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Hat mein Kind eine Immunschwäche?

Gefragt von: Clemens Neuhaus  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Auch wenn Nebenhöhlenentzündungen, Ohrentzündungen oder Durchfall wiederholt auftreten und langwierig sind, kann dies ein Hinweis auf eine Immunschwäche sein. Die Jeffrey Modell-Foundation hat folgende Warnzeichen für Immundefekte bei Kindern gesammelt: Zwei oder mehrere Lungenentzündungen innerhalb eines Jahres.

Wie erkennt man eine Immunschwäche bei Kindern?

12 Warnzeichen für angeborene Immundefekte bei Kindern
  1. Mehr als zwei Lungenentzündungen pro Jahr.
  2. Mehr als zwei schwere Nasennebenhöhlenentzündungen pro Jahr.
  3. Mehr als acht neue Infektionen im Ohr innerhalb eines Jahres.
  4. Knochenmark- und Hirnhautentzündungen oder andere schwere Infektionen.

Wie erkenne ich eine Immunschwäche?

Die häufigsten Symptome und Anzeichen für ein geschwächtes Immunsystem sind folgende:
  1. Müdigkeit, Abgeschlagenheit.
  2. Konzentrationsstörungen.
  3. höhere Anfälligkeit für Infekte (Grippaler Infekt, Schnupfen, Magen-Darm-Infekte etc.)
  4. chronische Krankheiten.

Wie kann man einen Immundefekt feststellen?

Primäre Immundefekte machen sich durch ein gehäuftes Auftreten von Infekten bemerkbar. Eine erhöhte Infektanfälligkeit lässt sich in vielen Fällen bereits im Kindesalter feststellen. Häufig treten die Symptome erst im Erwachsenenalter auf. In diesen Fällen stellt das Immunsystem im Laufe der Zeit seine Funktion ein.

Welche Blutwerte zeigen eine Immunschwäche an?

Das CRP (c-reaktives Protein, Blutwert CRP) ist ein Eiweiß, das von der Leber produziert wird. Wenn das Immunsystem des Körpers durch eine Entzündung aktiviert wird, steigt auch die Produktion von CRP. Ärzte benutzen diesen Blutwert, um Hinweise auf eine vorliegende Entzündung zu erhalten.

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Kann man Immunschwäche im Blut feststellen?

Auch Abwehrschwäche infolge einer Störung des spezifischen Immunsystems lässt sich durch eine Blutuntersuchung nachweisen. Für diesen Immunstatus wird beispielsweise ein großes Blutbild gemacht, in dem unter anderem Antikörper (Immunglobuline), bestimmte Eiweiße oder Abwehrzellen näher bestimmt werden.

Welche Therapie bei Immunschwäche?

Die Therapie einer Immunschwäche beruht auf der Gabe von Immunglobulinen gesunder Spender. Diese Immunglobuline ersetzen fehlende Antikörper des Betroffenen. Wurde eine primäre Immunschwäche diagnostiziert, ist der Betroffene häufig lebenslang auf diese Therapie angewiesen.

Sind Immundefekte heilbar?

Heilbar sind primäre Immundefekte aber bisher nicht. Manche angeborenen Immundefekte sind so schwer, dass sie schnell lebensbedrohlich werden und ohne rasche Behandlung tödlich verlaufen. Die schwerste Ausprägung der angeborenen Immunschwäche ist der Schwere kombinierte Immundefekt (SCID).

Was kostet eine immunologische Untersuchung?

Da die Untersuchung so gut wie schmerzfrei ist, kann sie ohne Narkose durchgeführt werden. Die Kosten für diese Untersuchung (ca. 150,00 €) werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Welcher Arzt ist für das Immunsystem zuständig?

Im Normalfall schützt uns unser körpereigenes Immunsystem vor all jenen Infektionen, für die Bakterien, Viren oder Parasiten verantwortlich sein können. Leidet man an einer Autoimmunerkrankung, richtet sich dieses allerdings gegen das körpereigene Gewebe.

Wie kommt es zu einer Immunschwäche?

Ursachen für eine erworbene Abwehrschwäche:
  1. Häufige Erkältungserkrankungen schwächen das Immunsystem.
  2. Chronische Krankheiten.
  3. Alter.
  4. HIV-Infektion (Aids)
  5. Schlechte Ernährung (zu wenig Obst und Gemüse)
  6. Zu viel oder zu wenig Sport.
  7. Grosse psychische Belastungen.
  8. Zu wenig Schlaf.

Wie stärkt man das Immunsystem der Kinder?

Immunsystem bei Kindern stärken
  1. Ausgewogen und vitaminreich essen.
  2. Abwehrkraft der Schleimhäute durch Flüssigkeit stärken.
  3. Schlaf und Erholung für eine gute Immunabwehr.
  4. Toben an der frischen Luft.
  5. Hygieneregeln beachten.

In welchem Alter entwickelt sich das Immunsystem?

Es gibt eindeutige Unterschiede zwischen dem kindlichen und dem erwachsenen Immunsystem mit seinen einzelnen Kompar- timenten. Der Grund dafür ist, dass sich das kindliche Immunsystem von der zwölften pränatalen Woche bis zum 18. Lebensjahr kontinuierlich entwickelt.

Wie oft Kind krank normal?

Viele Eltern haben das Gefühl, dass ihre Kinder ständig krank sind. Acht bis zwölf Infektionen pro Jahr sind jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern noch normal. Bei kleinen Kindern ist das Immunsystem noch „unerfahren“. Es muss sich erst mit den verschiedenen Keimen auseinandersetzen.

Wann sollte man zum Immunologen?

Der Verdacht auf Immundefekte besteht, wenn rezidivierende Infektionen folgende Eigenschaften aufweisen: Schwer. Kompliziert. An mehreren Lokationen.

Was ist ein immunologischer Schnelltest?

Schnelltest. Bei einem immunologischen Schnelltest sind die Antikörper auf einem Träger aufgebracht. Meist handelt es sich um einen Papierstreifen, manchmal ist der Träger auch aus Glas. Schnelltests sind leicht zu handhaben und das Ergebnis ist sofort verfügbar.

Was wird in der Immunologie untersucht?

Die Immunologie befasst sich mit den Abwehrmechanismen des Körpers und ihren Störungen. Das Immunsystem ist das Bollwerk gegen eindringende gesundheitsschädliche Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten und Gifte. Ist die Immunabwehr geschwächt, haben solche Eindringlinge leichtes Spiel.

Ist eine Allergie eine Immunschwäche?

Beispielsweise erleiden Kinder, die von Geburt an auf einem Bauernhof aufwachsen, in ihrem Leben viel seltener Allergien. Eine Allergie kann man daher verstehen als eine (leider nicht sinnvolle) Stärke des Immunsystems in die falsche Richtung, nicht als Immunschwäche.

Welche Immundefekte gibt es?

  • Übersicht über Immundefektkrankheiten.
  • Louis-Bar-Syndrom (Ataxia teleangiectatica)
  • Chédiak-Higashi-Syndrom.
  • Chronische Granulomatose (CGD)
  • Chronische mukokutane Candidose.
  • Allgemeiner variabler Immundefekt (common variable immunodeficiency, CVID)
  • DiGeorge-Syndrom.
  • Hyper-IgE-Syndrom.

Kann man testen wie gut das Immunsystem ist?

Wer regelmässig unter Infektionskrankheiten leidet, sollte sein Immunsystem professionell von einem Arzt und/oder labortechnisch untersuchen lassen. Die folgenden drei Untersuchungen werden bei einem medizinischen Check-Up des Immunsystems häufig in der Diagnostik angewandt: grosses Blutbild.

Welche Krankheit schwächt das Immunsystem?

Hierzu zählen Autoimmunerkrankungen wie multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis oder Diabetes Typ 1, aber auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa. In Deutschland sind allein etwa vier Millionen Menschen von Autoimmunerkrankungen betroffen.

Welche Blutwerte gehören zum Immunsystem?

5 Arten von Antikörpern (Immunglobuline) IgG, IgA, IgM, IgD, IgE können im Blut nachgewiesen werden. Das Immun globulin IgG hat den größten Anteil, gefolgt von IgM und IgA. IgD und IgE sind gering vorhanden und beteiligen sich nur minimal an der Infektabwehr.

Wie oft darf ein Kleinkind krank sein?

Während Erwachsene im Schnitt 3 bis 4 Infekte pro Jahr erleben, sind es bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu zwölf. Dies liegt vor allem daran, dass Kinder mit einem noch unreifen Immunsystem geboren werden. Es muss sich also noch entwickeln.

Warum ist mein Kind so oft erkältet?

6 bis 10 Erkältungen im Jahr sind bei Kleinkindern tatsächlich kein Grund zur Sorge, bei Kindern, die gerade neu in den Kindergarten oder die Krippe gehen, können es noch mehr Infekte sein. Das kindliche Immunsystem ist noch nicht so gut trainiert und dabei, sich zu entwickeln.

Haben gestillte Kinder ein besseres Immunsystem?

Gestillte Kinder haben eine besondere Darmflora, die hauptsächlich aus säureproduzierenden Bakterien zusammengesetzt ist. Denn Muttermilch enthält Prebiotika, das sind unverdauliche Kohlenhydrate (Ballaststoffe), die eine gesunde Darmflora fördern und dadurch die Abwehrkräfte stärken.