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Ist der Gerichtsvollzieher Beamter oder nicht?

Gefragt von: Astrid Niemann  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher sind verbeamtet und gehören jeweils einem Amtsgericht an. Dennoch organisieren sie ihren Geschäftsbetrieb völlig eigenständig.

Ist ein Gerichtsvollzieher ein Beamter?

Der Gerichtsvollzieher ist selbständiges Organ der Zwangsvollstreckung und zugleich Beamter. Der Gerichtsvollzieher hat die Aufgabe, Urteile und andere Vollstreckungstitel zwangsweise zu vollstrecken sowie (auch außerhalb eines konkreten Gerichtsverfahrens) Schriftstücke zuzustellen.

Wem ist der Gerichtsvollzieher unterstellt?

Gerichtsvollzieher sind Beamte der Justiz und werden nur auf Antrag des Gläubigers tätig. Ihre Hauptaufgabe ist die Pfändung von beweglichen Sachen.

Wie hoch ist die Pension eines Gerichtsvollziehers?

Der durchschnittliche Ruhegehaltssatz liegt bei rund 66 Prozent. Insgesamt fallen die Pensionen höher aus als die Renten. Ein Professor könnte etwa mit einer monatlichen Höchstpension von 4999 Euro in den Ruhestand gehen, ein Gerichtsvollzieher mit 2485 Euro.

Ist ein Gerichtsvollzieher selbständig?

Bei der ihm zugewiesenen Zwangsvollstreckung handelt der Gerichtsvollzieher selbstständig (§ 1 Satz 1 GVO). Die Dienstaufsicht über Handlungen des Gerichtsvollziehers übt nach § 1 Satz 3 GVO und §§ 14 f. AGGVG Berlin der aufsichtführende Richter des Amtsgerichts aus, dem er angehört.

"Ich darf nicht arbeiten" Gerichtsvollzieher im Einsatz | 2/2 | SAT.1-Reportage

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Sind Gerichtsvollzieher bewaffnet?

Nach den Richtern hat ein Gerichtsvollzieher keine Berechtigung zum Waffenbesitz.

Wie wird ein Gerichtsvollzieher bezahlt?

Als ausgebildeter Gerichtsvollzieher bekommst du eine Beamtenbesoldung. Du steigst in der Regel mit der Besoldungsgruppe A 8 ein, die sich je nach Bundesland etwas unterscheidet. So bekommst du zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern etwa 2290 Euro brutto im Monat, in Bayern hingegen rund 2450 Euro.

Was verdient ein obergerichtsvollzieher netto?

Verfügst Du über eine Zusatzqualifikation, wirst Du als Obergerichtsvollzieher im gehobenen Dienst nach den Vorschriften der Besoldungsgruppe A 9 entlohnt. Hier kommst Du auf eine durchschnittliche Besoldung von 3.590 Euro im Monat.

Wann geht ein Gerichtsvollzieher in Pension?

Für letztere bestimmt § 36 Abs. 3 des Landesbeamtengesetzes (LBG) in der Fassung, die zum Zeitpunkt des Eintritts des ursprünglichen Beschwerdeführers in den Ruhestand galt, eine Sonderaltersgrenze (Ruhestandseintritt mit der Vollendung des 62. Lebensjahrs).

Wie viel verdient man als Richter?

Durchschnittlich verdient man als Richter 11.749 CHF pro Monat. Davon erhält die Hälfte zwischen 9.874 und 13.624 CHF im Monat.

Wer ist der Chef eines Gerichtsvollziehers?

Allgemeine Vorschriften. Bei der ihm zugewiesenen Zwangsvollstreckung handelt der Gerichtsvollzieher selbstständig. Er unterliegt hierbei zwar der Aufsicht, aber nicht der unmittelbaren Leitung des Gerichts. Unmittelbarer Dienstvorgesetzter des Gerichtsvollziehers ist der aufsichtführende Richter des Amtsgerichts.

Was darf ein Gerichtsvollzieher und was darf er nicht?

Der Gerichtsvollzieher darf Bargeld mitnehmen und pfänden, soweit es einen bestimmten Betrag übersteigt. Er darf hierfür sogar einen Blick in die Geldbörse werfen (Taschenpfändung). Allerdings darf er nicht alles Geld wegnehmen. Laut § 811 Nr.

Was passiert wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann?

Was passiert, wenn der Gerichtsvollzieher nichts pfänden kann? In diesem Fall werden die Gläubiger informiert. Der Gerichtsvollzieher kann jedoch jederzeit wiederkommen und einen neuen Pfändungsversuch unternehmen. Dies gilt, bis alle Schulden bezahlt sind oder bis der Titel abläuft.

Wie werde ich Gerichtsvollzieher?

Zunächst reichen Sie eine schriftliche Bewerbung mit Lichtbild und handgeschriebenem Lebenslauf, sowie allen Zeugnissen über die Schul- und Berufsausbildung beim Präsidenten des zuständigen Oberlandesgerichts ein. Die Ausbildung zum Gerichtsvollzieher dauert zwischen 18 und 20 Monaten.

Wann kommt der Gerichtsvollzieher mit der Polizei?

Der Gerichtsvollzieher schaltet die Polizei nur ein, wenn eine Verhaftung wirklich notwendig sein sollte. Dennoch sollten Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen, dass das Amtsgericht die Erzwingungshaft anordnet.

Wie hoch sind die Beamtenpensionen?

Nach 40 Jahren im Dienst gehen deutsche Beamte in den Ruhestand. Ihre Pension beträgt dabei maximal 71,75 Prozent des Bruttogehalts, das sie während der letzten zwei Jahre vor ihrem Ruhestand ausgezahlt bekommen haben. Mit jedem Dienstjahr wächst der Pensionsanspruch von Beamten.

Kann man als Beamter mit 55 in Pension gehen?

Danach kann per Gesetz bestimmt werden, dass Beamte, die das 55. Lebensjahr vollendet haben, auf Antrag in den Ruhestand versetzt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die betroffenen Beamten auf kw- Stellen tätig sind.

Kann Gerichtsvollzieher Haus pfänden?

Das verschickt erst einen Mahn- und dann einen Vollstreckungsbescheid. Damit kann der Gerichtsvollzieher Eigentum des Schuldners pfänden. Lohn oder Konto gepfändet. Muss der Betroffene eine Vermögensauskunft abgeben, können ein Teil des Lohns oder das Konto gepfändet werden.

Wie viel verdient man als Rechtsanwalt?

Nach Angaben der BRAK lag das durchschnittliche Bruttoeinkommen der angestellten Vollzeit-Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte im Wirtschaftsjahr 2018 bundesweit bei 71.000 Euro (bei Männer: 77.000 Euro, bei Frauen: 63.000 Euro).

Was macht man als Gerichtsvollzieher?

Der Gerichtsvollzieher erledigt beantragte Zustellungen und Zwangsvollstreckungen in das bewegliche Vermögen selbständig. Er unterliegt der Dienstaufsicht des Präsidenten des Amtsgerichts und der Fachaufsicht des Vollstreckungsgerichts.

Was verdienen Gerichtsvollzieher in NRW?

47.372 € 3.820 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 41.878 € 3.377 € (Unteres Quartil) und 53.586 € 4.321 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Kann man mit dem Gerichtsvollzieher verhandeln?

Mit dem Gerichtsvollzieher kann dann im Rahmen einer gütlichen Einigung eine Ratenzahlung vereinbart werden. Die Schulden und die Gebühren des Gerichtsvollziehers müssen dabei aber in zwölf Monatsraten ausgeglichen werden können. Beim Abschluss solcher Vereinbarungen ist jedoch Vorsicht geboten.

Wann arbeiten Gerichtsvollzieher?

Als Gerichtsvollzieherin bzw. Gerichtsvollzieher sind Sie stets in der Lage, eigenständig zu arbeiten. Sie halten nicht an der starren Arbeitszeitregelung des Innendienstes fest, sondern leisten Ihren Dienst auch zu ungünstigen Zeiten, z.B. abends, an Wochenenden und Feiertagen.

Warum Kuckuck bei Pfändung?

Das Pfandsiegel (auch Kuckuck genannt) wird im Zuge der Sachpfändung (Pfändung von Gegenständen) von einem Gerichtsvollzieher auf einer zu pfändenden Sache angebracht, um die Beschlagnahmung des Gegenstandes öffentlich zu dokumentieren (§ 808 Abs. 2 ZPO).