Zum Inhalt springen

In welchem Zustand muss eine Mietwohnung zurückgegeben werden?

Gefragt von: Rosel Dittrich-Schmidt  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.1/5 (16 sternebewertungen)

Grundsätzlich kommt es für die Rückgabe der Mietwohnung im Mietrecht nicht darauf an, in welchen Zustand sich die Mieträume befinden. Die Mietwohnung ist also auch denn zurückgegeben, wenn sie sich in einem verwahrlosten Zustand befindet.

In welchem Zustand muss die Wohnung übergeben werden?

Grundsätzlich gilt, dass die Wohnung in einem ordnungsgemäßen Zustand übergeben werden muss. Das kann im Einzelfall jedoch sehr verschieden interpretiert werden. Fahrlässige oder sogar absichtliche Schäden an der Mietsache musst du natürlich beheben. Normale Gebrauchsspuren hingegen nicht.

Was heißt ordnungsgemäßer Zustand bei Auszug?

Häufig muss der Mieter laut Vertrag die Wohnung in einen "ordnungsgemäßen Zustand" versetzen. "Konkret heißt das, dass grobe Mängel und Schäden zu beseitigen sind, die während der Mietzeit aufgrund von Fahrlässigkeit entstanden sind", sagt Annett Engel-Lindner vom Immobilienverband Deutschland IVD.

Wie muss Mietwohnung zurückgegeben werden?

Nach dem Gesetz muss die Wohnung am Mietvertragsende nur „geräumt“ zurückgegeben werden, das heißt, es müssen alle Gegenstände aus der Wohnung entfernt sein, die nicht mitvermietet waren. Aber die ordnungsgemäße Rückgabe der Wohnung kann für Mieter auch die Ausführung von Schönheitsreparaturen beeinhalten.

Was darf der Vermieter beim Auszug verlangen?

So kann bei Schäden an Sachen, die zur Mietwohnung gehören, ein Schadensersatz sofort bei Auszug des Mieters verlangt werden. Sofern es sich nicht um Schönheitsreparaturen handelt, kann dieser Schadensersatz auch ohne eine Fristsetzung zur Beseitigung der Schäden verlangt werden.

Wohnungsübergabe - In welchem Zustand muss zurückgegeben werden? Was darf der Vermieter verlangen?

44 verwandte Fragen gefunden

Was gilt als Mängel bei Wohnungsübergabe?

Fleckige Wände, zerkratztes Parkett oder ein Sprung in den Badezimmerfliesen – während einer Wohnungsübergabe werden häufig Schäden festgestellt. Für viele Mängel an der Mietsache musst Du als Vermieter die Verantwortung übernehmen.

Wie muss ich die Wohnung nach Auszug hinterlassen?

Wohnung besenrein übergeben

Bevor Sie ausziehen, müssen Sie die Wohnung einmal grob von Schmutz befreien. Sie müssen aber nicht die Fenster streifenfrei putzen oder dafür sorgen, dass man sich in den Fußbodenfliesen spiegeln kann. In vielen Verträgen wird in diesem Zusammenhang der Begriff besenrein verwendet.

Welche Mängel muss der Mieter beseitigen?

Typische Wohnungsmängel sind undichte Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse. Aber auch Lärm, Ungeziefer oder eine um mindestens zehn Prozent kleinere Wohnfläche als im Mietvertrag angegeben gelten mietrechtlich als Mängel.

Ist der Mieter verpflichtet bei Auszug zu renovieren?

Im Mietrecht gibt es keine Regelung, die besagt, dass die Mieterin oder der Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren muss. Ganz im Gegenteil: die Instandhaltung der Mietwohnung ist Sache des Vermieters. Der Vermieter kann jedoch die Instandhaltungspflicht – zumindest teilweise – auf den Mieter übertragen.

Kann der Vermieter bei Auszug Renovierung verlangen?

Eine grundsätzliche Renovierungspflicht zum Auszug gibt es nicht. Hat der Mieter die Wohnung frisch gestrichen, weil es im Mietvertrag so vereinbart war, und erfährt er erst später, dass er das nicht hätte tun müssen, kann er die Kosten vom Vermieter zurückverlangen.

Wann muss ich beim Auszug streichen?

Wohnung streichen bei Auszug welche Farbe? Regelt der Mietvertrag die Renovierung bei Auszug wirksam und die üblichen Fristen seit der letzten Renovierung sind verstrichen und die Wandoberflächen zeigen übermäßige Abnutzungsspuren, dann müssen Sie die Wände (und Decken) vom Mieter bei Auszug gestrichen werden.

Was muss alles geputzt werden bei Auszug?

In § 546 BGB steht, dass der Mieter beim Auszug verpflichtet ist, die Wohnung besenrein an den Vermieter zu übergeben. Das bedeutet, dass alle Böden gekehrt und Teppichböden gesaugt werden müssen. Das gilt auch für Nebenräume wie Keller oder Garagen.

Kann der Vermieter nach der Übergabe Mängel geltend?

Entdeckt der Vermieter nach der Wohnungsrückgabe Mängel an der Wohnung, kann er regelmäßig seinen ehemaligen Mieter in Anspruch nehmen. Es muss den Schadenersatzanspruch jedoch innerhalb von sechs Monaten nach der Rückgabe der Wohnung geltend machen, andernfalls ist seine Forderung verjährt (vgl. § 548 Abs. 1 BGB).

Welche Mängel muss der Vermieter hinnehmen?

Generell muss der Vermieter Abnutzungen in der Wohnung nach einem langen Gebrauch durch den Mieter hinnehmen. Bei Brandlöchern, Weinflecken oder anderen Schäden am Fußboden, die über eine normale Abnutzung hinausgehen, muss der Mieter jedeoch nachbessern.

Wie muss eine Wohnung an den Vermieter übergeben werden?

Regelungen im Mietrecht zur Übergabe beim Auszug

Der Mieter muss die Wohnung leer und sauber übergeben. Er darf nach dem Mietrecht bei Auszug auch keine Gegenstände zurücklassen. Tut er dies doch, kann der Vermieter eine Entrümpelungsfirma auf Kosten des Mieters beauftragen.

Was darf der Vermieter von der Kaution einbehalten?

Der Vermieter kann die Mietkaution einbehalten, wenn nach Beendigung des Mietvertrages offene Forderungen aus dem Mietverhältnis noch nicht beglichen sind. Das können Nachzahlungen aus offenen Betriebskostenabrechnungen sein oder auch Instandsetzungskosten für Mängel oder Schäden an der Wohnung.

Wer muss bei Auszug die Wohnung streichen?

Viele Pflichten der Mieter sind vom Gesetzgeber gestrichen worden. Trotzdem sind Mieter in der Pflicht, alle von ihnen veranlassten Einbauten vor dem Auszug zu entfernen. Kluge Vermieter lassen die Wohnung beim Einzug streichen und renovieren.

Welche Renovierungsklauseln sind unwirksam?

Klausel zu Renovierung bei Auszug

Eine Formularklausel, nach der der Mieter die Mieträume bei Beendigung der Mietzeit unabhängig von Zeitpunkt der letzten Schönheitsreparaturen renoviert zurückgeben muss, ist unwirksam.

Wie sauber muss die Wohnung bei der Übergabe sein?

Eine gängige Regel in Mietverträgen ist, dass die Wohnung bei Auszug “besenrein” übergeben werden muss. Anders als der Begriff annehmen lässt, sollten Böden gewischt bzw. gesaugt, Heizkörper, Fenster und Türen abgewischt und Küchen und Badmöbel gereinigt worden sein.

Was sind alles mietmängel?

Nach § 536 ist ein Mietmangel ein Fehler oder Schaden am Mietobjekt, der sich negativ auf die Nutzbarkeit auswirkt. Bei Wohnimmobilien liegt also ein Mangel vor, wenn die Wohnung nicht mehr bewohnt werden kann bzw. die Wohnqualität erheblich eingeschränkt ist.

Was fällt unter normale Abnutzung?

Normale Abnutzung Wände

Kleine Schäden an den Wänden fallen unter 'normale Abnutzung'. Diese stehen in Bezug zur täglichen Benutzung und dürfen aufgrund dieser auch entstehen. Solche Schäden müssen nicht vom Mieter behoben werden, sondern gehört zu den Pflichten des Vermieters.

Wie lange hat der Vermieter Zeit nach Auszug Mängel geltend machen?

Wann verjähren die Schadensersatzansprüche des Vermieters? Schadensersatzansprüche des Vermieters wegen einer Veränderung oder Verschlechterung der Mietsache verjähren gemäß § 548 BGB in sechs Monaten. Diese Frist beginnt in dem Moment, in dem der Vermieter die Wohnung vom Mieter zurückerhält.

Wer haftet für Schäden nach Wohnungsübergabe?

Werden nach der erfolgter Wohnungsübergabe Mängel entdeckt, welche als schwerwiegend eingestuft werden, so müssen Vermieter die Kosten dafür übernehmen.

Ist Mieter verpflichtet Fenster zu putzen?

Fenster putzen für Mieter keine Pflicht. Wann und wie zu reinigen ist, bleibt aber dennoch grundsätzlich dem Mieter überlassen: Fenster putzen ist nicht jedermanns Sache und daher können die Meinungen von Mieter und Vermieter hier unterschiedlich sein.

Bin ich verpflichtet die Wohnung zu streichen?

Wer ein unrenovierte Wohnung übernimmt, ist bei seinem eigenen Auszug nicht zu Schönheitsreparaturen verpflichtet. Auch dann nicht, wenn er dem vorherigen Mieter eine entsprechende Zusage gab. So entschied der Bundesgerichtshof (BGH) im August 2018. Eine solche Vereinbarung sei auf Mieter und Vormieter beschränkt.