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In welchen Fällen müssen Sorgfaltspflichten bei Bestandskunden neu durchgeführt werden?

Gefragt von: Hermann Weiß MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die verstärkten Sorgfaltspflichten sind bei den folgenden Fallgruppen für Sie einzuhalten:
  • Vertragspartner oder wirtschaftlich Berechtigter als politisch exponierte Personen, deren Familienmitglieder oder eine bekanntermaßen nahestehenden Personen (§ 15 Abs. ...
  • Drittstaaten mit hohem Risiko (§ 15 Abs.

Wann müssen Sie die allgemeinen Sorgfaltspflichten erneut durchführen?

(3) Die allgemeinen Sorgfaltspflichten sind von Verpflichteten zu erfüllen:
  1. bei der Begründung einer Geschäftsbeziehung,
  2. bei Transaktionen, die außerhalb einer Geschäftsbeziehung durchgeführt werden, wenn es sich handelt um a)

Wann dürfen vereinfachte Sorgfaltspflichten angewendet werden?

(1) Verpflichtete müssen nur vereinfachte Sorgfaltspflichten erfüllen, soweit sie unter Berücksichtigung der in den Anlagen 1 und 2 genannten Risikofaktoren feststellen, dass in bestimmten Bereichen, insbesondere im Hinblick auf Kunden, Transaktionen und Dienstleistungen oder Produkte, nur ein geringes Risiko der ...

Welche allgemeinen Sorgfaltspflichten müssen Sie beachten?

Zu den allgemeinen Sorgfaltspflichten (§ 10 GwG) zählen insbesondere: die Identifizierung des Vertragspartners und der ggf. für ihn auftretenden Person. die Überprüfung der Vertretungsverhältnisse (Ermittlung der Identität des wirtschaftlich Berechtigten, falls der Vertragspartner für einen anderen handelt)

Welche Arten der Sorgfaltspflicht gibt es?

Die Sorgfaltspflichten werden unterteilt in allgemeine, vereinfachte und ver- stärkte Sorgfaltspflichten (Einzelheiten dazu in WVM 11/2017, Seite 19→ Ab- ruf-Nr. 44956945). Der Sorgfaltsmaßstab orientiert sich dabei am jeweiligen Risiko zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

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Was versteht man unter der Sorgfaltspflicht?

Bei der Sorgfaltspflicht handelt es sich um eine Verpflichtung, Handlungen auf eine bestimmte Art und Weise auszuführen. Eine aus einem bestimmten Verhalten oder Geschehen erwachsende Gefahr für ein geschütztes Rechtsgut gilt es zu erkennen und sich dementsprechend zu verhalten.

Welchem Zweck dienen die Sorgfaltspflichten?

Im Geldwäschegesetz wird von einer Sorgfaltspflicht geschrieben. Die Sorgfaltspflicht soll präventiv gegen Geldwäsche wirken. Dabei unterliegen Unternehmer*innen der Pflicht zur Identifizierung des Vertragspartners.

Welche Pflichten zählen zu den verstärkten Sorgfaltspflichten?

Verstärkte Sorgfaltspflichten (§ 15 GwG)
  • Einholung ausreichender Informationen über Ihren Vertragspartner;
  • vor Begründung der Geschäftsbeziehung: Zustimmung eines Mitglieds der Führungsebene und Festlegung der jeweiligen Verantwortlichkeiten der Beteiligten in Bezug auf die Erfüllung der Sorgfaltspflichten.

Wo sind die Sorgfaltspflichten gesetzlich geregelt?

Allgemeine Sorgfaltspflichten

Feststellung politisch exponierter Personen nach § 1 Abs. 12 GWG (sowohl Vertragspartner oder wirtschaftlich Berechtigte selbst, aber auch bestimmte Familienmitglieder oder nahestehende Personen)

Was gehört zu den allgemeinen Sorgfaltspflichten gegen sonstige strafbare Handlungen?

(1) Die allgemeinen Sorgfaltspflichten sind: 1. die Identifizierung des Vertragspartners und gegebenenfalls der für ihn auftretenden Person nach Maßgabe des § 11 Absatz 4 und des § 12 Absatz 1 und 2 sowie die Prüfung, ob die für den Vertragspartner auftretende Person hierzu berechtigt ist, 2.

Kann die Vorlage eines Führerscheins hinsichtlich der Anwendung vereinfachter Sorgfaltspflichten ausreichend sein?

Hierzu kann auch die Vorlage eines Führerscheins oder einer Stromrechnung, aus der der Name der zu identifizierenden Person hervorgeht, zählen. Ist der Verpflichtete nicht in der Lage, die vereinfachten Sorgfaltspflichten zu erfüllen, so gilt gemäß § 14 Abs.

Wann sind die allgemeinen Sorgfaltspflichten gegenüber Kunden anzuwenden?

Sobald Sie Ihrer Erfahrung nach ein unübliches Verhalten des Kunden oder ungewöhnliche Abwicklungsformen feststellen, müssen verstärkte Sorgfaltspflichten angewendet werden, und nicht erst, wenn aufgrund von Abweichungen oder Auffälligkeiten ein Grund für eine Verdachtsmeldung besteht.

In welchen Fällen kann auf die Erfassung des wirtschaftlich Berechtigten verzichtet werden?

Eine Ausnahme von der Identifizierungspflicht besteht gemäß § 11 Abs. 3 GwG in den Fällen, in denen der Verpflichtete die zu identifizierende Person bereits bei früherer Gelegenheit im Rahmen der Erfüllung seiner Sorgfaltspflichten identifiziert und die dabei erhobenen Angaben aufgezeichnet hat.

Wann besteht die identifizierungspflicht nach dem Geldwäschegesetz?

(2) Ein Institut hat bei Annahme von Bargeld, Wertpapieren im Sinne des § 1 Abs. 1 des Depotgesetzes oder Edelmetallen im Wert von 15.000 Euro oder mehr zuvor denjenigen zu identifizieren, der ihm gegenüber auftritt.

Wann müssen die verstärkten Sorgfaltspflichten in der Kanzlei umgesetzt werden?

Liegt ein erhöhtes Risiko vor, müssen in Ergänzung zu den allgemeinen Sorgfaltspflichten zusätzliche Maßnahmen (verstärkte Sorgfaltspflichten) ergriffen werden.

Welche Personen gelten als Verpflichtete nach dem Geldwäschegesetz?

Beim Handel mit Edelmetallen gilt ein Schwellenwert von 2.000 Euro. Alle anderen Verpflichteten des Finanz- und Nichtfinanzsektors, so etwa Banken, müssen die Sorgfaltspflichten des Geldwäschegesetzes bei Transaktionen und Geldtransfer ab einem Schwellenwert von 15.000 Euro beachten (§ 10 Abs. 3 GwG).

Wann muss der wirtschaftlich Berechtigte festgestellt werden?

Wann hat ein wirtschaftlich Berechtigter mittelbare Kontrolle? Mittelbare Kontrolle liegt insbesondere vor, wenn entsprechende (d.h. über der 25 %-Schwelle liegende) Anteile von einer oder mehreren Vereinigungen gehalten werden, die von derselben natürlichen Person kontrolliert werden.

Was sind Hochrisiko Transaktionen die zur verstärkten Sorgfaltspflicht führen?

Verstärkte Sorgfaltspflichten gelten nach § 15 Abs. 3 Nr. 2 GwG für Transaktionen, die im Verhältnis zu vergleichbaren Fällen besonders komplex oder groß sind, ungewöhnlich ablaufen oder ohne offensichtlichen wirtschaftlichen oder rechtmäßigen Zweck erfolgen.

Wer muss identifiziert werden?

§ 4 Durchführung der Identifizierung. (1) 1Verpflichtete haben Vertragspartner und soweit vorhanden wirtschaftlich Berechtigte bereits vor Begründung der Geschäftsbeziehung oder Durchführung der Transaktion zu identifizieren.

Wer ist von Pep Status betroffen?

Bei politisch exponierten Personen (PEP) handelt es sich vereinfacht gesagt um Personen, die hochrangige, wichtige Ämter innehaben (z.B. Minister, Staatssekretäre, Parlamentsabgeordnete, Botschafter oder Leitungsorgane zwischenstaatlicher Organisationen).

Was ist Sorgfaltspflicht Arbeitnehmer?

‌Die Sorgfaltspflicht eines Arbeitnehmers besteht darin, bei Ausführung seiner Arbeitsleistung sorgfältig und gewissenhaft zu sein. Ein Arbeitnehmer darf weder vorsätzlich noch fahrlässig Schaden für das Unternehmen, für Arbeitsmittel oder für Personen herbeiführen.

Was ist ein verpflichteter gemäß 23 Abs 1 Nr 2 GwG?

Im Rahmen der Identifizierung hat der verpflichtete Rechtsanwalt bei der Vornahme eines Kataloggeschäfts im Rahmen seiner allgemeinen Sorgfaltspflicht nach § 10 Abs. 3 GwG die Möglichkeit, zur Feststellung des wirtschaftlich Berechtigten das Transparenzregister zu nutzen (§ 23 Abs. 1 Nr. 2 GwG).

Was ist bezüglich der verstärkten Sorgfaltspflichten 15 GwG zu beachten?

(2) Verpflichtete haben verstärkte Sorgfaltspflichten zu erfüllen, wenn sie im Rahmen der Risikoanalyse oder im Einzelfall unter Berücksichtigung der in den Anlagen 1 und 2 genannten Risikofaktoren feststellen, dass ein höheres Risiko der Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung bestehen kann.

Wer hat die Sorgfaltspflicht?

Sorgfaltspflicht des Arbeitgebers: Diese umfasst alle Vorkehrungen zum Schutze von Leben und Gesundheit seiner Arbeitnehmer, bei der Regelung seines Geschäftsbetriebs, z.B. Instandhaltung der Geschäftsräume und Unfallverhütung. Vgl. auch Fürsorgepflicht (des Arbeitgebers), Arbeitsschutz.

Wer Unsorgfältig arbeitet verletzt die Sorgfaltspflicht?

Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter eine Sorgfaltspflicht aus dem Arbeitsverhältnis verletzt, liegt eine Schlechterfüllung des Arbeitsvertrages vor. Darunter sind z. B. zu langsames Arbeiten sowie das unsorgfältige Behandeln von Produktionsmitteln und Material zu verstehen.

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