Zum Inhalt springen

Ist Altersteilzeit gut?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Cathrin Kurz B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
sternezahl: 5/5 (72 sternebewertungen)

Auch für die Rente ist Altersteilzeit deutlich besser als „normale“ Teilzeit: Der Arbeitgeber zahlt 90 Prozent der Rentenbeiträge des Vollzeitgehalts – auch wenn nur 50 Prozent gearbeitet wird. Je nach Tarifvertrag können die Beiträge höher sein. Dadurch ist die Rente aufgrund der Altersteilzeit nur wenig geringer.

Welche Nachteile hat die Altersteilzeit?

Beim Blockmodell gibt es keinen sanften Übergang in das Rentenleben. Geringeres Einkommen als bei Vollzeitarbeit und damit eventuell auch niedrigere Rentenansprüche. Eventueller Wegfall von Sonderleistungen wie Dienstwagen, Diensthandy etc. Risiko bei nicht ordnungsgemäßer Insolvenzsicherung.

Wann macht Altersteilzeit Sinn?

Wer 55 Jahre oder älter ist, kann mit seinem Arbeitgeber eine Altersteilzeit vereinbaren. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Grob gesagt reduzieren die Arbeitnehmer schon Jahre vor dem Renteneintritt ihre Bezüge, die Arbeitszeit halbiert sich.

Für wen ist Altersteilzeit interessant?

Die Altersteilzeitarbeit ermöglicht älteren Arbeitnehmern durch Reduzierung der Arbeitszeit einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Arbeitgebern gibt die Altersteilzeitregelung die Möglichkeit zur früheren Verjüngung des Personals oder zum sozialverträglichen Personalabbau.

Was ist besser Altersteilzeit oder Rente mit 63?

Für die künftige Rentenhöhe erweist sich die Altersteilzeit ebenfalls als vorteilhafter als die normale Teilzeitarbeit. Denn Arbeitgeber zahlen mindestens 90 Prozent der Rentenbeiträge des Vollgehalts ein – obwohl nur 50 Prozent Arbeit geleistet werden. Manche Tarifverträge vereinbaren sogar noch höhere Zahlungen.

So funktioniert die Altersteilzeit

15 verwandte Fragen gefunden

Wie hoch sind die Abschläge bei Altersteilzeit?

Pro Monat, den man früher aufhört zu arbeiten, verringert sich so die Rente um 0,3 Prozent. Der Abschlag kann insgesamt bis zu 14,4 Prozent betragen – und er gilt lebenslang. Den Wunsch nach einem früheren Renteneintritt brauchen Sie aber nicht aufzugeben, denn es gibt noch einen anderen Weg: die Altersteilzeit.

Wie viel weniger Rente bei Altersteilzeit?

Als Regel kann man sich merken, dass ein Jahr Altersteilzeit einen Unterschied von ca. 10 % von der Rente beträgt, die man bekommen hätte, wenn man Vollzeit gearbeitet hätte. Bei einem Altersteilzeitvertrag über 10 Jahre macht das bei einem Durchschnittsverdiener etwa einen Entgeltpunkt aus.

Was muss man beachten wenn man Altersteilzeit angeboten bekommt?

„Zum einen muss der Beschäftigte mindestens 55 Jahre alt sein“, sagt die Rechtsanwältin Judith Kerschbaumer von Gewerkschaft Verdi. Vor Beginn einer möglichen Altersteilzeit muss er mindestens etwa drei Jahre versicherungspflichtig beschäftigt gewesen sein.

Kann man Altersteilzeit wieder rückgängig machen?

Es ist gesetzlich festgelegt, dass die bisher geleistete Arbeitszeit um die Hälfte gekürzt wird. Gut zu wissen: Entscheidet sich ein Arbeitnehmer für die Altersteilzeit, kann diese nicht mehr rückgängig machen! Der Eintritt in das Rentenalter ist gleichzeitig das Ende der Altersteilzeit.

Was spart der Arbeitgeber bei Altersteilzeit?

Bei der Altersteilzeit wird nicht nur die Arbeitszeit halbiert, sondern auch die Gehaltszahlungen. Es ist allerdings so, dass der Arbeitgeber das hälftige Gehalt um Minimum 20 % des Regelarbeitsentgelts erhöhen muss. Im Klartext bedeutet dies, dass der Arbeitgeber im Rahmen der Altersteilzeit noch etwas draufzahlt.

Wird bei Altersteilzeit Weihnachtsgeld gezahlt?

Zahlung einer Jahressonderzahlung – Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld. Beschäftigte, die bis zum 31. März 2005 in Altersteilzeit gegangen sind und vor dem 01. Dezember im Rentenbezug stehen, erhalten auch für das entsprechende aktuelle Jahr eine Jahressonderzahlung.

Kann ich mit 57 in Altersteilzeit gehen?

Möglich ist die Altersteilzeit bereits ab dem 55.

Voraussetzung: Sie waren in den letzten fünf Jahren vor Beginn der Altersteilzeit mindestens 1.080 Kalendertage sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ob in Voll- oder Teilzeitspielt dabei keine Rolle.

Wie wirkt sich die Altersteilzeit auf die Rente aus?

Auch für die Rente ist Altersteilzeit deutlich besser als „normale“ Teilzeit: Der Arbeitgeber zahlt 90 Prozent der Rentenbeiträge des Vollzeitgehalts – auch wenn nur 50 Prozent gearbeitet wird. Je nach Tarifvertrag können die Beiträge höher sein. Dadurch ist die Rente aufgrund der Altersteilzeit nur wenig geringer.

Wie lange kann man Altersteilzeit machen?

Die Dauer der Altersteilzeit kann von Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Sinne der Vertragsfreiheit grundsätzlich frei bestimmt werden. In der Praxis hat sich jedoch eine Dauer von mindestens 3 und höchsten 6 Jahren bewährt.

Warum muss man in der Altersteilzeit Steuern nachzahlen?

28 EStG). Ähnlich wie andere Lohnersatzzahlungen unterliegt der Aufstockungsbeitrag jedoch dem sogenannten Progressionsvorbehalt. Aus diesem Grund kann es gegebenenfalls zu einer Nachzahlung von Steuern kommen.

Sind Überstunden in der Altersteilzeit erlaubt?

Einkommenshöhe in der Altersteilzeit

Der Lohnausgleich entspricht der Hälfte der Differenz zwischen dem bisherigen Arbeitsentgelt und dem Entgelt für die verringerte Arbeitszeit. Überstunden werden grundsätzlich ausgezahlt, allerdings empfiehlt es sich, Mehrstunden im Zeitausgleich abzubauen.

Kann man während der Altersteilzeit unbezahlten Urlaub nehmen?

Zu einer Unterbrechung der Altersteilzeit - ohne dass hierbei ein Störfall eintritt - kann es grundsätzlich auch im Falle eines unbezahlten Urlaubs während der Arbeitsphase kommen.

Kann man während der Altersteilzeit gekündigt werden?

Da der Altersteilzeitvertrag ein befristeter Vertrag ist, ist eine ordentliche Kündigung nach § 15 Abs. 3 TzBfG außerhalb der Insolvenz nur möglich, wenn dies ausdrücklich vereinbart ist.

Kann Altersteilzeit abgelehnt werden?

Der Arbeitnehmer hat den Arbeitgeber drei Monate vor dem Beginn der Altersteilzeit über die Geltendmachung des Anspruchs zu informieren. (3) Der Arbeitgeber kann die Vereinbarung eines Altersteilzeitarbeitsverhältnisses ablehnen, soweit dringende dienstliche beziehungsweise betriebliche Gründe entgegenstehen.

Wie funktioniert Altersteilzeit Beispiel?

Altersteilzeit ist ein Modell zur Arbeitszeitverkürzung vor der Rente. Dabei wird die verbleibende Arbeitszeit bis zur Rente halbiert. Die Arbeitgeberin beziehungsweise der Arbeitgeber stockt das reduzierte Gehalt auf und zahlt zusätzliche Rentenversicherungsbeiträge.

Was tun nach Ende der Altersteilzeit?

Nach dem Ende der Altersteilzeit müssen Arbeitnehmer nicht unmittelbar in Rente gehen. Sie können auch eine neue Beschäftigung aufnehmen oder – bis zum Erreichen des regulären Rentenalters – Arbeitslosengeld beanspruchen.

Warum zählen die letzten Jahre vor der Rente mehr?

Die Rentenhöhe hängt nicht von den Einzahlungen Ihrer letzten Arbeitsjahre ab, sondern resultiert aus Ihrem gesamten Versicherungsleben. Nur wenn Sie in den letzten Jahren vor der Rente am höchsten verdienen, haben Sie in dieser Zeit einen besonders hohen Rentenzuwachs.

Kann ich mit 63 in Rente gehen wenn ich 45 Jahre gearbeitet habe?

Altersrente nach 45 Jahren. Nach einer Versicherungszeit von 45 Jahren können Sie grundsätzlich früher in Rente gehen. Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte wird oft noch „Rente mit 63“ genannt, weil alle vor 1953 Geborenen ohne Abschläge mit 63 Jahren in Rente gehen konnten.

Kann ich nach 35 Arbeitsjahren mit 63 in Rente gehen?

Mit genug Beitragsjahren können viele schon ab 63 in Frührente gehen. Abschläge. Mit mindestens 45 Beitragsjahren können Sie abschlagsfrei – also ohne Rentenminderung – früher in Rente gehen. Wer nur mindestens 35 Jahre aufweist, muss mit Einbußen rechnen.

Kann man mit 61 in Rente gehen wenn man 45 Arbeitsjahre hat?

Viele denken, sie könnten in einem Alter von 60 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen, sofern sie 45 Jahre lang erwerbstätig waren. Die Annahme ist nicht richtig, denn ein Rentenanspruch besteht erst mit einem Alter von 63 Jahren und vier Monaten, sofern Sie im Jahr 1954 geboren wurden.