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Haben gewerbliche Kunden kein Widerrufsrecht?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Eckhard Lutz B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Ein Widerrufsrecht besteht also grundsätzlich nur bei Verbraucherverträgen. Kauft jedoch ein Kunde in seiner gewerblichen Eigenschaft, kann er sich zumindest nicht auf ein gesetzliches Widerrufsrecht berufen. Die Grenzen sind dabei äußert schwimmend und letztendlich eine Frage der möglichen Beweislast.

Haben Geschäftskunden kein Widerrufsrecht?

Beachten Sie zunächst immer: Gesetzliche Widerrufsrechte haben nur Verbraucher. Wenn Sie als Gewerbetreibender, Freelancer oder dergleichen bestellen, haben Sie grundsätzlich kein Widerrufsrecht!

Haben Unternehmer Widerrufsrecht?

Das Gesetz kennt folglich kein Widerrufsrecht für Unternehmer, die Fernabsatzverträge abschließen. Kein Händler ist damit dazu verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass einem Unternehmer kein Widerrufsrecht zusteht.

Ist der Kunde Unternehmer so ist ein Widerruf gänzlich ausgeschlossen?

Ist der Kunde Unternehmer, so ist ein Widerruf gänzlich ausgeschlossen. Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die letzte Ware in Besitz genommen haben bzw. hat, bei Dienstleistungen mit dem Tag des Vertragsabschlusses.

Bei welchen Waren gilt das Widerrufsrecht nicht?

Kein Widerrufsrecht, wenn kein Fernabsatzvertrag

Fernabsatzverträge gemäß § 312 b BGB sind Verträge über die Lieferung von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlicher Verwendung von Fernkommunikationsmitteln.

Widerrufsrecht einfach erklärt

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Kann ein gewerblicher Käufer vom Kaufvertrag zurücktreten?

Ein Widerrufsrecht besteht also grundsätzlich nur bei Verbraucherverträgen. Kauft jedoch ein Kunde in seiner gewerblichen Eigenschaft, kann er sich zumindest nicht auf ein gesetzliches Widerrufsrecht berufen.

Welche Produkte sind vom Widerruf ausgeschlossen?

In einigen gesetzlich bestimmten Ausnahmefällen kann das Widerrufsrecht jedoch vom Händler ausgeschlossen werden (§ 312g Abs.
...
I. Hygieneartikel
  1. Kosmetikartikel. ...
  2. Kontaktlinsen. ...
  3. Nasen-Stent (Medizinprodukte) ...
  4. Arzneimittel. ...
  5. Matratzen. ...
  6. WC-Sitze. ...
  7. Erotikspielzeug. ...
  8. Körperschmuck.

Wann kann ein Unternehmer vom Vertrag zurücktreten?

Grundsätzlich besteht bei außerhalb von Geschäftsräumen geschlossenen Verträgen und bei Fernabsatzverträgen (Verträge, die ausschließlich über Fernkommunikationsmittel zustande kommen) ein Widerrufsrecht. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage; diese Frist beginnt grundsätzlich mit Vertragsschluss.

Hat eine GmbH ein Widerrufsrecht?

Kein Widerrufsrecht für gewerbliche Kunden. Juristische Personen (z.B. e.V., GmbH) scheiden also nach deutschem Recht von vornherein als Verbraucher aus, weil es sich um natürliche Personen handeln muss. Bestellt eine natürliche Person, muss der Zweck des Rechtsgeschäfts näher untersucht werden.

Für wen gilt das Widerrufsrecht?

Wenn Du etwa online oder außerhalb von Geschäftsräumen etwas kaufst, hast Du als Verbraucher ein gesetzliches Widerrufsrecht. Darüber muss Dich der Verkäufer mit einer Widerrufsbelehrung informieren. Auch Bauverträge, Kreditverträge, Verträge mit Ratenlieferung und Versicherungsverträge kannst Du widerrufen.

Sind Geschäftskunden auch Verbraucher?

„Verbraucher ist jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können.

Sind Geschäftskunden Verbraucher?

Eine allgemeine Definition des „Verbrauchers“ liefert zunächst einmal das Gesetz: Verbraucher ist jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu einem Zweck abschließt, der weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbstständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden kann.

Wann besteht kein Widerrufsrecht bei Fernabsatzverträgen?

2 BGB. Wortlaut: „Das Widerrufsrecht besteht, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, nicht bei Fernabsatzverträgen zur Lieferung von Audio- oder Videoaufzeichnungen oder von Software, sofern die gelieferten Datenträger vom Verbraucher entsiegelt worden sind.

Kann ich von einem erteilten Auftrag zurücktreten?

Es gibt keinen allgemeinen Grundsatz, dass man von jedem Vertrag zurücktreten könnte. Dies müsste ausdrücklich vereinbart sein. Allerdings gibt es im Werkvertragsrecht eine Besonderheit: Dort kann der Auftraggeber jederzeit den Auftrag ganz oder in Teilen kündigen. Man spricht von der „freien Auftraggeberkündigung“.

Ist ein Kleinunternehmer Verbraucher?

Der Kleinunternehmer ist im Ergebnis oftmals ein Verbraucher ohne Verbraucherschutz. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen. Ein Kleinunternehmer wird in seiner eigenen Werkstatt von einem Vertreter eines Internetunternehmens unangekündigt aufgesucht.

Welche rücktrittsgründe gibt es?

Allgemeine Voraussetzungen des Rücktritts. – Rücktritt wegen Ausbleiben der Leistung (§ 323 BGB). – Rücktritt wegen Verletzung von Rücksichtnahmepflichten (§ 324 BGB). – Rücktritt (und „Rücktrittsautomatik“) wegen Unmöglichkeit der Leistung.

Kann man von einem unterschriebenen Vertrag zurücktreten?

Doch kann man einfach so von einem unterschriebenen Arbeitsvertrag zurücktreten? Die Antwort ist: ja, allerdings muss dafür eine schriftliche Kündigung seitens des Arbeitnehmers eingereicht werden. Die Kündigungsfrist beträgt meistens vier Wochen zum 15. oder Ende des Monats, im Falle einer Probezeit zwei Wochen.

Habe ich immer ein Widerrufsrecht?

Grundsätzlich ist jeder Vertrag bindend. In manchen Fällen macht das Gesetz aber eine Ausnahme und gewährt ein Widerrufsrecht. Demnach gibt es kein generelles Rücktrittsrecht. Ein Kaufvertrag ohne Widerrufsrecht ist also gültig.

Kann ich innerhalb von 14 Tagen vom Kaufvertrag zurücktreten?

geschlossen werden, hat der Käufer i.A. ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Die Widerrufsfrist beginnt (wenn der Verkäufer über das Widerrufsrecht belehrt hat) mit Eingang der Ware beim Käufer. Ohne ordnungsgemäße Widerrufsbelehrung ist der Widerruf sogar unbefristet möglich.

Kann man von einem Kauf zurücktreten?

Gleichwohl gibt es sowohl vertraglich vereinbarte als auch gesetzliche Rücktrittsrechte, um sich von einem Kaufvertrag zu lösen. Dabei ist das vertragliche Rücktrittsrecht vorrangig. Ist vertraglich nichts vereinbart, ist das gesetzliche Rücktrittsrecht maßgeblich.

Haben Freiberufler ein Widerrufsrecht?

Nur Privatpersonen steht bei Fernabsatzverträgen ein Widerrufsrecht zu. Wer jedoch Solounternehmer oder Freiberufler ist und Waren bestellt, der muss bereits bei der Aufgabe seiner Bestellung sehr genau abgrenzen, ob es sich um eine betriebliche oder private Anschaffung handelt.

Wann gilt das Fernabsatzgesetz nicht?

Das Fernabsatzgesetz gilt für Verträge über Lieferungen von Waren oder Dienstleistungen, die insbesondere im E-Commerce zwischen Unternehmern und Verbrauchern geschlossen werden (Fernabsatzverträge), jedoch nicht für Verträge, die zwischen einzelnen Verbrauchern geschlossen werden.

Was passiert mit einem E Commerce Vertrag b2c wenn der Vertrag vom Verbraucher widerrufen wird?

Widerruft der Verbraucher den Vertrag muss er die erhaltene Ware zurückschicken, der Onlinehändler muss den Kaufpreis zurückzahlen. Allerdings muss der Händler den Kaufpreis erst erstatten, wenn die Ware bei ihm angekommen ist oder wenn der Kunde ihm einen Nachweis über die Absendung der Ware vorlegt.

Wann gilt man als Geschäftskunde?

Geschäftskunden: juristische Personen und im Handelsregister eingetragene Kaufleute (Selbstständige, Freiberufler, Handwerksbetriebe). Gruppe von Bankkunden, die sich im Hinblick auf die beanspruchten Bankleistungen von Privatkunden unterscheidet.

Kann ein Kaufmann Verbraucher sein?

Wenn der Kaufmann als Privatperson Geschäfte abschließt, führt es regelmäßig dazu, dass er trotz seiner beruflichen Ausrichtung als Verbraucher angesehen wird. Problemtisch ist es allerdings, wenn die Person als Privatmann Geschäfte abschließt, allerdings als Lieferadresse die geschäftliche Adresse angibt.

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