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Hat mein Vermieter ein Recht auf einen wohnungsbesichtigung?

Gefragt von: Herr Prof. Willy Kolb B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Ohne einen triftigen Grund oder aus reiner Neugier darf ein Vermieter die vermietete Wohnung nicht betreten. Hat er aber ein berechtigtes Interesse, kann er sie in Ihrer Anwesenheit und mit Ihrer Zustimmung sehr wohl besichtigen.

Kann ein Mieter eine Wohnungsbesichtigung verweigern?

Wenn ein Vermieter einen solch wichtigen Grund für eine Besichtigung hat, kann ein Mieter sich dem nicht einfach verweigern. Tut er es trotzdem, sei die Fortsetzung des Mietverhältnisses für den Vermieter nicht zumutbar und damit die außerordentliche Kündigung in Ordnung.

Wann muss Mieter wohnungsbesichtigung zulassen?

Der Mieter muss eine Besichtigung aber nur dulden, wenn der Vermieter hierfür ein berechtigtes Interesse vorweisen kann. Ein solches Interesse liegt zum Beispiel bei der Abnahme der Wohnung vor oder wenn die Wohnung Mietinteressenten gezeigt werden soll.

Wie viele Besichtigungen muss ein Mieter dulden?

„Das Landgericht Frankfurt entschied, dass es ausreichend ist, wenn ein Mieter drei Mal im Monat Besichtigungen in der Zeit von 19 bis 20 Uhr für jeweils 30 bis 45 Minuten ermöglicht“, so Rechtsanwalt Frank Preidel. Der Vermieter muss bei den Terminen Rücksicht auf die Arbeitszeiten des Mieters nehmen.

Wie lange muss der Vermieter Besuch dulden?

Gäste darf ein Mieter bis zu sechs Wochen ohne Genehmigung des Vermieters beherbergen. Hieraus darf jedoch kein Daueraufenthalt werden, d.h. der Besuch darf sich nicht ohne längere Unterbrechungen ständig in der Wohnung aufhalten.

10 Dinge, die euer Vermieter nicht darf, aber trotzdem macht! | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Kann der Vermieter unangekündigt in die Wohnung?

Grundsätzlich gilt: Der Vermieter muss seinen Besuch immer ankündigen. Außerdem darf er keine Ersatzschlüssel zur Wohnung besitzen! Betreten Sie als Vermieter unangekündigt die Wohnung, begehen Sie Hausfriedensbruch. Der Mieter kann klagen und die Wohnung fristlos Kündigen.

Kann der Vermieter Besuch über Nacht verbieten?

Grundsätzlich darf jeder Mieter von jedem Besuch zu jeder Zeit empfangen. Die Häufigkeit und Verweildauer steht hierbei jedem frei. Der Vermieter hat kaum eine Möglichkeit, dies zu unterbinden. Entsprechende Klauseln, die zum Beispiel ein Besuchsverbot nach 22 Uhr aussprechen, sind unwirksam.

Kann Vermieter Besichtigung erzwingen?

Die gesetzliche Grundlage hierfür findet sich in § 986 Abs. 2 BGB: gemäß diesem darf ein Mieter (als Besitzer der Wohnung) bestimmen, wem er Zutritt zu seinem Besitz gewähren möchte. Auch darf ein Vermieter das Zutrittsrecht nicht eigenmächtig erzwingen.

Bin ich verpflichtet den Vermieter in die Wohnung zu lassen?

Steht also der Vermieter unangekündigt vor der Tür und bittet um Einlass, kann der Mieter ihm diesen verweigern. Denn laut Grundgesetz ist die Wohnung unverletzlich. Das bedeutet, dass der Mieter bestimmen darf, wer seine Wohnung betreten darf. Der Vermieter hat demnach kein Betretungsrecht.

Wie oft kann der Vermieter die Wohnung besichtigen?

Entscheidung: Alle fünf Jahre darf Vermieter rein

Der Mieter muss eine Wohnungsbesichtigung durch die Vermieterin dulden. Ein Mieter kann auch ohne besondere vertragliche Absprache verpflichtet sein, den Vermieter zwecks Besichtigung oder zwecks Durchführung notwendiger Arbeiten in die Wohnung zu lassen.

Wie oft wohnungsbesichtigung nach Kündigung?

Wie so oft gibt es für diese Frage keine klaren Grenzen. Die Gerichte tendieren dazu, ein- bis zweimal pro Woche für zwei bis drei Stunden als angemessen anzusehen. Je nach Gericht werden die Grenzen aber unterschiedlich gezogen.

Wann darf der Vermieter mit Nachmieter kommen?

Ein Termin für alle

Wird ein Nachmieter gesucht, ist der Mieter nicht verpflichtet mehrere Besichtigungstermine an einem Tag zu dulden. Hier ist es die Aufgabe des Vermieters, die Miet-und Kaufinteressenten gegebenenfalls alle gleichzeitig an einem Termin in der Woche zur Besichtigung der Wohnung einzuladen.

Welche Räume darf der Vermieter besichtigen?

„Wenn es sich etwa um einen zu begutachtenden Schaden im Wohnzimmer handelt, dürfen nur die entsprechenden Durchgangsräume, um in das Wohnzimmer zu gelangen, betreten werden“, betont Klinger. Will der Vermieter Nachmietern oder Kaufinteressenten die Wohnung anbieten, dürfen laut Jörg alle Zimmer gezeigt werden.

Was passiert wenn Mieter keine Besichtigung zulässt?

Aber Achtung: Mieter sollten ein Besichtigungsbegehren des Vermieters nicht leichtfertig ablehnen. Denn eine unberechtigte Verweigerung der Besichtigung gibt dem Vermieter das Recht zur fristlosen Kündigung des Mietvertrags. Auch dies hat der BGH schon entschieden (BGH vom 5.10.2010 – VIII ZR 221/09 -, WuM 11, 13).

Was passiert wenn ich den Vermieter nicht in die Wohnung lasse?

Ratsam ist das aber trotzdem nicht. Wenn Sie dem Vermieter den Zutritt zur Wohnung verweigern, obwohl er einen Sachgrund hat, sind Sie im schlimmsten Fall Ihre Wohnung los. Der Vermieter darf dann nämlich Ihren Mietvertrag fristlos kündigen.

Was passiert wenn man unangemeldet wohnt?

Wohnungsgeberbescheinigung ist Pflicht

Sollte Dein Freund dieser Pflicht nicht nachkommen, so kann gegen ihn ein Bußgeld in Höhe von bis zu 1.000 EUR verhängt werden. Nach dem Bundesmeldegesetz ist der Vermieter zur Mitwirkung gegenüber den Meldebehörden verpflichtet.

Wie oft darf mein Freund bei mir übernachten?

Habe ich nicht das Recht, dass mein Schatz ein bis drei Mal in der Woche bei mir übernachtet?» Man darf in der Mietwohnung jederzeit Gäste empfangen. Man darf in der Mietwohnung jederzeit Gäste empfangen. Ihr Vermieter darf Ihnen die Übernachtung Ihres Freundes nicht verbieten.

Kann der Vermieter meinen Besuch Hausverbot erteilen?

Der Mieter bestimmt eigenverantwortlich, wem er den Zutritt zu seiner Wohnung gewähren will und wem nicht. Ein Vermieter greift daher unzulässig in die Mieterrechte ein, wenn er ohne sachlichen Grund einem Besucher seines Mieters ein Hausverbot erteilt.

Wann macht sich der Vermieter strafbar?

Da nämlich mit Abschluss des Mietvertrags der Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung nach Art. 13 GG nicht mehr dem Vermieter, sondern dem Mieter zusteht, begeht der Vermieter, der ohne Zustimmung des Mieters die Wohnung betritt, einen Hausfriedensbruch und macht sich nach § 123 StGB strafbar.

Was muss ich als Vermieter bei der Wohnungsbesichtigung beachten?

Für wen ist das zu vermietende Objekt gut geeignet.
  • • Wie hoch soll die Miete sein? ( ...
  • • Aussagekräftige Fotos von der Immobilie machen – innen wie außen.
  • • Grundriss der Immobilie besorgen.
  • • (Inserat einstellen), evtl. ...
  • • Wichtige weitere Unterlagen einholen, die Vorlage eines Energieausweises ist Pflicht (Nebenkostenab-

Wie kann man bei einer Wohnungsbesichtigung punkten?

Der berühmte erste Eindruck zählt

Um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, können Sie bereits mit Höflichkeit und guten Umgangsformen punkten. Abgerundet wird ein positiver Eindruck durch ein gepflegtes Erscheinungsbild, weshalb beim Erstkontakt auf saubere und ordentliche Kleidung geachtet werden sollte.

Wie viele Besichtigungstermine sind zumutbar?

Wohnungsbesichtigung – wie viele Besichtigungstermine muss der Mieter dulden? Zunächst stellt sich die Frage, wie viele Wohnungsbesichtigungen ich als Mieter dulden muss. Nach der Rechtsprechung des Landgerichts Frankfurt muss ein Mieter jedenfalls drei Mal im Monat Besichtigungen dulden.

Was will der Vermieter sehen?

Viele Vermieter wollen folgende, die Zahlungsfähigkeit belegende Nachweise: Gehaltsnachweise der letzten drei Monate. SCHUFA-Auskunft. Mietschuldenfreiheitsbescheinigung des aktuellen oder vorherigen Vermieters.

Wie weit darf ein Vermieter gehen?

Es gibt kein gesetzliches Besichtigungsrecht. Der Vermieter darf die Wohnung ohne Zustimmung des Mieters nur in absoluten Notfällen wie bei Wohnungsbränden oder Rohrbrüchen betreten. Ansonsten muss er zunächst die Zustimmung des Mieters verlangen.

Was tun gegen nervige Vermieter?

Wohin kann ich mich wenden?
  1. Verbraucherzentralen und Verbraucherschutzverbänden.
  2. Mieterschutzbund oder Mieterverein (Hier ist oft eine kostenpflichtige Mitgliedschaft notwendig)
  3. Fachanwalt für Mietrecht.
  4. Andere Mieter (gerade wenn es sich um Sachverhalte handelt, die mehrere oder alle Mieter betreffen.)