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Hat man ein Recht auf Homeoffice?

Gefragt von: Gottlieb Beckmann  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Homeoffice-Pflicht in der Pandemie seit Ende 2020
Arbeitgeber sind seit November 2020 dazu verpflichtet, Beschäftigten die Arbeit von zu Hause aus anzubieten - wenn nicht betriebliche Gründe dagegen sprechen. Dies ist eine der Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Wann kommt das Recht auf Homeoffice?

Zwar schuf der deutsche Gesetzgeber pandemiebedingt in § 28b Abs. 4 Infektionsschutzgesetz eine temporäre Verpflichtung zur Homeoffice-Tätigkeit. Doch diese endet am 19. März 2022 und es gibt keine dauerhafte gesetzliche Regelung der mobilen Arbeit.

Kann der Arbeitgeber Homeoffice ablehnen?

Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf arbeiten im Homeoffice. Homeoffice kann nicht einseitig vom Arbeitgeber angeordnet werden. Sie können daher auch das Arbeiten im Homeoffice ablehnen, ohne Angst vor einer Kündigung zu haben. Im Homeoffice gilt das Arbeitszeitgesetz.

Kann man auf Homeoffice bestehen?

Arbeitnehmer müssen seit 24. November 2021 wieder im Homeoffice arbeiten, wenn keine besonderen persönlichen Gründe dagegen sprechen und ihr Arbeitgeber keine zwingenden betriebsbedingten Gründe für eine Beschäftigung am Arbeitsplatz hat.

Wann kann Homeoffice abgelehnt werden?

Aus welchen Gründen dürfen Arbeitgeber Homeoffice ablehnen? Ausnahmen von der Homeoffice-Pflicht gibt es, wenn der Heimarbeit „zwingende betriebsbedingte Gründe“ entgegenstehen. Zwar regelt das Infektionsschutzgesetz nicht im Einzelnen, was „zwingende betriebsbedingte Gründe“ sind.

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Was sind zwingende betriebliche Gründe gegen Homeoffice?

Zwar sind die Mitarbeiter grundsätzlich verpflichtet, das Home-Office Angebot anzunehmen. Allerdings können diese das Angebot bereits dann ablehnen, wenn Gründe entgegenstehen. Das können beispielsweise räumliche Enge, Störungen durch Dritte oder unzureichende technische Ausstattung sein.

Kann ich aus gesundheitlichen Gründen auf Homeoffice bestehen?

Arbeitnehmer haben grundsätzlich keinen Rechtsanspruch darauf, ihre Arbeitsleistung von zu Hause aus zu erbringen. Das gilt auch dann, wenn eine entsprechende Empfehlung eines Arztes vorliegt. Dies entschied das Arbeitsgericht Augsburg in einem kürzlich getroffenen Urteil (Az.: 3 Ga 9/20).

Wie begründe ich Homeoffice?

7 Argumente für Homeoffice: Vorteile im Überblick
  1. Mehr Flexibilität in der Arbeitsgestaltung. ...
  2. Zunehmende Work Life Balance. ...
  3. Einsparung von Zeit und Nerven. ...
  4. Höhere Produktivität. ...
  5. Gutes Employer Branding. ...
  6. Erhöhte Kreativität. ...
  7. Kosteneinsparung.

Wie stelle ich einen Antrag auf Homeoffice?

Homeoffice beantragen – So gehst Du am besten vor

Solange es keinen rechtlichen Anspruch oder eine Betriebsvereinbarung für die Heimarbeit gibt, müssen sich Arbeitnehmende selbst die Zustimmung vom Arbeitgeber einholen. Dies kann in einem persönlichen Gespräch oder in Form eines schriftlichen Antrags erfolgen.

Welche Kosten muss der Arbeitgeber bei Homeoffice übernehmen?

Die Regelung erlaubt es dir, für jeden Arbeitstag im Homeoffice fünf Euro als Werbungskosten abzusetzen. Der Betrag wird in die Werbungskostenpauschale mit eingerechnet und ist auf maximal 600 Euro pro Jahre begrenzt. Beispiel: Du arbeitest im Jahr 2021 insgesamt 10 Wochen á 5 Tage komplett im Homeoffice.

Kann man in Quarantäne Homeoffice arbeiten?

Muss der Arbeitnehmer in der Quarantäne arbeiten? Findet die Quarantäne-Maßnahme bei dem Arbeitnehmer zu Hause statt und ist ihm dort die Arbeit im Homeoffice möglich, ist er verpflichtet, diese Möglichkeit zu nutzen. Gleiches gilt, wenn ihm die mobile Arbeit an einem anderen Ort der Quarantäne möglich ist.

Wie oft Homeoffice in der Woche?

Auf die Frage danach, wie oft Menschen von daheim aus arbeiten sollten, antwortet Arbeitspsychologe Zacher in der Wirtschaftswoche: „Empfohlen wird maximal ein bis zwei Tage in der Woche. Generell kann man sagen, dass nach ein bis zwei Tagen die Zufriedenheit von Mitarbeitern im Homeoffice abnimmt.

Wer kann nicht ins Homeoffice?

Wenn ein Arbeitnehmer arbeitsunfähig erkrankt ist, kommt natürlich auch keine Arbeit im Homeoffice in Betracht. Solange der Arbeitnehmer allerdings nur zum Schutz vor (potentieller) Ansteckung isoliert wird, ohne erkrankt zu sein, muss er von zu Hause aus arbeiten.

Warum wollen Chefs kein Homeoffice?

Ganz konkret haben die Vorgesetzten Angst davor, dass ihre Angestellten im Home Office nicht arbeiten (38 Prozent). Obwohl gerade durch die Lockdowns viele Vorteile von Remote Work aufgezeigt worden sind, fehlt es Arbeitgeber:innen an Vertrauen zu ihren Angestellten.

Wie frage ich meinen Chef nach Homeoffice?

Die wichtigsten Fragen
  • Wie oft in der Woche wollen Sie im Home Office arbeiten?
  • Wie genau stellen Sie sich das Arbeiten zuhause vor?
  • Was, wenn ein Kunde Sie sprechen will?
  • Wie kann ich prüfen, dass Sie auch wirklich Leistung erbringen?
  • Was, wenn ich es mir später doch noch anders überlege?

Wie kann ich Homeoffice durchsetzen?

Um überhaupt Homeoffice durchsetzen zu können, bedarf es zunächst einer einvernehmlichen Einigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es sollte ein Vorteil für beide Seiten darstellen, erst dann macht es Sinn, solch eine Vereinbarung schriftlich in einer Zusatzvereinbarung festzuhalten.

Wie oft darf man Homeoffice machen?

Auf die Frage danach, wie oft Menschen von daheim aus arbeiten sollten, antwortet Arbeitspsychologe Zacher in der Wirtschaftswoche: „Empfohlen wird maximal ein bis zwei Tage in der Woche. Generell kann man sagen, dass nach ein bis zwei Tagen die Zufriedenheit von Mitarbeitern im Homeoffice abnimmt.

Wie viele Tage mobiles Arbeiten?

Im Oktober 2020 hat der Bundesarbeitsminister das Mobile-Arbeit-Gesetz als Entwurf vorgestellt. Dieser Gesetzentwurf zum Mobilen Arbeiten sieht einen Anspruch auf mindestens 24 Tage Mobilarbeit pro Jahr bei einer 5-Tage-Woche vor, sofern die Möglichkeit hierfür im Unternehmen gegeben ist.

Kann ich mich gegen Homeoffice wehren?

Die Anordnung, aus dem Homeoffice zu arbeiten, verletze nicht den Anspruch auf eine amtsangemessene Beschäftigung. Die Antragstellerin müsse die getroffenen Maßnahmen zumindest für einen begrenzten Zeitraum aus Gründen des Gesundheitsschutzes hinnehmen.

Wie lange noch Homeoffice wegen Corona?

Arbeiten im Homeoffice: Gesetzliche Regelungen und Empfehlungen. Seit dem 20. März 2022 haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keinen Anspruch mehr auf Arbeiten aus dem Homeoffice. Betriebe können aber weiterhin das mobile Arbeiten im Homeoffice anbieten.

Kann man zum mobilen arbeiten gezwungen werden?

Ein Anspruch auf mobile Arbeit entsteht erst, wenn eine freiwillige Betriebsvereinbarung dazu abgeschlossen wurde. Eine solche Vereinbarung kann grundsätzlich auch in Betrieben ohne Tarifbindung abgeschlossen werden.

Wer bezahlt Bürostuhl Homeoffice?

Arbeitgeber ist für die Ausstattung des Homeoffices verantwortlich. Wer häufig oder über mehrere Stunden am Tag in seinem Homeoffice arbeitet, braucht dafür einen professionellen Büroarbeitsplatz. Für die Ausstattung nach ergonomischen Gesichtspunkten ist der Arbeitgeber verantwortlich.

Was sind die besten Homeoffice Tage?

Zwei Tage in der Woche flexibel zu arbeiten, ist okay und tut dem Wohlbefinden des Arbeitnehmers gut, weil er an Freiheit gewinnt. Häufiger sollte man nicht unregelmäßig arbeiten, damit die Arbeit einen mental nicht zu sehr beschäftigt. Davon erholt man sich nicht so gut, haben Studien gezeigt.

Welche Gesetze gelten im Homeoffice?

Auch für die Tätigkeit im Homeoffice gilt das Arbeitszeitgesetz. Arbeitnehmer müssen daher auch bei der Arbeit von zu Hause die Regelungen zu Höchstarbeitszeit, Ruhepausen und Ruhezeiten sowie das Verbot von Sonn- und Feiertagsarbeit einhalten.

Kann ich trotz Corona im Homeoffice Arbeiten?

Eine der wirksamsten Maßnahmen, sich vor einer Corona-Infektion zu schützen, ist es, Kontakte zu anderen Menschen soweit wie möglich zu reduzieren. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, bei denen das möglich ist, geht das durch Arbeiten im Homeoffice.