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In welchem Alter bekommt man Diabetes Typ 1?

Gefragt von: Kevin Burger-Michel  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter. Meistens bricht die Erkrankung während der Pubertät aus, im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Sie kann jedoch in jedem Lebensalter auftreten.

Woher bekommt man Diabetes Typ 1?

Eine genetische Veranlagung bedeutet noch nicht, dass Typ-1-Diabetes in jedem Fall ausbricht. Die Faktoren, die zum Ausbruch der Krankheit führen, sind noch nicht im Einzelnen bekannt. Forscherinnen und Forscher vermuten, dass verschiedene Umweltfaktoren mit dem Ausbruch der Erkrankung in Verbindung stehen können.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit Diabetes Typ 1 zu bekommen?

In der Allgemeinbevölkerung in Deutschland liegt das Risiko nur bei 0,4 Prozent. Gegenüber Menschen ohne familiäre Belastung ist das Risiko also etwa um das 15-fache erhöht. Haben beide Eltern Typ-1-Diabetes, besteht für die Kinder ein Erkrankungsrisiko von etwa 25 Prozent.

Wer ist von Diabetes Typ 1 betroffen?

Derzeit leben etwa 373.000 Menschen in Deutschland mit einem Typ-1-Diabetes, dies sind etwa 0,4 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Rund 32.000 davon sind Kinder und Jugendliche. Jährlich erkranken ungefähr 3.100 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 17 Jahren neu an Typ-1-Diabetes.

Kann man als Erwachsener Diabetes Typ 1 bekommen?

Die Erkrankung bricht überwiegend im Kindes-, Jugend- oder jungen Erwachsenenalter aus. Viele Patienten erkranken im Alter von 6-15 Jahren. Deshalb wird der Typ-1-Diabetes auch als jugendlicher (juveniler) Diabetes bezeichnet. Es gibt jedoch auch Formen des Typ-1-Diabetes, die bei Erwachsenen und Senioren auftreten.

Kurz und verständlich: Typ-1-Diabetes früh erkennen und vorbeugen

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Kann Diabetes Typ 1 unentdeckt bleiben?

Typ-1-Diabetes im Frühstadium bleibt meist lange Zeit unbemerkt, das betroffene Kind fühlt sich gesund und zeigt keinerlei Symptome.

Wie merkt man dass man Diabetes Typ 1 hat?

Symptome zuerst unspezifisch
  • Durst.
  • häufiges Wasserlassen.
  • Wachstumsstörung, Bettnässen, Gewichtsabnahme (bei Kindern)
  • Müdigkeit, Schwäche, Schwindel.
  • Sehverschlechterung, wechselnde Sehstärke.
  • trockene Haut, Juckreiz.
  • abwechselnd Appetitlosigkeit und Hungerattacken.
  • Potenzstörungen/Libidoverlust.

Wie schlimm ist Typ 1 Diabetes?

Unbehandelt steuern Typ-1-Diabetiker immer wieder in die Überzuckerung (Hyperglykämie; das Gegenteil von Hypoglykämie). Dabei kann es zu Bewusstseinsstörungen kommen und sogar zum diabetischen Koma. Für die Betroffenen ist das lebensgefährlich.

Wie kann man Diabetes Typ 1 vorbeugen?

Verschiedene vorbeugende Maßnahmen gegen den Ausbruch von Typ-1-Diabetes werden zurzeit diskutiert:
  1. Ausreichende Stilldauer nach der Geburt.
  2. Spätere Gabe von Kuhmilch an Kinder.
  3. Spätere Verwendung von glutenhaltiger Kost.
  4. Vermeidung von Giftstoffen, wie z. B. Nitrosamine.

Ist Diabetes Typ 1 ansteckend?

Falsch. Obwohl man nicht immer genau nachvollziehen kann, warum jemand eine diabetische Erkrankung entwickelt, weiß man mit Sicherheit, dass Diabetes mellitus keine ansteckende Krankheit ist.

Ist Diabetes Typ 1 vererbt?

Der Typ-1-Diabetes wird mit einer Wahrscheinlichkeit von drei bis fünf Prozent von einem Elternteil auf ein Kind vererbt. Sind beide Eltern an Typ-1-Diabetes erkrankt, steigt das Risiko auf zehn bis 25 Prozent an.

Ist Diabetes Typ 1 bald heilbar?

Dr. Sigurd Lenzen und sein Team von der Medizinischen Hochschule Hannover anerkannte Experten. Laut einer Mitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) konnten die Forscher nun in Tierversuchen nachweisen, dass eine Kombinationstherapie den Typ-1-Diabetes grundsätzlich heilen kann.

Kann man von zu viel Süßem Diabetes bekommen?

Zucker erhöht das Diabetes-Risiko

Der erhöhte Insulinspiegel begünstigt eine sogenannte Insulinresistenz, mit der sich vor allem die Leber vor der Zuckerschwemme schützt. Diese Insulinresistenz ist, bei entsprechender genetischer Veranlagung, der Wegbereiter des Typ-2-Diabetes.

Wie heilt man Diabetes 1?

Heilbar ist Typ-1-Diabetes bisher nicht. Ansätze zu Heilung werden seit Jahren erforscht – bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Eine mögliche Lösung wäre es, der Bauchspeicheldrüse funktionierende Betazellen zurückzugeben (darüber haben wir mehrfach berichtet).

Wie lange kann man mit Diabetes Typ 1 Leben?

Frauen verlieren durch einen Typ 1-Diabetes sogar 12,9 Jahre. Ihre Lebenserwartung im Alter von 20 Jahren beträgt der Studie zufolge 48,l gegenüber 61,0 Jahren bei Frauen ohne Typ 1-Diabetes.

Was fördert Diabetes?

Wenn ein Typ-2-Diabetes entsteht, kommen verschiedene Ursachen bzw. Auslöser zusammen. Bekannte Faktoren sind bisher die Erbanlage, Übergewicht und Bewegungsmangel, Unempfindlichkeit gegenüber Insulin, eine gestörte Insulinausschüttung und eine gestörte Produktion bestimmter Darmhormone.

Wie gut kann man mit Diabetes Typ 1 Leben?

Die schottische Studie kam zu dem unschönen Schluss: "Gegenüber Menschen ohne Typ-1-Diabetes (über 20 Jahre) verkürzt sich die Lebenserwartung bei Frauen mit Typ-1-Diabetes um etwa 13 Jahre und bei Männern um etwa 11 Jahre."

Was ist der schlimmste Diabetes Typ?

Typ-1-Diabetes: Folgeerkrankungen

Wie jeder unbehandelte und schlecht eingestellte Diabetiker sind auch Typ-1-Diabetiker oftmals von Herz-Kreislauferkrankungen, Augen-, Nieren und Nervenschäden betroffen. Auch der sogenannte diabetische Fuß ist eine häufige Folgeerkrankung.

Wie kündigt sich eine Diabetes an?

Häufig treten unspezifische Symptome auf wie Müdigkeit, Schwäche und Leistungsminderung. Auch häufiger Harndrang und ein vermehrtes Durstgefühl können Anzeichen für Diabetes sein: Ab einer bestimmten Blutzucker-Konzentration wird die überschüssige Glucose über den Harn ausgeschieden (so genannte Nierenschwelle).

Wie kann ich wissen ob ich Diabetes habe?

Schneller Blutzucker-Check

Ein kleiner Tropfen Blut aus der Fingerkuppe genügt. Normal sind Blutzuckerwerte, die nüchtern gemessen zwischen 65 bis 100 mg/dl oder 3,5 bis 5,6 mmol/l liegen. Wiederholte Nüchternwerte über 126 mg/dl oder 7,0 mmol/l deuten auf Diabetes hin. Dann sind weitere Tests beim Arzt erforderlich.

Welche Süßigkeiten bei Diabetes Typ 1?

Spezielle Diabetiker-Produkte wie Schokoladen oder Kekse oder generell Süßigkeiten mit Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit, Xylit, Fruktose oder Ähnlichem sind dagegen weder nötig noch ratsam. Oftmals enthalten sie mehr Fett als normale Süßigkeiten.

Habe ich Diabetes 1 oder 2?

Ein Diabetes liegt vor bei Nüchtern-Blutzuckerwerten von 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder mehr im venösen Plasma. Der Blutzucker-​Langzeitwert (HbA1c) gibt Aufschluss über die durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten 2 bis 3 Monate. Diabetes liegt vor bei einem HbA1c von 6,5 Prozent (48 mmol/mol) oder mehr.

Kann man mit Diabetes alt werden?

Nun zeigt eine Kohortenstudie aus Daten des Diabetesregisters in Schweden: Halten Diabetespatienten Blutdruck-, Blutfett-, Blutzucker- und Nierenwerte im Zielbereich und verzichten auf das Rauchen, liegt ihre Lebenserwartung auf nahezu demselben Niveau wie bei Menschen ohne Diabetes.

Ist starkes Schwitzen ein Zeichen für Diabetes?

Bei Diabetes kann anfallsartiges Schwitzen mit Herzrasen auf eine Unterzuckerung hindeuten. Nervenschäden durch Diabetes gehen zu Beginn manchmal mit Schwitzen einher. Später geht die Schweißbildung dann oft zurück.

Was beschleunigt Diabetes?

Eine Diabetes-Erkrankung kann auch durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten oder Chemikalien ausgelöst werden. Diese Medikamente und Chemikalien wirken sich meist ungünstig auf den Zuckerstoffwechsel aus. Dadurch erhöht sich das Risiko an Diabetes zu erkranken.