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Ist Aphantasie eine Krankheit?

Gefragt von: Edeltraud Weidner  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Aphantasie ist keine Krankheit
Deshalb soll Aphantasie auch nicht als Krankheit bezeichnet werden, sagt Merlin Monzel, selbst Betroffener und Psychologe an der Universität Bonn. "Es ist sehr wichtig zu sagen, dass es keine Krankheit ist. Einfach, weil wir keinen besonders hohen Leidensdruck bei Betroffenen feststellen.

Ist Aphantasie eine Behinderung?

Aphantasie ist demnach nicht als Krankheit oder gar als Behinderung definiert, sondern wird maximal als Beeinträchtigung beschrieben. Für viele Betroffene geht selbst dieser Begriff noch zu weit. Sie fühlen sich keineswegs beeinträchtigt.

Wie viele Menschen haben Afantasie?

„Aphantasie“ nennt sich das Phänomen, das etwa drei Prozent aller Menschen betrifft und als Forschungsgegenstand gerade erst entdeckt wird.

Woher kommt Aphantasie?

Erstmals fand das Phänomen offenbar in Francis Galtons »Frühstückstisch-Studie« aus dem Jahr 1880 Erwähnung. Der britische Naturforscher hatte im Rahmen der Untersuchung 100 erwachsene Männer zu dem Tisch befragt, an dem diese jeden Morgen ihr Frühstück zu sich nahmen.

Ist Aphantasie angeboren?

In den meisten Fällen ist die Aphantasie jedoch angeboren – und möglicherweise genetisch bedingt: „Extreme im Vorstellungsvermögen neigen dazu, in Familien gehäuft aufzutreten“, erklärt Zeman. „Das deutet auf eine erbliche Verknüpfung hin.

Ich bin geistig BLIND! (Aphantasie) | Nice to Know

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Wie denken Menschen mit Aphantasie?

Aphantasie hat ihre Vorteile

Wo sich andere beispielsweise beim Meditieren oder Einschlafen sehr schwer tun, hat sie keine Probleme: Wenn sie ihre Gedanken nicht auf etwas Spezielles konzentriere, dann denke sie einfach an nichts, dann ist es ruhig in ihrem Kopf.

Kann man mit Aphantasia träumen?

Sie fanden unter anderem heraus, dass Menschen mit Afantasie, obwohl sie kein bildliches Vorstellungsvermögen besitzen, dennoch in Träumen Bilder visualisieren können. Dies legt den Schluss nahe, dass von der Afantasie nur bewusste, freiwillige Visualisierungen betroffen sind.

Wie selten ist Aphantasie?

Etwa 2 Prozent aller Menschen auf der Welt (mehr als 150 Millionen) sollen mit Aphantasie leben. Da der Leidensdruck bei Betroffenen selten hoch ist, gilt sie jedoch nicht als Krankheit.

Wie erkenne ich Aphantasie?

Menschen mit diesem Gehirn-Phänomen können sich nichts ins Gedächtnis rufen oder sich etwas vor dem inneren Auge vorstellen. Auch Influencerin Bonnie Strange leidet darunter. Zurzeit kursiert ein Test im Internet – man soll die Augen schliessen und sich dann einen roten Stern vorstellen.

Habe ich Afantasie?

Das innere Auge bleibt schwarz: Bei Afantasie können sich Betroffene nichts bildlich vorstellen – weder die Handlung eines Romans, noch das Innere der eigenen Wohnung oder das Gesicht des Partners. Häufig bleibt die Störung bis ins Erwachsenenalter unbemerkt.

Warum sehe ich keine inneren Bilder?

Aphantasie: Auf dem inneren Auge blind

Aphantasie ist ein mentaler Zustand, in dem Betroffene keine Bilder in ihrem Kopf visualisieren können. Sie wissen zum Beispiel wie das Gesicht eines geliebten Menschen aussieht, aber können es nicht vor dem inneren Auge sehen.

Was ist Hyperphantasie?

Hyperphantasie: Wenn sich das halbe Leben im Kopf abspielt.

Wie sehen wir Bilder im Kopf?

Durch Linse und Glaskörper des Auges werden die einfallenden Lichtstrahlen gebrochen, sodass ein scharfes, auf dem Kopf stehendes Bild auf der Netzhaut entsteht.

Wie viele Menschen können sich nichts bildlich vorstellen?

Der Begriff Aphantasia geht erst seit 2015 um. Geprägt wurde er von Adam Zeman, einem Professor für kognitive Verhaltensneurologie an der University of Exeter in England. Professor Zeman hat seither von ungefähr 10.000 Menschen gehört, die—genau wie Sam—nicht in der Lage sind, sich Dinge bildlich vorzustellen.

Wie kann man Vorstellungskraft trainieren?

Fantasie: 4 Vorteile + 7 Techniken für mehr Vorstellungskraft
  1. Lasse Tagträume zu.
  2. Schreibe Ideen sofort auf.
  3. Bilder für mehr Fantasie.
  4. Nutze Zugfahrten, um deine Fantasie zu trainieren.
  5. Brainstorming und Brainwriting.
  6. Philosophiere mit deinen Freunden über das Leben.
  7. Nutze Momente der Langeweile.
  8. Drei konkrete Denkanstöße.

Hat jeder Mensch eine Fantasie?

Man hat eher zu Kreativität geforscht. Aber die ist eben nur ein Teil der Phantasie. Zur Phantasie gehören nämlich zwei Komponenten: Man muss zum einen eine visuelle Vorstellungskraft besitzen, also in der Lage sein, sich etwas bildlich vorzustellen.

Kann ich mir Sachen bildlich vorstellen?

“ Sich etwas bildlich vorstellen zu können, ist für die meisten ganz normal. Aber es gibt Menschen, die das nicht können. Sie haben keine Bilder im Kopf. Das Phänomen heißt Aphantasie.

Wie funktioniert Fantasie?

Fantasie beschreibt die kreative Fähigkeit, sprachlich oder gedanklich eine völlig neue Welt zu erschaffen. Szenen voller ungewöhnlicher Bilder, in denen weder Naturgesetze, noch die Regeln der Logik gelten. In der Fantasie ist alles möglich und erlaubt. Es gibt keine Grenzen.

Was ist eine visuelle Vorstellung?

[engl. pictorial imagination, visual mental imagery], [KOG], Menschen berichten oft, dass sie sich etwas «vor dem inneren Auge» vorstellen (Vorstellung), wenn sie sich an etwas erinnern (Erinnerung, Gedächtnis) oder Probleme lösen (Problemlösen).

Wie entsteht ein Bild im Kopf?

Die Lichtstrahlen gelangen durch die Pupille (= Loch) und lassen auf der Netzhaut ein auf dem Kopf stehendes (umgekehrtes) Bild entstehen. Die Linse bündelt dabei die Lichtstrahlen und sorgt so für ein „scharfes“ Bild.

Was kann man mit geschlossenen Augen sehen?

Die optischen Wahrnehmungen, die einem für ein paar Sekunden vor Augen geführt werden, wenn man nach Betrachten eines Gegenstandes oder einer Lichtquelle die Augen schliesst, nennt man Nachbilder. Sie werden durch Stäbchen und Zapfen hervorgerufen, den höchst empfindlichen Zellen in der Netzhaut.

Was ist wenn es im Auge blitzt?

Die Punkte im Auge werden auch als fliegende Mücken bezeichnet. Woher kommen sie? Die Trübungen bestehen aus Kollagenfasern, die sich mit den Jahren verdichten und dann als Fusseln oder „Fliegen“ wahrgenommen werden. Es handelt sich dabei um eine normale, altersbedingte Schrumpfung des Glaskörpers.

Warum sehen wir umgekehrt?

Lichtstrahlen, die von einer Lichtquelle oder einem Gegenstand in das Auge einfallen, werden von der Hornhaut und der Linse so gebündelt (gebrochen), dass auf der Netzhaut ein scharfes, spiegelbildliches und umgekehrtes Bild entsteht.

Wie entstehen innere Bilder?

Innere Bilder entstehen durch das Zusammenfließen von Innen und Außen. Mit der Sprache kommen Fantasien und die Abwehr dazu und können nun die Abbilder umformen und verändern.

Was ist das innere Auge?

Hinter der Linse im Augeninneren füllt der Glaskörper den Augapfel aus. Unter anderem stabilisiert er die Form des Auges. Sein Inneres besteht aus einer gelartigen Flüssigkeit mit einem Wasseranteil von mehr als 90 Prozent. Die Netzhaut befindet sich sozusagen an der Rückwand des Auges („innere Augenhaut“).