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Hat Erziehung heute noch eine Chance?

Gefragt von: Juliane Ott  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Wir bewegen uns hin zu einer Form der Erziehung, die mehr Wert auf die individuelle Förderung unserer Kinder legt, als auf das ausüben elterlicher Autorität. Die Kindererziehung von heute lässt auf einen allgemeinenTrend bei uns zu Lande schließen.

Haben unsere Kinder noch eine Zukunft?

Es wird immer weniger Kinder und immer mehr ältere Menschen geben - die zudem noch länger leben. So wird für 2060 eine Lebenserwartung bei Geburt von 85,0 Jahren für Jungen und 89,2 Jahren für Mädchen prognostiziert.

Ist Erziehung überhaupt notwendig?

Ganz wichtig ist die Liebe zum Kind. Eltern sollten Freude daran haben, ihr Kind zu erziehen und die Beschäftigung mit ihm nicht als Belastung sehen. Auch wenn die Erziehung eine große Verantwortung darstellt, kann sie viel Spaß bereiten. Besonders wichtig ist, das Kind in seiner Persönlichkeit zu achten.

Wie war die Erziehung früher wie ist sie heute?

Kinder haben inzwischen ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Vor 50 Jahren waren Schläge ins Gesicht, auf die Hände, den Po durch die Eltern oder Lehrkräfte üblich und erlaubt. Manche Eltern sahen sich dazu im Recht oder zelebrierten das als notwendige Strenge, wenn der Papa abends nach Hause kam.

Wie viel Macht Erziehung aus?

Der Einfluss der Umwelt – etwa der Eltern – wird auf maximal 30 Prozent geschätzt, und dies auch nur in früher Kindheit. Danach sinkt ihr Einfluss stetig auf 20 und zehn Prozent.

Darf man heute noch Kinder bekommen? | Philosophischer Stammtisch | SRF Kultur

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Wie ist die Erziehung heute?

Die Kindererziehung von heute steht vor ganz anderen Aufgaben als damals. Einen gemäßigten und hinterfragenden Medienumgang zu vermitteln, ist eines der populärsten Themen der modernen Erziehung. Kinder brauchen natürlich Liebe, Zuneigung und Förderung - das haben und werden sie auch immer.

Sind Kinder heute anders als früher?

Das Leben von Kindern hat sich in Deutschland in den letzten 30 Jahren sehr verändert. Zum Beispiel lassen sich heute mehr Eltern scheiden als früher. Eltern haben heute mehr Angst, dass ihre Kinder später keinen guten Job bekommen. Das Internet gehört inzwischen zum Alltag der meisten Kinder.

Was hat sich in der Erziehung verändert?

Seit den 1980ern ist vor allem ein Erziehungsstil populär, das Motto: Beziehung statt Erziehung. Jedoch sind seitdem die gesellschaftlichen Erwartungen an Eltern gestiegen. Sie müssen sich intensiver mit Themen wie Gesundheit, Ernährung, Nutzung von digitalen Techniken und Medien beschäftigen, um Schritt zu halten.

Was ist eine moderne Erziehung?

In der modernen Erziehung wird meist versucht, Werte wie Toleranz und Gewaltlosigkeit zu vermitteln. Kinder sollen zu selbstbewussten Menschen erzogen werden. Dazu zeigen und erläutern die Erziehungsberechtigten, wie man sich richtig verhält.

Warum haben sich Erziehungsziele verändert?

Die Kindheit – ein eigenständiger Abschnitt der Entwicklung

Jahrhundert setzte sich die Erkenntnis durch, dass Kinder neben Bildung vor allem auch kindlichen Freiraum benötigen um sich dem Alter entsprechend entfalten zu können. Erziehung früher und heute – die Veränderung sind also ganz Grundlegend.

Was prägt die Erziehung?

Persönlichkeit, Beziehung und Lebensstil haben Einfluss auf die Erziehung. Je nach dem, in welchem Verhältnis Erziehende zum Kind stehen und über welche Persönlichkeitsstrukturen sie verfügen, werden zum einen der Erziehungsstil und zum anderen seine Auswirkungen entsprechend beeinflusst.

Welche Rolle spielt die Erziehung?

Erziehung: Eltern als Vorbild
  • So lernt das Kleinkind. Kleinkinder lernen in erster Linie durch Nachahmung. ...
  • Die Vorbildfunktion von Mutter und Vater. Die Familie ist das soziale Umfeld, welches am stärksten als Vorbild dient. ...
  • Autorität erzeugt keinen Respekt. ...
  • Selbsterkenntnis mit der Hilfe des Partners.

Was ist eine schlechte Erziehung?

Ein Kind zu unterfordern ist genauso schlecht wie es zu überfordern. Wenn man gar nichts mit dem Kind unternimmt, ihm nichts von der Welt um es herum zeigt und erklärt, ihm nicht hilft, seinen Weg zu finden, dann ignoriert man die kindlichen Bedürfnisse.

Was brauchen unsere Kinder heute?

11 Dinge, die Kinder fürs Leben brauchen
  • Kinder brauchen Sicherheit. ...
  • Kinder müssen selber machen dürfen. ...
  • Kinder brauchen Geborgenheit. ...
  • Kinder wollen gehört werden. ...
  • Kinder brauchen Mut zum Fehler machen dürfen. ...
  • Kinder brauchen Zugang zu Bildung, die Spaß macht. ...
  • Kinder wollen Zugehörigkeit spüren. ...
  • Kinder brauchen Streit.

Wie stellen Kinder sich die Zukunft vor?

Viele der Kinder stellten sich das Leben in der Zukunft sehr bequem vor: Alle lästigen Alltagstätigkeiten werden von Robotern und anderen technischen Helferlein erledigt. "Die Roboter kochen für uns, machen unsere Betten, kämmen uns, putzen uns die Zähne und ziehen uns an", schrieb die Siebtklässlerin Stacy damals.

Was braucht das Kind für die Welt von morgen?

Was brauchen Kinder und Jugendliche für die Welt von morgen?
  • Bilden und Erziehen für eine ungewisse Zukunft.
  • Vier Leitfragen zur Präzisierung der Ausgangsfrage.
  • Lernen im Alltag, Lebenserfahrung und Bildung.
  • Eine Selbstbefragung und ihre Reflexion.
  • Ein vorläufiges Fazit.

Wie kann Erziehung gelingen?

Merkmale:
  1. Demokratisch geprägter Erziehungsansatz.
  2. Erziehung geschieht situationsabhängig.
  3. Eltern und Kind befinden sich im Austausch.
  4. Eltern geben emotionale Sicherheit.
  5. Keine starren Vorgaben.
  6. Respektvoller, wertschätzender Umgang zwischen Eltern und Kind.
  7. Klare Regeln bieten Sicherheit und Orientierung.

Was bedeutet Erziehung in unserer Gesellschaft?

(2) "Als Erziehung werden soziale Handlungen bezeichnet, durch die Menschen ... versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten (BREZINKA 1974,S. 98).

Werden Kinder verweichlicht?

Studien belegen, dass lange nicht alle Kinder so erzogen werden. Zu Recht spricht man von einer dünnhäutigen, manchmal gar von einer übersensiblen Generation. Doch wer wenig Frustrationstoleranz hat, ist meist nicht einfach übersensibel, sondern verweichlicht.

Wie ist die Erziehung in Deutschland?

Kinder haben ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung, das steht seit 2000 im Grundgesetz. Zudem hat Deutschland vor fast 30 Jahren die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen ratifiziert.

Wie wurde Erziehung in der früheren Zeit verstanden?

Als Grundlage für Erziehung galten Bildung und der Zugang zu Wissen. Lange Zeit blieben Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen den herrschenden Schichten vorbehalten. Griechische Philosophen wie Sokrates, Platon und Aristoteles forderten darum eine umfassende Bildung für alle freien Bürger.

Wann endet die Erziehung von Kindern?

„Die Erziehung endet da, wo der Mensch mündig wird, das heißt nach Schleiermacher: wenn die jüngere Generation auf selbständige Weise zur Er- füllung der sittlichen Aufgabe mitwirkend der älteren Generation gleichsteht, die Pädagogik hat also das Ziel, sich selbst überflüssig zu machen und zur Selbsterziehung zu werden ...

Ist Kindererziehung einfach?

Erziehung ist, je nach Blickwinkel, eine ganz einfache oder sehr komplizierte Angelegenheit. Jeder kann mitreden. Mit Erziehungsratgebern lassen sich ganze Bibliotheken füllen. Allein in Deutschland berichten Eltern in grob geschätzt etwa 3000 Internetblogs von ihren Erfahrungen.

Warum es junge Eltern heute so schwer haben?

Sie sind überlastet, weil ihnen alles gleichzeitig abverlangt wird: Sie sollen im Beruf Höchstleistung bringen, Karriere machen, eine Familie gründen und sich fürsorglich um Kinder kümmern, um denen wiederum einen Start in ein erfolgreiches Leben zu ermöglichen.

Warum Erziehung?

Einfluss auf Entwicklung und psychische Gesundheit: Mit meiner Handlung unterstütze ich mein Kind darin zu lernen, Konflikte mit Worten anstatt mit Taten zu lösen. Dies hilft ihm, soziale Kompetenzen aufzubauen. Und soziale Kompetenzen stärkt die Resilienz und damit die psychische Gesundheit.