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Hat Chemotherapie immer Nebenwirkungen?

Gefragt von: Frau Reinhild Gottschalk MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Wie jede Behandlung, kann auch die Chemotherapie unerwünschte Wirkungen auslösen. Dabei gibt es Nebenwirkungen, die häufig auftreten und andere, die sehr selten sind. Eine systemische Chemotherapie hat den Nachteil, dass sie grundsätzlich alle sich oft teilenden Zellen schädigt, auch die gesunden.

Kann man eine Chemo auch gut vertragen?

Beim Begriff Chemotherapie denkt man sofort an Übelkeit und Appetitlosigkeit. Aber wie bei jeder Therapie sind die Nebenwirkungen bei den Patienten verschieden stark ausgeprägt und die Therapien werden unterschiedlich gut vertragen. Neben der medizinischen Therapie kann die Ernährung unterstützend wirken.

Wie fühlt man sich in der Chemo?

Krebspatienten fühlen sich häufig körperlich und geistig völlig erschöpft und kraftlos. Dieses Gefühl kann auch noch lange nach der Therapie anhalten. Eine derartige erschöpfende Müdigkeit hat einen eigenen Namen: Fatigue (ausgesprochen: fatieg). Müdigkeit kennen natürlich auch gesunde Menschen z.B. nach dem Sport.

Wie viele Tage nach der Chemo geht es schlecht?

Übelkeit und Erbrechen sind häufige Nebenwirkungen von Radio- und Chemotherapie. Die Beschwerden treten meist innerhalb weniger Stunden auf, können sich aber auch erst 1-5 Tage nach der Therapie zeigen. Üblicherweise halten die Beschwerden bis 1 bis 2 Tage nach der Therapie an, manchmal aber auch 3 oder 4 Tage.

Hat man bei einer Chemotherapie Schmerzen?

Manche Zytostatika zur Chemotherapie machen Betroffenen auch langfristig noch Probleme: Sie können Nerven schädigen. Die Folge sind Kribbeln, Missempfindungen und unter Umständen auch Schmerzen. Möglich sind diese Folgen vor allem bei Platin-haltigen Medikamenten, aber auch bei anderen Zytostatika.

Nebenwirkungen von Krebstherapien - Onkologie Kompakt #09 I health tv

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Wie kann man eine Chemotherapie am besten überstehen?

Tipp: Essen Sie rund zwei Stunden vor einer Therapiesitzung etwas gut Verträgliches, nicht zu schwer Verdauliches. Zahnschonende Bonbons oder Kaugummi können helfen, während einer Chemotherapie den unerwünschten Geschmack im Mund zu übertönen, den Speichelfluss anzuregen und sich etwas zu beruhigen.

Was ist schlimmer Bestrahlen oder Chemo?

„Beide Therapien greifen unterschiedliche Zellen des Tumors an. So erreichen viele Zytostatika den Tumor bevorzugt in Abschnitten mit schlechter Sauerstoffversorgung, wo die Strahlentherapie weniger gut wirke“.

Warum wird einem bei Chemo schlecht?

Manche Zellgifte wirken aber noch nach und können am Folgetag, teils noch nach Ablauf von 2 Tagen weiter Übelkeit und Erbrechen verursachen. Auch dies kann man meist durch Vorbeugung verhindern.

Warum übergibt man sich bei Chemo?

Akutes Erbrechen/Übelkeit tritt definitionsgemäß innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Chemotherapie ein. Zugrunde liegt vor allem die periphere Freisetzung von Serotonin aus den enterochromaffinen Zellen des Dünndarms und die Auslösung des Brechreizes über vagale Afferenzen.

Kann ein Tumor während der Chemo noch streuen?

Chemotherapie: Krebs schrumpft, kann aber Metastasen bilden

Zwar schrumpft der Tumor unter einer Chemotherapie sehr oft, doch können die Medikamente gleichzeitig dafür sorgen, dass der Krebs in den Blutkreislauf streut, was zu einer Metastasenbildung führen kann.

Wie viele Stunden dauert eine Chemo?

Die Infusionen können innerhalb einer Stunde durchtropfen, aber auch über 6 Stunden oder auch per Pumpe über 24 Stunden Laufzeit haben. Bei den 24 Stunden-Therapien nehmen Sie die kleine Pumpe natürlich mit nach Hause.

Wie lange dauert die erste Chemo?

Wie lange dauert die Chemotherapie? Eine Chemotherapie läuft in verschiedenen Einzeltherapien in bestimmten Intervallen ab, man bezeichnet sie als "Zyklen". Üblicherweise dauert ein Zyklus 3 bis 4 Wochen, dabei werden entweder am Tag 1 oder auch an mehreren Tagen bestimmte Medikamentendosen verabreicht.

Hat man immer Haarausfall bei Chemo?

Meist verlieren die Patientinnen und Patienten nach einer Chemo alle Haare auf dem Kopf. Die Haare fallen in der Regel aber nicht alle auf einmal aus, sondern nach und nach, manchmal auch büschelweise.

Wann geht es einem nach der Chemo besser?

Bei sehr starker Blutarmut kann der Arzt Wachstumsfaktoren verabreichen, welche die Blutbildung fördern. Nach Abschluss der Chemotherapie erholt sich das blutbildende Knochenmark wieder. Je nach Dauer der Chemotherapie kann dies allerdings mehrere Monate dauern.

Wann wird bestrahlt und wann Chemo?

Nach der Operation sollen mit Hilfe von Chemotherapie und Bestrahlung noch vorhandene Krebszellen abgetötet werden. Während die Strahlentherapie nur lokal im Bereich des Bestrahlungsfelds wirkt, erfasst die Chemotherapie alle Krebszellen im ganzen Körper.

Welche Krebsarten werden bestrahlt?

Die stereotaktische Bestrahlung ist für Hirntumoren, Tumoren im Kopf-Halsbereich sowie Tumoren und Metastasen in Lunge, Leber, Prostata und Wirbelsäule geeignet.

Wie sinnvoll ist eine Chemo?

Aus ärztlicher Sicht überwiegen die Vorteile der Chemotherapie. Viele Ärztinnen und Ärzte empfehlen eine Chemotherapie, wenn innerhalb von zehn Jahren mehr als 15 von 100 Frauen erneut an Krebs erkranken. Andere ziehen die Grenze bei 20 von 100 Frauen.

Was kann man gegen Nebenwirkungen von Chemotherapie tun?

Mittlerweile stehen in der Onkologie verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, die die unerwünschten Symptome „Übelkeit und Erbrechen“ als Nebenwirkung einer Chemotherapie verhindern oder erheblich lindern können: die Antiemetika. Diese können allein oder auch in Kombination verordnet werden.

Welchen Tee darf man bei einer Chemotherapie trinken?

Grüner Tee hat sich in Studien als wirksam gegen die chronisch-lymphatische Leukämie (CLL) erwiesen. Grüner Tee enthält auch reichlich Polyphenole, die krebsfördernde freie Radikale neutralisieren. Soja und Sojaprodukte wie Tofu sowie fette Fischsorten wie Lachs, Makrele und Hering wirken vorbeugend gegen Krebs.

Wie kommt man nach der Chemo wieder zu Kräften?

Aber um nach der Krebserkrankung wieder zu Kräften zu kommen und auch um das Immunsystem wieder zu stärken, sollte die Ernährung „mindestens so gesund sein wie vor der Erkrankung“, rät der Onkologe und Ernährungsexperte an der Klinik für Innere Medizin I – Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation.

Bei welcher Chemo kein Haarausfall?

Medikamente. Es gibt bislang kein Medikament, das vor Haarausfall während einer Chemotherapie schützen kann. Manche Menschen probieren Haarwuchsmittel zum Auftragen auf die Kopfhaut aus, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Minoxidil. In Studien konnte dieses Mittel den Haarausfall aber nicht verhindern.

Wie fühlt man sich nach der ersten Chemo?

Bewegungsdrang und Übelkeit

Wie auch schon nach der ersten Chemo hatte ich auch nach Chemo zwei einen total Bewegungsdrang. Das Springen im Trampolin hat so gut getan. Am Abend dann hab ich die Chemo aber deutlich gemerkt. Ich fühlte mich wie nach einem 100 km Lauf.

Kann man während einer Chemotherapie nach Hause?

Heutzutage können viele Chemotherapien ambulant durchgeführt werden. Das bedeutet, dass der Patient nach der Behandlung wieder nach Hause in seine gewohnte Umgebung kann und nicht im Krankenhaus verbleiben muss.

Was kann bei einer Chemo passieren?

Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit gehören zu den häufigen und gefürchtetsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Aber nicht alle Zytostatika lösen diese Symptome aus. Gewichtsverlust: Eine Krebserkrankung selbst kann den Körper sehr auszehren, zu Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust führen.

Wie viele Menschen überleben eine Chemotherapie?

Die absolute Überlebensrate der Krebspatienten nach 5 Jahren liegt bei 80 %, es leben also noch 80 von 100 Patienten.In der Vergleichsgruppe leben von 100 Personen in der allgemeinen Bevölkerung nach 5 Jahren noch (geschätzt) 95 Personen.