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In welchem Therapieverfahren arbeitet man mit Übertragung und Gegenübertragung?

Gefragt von: Gertraude Hartung-Menzel  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Übertragung und Gegenübertragung in der Gruppenpsychotherapie.

Was versteht die Tiefenpsychologie unter dem Vorgang Übertragung und Gegenübertragung?

Tiefenpsychologie und Psychoanalyse machen sich das Phänomen der Übertragung zunutze, indem mit seiner Hilfe und der dazugehörigen Gegenübertragung die wirksamen Konflikte eines Gegenübers – etwa eines Patienten, Analysanden oder Supervisanden – verstanden werden können.

Welche Therapieverfahren?

Psychotherapie-Arten: Verschiedene Ansatzpunkte der Behandlung
  • Verhaltenstherapie. Die Verhaltenstherapie gehört zu den häufigsten Arten der Psychotherapie. ...
  • Paartherapie. ...
  • Psychoanalyse. ...
  • Gestalttherapie. ...
  • Musiktherapie. ...
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. ...
  • Analytische Psychotherapie. ...
  • Systemische Psychotherapie.

Was versteht man unter Übertragung und Gegenübertragung im Rahmen psychoanalytischer Ansätze?

Bei dem theoretischen Grundmuster „Übertragung“ handelt es sich um unbewusste „Verwechslungen“ von aktuellen mit früheren Beziehungspartnern. Mit dem Grundmuster „Gegenübertragung“ ist die komplementäre Reaktion des Interaktionspartners auf die Verwechslung gemeint.

Was ist in der Psychologie eine Übertragung?

In der Übertragung werden intensive unbewusste Gefühle, Wünsche, Sinnesempfindungen oder Verhaltensmuster aus wichtigen vergangenen Beziehungen, z. B. zu Eltern oder Geschwistern, in gegenwärtigen Beziehungen aktualisiert (Projektion).

Psychologisches Wissen kurz erklärt: U wie Übertragung/Gegenübertragung

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Wie funktioniert Übertragung und Gegenübertragung?

Abgrenzung. Während bei der Übertragung der Patient emotional auf die Person des Therapeuten reagiert, ist es bei der Gegenübertragung umgekehrt. Die projektive Identifikation ist ein spezieller Übertragungsmechanismus, bei dem der Patient den Therapeuten in seine individuelle Konfliktkonstellation mit einbezieht.

Was ist Gegenübertragung Psychologie?

Gegenübertragung ist ein Begriff der Psychoanalyse, den Sigmund Freud benutzte, um die reaktiv aufkommenden Gefühle, Wünsche, Erwartungen und Vorurteile des Therapeuten gegenüber dem Patienten zu beschreiben.

Was ist der Unterschied zwischen Projektion und Übertragung?

Die Projektion wird oft mit dem psychoanalytischen Begriff Übertragung als Synonym verwendet. Allerdings stellt die Übertragung lediglich eine spezielle Form der Projektion dar, in der unbewusste Wünsche und Erfahrungen in einem bestimmten Beziehungsgeschehen reaktiviert werden.

Was ist eine Übertragungsneurose?

Übertragungsneurose, die durch den Prozeß der Übertragung mobilisierten, aktualisierten Konflikte des Klienten (Durcharbeiten).

Was gehört zur Tiefenpsychologie?

Der Begriff Tiefenpsychologie fasst alle psychologischen und psychotherapeutischen Ansätze zusammen, die den unbewussten seelischen Vorgängen einen hohen Stellenwert für die Erklärung menschlichen Verhaltens und Erlebens beimessen.

Welche Therapieformen gibt es Verhaltenstherapie?

  • Verhaltenstherapie.
  • Techniken der Kognitiven Verhaltenstherapie.
  • Interpersonelle Therapie (IPT)
  • Klassische Psychoanalyse.
  • Tiefenpsychologisch fundierte / dynamische Psychotherapie.
  • Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)
  • Gesprächspsychotherapie.
  • Systemische Familientherapie.

Wie viele Therapieformen gibt es?

Psychotherapie kann grob in die vier Therapiearten unterteilt werden: Verhaltenstherapie. Psychoanalytisch orientierte Verfahren (Psychoanalyse und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) Systemische Therapie (Familientherapie)

Was gehört alles zur Verhaltenstherapie?

Eine Verhaltenstherapie legt – im Gegensatz zur klassischen Psychoanalyse – weniger den Schwerpunkt auf die lebensgeschichtliche Entwicklung des Patienten. Es geht vielmehr darum, sein derzeitiges Verhalten und seine Einstellungen zu untersuchen und nach Möglichkeit zuverändern.

Was ist eine Übertragungsbeziehung?

Er bezeichnet dort den Vorgang, dass unbewusste Wünsche in das Vorbewusste übertragen werden. In diesem Übertragungsverhältnis spiegeln sich die Beziehungen, die der Patient aus seiner Kindheit mitgenommen hat wider, vor allen Dingen deren unbewusste Anteile.

Was versteht man unter einer Übertragung?

Übertragung und Gegenübertragung

Übertragung meint: Haltungen und Gefühle, die ein Mensch als Kind den Eltern gegenüber empfand, können unbewusst noch im Erwachsenen präsent sein und seine Beziehungen zu anderen Menschen beeinflussen, das heißt auf andere Menschen übertragen werden.

Was ist eine Übertragungsreaktion?

Der Begriff Übertragungsreaktion bzw. kurz Übertragung (engl. transfer) hat eine allgemeinchemische und eine polymerchemische Bedeutung. Allgemeinchemisch versteht man darunter eine Reaktion, bei der ein Atom oder eine Atomgruppe von einem zum anderen Reaktionspartner wechselt.

Warum Projiziert man?

Die Projektion dient aus Sicht der Psychoanalyse der Abwehr von Angst und der Aufrechterhaltung des Selbstbildes: Nicht ich selbst habe manipulierende Absichten, sondern mein Gegenüber und Interaktionspartner. Projektionen sind häufig der Grund für dauerhafte Konflikte in sozialen Beziehungen.

Was ist Projektion Beispiel?

Projektion (projection)

einen Abwehrmechanismus, bei dem eigene, unerträgliche Gefühle und Wünsche einem anderen Menschen (oder Gegenstand) zugeschrieben werden. Beispiel: Eine verheiratete Frau fühlt sich von ihrem Schwager sexuell belästigt, obwohl dieser nichts mit ihr zu tun haben will.

Wann ist es Projektion?

Projektion entsteht oft als Folge von Introjektion. Da man selbst nicht wütend sein darf, wird die eigene unterdrückte Wut in das Gegenüber projiziert und dann dessen Aggression bejammert und bekämpft. Die Projektion muss jedoch auch als eine Fähigkeit des Menschen betrachtet werde.

Wie erkenne ich Projektionen?

3.1 Wie man Projektionen bei anderen erkennen kann

Dazu gibt es zumindest drei Hinweise, die hilfreich sein können: Unlogisches Verhalten des Anderen. Die fixe Idee, die Zukunft 100%ig vorhersehen zu können. Massiver und unlogischer Druck auf dich, sich auf eine ganz bestimmte Weise zu verhalten.

Was macht man bei einer Psychoanalyse?

Die Psychoanalyse besteht aus dem Dialog zwischen Therapeut und Patient. Durch die Gespräche versucht der Therapeut zusammen mit dem Patienten die Ursache der Probleme, die inneren Konflikte, aufzudecken. Im Gegensatz zur Verhaltenstherapie gibt der Therapeut dem Patienten keine Handlungsanweisungen.

Was ist eine maligne Regression?

Maligne Regression – ein Entwicklungsschritt wird nicht gemacht oder durch die Regression verhindert. Benigne Regression – ermöglicht in der Therapie ein Erinnern an einst vorhandene Gefühlszustände. In einer extrem belastenden Zeit wird vorübergehend in einen umsorgten Zustand zurückgekehrt.

Was bedeutet Regression in der Psychologie?

Regression (Psychologie): In der Psychologie versteht man unter Regression einen Abwehrmechanismus, bei dem ein zeitweiser Rückzug auf eine frühere Stufe der Persönlichkeitsentwicklung mit einfacheren Reaktionen erfolgt.

Wann ist eine Psychoanalyse beendet?

Zunächst gilt grundsätzlich, dass Sie jede Therapie zu jedem Zeitpunkt beenden können, wenn Sie dies für notwendig halten. Sinnvollerweise sollte dies aber erst dann erfolgen, wenn es Ihnen spürbar besser geht oder wenn Sie gelernt haben, anders als bisher mit Ihren Beschwerden umzugehen.

Was denken Therapeuten über Patienten?

Therapeuten halten gegenüber Patienten mit ihren privaten Gedanken, Erlebnissen und Meinungen meist hinter dem Berg – alles andere gilt in manchen Therapieschulen sogar als Kunstfehler. Doch kann ein offenes Wort auch heilsam wirken? Damit beschäftigte sich nun eine Studie von israelischen Forschern.