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In welchem Alter tritt die Bulimie am häufigsten auf?

Gefragt von: Herr Silvio Maurer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Die Bulimia nervosa beginnt oft in einem wenig höheren Alter als die mit ihr als Gegensatz verknüpfte Anorexia nervosa, etwa mit 17 oder 18 Jahren.

Wer ist am meisten von Bulimie betroffen?

Etwa ein bis zwei von 100 Menschen (1,5 %) erkranken im Laufe ihres Lebens an Bulimie. Einzelne Symptome (Krankheitszeichen) der Bulimie treten jedoch häufiger auf und kommen bei etwa 5 von 100 Menschen vor. In erster Linie sind Frauen und jungen Mädchen betroffen. 90 von 100 Bulimikern sind Mädchen und Frauen.

In welchen Alter tritt Bulimie am häufigsten auf?

Die Bulimia nervosa tritt meist in der fortgeschrittenen Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter erstmals auf (mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen 16-19 Jahren), während die Anorexia nervosa am häufigsten in der frühen bis späten Adoleszenz (mit einem Häufigkeitsgipfel bei 14 Jahren) zu beobachten ist.

In welchem Alter treten Essstörungen am häufigsten auf?

Das durchschnittliche Erkrankungsalter für Anorexie liegt zwischen dem 12. und dem 14. Lebensjahr, während die Bulimie sich häufig erst später, bis in das junge Erwachsenenalter hinein, entwickelt [2, 3].

Wo beginnt Bulimie?

Die Erkrankung ist durch wiederholte Heißhungerattacken, meist gefolgt von herbeigeführtem Erbrechen, gekennzeichnet. Bei den Essattacken werden in erster Linie fett- und kohlenhydratreiche Esswaren verzehrt, die ansonsten tabu sind. Bis zu 5000 Kalorien werden bei einer solchen Attacke "runtergeschlungen".

Bulimie - Was steckt hinter der Essstörung?

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Wer bekommt Bulimie?

Bulimie ist eine Essstörung, die mehr Mädchen als Jungen bekommen: Meistens in der Mitte oder am Ende der Pubertät mit 14, 15 oder 16 Jahren. Wer Bulimie hat, will viel Essen in sich hineinstopfen und versucht es danach sofort wieder auszubrechen.

Warum haben Leute mit Bulimie hamsterbacken?

Häufiges Erbrechen schädigt durch die ätzend wirkende Magensäure den Zahnschmelz der Zähne und die Speiseröhre. Es entzieht, ebenso wie Abführmittel (Laxantien), dem Körper Mineralstoffe, Vitamine und Elektrolyte. Die Mundspeicheldrüsen können zu „Hamsterbacken“ anschwellen.

Was passiert mit dem Körper wenn man Bulimie hat?

Bulimie: Folgen. Eine ausgeprägte Bulimie richtet im Körper großen Schaden an. Durch das ständige Erbrechen treten verschiedene Mangelerscheinungen und Störungen im Elektrolythaushalt auf. Hinzu kommt die chemischen Auswirkung der Magensäure in Speiseröhre und Mund.

Wie macht sich Bulimie bemerkbar?

Verstecktes, heimliches Essen. Oft halten Bulimie-Kranke keine geregelten Mahlzeiten ein. Betroffene wissen oft ungewöhnlich gut über Kalorien, Kohlenhydrate und Fette in Nahrungsmitteln Bescheid. Ständiges Kalorienzählen oder eine große Sorge um das eigene Gewicht können ein Anzeichen sein.

Habe ich Bulimie oder Binge-Eating?

Von einer Binge-Eating-Störung spricht man aber erst dann, wenn diese Essanfälle regelmäßig auftreten. Im Gegensatz zur Ess-Brech-Sucht (Bulimie) wird das Essen jedoch nicht wieder heraufgewürgt. Das macht sich bei den allermeisten Betroffenen dann auch auf der Waage bemerkbar: Sie sind übergewichtig oder adipös.

Was ist schlimmer Anorexie oder Bulimie?

Eine Bulimie kann in besonders schlimmen Fällen zum Tod führen. Das Risiko zu sterben ist nicht so hoch wie bei einer Magersucht, doch im Vergleich zu Gesunden fast verdoppelt. Menschen mit Bulimie haben zudem ein im Vergleich zu Gesunden 7-fach höheres Risiko, sich selbst das Leben zu nehmen.

Welche Arten von Bulimie gibt es?

Es werden zwei verschiedene Arten von Bulimie unterschieden: Purging-Typ: Nach den Essattacken erbrechen die Erkrankten oder führen ab. Nicht-purging-Typ: Essattacken vollziehen sich ohne anschließendes Erbrechen oder Abführen.

Kann Bulimie geheilt werden?

In mehr als der Hälfte der Fälle ist die Bulimie heilbar. Dennoch sind der Verlauf und die Behandlung oft langwierig – es kann immer wieder zu Rückfällen kommen. Betroffene brauchen also einige Geduld und Ausdauer für die Therapie.

Wie viele Menschen sterben an Bulimie?

Von den Menschen mit Bulimie sterben etwa 0.5% an ihrer Krankheit bzw. an deren Folgen; bis zu 20% leiden ihr ganzes Leben an Bulimie. Ein Teil der Betroffenen mit Anorexie oder Bulimie wird später übergewichtig oder adipös .

Was passiert wenn man zu oft bricht?

Wenn Sie wiederholt erbrechen, verliert Ihr Körper viel Flüssigkeit, was dazu führen kann, dass dieser austrocknet. Kleine Kinder, Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind dabei besonders gefährdet.

Wie lange dauert es Bulimie zu heilen?

Die Behandlung braucht viel Zeit und kann mehrere Jahre benötigen. Die Behandlungsaussichten hängen von der Vorgeschichte und der Dauer der Erkrankung ab. Etwa ein Drittel findet zu rascher Gesundung, wenn die Therapie mindestens ein Jahr andauert.

Welches Medikament hilft sehr gut bei Bulimie?

Fluoxetin hat als einzige Substanz die Zulassung zur Behandlung der Bulimie (beste Wirkung bei 60 mg/Tagz). Auch bei der Bulimia nervosa sollte eine Gabe von Antidepressiva nur im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplans zusammen mit einer psychotherapeu- tischen Intervention erfolgen.

Was passiert mit dem Gehirn bei Bulimie?

Bei vielen von ihnen lässt sich beobachten, dass nicht nur die kognitive Leistungsfähigkeit sinkt, sondern auch das Gehirn schrumpft. Mediziner sprechen von einer Hirnatrophie. Betroffen ist davon vor allem die graue Substanz in der Hirnrinde. Im Gegenzug erweitern sich die mit Liquor gefüllten Bereiche des Gehirns.

Was ist eine atypische Bulimie?

Die atypische Bulimie -Symptome

Ist die Körperwahrnehmung gestört, nehmen sich die Betroffenen in der Regel als übergewichtig wahr, auch wenn bereits das Gegenteil der Fall ist oder ihr Gewicht noch im Normalbereich liegt. Der wesentliche Faktor liegt dabei aber in der falschen oder verzerrte Selbstwahrnehmung.

Wie kann man Bulimie lernen?

Der Fachausdruck dafür: Bulimielernen (oder: Bulimie-Lernen).
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5 Tipps für langfristige Wissensaneignung
  1. Planen Sie Ihr Pensum. ...
  2. Wiederholen Sie Stoff. ...
  3. Nutzen Sie Karteikarten. ...
  4. Arbeiten Sie mit Lernmethoden. ...
  5. Machen Sie Pausen.

Was kann ich gegen meine Bulimie tun?

Um die gefürchtete Gewichtszunahme zu verhindern, zwingen sich Bulimiekranke häufig zum Erbrechen. Um ihr Gewicht zu halten oder zu reduzieren, greifen sie außerdem auf Abführmittel (Laxantien), Entwässerungsmittel (Diuretika), Appetitzügler, episodisches Fasten und andere geeignet erscheinende Maßnahmen zurück.

Bei welchem BMI muss man ins Krankenhaus?

Eine stationäre Aufnahme in unsere Klinik erfolgt nur mit einem Körpergewicht ab einem BMI (Gewicht in kg/Körpergröße in m2) von mindestens 15.

Wo fängt eine Essstörung an?

1) Restriktive Anorexia nervosa: Der Einstieg in die Essstörung beginnt oft durch eine Diät. Die Betroffenen versuchen auf unterschiedlichen Wegen, Gewicht zu verlieren. Sie hungern oder betreiben exzessiv Sport. Typischerweise meiden sie besonders kalorienreiche Lebensmittel.

Wie kann man jemanden mit Bulimie helfen?

Offen sein und Verständnis zeigen: Es kann für Betroffene eine große Erleichterung sein, jemanden zu finden, der zuhört und die eigene Situation versteht. Gewicht, Figur und Essverhalten sollten nicht im Mittelpunkt des Gesprächs stehen. Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Warnungen oder Drohungen sollten unterbleiben.

Was ist die gefährlichste Essstörung?

Magersucht kann tödlich enden

"Die unbehandelte Magersucht oder auch die schwere Magersucht kann in zehn bis 15 Prozent der Fälle tödlich enden. Das ist verglichen mit anderen Erkrankungen eine wirklich extrem gefährliche Erkrankung."

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