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Ist der Fachkräftemangel ein Mythos?

Gefragt von: Ottilie Groß  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Mythos 2: Der Fachkräftemangel ist selbst ein Mythos. Die Wirtschaft braucht die Einwanderer nur, um die Löhne niedrig zu halten. Eine populäre Behauptung – und sie ist falsch. Zwar stimmt es, dass ein Mangel an Fachleuten bisher nur in wenigen Branchen spürbar ist.

Haben wir wirklich einen Fachkräftemangel?

Es fehlen hunderttausende Fachkräfte im Gesundheitssektor, im Handwerk, in der Industrie, auf dem Bau und im Handel. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) klagt hierzulande mehr als jedes zweite Unternehmen über Fachkräftemangel.

Warum ist Fachkräftemangel ein Problem?

Drei Viertel der Mittelständler gaben an, dass ihre Belegschaft den Mangel an neuen Mitarbeitern durch Mehrarbeit ausgleichen muss. Weiterhin führt der Fachkräftemangel zu einem Anstieg der Arbeitskosten – mit negativen Folgen für Wettbewerbsfähigkeit und Gewinnmarge.

Wieso gibt es überall Fachkräftemangel?

Der demografische Wandel schlägt zu

Ein großer Faktor, der insbesondere in der Zukunft einen entscheidenden Einfluss auf den herrschenden Fachkräftemangel haben wird, ist die alternde Gesellschaft in Deutschland.

Was ist mit Fachkräftemangel gemeint?

Was ist gemeint, wenn jemand von einem Fachkräftemangel spricht? Einfach gesagt beschreibt der Begriff eine langfristig anhaltende Knappheit ausgebildeter Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt. Kurz: Die Nachfrage ist dauerhaft größer als das Angebot.

Fachkräftemangel - ein Mythos?

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In welchem Beruf fehlen die meisten Fachkräfte?

Besonders betroffen sind Berufe in den Bereichen Sozialarbeit, Erziehung und Pflege. Zudem fehlt viel Personal im Handwerk und bei IT-Experten. Auffällig ist, dass die Berufe mit dem größten Fachkräftemangel ein sehr ungleiches Geschlechterverhältnis unter den Beschäftigten aufweisen.

Was kann man gegen den Fachkräftemangel tun?

Was tun gegen den Fachkräftemangel? 7 Tipps für eine aktive Personalsuche
  1. Rekrutieren Sie regional und überregional. ...
  2. Nutzen Sie innovative Recruiting-Möglichkeiten. ...
  3. Sprechen Sie die richtige Sprache. ...
  4. Optimieren Sie Ihr Gesundheitsmanagement. ...
  5. Stellen Sie die Zufriedenheit im Job heraus. ...
  6. Bieten Sie Mehrwert zum Job.

Welche Berufe leiden unter Fachkräftemangel?

Auffällig groß ist der Mangel im Bereich Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Erziehung und Altenpflege. Diese Berufsgruppe würde aus rein rechnerischer Sicht die größte Lücke aufweisen und damit besonders unter dem Fachkräftemangel leiden. Auf dem ersten Platz landen Sozialarbeit und Sozialpädagogik.

Wo größter Fachkräftemangel?

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für die Wirtschaft. Über alle Berufe hinweg fehlen derzeit fast 540.000 Fachkräfte – Tendenz steigend. Besonders groß sind die Lücken in der Sozialarbeit, der Erziehung, der Pflege, der IT und dem Handwerk.

Warum sind Arbeitskräfte knapp?

Der wichtigste Grund für die absehbare Knappheit: Allein aus demographischen Gründen wird die Zahl der Arbeitskräfte schrumpfen, zuerst im Osten, wo die negativen Folgen schon ab 2015 zu spüren sein sollen. Der Westen hat eine um fünf Jahre längere Gnadenfrist.

Warum finden Firmen keine Mitarbeiter?

Personalmangel Arbeitsmarktforscher: Unternehmen haben nicht genug Mitarbeiter eingestellt. In Lokalen, an Flughäfen und auf Festivals – in vielen Branchen fehlt das Personal. Der Grund: In der Coronakrise haben die Firmen zu wenig eingestellt.

Was kostet Fachkräftemangel?

Bis zum Jahr 2035 soll der Arbeitskräftemangel 326 Milliarden Euro kosten, so die Schätzung. Jetzt beziffern Zimmermann und sein Team die Kosten für einzelne Berufsgruppen und verschiedene Unternehmensgrößen: Dafür haben sie unter anderem 600.000 Datensätze ausgewertet.

Wo sind die ganzen Fachkräfte hin?

Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigen: 2020 haben allein 215.000 Arbeitskräfte die Gastronomie- und Tourismus-Branche verlassen. Die meisten von ihnen arbeiten jetzt als Verkäufer (25.000), in Verkehr und Logistik (27.000) oder in der Unternehmensorganisation (27.000).

Welche Auswirkungen hat der Fachkräftemangel?

Fehlen Lkw-Fahrer oder Beschäftigte im Logistikbereich, können industrielle Produktionsprozesse ins Stocken geraten, wenn nötige Vorprodukte nicht rechtzeitig geliefert werden, ebenso wird die Belieferung des Einzelhandels in Mitleidenschaft gezogen – Regale bleiben im Zweifel leer.

Wie lange Fachkräftemangel?

Wenn Fachkräftemangel bemerkt wird, ist es meist schon zu spät. Die Ausbildung von Fachkräften dauert zwischen zwei und sechs Jahren.

Wie groß ist der Fachkräftemangel?

Laut Studie sind 500.000 Stellen unbesetzt Fachkräftemangel in Deutschland erreicht Rekordniveau. Unternehmen in Deutschland fehlen gut ausgebildete Arbeitskräfte. Der steigende Fachkräftemangel trifft einer Studie zufolge den gesamten Arbeitsmarkt.

Was sind die Berufe der Zukunft?

Welche Berufe hier gefragt sind, zeigen wir dir jetzt:
  • Anlagenmechaniker.
  • Fluggerätmechaniker.
  • Industrietechnologe.
  • Mechaniker Reifen- und Vulkanisationstechnik.
  • Duales Studium Ingenieurwesen.
  • Duales Studium Maschinenbau.
  • Zerspanungsmechaniker.

Welche Fachkraefte fehlen in Deutschland?

Im Handwerk fehlten der Studie zufolge im vergangenen Jahr insgesamt 87 000 Fachkräfte. Besonders große Lücken gebe es im Bereich der Bauelektronik sowie der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Auch Kraftfahrzeugtechniker und Berufskraftfahrer würden händeringend gesucht.

Welche Berufe fehlen?

Die aktuellen Mangelberufe:
  • Ingenieure Fahrzeug-, Luft-, Raumfahrt-, Schiffbautechnik (Experten)
  • Fachkräfte Mechatronik und Automatisierungstechnik.
  • Spezialisten Mechatronik und Automatisierungstechnik.
  • Fachkräfte Energietechnik.
  • Spezialisten Hochbau.
  • Spezialisten Tiefbau.

Welche Stellen sind schwer zu besetzen?

Die größten Schwierigkeiten, eine Position zu besetzen hatten Unternehmen im Einzelhandel. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Indeed hervor. Das Jobportal hat untersucht, welche Stellenanzeigen auf dem Portal von Januar 2021 bis Januar 2022 besonders häufig länger als zwei Monate online waren.

Warum Fachkräftemangel im Einzelhandel?

Getrieben durch die Digitalisierung und den Boom des Onlinehandels verändern sich damit auch die Anforderungen an die Qualifikation unserer Beschäftigten. Obwohl die Handelsunternehmen derzeit pro Jahr nahezu 150.000 Ausbildungsverträge abschließen, leidet auch der Einzelhandel zunehmend unter dem Fachkräftemangel.

Wie hoch ist der Fachkräftemangel in Deutschland?

Deutschland leidet unter einem Personalmangel. Insbesondere bei Fachkräften herrsche laut der Bundesagentur für Arbeit (BA) eine dramatische Knappheit. "Insgesamt werden derzeit etwa 1,2 Millionen Arbeitskräfte, davon zwei Drittel Fachkräfte, gesucht", sagte BA-Chef Detlef Scheele der "Welt am Sonntag".

Was können Politik Unternehmen und Beschäftigte tun um für ausreichend Fachkräfte zu sorgen?

Um dem entgegenzuwirken, wird vor allem auf Qualifizierung und Weiterbildung gesetzt. Arbeitnehmer*innen sollen damit die Kompetenzen erwerben, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Gleichzeitig sind die Arbeitgeber*innen gefragt, die Arbeitsbedingungen attraktiv für interessierte Bewerber*innen zu gestalten.

Sind Facharbeiter gefragt?

Welche Berufe sind besonders gefragt? Deutsche Unternehmen suchen Beschäftigte in praktisch allen Bereichen der Industrie, ob Facharbeiter und Facharbeiterinnen oder Ingenieurinnen und Ingenieure. Besonders gefragt sind die Bereiche: Rohstoffgewinnung.

Wo herrscht Fachkräftemangel in Deutschland?

Besonders vom Fachkräftemangel betroffen sind die wirtschaftsstarken südlichen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. Aber auch Unternehmen in den östlichen Bundesländern, in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen klagen darüber. Im Jahr 2019 konnten 263.000 Stellen in den MINT-Berufen nicht besetzt werden.