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In welchen Zeitabständen sind Blitzschutzanlagen zu überprüfen?

Gefragt von: Josef Lauer  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Blitzschutzsysteme sind laut DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) vor der ersten Inbetriebnahme, nach Erweiterungen bzw. Änderungen an der baulichen Anlage, nach Blitzeinschlägen sowie wiederkehrend in regelmäßigen Zeitabständen zu prüfen. Für private Haushalte ist dies nicht zwingend erforderlich, aber empfehlenswert.

Wie oft muss eine Blitzschutzanlage geprüft werden?

Wartung und Prüfungen von Blitzschutzanlagen Muss eine Blitzschutzanlage geprüft und gewartet werden: Unbedingt. Die VDE schreibt zwingend vor: Alle öffentlichen Gebäude müssen alle 2 Jahre von einer Prüforganisation geprüft werden. Alle privaten Gebäude müssen alle 4 - 5 Jahre geprüft werden.

Welche Prüfungen werden an Blitzschutzanlagen durchgeführt?

Die Prüfung umfasst die Kontrolle der technischen Unterlagen und das Besichtigen und Messen des Blitzschutzsystems. Die Tabelle zeigt die Zeitintervalle zwischen den Wiederholungsprüfungen. Blitzschutzanlagen für explosionsgefährdete bauliche Anlagen sollten alle 6 Monate einer Sichtprüfung unterzogen werden.

Werden Blitzableiter geprüft?

Die Prüfung von Blitzschutzanlagen in regelmäßigen Abständen ist deshalb so wichtig, weil sich bei einem Einschlag das 1000-fache der üblichen 230 Volt-Spannung entlädt. Da sich der Blitz immer den höchsten Punkt für den Einschlag aussucht, werden Blitzableiter generell auf dem Dach angebracht.

Wer kontrolliert den Blitzschutz?

Nach einem Blitzschlag erstattet der Eigentümer Meldung an die GVZ. Der Blitzschutzaufseher überprüft in der Folge die Funktionstüchtigkeit des Blitzschutzsystems. Vorgeschriebene Blitzschutzsysteme werden in der Regel alle 10 Jahre durch den Blitzschutzaufseher kontrolliert.

Wie funktioniert ein Blitzschutz? | Guggisberg Bern

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Warum haben neue Häuser keine Blitzableiter?

Heute wird auf Blitzableiter oft aus zwei Gründen verzichtet: Erstens, weil sie teuer sind und die Anbringung aufwendig ist. Der Blitzableiter muss nämlich in einem Betonfundament verankert sein, um die Spannung in die Erde zu leiten. Zweitens sind sie nicht bei allen Häusern notwendig.

Ist Blitzschutz bei PV Anlagen notwendig?

Auch technisch gesehen ist ein Blitzschutz für PV-Anlagen nicht unbedingt notwendig. Im Allgemeinen erhöht eine solche Anlage das Risiko eines Blitzeinschlags nicht. Die Ausnahme bildet eine hoch aufgeständerte Photovoltaik auf einem Flachdach, wenn die Anlage dann den höchsten Punkt in der näheren Umgebung bildet.

Welche Blitzschutzanlagen müssen regelmäßig überprüft werden?

Wie oft muss die Blitzschutzanlage geprüft werden? Die Norm DIN EN 62305-3 /Beiblatt 3 gibt die Prüffristen abhängig von der Blitzschutzklasse wie folgt an: Bauliche Anlagen mit Blitzschutzklasse III: alle 2 Jahre im Wechsel eine Sichtprüfung und eine Umfassende Prüfung (mit Messung der Erdungsanlage).

Was kostet eine Blitzschutzprüfung?

Nicht vergessen sollte man übrigens auch die Überprüfung und Wartung der Blitzschutzanlage: üblicherweise sollte man einen Blitzableiter alle 4 – 5 Jahre prüfen lassen, egal ob er von einem Unternehmen oder in Eigenregie errichtet wurde. Die Kosten für eine solche Prüfung betragen meist zwischen 50 EUR und 200 EUR.

Welche Blitzschutzklassen gibt es?

Blitzschutzklasse II schützt vor 95 % der Blitze, verlangt einen Radius von 30 m für das Blitzkugelverfahren und eine Maschenweite von 10 x 10 m. Blitzschutzklasse III fängt 88 % aller Blitze ab, indem der Radius für das Blitzkugelverfahren 45 m und die Maschenweite 15 x 15 m beträgt.

Wer darf eine Blitzschutzanlage errichten?

Blitzschutz-Fachkraft in den VDE-Normen

Im Vorwort von VDE 0185-305-3 heißt es: Als Blitzschutz-Fachkraft gilt, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Normen Blitzschutzsysteme planen, errichten und prüfen kann.

Was ist der innere Blitzschutz?

Die Aufgabe des Inneren Blitzschutzes als Teil eines Blitzschutzsystems ist es, Brand in der elektrischen Installation, hervorgerufen durch Blitzströme, und Personengefährdung auszuschließen. Darüber hinaus verhindert der Überspannungsschutz zu hohe elektrische Spannungen.

Ist Blitzschutz in Österreich Pflicht?

In Österreich sind Blitzableiter in Neubauten gesetzlich vorgeschrieben. Blitzeinschläge und die damit verbundenen Schäden werden immer häufiger. Eine der wichtigsten Maßnahmen, sein Eigenheim zu schützen, ist derzeit der Blitzschutz.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Haus vom Blitz getroffen wird?

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Haus von einem Blitz getroffen wird, ist statistisch gesehen gering. Sie beträgt 1:6 Millionen. Besitzer und Bewohner sollten aber nicht allein auf ihr Glück vertrauen. Denn wenn der Blitz einschlägt, ist das oft eine Katastrophe und das ganze Haus brennt ab.

Wie teuer ist ein Blitzableiter für ein Einfamilienhaus?

Was kostet ein Blitzableiter? In einem neuen Gebäude ist mit Gesamtkosten zwischen 2.000 Euro und 3.000 Euro zu rechnen. Rüsten Sie eine Bestandsimmobilie nach, liegen die Kosten etwas darunter, weil ein Teil der Elektroinstallation bereits vorhanden ist.

Ist Blitzschutz gesetzlich vorgeschrieben?

Keine generelle Pflicht

So müssen öffentliche Gebäude mit einer Höhe von über 20 Metern und Hochhäuser bei entsprechender Bewertung mit einem Blitzableiter versehen sein. Auch besonders hoch und exponiert gelegene Häuser müssen Eigentümer meist mit dem Blitzschutz ausrüsten.

Warum Blitzschutzanlage?

Der äußere Blitzschutz soll einen direkten Blitzschlag einfangen. Dadurch kann eine gefährliche Funkenbildung verhindert werden, die zum Brand oder sogar zur Explosion führen kann. Des Weiteren werden z.B. metallische Bauteile vor thermischen Schäden, wie etwa Durchschmelzen, bewahrt.

Ist Überspannungsschutz bei PV-Anlagen Vorschrift?

Der Einbau eines Überspannungsschutzes in PV-Anlagen ist seit 01.10.2016 durch die VDE Normen 0100-443 und 0100-534 gefordert. Neu: Zum 14.12.2018 endet nun die Übergangsfrist und die Normen sind verpflichtend. Dies gilt bei PV-Neuanlagen ebenso wie bei Umbauten und Erweiterungen von Solaranlagen.

Wie wird eine Photovoltaik Anlage geerdet?

Im Prinzip handelt es sich um eine geerdete Metallstange, die über das Gebäude herausragt und dem Blitz so ein attraktiveres Ziel bietet. Ein einschlagender Blitz wird dabei in die Erde abgeleitet. Moderne Anlagen für den äußeren Blitzschutz basieren auf demselben Prinzip.

Was passiert wenn ein Blitz in eine Solaranlage einschlägt?

Durch den Blitz entstehen hohe Spannungen, die zu elektrischen und magnetischen Feldern führen und die PV-Anlage kritisch gefährden können. Oftmals kommt es dann in den PV-Modulen oder den Wechselrichtern zu induktiven Spannungsentladungen, die im schlimmsten Fall zu einem totalen Ausfall des Bauteils führen.

Wo schlägt der Blitz am ehesten ein?

Auf etwa 30.000 Grad Celsius wird dabei die Luft um die Entladung herum erwärmt. Diese dehnt sich davon explosionsartig aus und es entsteht ein charakteristisches Geräusch: der Donner. Der Blitz schlägt vorzugsweise in die höchste Erhebung ein.

Was passiert wenn man keinen Blitzableiter hat?

Trifft der Blitz in ein Haus, an dem kein Blitzableiter vorhanden ist, fließt der Strom durch Armierungen, Wasser- und Stromleitungen zur Erde. Die Wände können im Bereich der Leitungen aufplatzen. Menschen, die sich in der Nähe der betroffenen Teile aufhalten, sind in Lebensgefahr.

Welche Häuser brauchen einen Blitzableiter?

Generell gilt eine Pflicht für Blitzableiter nur für bestimmte Gebäudearten: Häuser, die höher als 20 Meter sind. Häuser, die auf einer Bergkuppe gebaut und zugleich freistehend sind. ältere Gebäude mit Strohdach, Holzdach oder Reetdach.

Ist ein Haus ohne Blitzableiter versichert?

Überspannungsschäden bedürfen Zusatzversicherung

Der Blitzableiter schützt Ihr Haus und die Menschen die darin wohnen, allerdings nicht die technischen Geräte. Wenn Sie zusätzlich Ihre elektronischen Geräte vor Blitzeinschläge schützen wollen, sollten Sie in den inneren Blitzschutz investieren.

Kann man Blitzableiter nachrüsten?

Die Nachrüstung eines Blitzableiters kann sich auf rund 3.000 Euro belaufen, für den inneren Blitzschutz kommen nochmal 300 Euro dazu. Die teuersten Bestandteile sind die Fangeinrichtung und die Ableitungsanlage.