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Ist Akupunktur wissenschaftlich belegt?

Gefragt von: Klaus-Dieter Klose  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Studie belegt schmerzlindernde Wirkung der Akupunktur nach objektiven wissenschaftlichen Kriterien. Die schmerzlindernde Wirkung von Akupunktur ist auch nach strengen naturwissenschaftlichen Kriterien nachweisbar. Das belegt eine jetzt veröffentlichte Studie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Ist Akupunktur wissenschaftlich anerkannt?

Im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) haben Wissenschaftler der Charité Berlin innerhalb der letzten drei Jahre bei 200 000 Patienten die Wirksamkeit der Methode untersucht. Vorläufiges Ergebnis: Akupunktur ist in der Routineversorgung wirksam und sicher.

Wie wissenschaftlich ist Akupunktur?

Die Akupunktur hatte in der Schulmedizin jahrelang gegen den Ruf zu kämpfen, dass ihre Wirkung nicht wissenschaftlich nachweisbar sei. Forscher der Universität Jena fanden nun heraus, dass durch die Nadelstich-Therapie eine messbare Schmerzlinderung jenseits des Placebo-Effekts erzielt werden kann.

Ist Akupunktur Placebo?

Die Daten zeigten zwar, dass Akupunktur mehr als ein reiner Placebo-Effekt sei, dennoch blieben die Unterschiede zwischen echter und Scheinakupunktur gering, schreiben die Autoren.

Was steckt hinter Akupunktur?

Die Akupunktur ist eine zentrale Säule der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dabei werden feine Nadeln in bestimmte Körperpunkte, die Akupunkturpunkte, gestochen. Akupunktur soll gegen viele Beschwerden helfen, teils heilend, teils lindernd.

Wirkt Akupunktur? Eine Herausforderung für die Wissenschaft | Prof. Dr. Florian Beißner

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Kann man mit Akupunktur schaden?

Welche Risiken bestehen durch die Behandlung? Bei richtiger Anwendung hat die Akupunktur nahezu keine Nebenwirkungen. Als Reaktion auf die Nadelung kann eine Hautrötung auftreten. Diese vergeht jedoch im Verlauf weniger Stunden.

Wann hilft Akupunktur nicht?

Für andere Beschwerden ergaben einzelne Studien, dass Akupunktur keine Wirkung hat oder die Ergebnisse unklar sind, zum Beispiel bei Hüftarthrose, chronischem Spannungskopfschmerz und Migräne, Übelkeit und Depressionen oder bei der Schwangerschaftsrate nach einer künstlichen Befruchtung.

Ist Akupunktur Hokuspokus?

Und spätestens seitdem sich die Krankenkassen 2007 dazu entschieden haben, die Akupunkturkosten zumindest bei chronischen Rücken- oder Knieschmerzen zu erstatten, werden die Nadeln in der Öffentlichkeit meist nicht mehr nur als fernöstlicher Hokuspokus abgetan, sondern als etabliertes Heilverfahren wahrgenommen.

Ist Akupunktur spirituell?

Bei der Spirituellen Akupunktur wird die Seelen-Herz bzw. Seelen-Körper-Beziehung in den Mittelpunkt der Therapie gestellt. Spirituelle Akupunktur vertieft die Anwendung der chinesischen Akupunktur, indem sie die Licht-Ebene der Seele in die Diagnose und Therapie einbezieht.

Kann man bei Akupunktur was falsch machen?

Werden die Nadeln falsch gesetzt, kann das für den Patienten unangenehm werden - und in seltenen Fällen ernsthaft schaden. Zahlen, wie häufig eine Akupunktur zu Beschwerden führt, liefert nun eine Studie des britischen Nationalen Gesundheitsdienstes.

Was bringt chinesische Akupunktur?

Die Wirkung der Akupunktur beruht nach Angaben von Experten auf der Ausschüttung von Endorphinen, Kortison und entzündungshemmenden Substanzen im Körper. Zudem sollen sich die Nadeln positiv auf das Immunsystem auswirken. Zur Akupunktur sollte der Patient sitzen oder liegen, sodass er sich entspannen kann.

Wie lange hält die Wirkung von Akupunktur an?

Antwort: Einer der Vorteile der Akupunktur ist es, dass die Wirkung in aller Regel lange über die letzte Behandlung hinaus anhält. Dann kommt es allerdings darauf an, ob die Ursachen der Krankheit weitgehend oder ganz beseitigt werden konnten, oder ob die Krankheitsauslöser weiterhin unverändert bestehen.

Wie lange braucht Akupunktur um zu wirken?

Wie schnell ist eine Besserung spürbar? Da der Fluß des Qi gezielt beeinflusst wird, kann bereits direkt nach der Nadelung eine Veränderung spürbar sein. Meist stellt sich ein Gefühl von Erleichterung und Verbesserung der Beschwerden ein.

Warum tut Akupunktur weh?

Bei dem Einstich der Akupunkturnadel kann man gelegentlich einen scharfen ausstrahlenden Schmerz spüren. Informieren Sie Ihren Therapeuten darüber, wenn dieses Gefühl anhalten sollte. Es ist ein Indikator dafür, dass ein Nerv gereizt wurde durch die Akupunkturnadel.

Wie oft kann man Akupunktur machen?

Wie lange und wie oft die Akupunktur angewendet wird, hängt von der Art und der Intensität der Erkrankung sowie dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Eine einzelne Akupunktur-Behandlung dauert in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten. Normal werden bis zu 10 Behandlungen mit 2 Sitzungen pro Woche durchgeführt.

Ist Akupunktur Schulmedizin?

Le. Nur durch fundierte wissenschaftliche Studien und Forschung sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit wird es der Akupunktur gelingen, als Komplementärmedizin auch an den Universitäten anerkannt zu werden.

Wo werden die Nadeln bei Akupunktur gesetzt?

Klassische Nadelakupunktur. Bei der verbreiteten klassischen Nadelakupunktur werden Akupunkturnadeln je nach Verfahren und Hautareal entweder oberflächlich in die Haut, ins Unterhautgewebe oder mitunter auch in tiefere Gewebeschichten (zum Beispiel am Gesäß) eingestochen.

Wer hat die Akupunktur erfunden?

Der Franzose George Soulié de Morant gilt als Vater der westlichen Akupunktur. Aber alle Indizien deuten darauf hin, dass er in China nie eine Nadel gestochen, vermutlich nie eine Nadelung gesehen hat. George Soulié de Morant, geboren 1878 in Paris, gestorben 1955 in Paris.

Wie viele Akupunkturpunkte gab es ursprünglich?

Das erste eindeutig datierbare Werk über Akupunktur ist Der Systematische Aku-Moxi-Klassiker (Zhenjiu jiayijing) von Huangfu Mi (215–282). Darin werden eine klare Terminologie, eine Topologie von 349 Akupunkturpunkten und systematische Hinweise auf deren Wirkung beschrieben.

Wie gut und schlecht ist Chinesische Medizin?

Die Akupunktur als beliebteste TCM-Methode zeigt zwar in vielen Studien Effekte, aber meist kleine. So etwa gegen Heuschnupfen: In einer randomisiert-kontrollierten Studie von 2013 spürten die Akupunktur-Patienten im Durchschnitt eine geringfügig bessere Lebensqualität und brauchten weniger Medikamente.

Wie viel kostet eine Akupunkturbehandlung?

Eine Akupunktur-Behandlung kostet je nach Aufwand zwischen 30 und 70 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen Behandlungen bei chronischen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und in den Knien. Das hat der gemeinsame Bundesausschuss bestimmt, der den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen festsetzt.

Was kann die traditionelle chinesische Medizin alles heilen?

Die Anwendungsgebiete der TCM
  • Allergien.
  • Erkältungen mit Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen.
  • Asthma.
  • Nasennebenhöhlenentzündung.
  • Bindehautentzündung.
  • Wirbelsäulenbeschwerden.
  • Schulterschmerzen.
  • Schmerzen bei Kniegelenks- und Hüftgelenksarthrose.

Ist Akupunktur ein Naturheilverfahren?

Bei Störungen Ihres Gleichgewichts helfen Akupunktur, aber auch individuell für Sie zusammengestellte chinesische Kräuter, chinesische Ernährungstherapie und Bewegungsübungen wie Qigong und Tai Qi, Ihr Energie-Gleichgewicht wieder herzustellen. TCM kann die Schulmedizin nicht ersetzen, sie ist kein Wunderheilmittel.

Soll man nach Akupunktur ruhen?

Für alle Patienten gilt: Planen Sie nach der Akupunktur nicht mehr allzu große Aktivitäten. Denn oft tritt nach der Behandlung ein Gefühl tiefer Entspannung bis hin zu Müdigkeit auf Geben Sie dem Ruhe- oder Schlafbedürfnis dann nach, um Ihren Körper bei der Selbstheilung zu unterstützen.

Wo sind die meisten Akupunkturpunkte?

Durch Stimulation der Punkte lässt sich der Fluss des Qi regulieren, Blockaden lösen und so Beschwerden lindern. Etwa 80 Prozent der Akupunkturpunkte liegen in tastbaren Spalten, Höhlen oder Mulden der Haut.

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