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Hat mein Kind eine Zwangsstörung?

Gefragt von: Peer Schön-Gerber  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Die Anzeichen einer Zwangsstörung sind bei Kindern und Jugendlichen dieselben wie bei Erwachsenen auch: Es besteht ein innerer Drang, bestimmte Dinge wieder und wieder (stereotyp) zu denken oder zu tun (Zwangsgedanken bzw. Zwangshandlungen

Zwangshandlungen
Die Zwangsstörung oder Zwangserkrankung (englisch obsessive-compulsive disorder bzw. OCD) gehört zu den psychischen Störungen. Es besteht für erkrankte Personen ein innerer Zwang oder Drang, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun.
https://de.wikipedia.org › wiki › Zwangsstörung
). Im Laufe der Zeit steigert sich die Intensität.

In welchem Alter treten Zwangsstörungen auf?

“ Zwangsstörungen treten bei Kindern häufig im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren auf – seltener ist ein früher Beginn möglich.

Was tun bei Zwängen bei Kindern?

Kognitiv behaviorale Therapie ist die Therapie der ersten Wahl, gefolgt von einer Kombinationstherapie mit SSRIs und einer alleinigen Therapie mit SSRIs. Schlussfolgerung: Zwangsstörungen beginnen oft im Kindes- und Jugendalter.

Was sind Anzeichen für Zwangsstörungen?

Die Symptome einer Zwangsstörung sind Drang und Zwänge. Zwänge als OCD Syndrom sind geprägt von dauerhaften und eindringlichen Gedanken. Einige Personen beschreiben diese Gedanken als ‚Gedankenschleife'. Diese sind häufig Ursache für Sorgen oder Angst, auch wenn die Gedanken und Ängste nicht realistisch sind.

Welche Zwangsstörungen gibt es bei Kindern?

  • Übersicht über psychische Erkrankungen bei Kindern.
  • Übersicht zu Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen.
  • Akute und posttraumatische Belastungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen.
  • Agoraphobie bei Kindern und Jugendlichen.
  • Bipolare Störung bei Kindern und Jugendlichen.
  • Verhaltensstörung.

Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen zu Hause behandeln

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Warum hat Kind Zwänge?

Möglicherweise spielen sowohl biologische, erbliche als auch soziale Erfahrungen in der Familie und besonders belastende Lebensereignisse eine Rolle bei der Entstehung von Zwängen (wie beispielsweise Trennung oder Scheidung der Eltern, Erkrankung oder Verlust eines nahen Angehörigen).

Woher kommen Zwänge bei Kindern?

Es gibt allerdings einen genetischen Zusammenhang. Bei Kindern von Eltern, die selbst eine Zwangserkrankung haben, besteht ein höheres Risiko für eine Erkrankung. Was die eigentliche Ursache der Störung ist, weiss man letztlich nicht.

Wie fangen Zwangsstörungen an?

Auslöser einer Zwangsstörung sind häufig belastende Ereignisse. Jegliche Überforderung erzeugt den Wunsch nach Kontrolle. Wenn die Situation für die Person jedoch nicht zu bewältigen ist, dienen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen zum einen als Ablenkung.

Was sind Zwangsstörungen Beispiele?

Hier sind ein paar Beispiele typischer Zwangshandlungen oder -gedanken: Ich habe das Gefühl, dass meine Hände schmutzig werden, wenn ich Geld, Bücher oder Spielsachen anfasse. Mir fällt es schwer, einen Gegenstand zu berühren, wenn ich weiß, dass er von Fremden oder gewissen Leuten berührt wurde.

Wie wird eine Zwangsstörung diagnostiziert?

Entscheidend für die Diagnose „Zwangserkrankung“ ist, dass Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen vorliegen, die mit einer deutlichen Beeinträchtigung im Leben verbunden sind, z.B. mehr als eine Stunde am Tag an Zeit benötigen und einen Leidensdruck hervorrufen.

Können Zwänge von alleine weggehen?

Wie gut sind Zwänge heilbar? Eine Zwangsstörung ist meist eine chronische Erkrankung, die nicht von alleine wieder verschwindet. Aus diesem Grund ist eine gezielte und auf den Patienten individuell abgestimmte Behandlung wichtig. Glücklicherweise gibt es inzwischen gute Therapiemöglichkeiten.

Was sind die häufigsten Zwangsstörungen?

Am häufigsten ist der Kontrollzwang, gefolgt vom Wasch- oder Sammelzwang. Wird der Betroffene an der Zwangshandlung gehindert oder versucht er selbst, diese abzustellen, bauen sich Ängste und unerträgliche innere Spannungen auf.

Was verstärkt Zwänge?

Auch bestimmte Charaktereigenschaften begünstigen möglicherweise die Entstehung von Zwängen. Manche Menschen mit einer Zwangsstörung neigen zum Beispiel eher dazu, besonders verantwortungsvoll und gewissenhaft zu sein – und sie haben schnell Angst, etwas falsch zu machen.

Sind Zwangsstörungen gefährlich?

Von einer Zwangsstörung spricht man erst, wenn diese normalen zwanghaften Gedanken und Handlungen ein solches Übermaß annehmen, dass sie das Leben von Betroffenen stark beeinflussen. Sie können sogar so weit führen, dass die Störungen Betroffene ernsthaft davon abhalten, ein normales Leben zu führen.

Wie erkenne ich das mein Kind psychisch krank ist?

Selbstverletzendes (autoaggressives) Verhalten wie das Schneiden, Ritzen, Verbrennen oder Verätzen der Haut ist meist Ausdruck einer psychischen Erkrankung, mindestens aber psychischer Probleme. Die Verletzungen können Warnsignale sein und auf Impulskontroll- oder Borderline-Störung oder Depressionen hinweisen.

Wie Verhalten bei Zwangsstörungen?

Versuchen Sie dem Betroffenen immer wieder deutlich zu machen, dass Sie seine Zwangssymptome – und nicht ihn oder sie als Person – zurückweisen. Zwänge entstehen nicht dadurch, dass jemand etwas falsch gemacht hat. Geben Sie deshalb möglichst weder sich – noch dem Betroffenen – die Schuld an der Störung.

Wer hilft bei Zwangsstörungen?

Zwangsstörungen werden vor allem verhaltenstherapeutisch behandelt, genauer gesagt mit einer kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). Sie wird in Deutschland von darin ausgebildeten Psychotherapeutinnen und -therapeuten angeboten und kombiniert Teile von kognitiver Therapie und Verhaltenstherapie.

Warum werden Zwänge schlimmer?

Mit den Jahren schlimmer

Die Ursachen sind noch nicht gänzlich geklärt. Forscher gehen davon aus, dass Betroffene eine genetische Veranlagung haben. Großer Stress kann ein Auslöser der Handlungen sein. Bei vielen fängt es mit einer scheinbar harmlosen Eigenheit an.

Wie kann man eine Zwangsstörung loswerden?

Die Störung kann man auch mit Medikamenten behandeln, die gegen Depression eingesetzt werden. Sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer verringern die Symptome um bis zu 60 Prozent. Die Wahl des Medikaments sollte man in Absprache mit dem Arzt treffen.

Können Zwänge vererbt werden?

Neurobiologische Faktoren

Untersuchungen mit Familien und Zwillingsstudien haben gezeigt, dass Zwangsstörungen durch genetische Faktoren beeinflusst werden. Dies bedeutet, dass das Risiko für eine Zwangserkrankung erhöht ist, wenn andere Familienmitglieder an der Erkrankung leiden.

Kann eine Zwangsstörung geheilt werden?

Zwangshandlungen und Zwangsgedanken sind heilbar. Um Ihre Zwangsstörung verstehen und behandeln zu können, finden in einem ersten Schritt intensive Gespräche statt, um der Ursache Ihrer Zwangserkrankung auf die Spur zu kommen.

Warum hat man Zwänge?

Dies sind genetische Faktoren und eine gestörte Balance von Hirnbotenstoffen, aber vor allem auch ungünstige Lernerfahrungen (meist schon im Kindes- und Jugendalter) und bestimmte Persönlichkeitsmerkmale. Aufrechterhalten wird eine Zwangsstörung über einen sich selbst verstärkenden Teufelskreis.

Was passiert bei einer Zwangsstörung im Gehirn?

Bei Betroffenen kommt es zu einem inneren Zwang, bestimmte Handlungen auszuführen oder bestimmte Dinge zu denken. Dabei wissen sie, dass ihre Taten und Gedanken sinnlos sind, können sich ihnen jedoch nicht widersetzen – die Angst, ansonsten könne etwas Schlimmes passieren, überwiegt.

Was sind psychische Zwänge?

Eine Zwangserkrankung ist eine psychische Störung, deren wesentliche Kennzeichen wiederkehrende unerwünschte Gedanken (Obsessionen) und zwanghafte Handlungen sind, die den Betroffenen immer wieder stereotyp beschäftigen.

Ist eine Zwangsstörung eine Angststörung?

Angststörungen sind wie Zwangsstörungen Neurosen. Sie gehören zu den psychischen Störungen, die sowohl psychische als auch körperliche Symptome mit sich bringen können, aber keine körperliche Ursache haben.

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