Zum Inhalt springen

Hat Deutschland eine Bohrinsel?

Gefragt von: Käthe Roth  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
sternezahl: 5/5 (68 sternebewertungen)

Am südlichen Rand des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, sieben Kilometer vor der Küste, liegt die Bohr- und Förderinsel Mittelplate. Seit mehr als 32 Jahren produziert Wintershall Dea aus dem mit Abstand bedeutendsten Erdölfeld in Deutschland – sicher und störungsfrei.

Hat Deutschland Bohrinseln?

Anders als Großbritannien hat Deutschland nie über eine große Öl- und Gasförderung in der Nordsee verfügt. Gerade einmal eine Bohrplattform gibt es noch: die Förderinsel Mittelplate im Wattenmeer vor Cuxhaven.

Wo auf der Welt gibt es Bohrinseln?

Es gibt lediglich eine einzige deutsche Bohrinsel. Es ist die "Mittelplate", eine Bohr- und Förderanlage in der Nordsee. Diese Anlage liegt gleich am Rand des Wattenmeers im Nationalpark Schleswig-Holstein. "Mittelplate" ist nicht nur der Name dieser Nordseebohrinsel, sondern auch des zugrunde liegenden Ölfelds.

Wie viel Bohrinseln gibt es in der Nordsee?

Mittlerweile gibt es im Meer 450 Bohrinseln, die Nordsee ist das wichtigste Gebiet der Offshore-Förderindustrie.

Wo steht derzeit die grösste Bohrinsel der Welt?

Troll A ist eine bewegliche Gasförderplattform im norwegischen Troll-Gasfeld in der Nordsee. Sie ist eine Condeep-Konstruktion (Concrete Deep Water Structure - Beton-Tiefseestruktur) und die größte Bohrinsel der Welt.

Ein Stahlkoloss auf Ölsuche (Teil 1) | Experience - Die Reportage | kabel eins Doku

20 verwandte Fragen gefunden

Wie viel kostet eine Bohrinsel zu bauen?

Total hat vor der Küste Angolas die größte schwimmende Ölplattform der Welt eingeweiht. Mit der Investition will man unerschlossene Energiereserven mobilisieren. Das Ungetüm wiegt ungefähr so viel wie 300 Riesenflieger vom Typ Airbus A380.

Wie viel wiegt eine Bohrinsel?

"P-36" ist so hoch wie ein 40-stöckiges Gebäude, wiegt 31.400 Tonnen und hat rund 500 Millionen Dollar gekostet. Der Stahlkoloss mit der Fläche eines Fußballfeldes ist die größte Öl-Bohrinsel der Welt und Brasiliens Trumpfkarte im Kampf um die Autonomie der nationalen Erdöl-Versorgung.

Hat Deutschland Öl und Gasvorkommen?

Auch Norddeutschland hat Erdöl-Vorkommen, schon vor 160 Jahren wurde es in der Heide gefördert - früher als in den USA. Bis heute lagern in Deutschland beträchtliche Mengen Erdöl und Erdgas, der Großteil davon in Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Warum gibt es in Deutschland kein Öl?

Etwa 98 Prozent des in Deutschland benötigten Erdöls werden aus dem Ausland importiert. Tendenziell ist die heimische Erdölförderung rückläufig; Ende der 1980er Jahre war diese noch fast doppelt so hoch wie heute (knapp 4 Millionen Tonnen Erdöl/Jahr).

Hat Deutschland Erdöl in der Nordsee?

Nach Angaben des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) wurden zuletzt rund 1,9 Millionen Tonnen Erdöl pro Jahr gefördert, vor allem in der Nordsee. Dazu rund fünf Milliarden Kubikmeter Gas.

Wo befindet sich in Deutschland eine Ölplattform?

Am südlichen Rand des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, sieben Kilometer vor der Küste, liegt die Bohr- und Förderinsel Mittelplate. Seit mehr als 32 Jahren produziert Wintershall Dea aus dem mit Abstand bedeutendsten Erdölfeld in Deutschland – sicher und störungsfrei.

Wem gehören die Bohrinseln in der Nordsee?

Das Gebiet nordöstlich der Shetland-Inseln, das der Nordsee-Ölsorte Brent ihren Namen gab, gehört formal zu Großbritannien. Konkret geht es um die vier Bohrinseln Brent Alpha, Bravo, Charlie und Delta.

Wie tief kann eine Bohrinsel bohren?

Bei einer Wassertiefe von über 1.200 Metern stoßen die bisherigen Bohrinseln an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Die neue Ölbohrplattform kann sogar noch in Böden eindringen, die rund 3.000 Meter unter der Wasseroberfläche liegen. Am Meeresgrund angekommen kann sie weitere 6.000 Meter tief bohren.

Wie viel Öl ist in der Nordsee?

Die Nordsee ist heute weltweit das größte Fördergebiet der Offshore-Industrie (Offshore = vor der Küste). Wie ein richtiges Industriegebiet, nur nicht an Land, sondern im Meer, sehen die über 400 Ölplattformen aus. Jährlich werden hier circa 205 Millionen Tonnen Erdöl und 92 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert.

Was verdient ein Bohrinselarbeiter?

Das entbehrungsreiche Leben mit langen Schichten an abgelegenen Orten zahlt sich finanziell aus, denn Offshore-Arbeiter verdienen bis zu dreimal so viel wie ihre Kollegen an Land. Einige Beispielgehälter, wie sie auf Öl- und Gasplattformen gezahlt werden: Hilfskräfte: 30.000 bis 42.000 € / Jahr.

Wie viele Ölplattformen gibt es auf der Welt?

Deepwater Drilling – Die Anzahl der globalen Bohrinseln ist in den vergangenen vierzig Jahren geschwankt und dabei tendenziell gesunken - aktuell (im Jahr 2022) - werden weltweit knapp 200 Bohrinseln von privaten und staatlichen Akteuren betrieben.

Wer hat das meiste Öl der Welt?

Wo die Reserven lagern – Venezuela verfügt über die größten Erdölreserven im globalen Maßstab – über etwa 48 Milliarden Tonnen Erdöl. Damit verweist der südamerikanische Staat auch erdölreiche Länder des Nahen Ostens wie Saudi-Arabien, den Iran und den Irak auf die nachfolgenden Plätze.

Hat Deutschland eigene Gasfelder?

Nach Angaben des Bundesverbands für Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) wurden im Jahr 2021 5,2 Milliarden Kubikmeter in Deutschland gefördert. Das meiste kommt aus Onshore-Förderungen in Niedersachsen. 2001 stammten nach Angaben des BVEG noch 21 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus Eigenproduktion.

Hat Deutschland Erdgas?

Eigenproduktion und Verfügbarkeit von Erdgas in Deutschland

Die Erdgasproduktion in Deutschland belief sich im Jahr 2021 auf rund 5,7 Milliarden Kubikmeter Rohgas. Mit rund 5,4 Milliarden Kubikmeter wird am meisten Rohgas in Niedersachsen gefördert.

Wie viel Öl hat Deutschland noch?

Die sicheren und wahrscheinlichen Reserven werden insgesamt auf rund 23 Millionen Tonnen geschätzt. Angaben zur Erdölförderung zufolge wurden im Jahr 2021 hierzulande rund 1,8 Millionen Tonnen Rohöl gefördert, davon 843.000 Tonnen im größten deutschen Ölfeld Mittelplate.

Hat Deutschland Rohöl?

Nach Angaben des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) verfügt Deutschland über gesicherte und wahrscheinliche Reserven von 23,3 Millionen Tonnen Rohöl. Zusätzlich gibt es Ölvorkommen, die nachgewiesen sind, aber nicht wirtschaftlich gefördert werden können oder noch genau erfasst werden müssen.

Warum wird in Deutschland nicht nach Gas gebohrt?

Warum Fracking in Deutschland verboten wurde

Der Widerstand war groß. Es gab vor allem Bedenken in Bezug auf das Trinkwasser. Damit das zum Fracking nötige Gemisch aus Sand und Wasser im Untergrund stabil funktioniert, müssen Chemikalien beigemischt werden. Sie sind teilweise krebserregend und giftig.

Wie viele Menschen leben auf einer Bohrinsel?

Auf einer Bohrinsel leben, je nach Größe, zwischen 100 und 1.000 Menschen. Viele von ihnen arbeiten hier in Berufen, die nicht direkt mit dem Bohren zu tun haben.

Wie kommt das Öl von der Bohrinsel?

Ungefähr 2800 Meter tief in den Meeresboden hinein müssen die Männer auf der Bohrinsel Mittelplate bohren, bis sie das Ölfeld erreichen. Mittelplate liegt im Wattenmeer, ungefähr 7 Kilometer vom Festland entfernt. Hier lagern 90 Milliarden Liter Erdöl - das größte Ölvorkommen Deutschlands!

Wie ist das Leben auf einer Bohrinsel?

Ja, auf Bohrinseln werden gute Gehälter gezahlt. Dafür sind die Arbeitsbedingungen aber auch härter: 14 Tage lang 12 Stunden täglich im Einsatz, dann eine Woche frei und anschließend eine Woche Landdienst. In Norwegen teilweise drei Wochen auf der Bohrinsel, dann wieder drei Wochen Urlaub.

Vorheriger Artikel
Warum hat man Leberflecke?