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Hat eine Beschwerde eine aufschiebende Wirkung?

Gefragt von: Betty Rau B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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(1) Die Beschwerde hat nur dann aufschiebende Wirkung, wenn sie die Festsetzung eines Ordnungs- oder Zwangsmittels zum Gegenstand hat. (2) Das Gericht oder der Vorsitzende, dessen Entscheidung angefochten wird, kann die Vollziehung der Entscheidung aussetzen.

Hat Beschwerde aufschiebende Wirkung?

Die Beschwerde hat grundsätzlich keine aufschiebende Wirkung, d.h. die angefochtene Entscheidung ist bis zu deren Aufhebung oder Abänderung uneingeschränkt zu befolgen. Dies ergibt sich aus § 570 Abs. 1 ZPO.

Wann keine aufschiebende Wirkung?

Beschwerden an das Bundesgericht haben grundsätzlich keine aufschiebende Wirkung (Art. 103 Abs. 1 BGG). Auch die ein Begehren um Begründung, Änderung, Aufhebung oder Feststellung von Rechten oder Pflichten ablehnende negative Verfügung ist der aufschiebenden Wirkung nicht zugänglich.

Wann wird aufschiebende Wirkung erteilt?

Aufschiebende Wirkung bedeutet im Verwaltungsrecht, dass eine gerichtliche oder behördliche Entscheidung nicht vollzogen werden darf bis über den Widerspruch bzw. die Klage entschieden worden ist (Suspensiveffekt).

Wann hat eine Klage aufschiebende Wirkung?

eine dagegen erhobene Klage grundsätzlich kraft Gesetzes aufschiebende Wirkung. Dies bedeutet, dass die Behörde den Verwaltungsakt bis zur rechtskräftigen Entscheidung über den Rechtsbehelf nicht vollziehen darf (Suspensiveffekt).

19 Die aufschiebende Wirkung §80 I VwGO: Einstweiliger Rechtsschutz

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Welcher Widerspruch hat keine aufschiebende Wirkung?

Deshalb haben Widerspruch und Klage keine aufschiebende Wirkung, wenn es um Entscheidungen über die Pflicht zur Zahlung bzw. die Anforderung von Beiträgen, Umlagen und sonstigen öffentlichen Abgaben einschließlich der darauf entfallenden Nebenkosten geht. Die aufschiebende Wirkung verhindernde Regelung des § 86a Abs.

Welche Rechtsbehelfe haben eine aufschiebende Wirkung?

(1) 1Widerspruch und Anfechtungsklage haben aufschiebende Wirkung. 2Das gilt auch bei rechtsgestaltenden und feststellenden Verwaltungsakten sowie bei Verwaltungsakten mit Doppelwirkung (§ 80a).

Was bedeutet aufschiebende Wirkung 80 VwGO?

5 VwGO? Grundsätzlich hat ein Widerspruch gegen einen Verwaltungsakt aufschiebende Wirkung, das heißt der Verwaltungsakt kann nicht vollstreckt werden.

Was bedeutet aufschiebend?

Bei der aufschiebenden Bedingung wird die Wirksamkeit eines Rechtsgeschäfts bzw. die Wirksamkeit einer Willenserklärung von dem Eintritt eines zukünftigen ungewissen Ereignisses abhängig gemacht. Gegenstand einer Bedingung kann ein zukünftiges Ereignis jeder Art sein. Vereinbart werden können auch Handlungen Dritter.

Was passiert wenn aufschiebende Bedingung nicht eintritt?

Aufschiebende Bedingung

Eine aufschiebende (oder auch suspensive) Bedingung ist eine Bedingung, bei deren Eintritt ein Rechtsverhältnis wirksam werden soll. Im deutschen Recht ist die aufschiebende Bedingung in § 158 Abs. 1 BGB geregelt. Bis zum Eintritt der Bedingung ist das Rechtsgeschäft schwebend unwirksam.

Welche Wirkung hat Widerspruch?

Ziel des Widerspruchs ist es in der Regel, dass ein Problem gütlich gelöst wird und somit ein gerichtliches Klagverfahren vermieden wird. In den meisten Fällen hat ein eingelegter Widerspruch aufschiebende Wirkung; das heißt, dass die Sache erst einmal nicht rechtskräftig wird bis über den Widerspruch entschieden wird.

Was bedeutet 80 Abs 5 VwGO?

(5) Auf Antrag kann das Gericht der Hauptsache die aufschiebende Wirkung in den Fällen des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 bis 3a ganz oder teilweise anordnen, im Falle des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 4 ganz oder teilweise wiederherstellen. Der Antrag ist schon vor Erhebung der Anfechtungsklage zulässig.

Ist ein Widerspruch ein Rechtsmittel?

Rechtsbehelf /​ Rechtsmittel. Ein Rechtsbehelf ist jedes von der geltenden Rechtsordnung in einem Verfahren zugelassene Gesuch, mit dem eine behördliche – insbesondere gerichtliche – Entscheidung angefochten werden kann – beispielsweise Einspruch, Widerspruch oder Erinnerung.

Was versteht man unter Suspensivwirkung?

Der Suspensiveffekt bedeutet, dass der Eintritt der formellen Rechtskraft durch die Einlegung des Rechtsmittels gehemmt wird. Der Devolutiveffekt befördert den Rechtsstreit auf eine höhere Ebene, nämlich in die nächsthöhere Instanz.

Hat die Berufung aufschiebende Wirkung?

Bei der Berufung handelt es sich um ein Rechtsmittel gegen erstinstanzliche Urteile. Zum Einen hat hat sie eine aufschiebende Wirkung zur Folge (sog. Suspensiveffekt), das heißt das Urteil wird zunächst nicht wirksam.

Was ist der Devolutiveffekt?

Bei dem Devolutiveffekt (vom Lateinischen „devolvere“, also „fortwälzen“) handelt es sich um einen terminus technicus, der durch die Einlegung eines Rechtsmittels eintritt und zur Folge hat, dass die Sache zur Entscheidung in eine höhere Instanz gehoben wird (z.B. vom Amtsgericht zum Landgericht).

Wie formuliere ich eine aufschiebende Bedingung?

Bei einer aufschiebenden Bedingung (§ 158 Abs. 1 BGB@) tritt die Leistungspflicht erst mit Eintritt der Bedingung ein. Beispiele: Bei einem Ratenkauf wird regelmäßig ein Eigentumsvorbehalt (§ 449 BGB@) vereinbart. Erst mit Bezahlung des vollständigen Kaufpreises soll das Eigentum auf den Erwerber übergehen.

Ist aufschiebend bedingt?

488. Eine Verbindlichkeit ist aufschiebend bedingt, wenn die rechtliche Wirksamkeit der Verpflichtung vom Eintritt eines zukünftigen Ereignisses abhängt. Aufschiebend bedingte Verbindlichkeiten sind rechtlich erzwingbar, wenn die Bedingung eingetreten ist.

Was ist auflösend bedingt?

Wird ein Rechtsgeschäft unter einer auflösenden Bedingung vorgenommen, so endigt gemäß § 158 BGB mit dem Eintritt der Bedingung die Wirkung des Rechtsgeschäfts; mit diesem Zeitpunkt tritt der frühere Rechtszustand wieder ein.

Wann 80 Abs 5 VwGO?

Der Antrag nach § 80 V VwGO ist begründet, wenn die Anordnung der sofortigen Vollziehung nicht rechtmäßig ergangen ist. Zu prüfen ist, ob die Anordnung der sofortigen Vollziehung auf einer Ermächtigungsgrundlage beruht sowie formell als auch materiell rechtmäßig ergangen ist.

Wann ist ein Antrag begründet?

Begründetheit. Allgemeiner Obersatz: Der Antrag ist begründet, wenn er sich gegen den richtigen Beklagten richtet und bei einer summarischen Prüfung das Interesse des Antragstellers an der Aussetzung der sofortigen Vollziehung das Vollzugsinteresse überwiegt.

Wann ordnet man sofortige Vollziehung an?

Die Anordnung der sofortigen Vollziehung ist im Ergebnis materiell rechtmäßig, wenn der zugrundeliegende Verwaltungsakt rechtmäßig ist und das Vollzugsinteresse der Behörde oder eines Dritten das Aussetzungsinteresse des Adressaten überwiegt.

Hat die verpflichtungsklage aufschiebende Wirkung?

Keine aufschiebende Wirkung ist mit einer Feststellungsklage bzw. kombinierten Anfechtungs- und Leistungs- oder Verpflichtungsklage verbunden, weil sie (nur) auf die Gewährung einer Leistung oder Erlass eines Verwaltungsaktes nicht aber auf die Abwehr eines Eingriffs gerichtet sind (Peters/Sautter/Wolff, SGG, § 86a Rn.

Was ist der Unterschied zwischen Beschwerde und Widerspruch?

Im Verwaltungsverfahrensrecht ist die Beschwerde durch das Widerspruchsverfahren abgelöst worden. Im Steuerrecht ist dies der Einspruch. Im Verwaltungsprozess und im Sozialprozess ist die Beschwerde gegen gerichtliche Beschlüsse eröffnet (§§ 146 ff. VwGO, §§ 172 ff.

Was ist der Unterschied zwischen Einspruch und Widerspruch?

Widerspruch und Einspruch unterscheiden sich beim Vorgehen nicht. Ein Blick in die Rechtsbehelfsbelehrung des Bescheids kann sinnvoll sein: Dort steht, welches Rechtsmittel Sie nutzen können und welche Widerspruchsfristen gelten. Diese können je nach Rechtsmittel und Bescheid unterschiedlich sein.

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