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Ist antiautoritäre Erziehung gut?

Gefragt von: Herr Dr. Alfred Schlegel  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Die antiautoritäre Erziehung lässt den Kindern sehr viele Freiräume und soll insbesondere die freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit gewährleisten. Dennoch können fehlende Grenzen und Orientierungspunkte zu negativen Auswirkungen in der Entwicklung des Kindes führen.

Was spricht gegen antiautoritäre Erziehung?

Die Nachteile und ihre Folgen
  • Antiautoritär erzogene Kinder handeln größtenteils nach dem Lustprinzip. ...
  • Antiautoritär erzogene Kinder tun sich schwer damit, sich unterzuordnen. ...
  • Antiautoritär erzogene Kinder haben Probleme mit ihrem Sozialverhalten. ...
  • Antiautoritär erzogene Kinder neigen oft zu Egoismus.

Warum antiautoritäre Erziehung?

Fazit. Die antiautoritäre Erziehung soll den Kindern die maximale freie Entfaltung und Entwicklung ermöglichen. Die Kinder haben die Entscheidungsfreiheit darüber, was sie machen möchten. Eltern können Vorschläge und Alternativen unterbreiten, jedoch nichts vorschreiben.

Welche Erziehung ist die beste?

Die Studienlage ist eindeutig: Der autoritative Erziehungsstil gilt als wirksamster Weg um Kinder in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung zu unterstützen um glückliche und gesunde Erwachsene zu werden.

Was ist eine antiautoritäre Erziehung?

Definition: Antiautoritäre Erziehung

Eltern, die sich an der antiautoritären Erziehung orientieren, lassen Kinder früh Entscheidungen selbst treffen. Eingefahrene Regeln und Vorschriften gibt es hierbei nicht, um das Kind in seiner Entfaltung nicht einzuschränken. Das Gegenteil beschreibt die autoritäre Erziehung.

Einführung in die Erziehungswissenschaft - Anti-autoritäre Erziehung /Anti-Pädagogik

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Wer hat die antiautoritäre Erziehung erfunden?

Obwohl der Erwachsene auch in der antiautoritären Erziehung handlungsregulierend und damit erziehend in die Welt des Kindes eingreifen sollte, wurde der Begründer der Antipädagogik, Ekkehard von Braunmühl, zum bedeutendsten Theoretiker auch der antiautoritären Erziehung.

Wann war die antiautoritäre Erziehung?

In der Tat hatten sich im April 1978 einige konservative Herren in Bad Godesberg zu einem Kongress unter dem Slogan-Titel „Mut zur Erziehung“ zusammengefunden, um bestehende, aus ihrer Sicht eklatante Mängel des Schulwesens auf recht einseitige Weise dem Treiben linker Revoluzzer und Reformer anzulasten.

Welche 4 Erziehungsstile gibt es?

  • Der autoritäre Erziehungsstil.
  • Demokratischer Erziehungsstil.
  • Der egalitäre Erziehungsstil.
  • Der Laissez-Faire Erziehungsstil:

Was ist wichtig für eine gute Erziehung?

Ganz wichtig ist die Liebe zum Kind. Eltern sollten Freude daran haben, ihr Kind zu erziehen und die Beschäftigung mit ihm nicht als Belastung sehen. Auch wenn die Erziehung eine große Verantwortung darstellt, kann sie viel Spaß bereiten. Besonders wichtig ist, das Kind in seiner Persönlichkeit zu achten.

Warum ist der autoritative Erziehungsstil erfolgreicher als andere?

Besonders in Bezug auf das spätere Berufsleben werden die Vorteile des Erziehungsstils deutlich. Kinder, die autoritativ erzogen werden, können sich sehr gut in Hierarchien einordnen. Auf der anderen Seite sind sie jedoch auch fähig, Entscheidungen zu hinterfragen und gegebenenfalls eigene Interessen durchzusetzen.

Welche Vor und Nachteile hat der autoritative Erziehungsstil?

Da sie ihre Gefühle akzeptieren und ausdrücken können, entwickeln sie selten ein aggressives Verhalten. Ein Nachteil der autoritativen Erziehung ist die Strenge und Konsequenz. In der Theorie bestrafen autoritative Eltern die Missetaten ihrer Kinder stets verhältnismäßig, doch im Alltag ist das nicht immer der Fall.

Wann ist ein Kind Überbehütet?

Das Überbehüten resultiert bei Eltern häufig aus eigenen Ängsten: Schreckensmeldungen von Unfällen im Straßenverkehr, Kindesentführungen und sexuellem Missbrauch verunsichern die Eltern heute noch mehr. Die Folge: Sie weichen ihren Kindern nicht mehr von der Seite und möchten ihren Alltag kontrollieren.

Welche Auswirkungen hat der Laissez-faire Erziehungsstil?

Da das Kind durch eine Laissez-Faire Erziehung größtenteils auf sich alleine gestellt ist, lernt es keine sozialen Werte und Normen. Dieses kann zu einem gestörten Sozialverhalten führen. In der Schule und im späteren Leben hat das Kind Schwierigkeiten dabei sich anzupassen und geforderte Leistungen zu bringen.

Warum ist der demokratische Erziehungsstil der Beste?

Die Kinder profitieren oft von diesem Erziehungsstil. Sie werden selbstbewusst, selbstsicher, können ihren Standpunkt vertreten, sind konfliktfähig, kompromissbereit, haben einen großen Wortschatz, zeigen Eigeninitiative und -aktivität, akzeptieren die Meinung anderer, sind teamfähig und vertrauen in ihre Gruppe.

Was ist eine freie Erziehung?

Der antiautoritäre Erziehungsstil soll als Gegenpol zur autoritären Erziehung dienen. Grob gesagt wird Kindern ziemlich freie Hand gelassen, damit diese ihre Persönlichkeit und Selbstbewusstsein, sowie Kreativität und Gemeinschaftsfähigkeit frei entfalten können.

Was ist freie Erziehung?

Die antiautoritäre Erziehung in der Kritik

Eltern lassen ihren Kindern freie Hand bei der Gestaltung des Alltags. Das bezieht alle Bereiche ein: Freizeit, Ernährung, Kleidung, Bettruhe usw. Eltern geben ihren Kindern keine Regeln und Grenzen vor. Eltern erteilen keine Verbote oder Strafen.

Was macht Strafe mit einem Kind?

Bestraft zu werden löst in Kindern das Gefühl aus, gedemütigt zu werden. Das führt zu Bitterkeit, Wut und dem Wunsch, sich zu rächen – an den Eltern oder an anderen Kindern. Je älter Kinder werden, desto weniger Kontrolle haben Eltern über sie.

Was sollte man in der Erziehung nicht tun?

Vermeiden Sie häufige Erziehungsfehler bei Ihrem Kind
  • Erziehungsschwierigkeiten. ...
  • 1: Kinder bei Fehlverhalten unbeabsichtigt belohnen und loben. ...
  • 2: Sie geben nach und ziehen Ihre Anweisungen nicht konsequent durch. ...
  • 3: Sie loben Ihr Kind, wenn es sich gut benimmt, nicht genug. ...
  • 4: Sie geben Ihrem Kind zu viele Anweisungen.

Wie werde ich als Mutter konsequenter?

10 Tipps für eine konsequente Erziehung
  1. Eindeutige Regeln aufstellen.
  2. Nachvollziehbarkeit der Regeln.
  3. Logische Konsequenz, statt willkürlicher Strafe.
  4. Ausnahmen bestätigen die Regel.
  5. Selbst Vorbild sein.
  6. Lass dir nicht reinreden!
  7. Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigen.
  8. Eigenverantwortung fördern.

Wann schreitet das Jugendamt ein?

Nur in einem einzigen Fall ist es dem Jugendamt erlaubt, sofort einzuschreiten: bei Gefahr im Verzug. Aber auch hier ist für das Jugendamt verpflichtend, spätestens zum nächsten Arbeitstag einen richterlichen Beschluss zu besorgen. Häufig geht es dabei um die Vormundschaft bei minderjährigen Kindern.

Wie erziehen Asiaten ihre Kinder?

Im Vergleich zur westlichen Erziehung lässt die chinesische Erziehung dem Kind darum wenig individuelle Freiheit und wenig Spielraum für individuelle Entscheidungen. Auch wenn das Kind sich anders entwickelt als erwartet, sind chinesische Eltern darüber eher besorgt als westliche Eltern.

Kann man sich selbst erziehen?

Wissenschaftler vermuten, dass etwa die Hälfte der Widerstandsfähigkeit im Leben von unserem Erbe bestimmt ist. Trotz allem glauben Sie ja daran, dass man sich im Erwachsenenalter noch zu einem guten Teil selbst erziehen kann.

Wie ist die Erziehung heute?

Die Kindererziehung von heute steht vor ganz anderen Aufgaben als damals. Einen gemäßigten und hinterfragenden Medienumgang zu vermitteln, ist eines der populärsten Themen der modernen Erziehung. Kinder brauchen natürlich Liebe, Zuneigung und Förderung - das haben und werden sie auch immer.

Was versteht man unter Antiautoritär?

Bedeutungen: [1] gegen die Existenz oder Ausübung einer oder jeglicher Autorität eingestellt. Herkunft: Derivation (Ableitung) des Adjektivs autoritär mit dem Präfix anti-

Wie wurden Kinder früher behandelt?

Kinder wurden in der Zeit vor der Industrialisierung wie Erwachsene behandelt. Sie mussten auch wie die Erwachsenen arbeiten. Die Kinderarbeit war auch im 19. Jahrhundert ganz normal und erst gegen Ende des 19.

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