valve Brake).

Was ist die Dauerbremse bei einem LKW?

Die Dauerbremse (Dritte Bremse) ist eine Hilfsbremse, die die Betriebsbremse entlasten soll. Außerdem arbeitet sie ohne Verschleiß und ist so für den Dauerbetrieb geeignet, nicht so die normale Betriebsbremse. Sie soll die normale Betriebsbremse aber nicht ersetzen.

Was kostet ein Retarder?

Das billigste gebrauchte Retarder kann derzeit für 77 € gekauft werden. Der Durchschnittspreis liegt bei 877 € und der Höchstpreis für Retarder beträgt 2499 €.

Wie viele Bremsen hat ein Zug?

Jedes Rad eines Zuges hat eine eigene Bremse. Ein Zug bremst aber nicht mit einem Draht wie das Fahrrad oder das Auto, sondern mit Druckluft. Wenn der Zug bremsen soll, lässt der Lokführer über das Brems-Ventil die Luft aus der Leitung, die durch den ganzen Zug führt.

Kann ein Retarder überhitzen?

Ein Fahrzeug, welches mit einem Telma-Retarder ausgestattet ist, hat den Vorteil, dass die Betriebsbremsen weniger angesprochen werden und somit das Risiko einer Überhitzung derer vermieden wird.

Wie kann ich die Wirkung der Motorbremse erhöhen?

Die Bremswirkung wird verbessert durch eine Schubabschaltung, d. h. das völlige Abschalten der Kraftstoffzufuhr inklusive des sonst für den Leerlaufbetrieb vorgesehenen Anteils.

Ist Bremsen im Leerlauf schlecht?

Verschleiß durch Leerlauf

Da die Motorbremse im Leerlauf nicht funktioniert, muss bergab kontinuierlich leicht gebremst werden, um nicht zu viel Geschwindigkeit aufzubauen.

Wie bremst man richtig bergab?

Es ist wichtig, beim Bergabfahren beide Bremsen zu benutzen. Die hintere Bremse ist besser geeignet, um die Geschwindigkeit auf weniger steilen Abfahrten oder in Kurven zu halten. Die vordere Bremse wird verwendet, um in steilem Gelände effektiver zu bremsen oder abzubremsen.

Wie fährt man mit Automatik Berg ab?

Nutzen Sie bergab unbedingt die Motorbremse. Schalten Sie bei starkem Gefälle herunter: vom fünften oder vierten auf den dritten, dann auf den zweiten und nötigenfalls sogar auf den ersten Gang. Bei einer Automatik nutzen Sie analog die entsprechenden Fahrstufen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Retarder und intarder?

Im Gegensatz zu Retardern anderer Hersteller wird der Intarder platzsparend in das Getriebe integriert. Er lässt sich damit einfach an manuelle und automatische Getriebesysteme anbauen und optimal in das Fahrzeug-Bremsenmanagement inklusive Tempomat-Funktion einbinden.

Was ist ein PriTarder?

Der PriTarder ist ein verschleißfrei arbeitendes Dauerbrems- system, welches das Temperaturniveau der Betriebsbremse niedrig hält. Vorteil für Sie: Die Betriebsbremse bleibt voll funktionsfähig und bietet zusätzliche Sicherheitsreserven für den Notfall.

Warum müssen schwere Fahrzeuge eine Dauerbremse haben?

Die Dauerbremse unterstützt und entlastet die Betriebsbremse des Fahrzeugs wie es beispielsweise bei längeren Bergabfahrten sinnvoll sein kann. Ein Ausfall der Betriebsbremse aus Gründen von Überhitzung wird hierdurch verhindert und die Fahrsicherheit des Fahrzeugs deutlich erhöht.

Welche 3 Arten von Bremsen gibt es?

Bremssysteme
  • Betriebsbremsanlage (BBA)
  • Hilfsbremsanlage (HBA)
  • Feststellbremsanlage (FBA)

Welche Bremse ist die beste?

Testsieger: Die ATE-Ceramic-Bremse

Bei der praxisnahen Bremsprüfung überzeugt die verschleißarme ATE-Bremse, die auch eine geringere Felgenverschmutzung verspricht, mit Bestwerten beim Reibwert. Unter Belastung fällt die Bremsleistung zwar etwas ab, kann aber dennoch mit guten Werten überzeugen.

Wie heißt die Bremse beim Anhänger?

Eine Streckbremse, auch Trailerbremse genannt, ist eine Bremse, die bei LKW-Gespannen (Sattel- oder Gliederzügen) im Fahrbetrieb über die Druckluftbremse nur auf den Anhänger bzw. Auflieger wirkt. Die Bremse wirkt damit unabhängig vom Zugfahrzeug, bzw. der Betriebsbremse.