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Habe ich mit 58 Jahren Kündigungsschutz?

Gefragt von: Herr Prof. René Ruf  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Ist man ab 55 oder 58 unkündbar? Auch als älterer Arbeitnehmer ab 50 sind Sie grundsätzlich nicht unkündbar. Sie werden zwar besser vor einer betriebsbedingten Kündigung geschützt; ganz ausgeschlossen ist die Entlassung aber nicht. Ausnahmsweise kann Ihr Tarifvertrag aber weitergehende Regelungen enthalten.

Kann man mit 58 Jahren noch gekündigt werden?

Demnach liegt die Unkündbarkeit nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit vor. Es bestehen des Weiteren Regelungen, die festlegen, dass Mitarbeiter ab 55 Jahre unkündbar sind. Ab 55 ist ein Mitarbeiter jedoch nur unkündbar, wenn er vorher bereits mindestens 20 Jahre im Unternehmen tätig ist.

Kann ich mit 59 Jahren entlassen werden?

Noch immer gilt in vielen Unternehmen die Divise der Verjüngung und häufig werden Arbeitnehmer zwischen 55 und 60 Jahren entlassen. Dabei stellt sich die Frage, ob das Kündigungsschutzgesetz für diese Altersgruppe eine besondere Regelung getroffen hat. Die Antwort darauf lautet im Allgemeinen: Nein.

Hat man ab einem bestimmten Alter Kündigungsschutz?

Ein „besonderer“ Kündigungsschutz gilt ab 50: Arbeitnehmer, die ebenjenes Alter erreicht haben, können sich auf das Kündigungsschutzgesetz berufen und eine Abfindung in Höhe von bis zu 15 Monatsgehältern erstreiten – allerdings nur, wenn sie vorher beim Arbeitgeber bereits für mindestens 15 Jahre beschäftigt waren (§ ...

Wann ist ein Mitarbeiter unkündbar?

Wer als Angestellte oder Angestellter im Öffentlichen Dienst tätig ist, ist nach westdeutschem Tarifvertrag unkündbar, wenn sie oder er älter als 40 Jahre ist und mindestens 15 Jahre lang für denselben Arbeitgeber tätig war. Wer verbeamtet wurde, hat ebenso eine Garantie auf Beschäftigung auf Lebenszeit.

Kündigung und Kündigungsschutz einfach erklärt

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Wie bekomme ich eine gute Abfindung?

Um nach einer Kündigung eine möglichst hohe Abfindung zu erhalten, sollten Sie sich an folgende 5-Schritte halten.
  1. Prüfen Sie Ihre Chancen auf eine Abfindung. ...
  2. Handeln Sie zügig. ...
  3. Tragen Sie alle wichtigen Dokumente zusammen. ...
  4. Nehmen Sie rechtliche Unterstützung in Anspruch. ...
  5. Verhandeln Sie die Abfindungshöhe.

Wer darf nicht gekündigt werden?

Der besondere Kündigungsschutz besteht für Schwangere, Schwerbehinderte, Arbeitnehmervertreter, Schutzbeauftragte, Auszubildende, Wehrdienstleistende und Mitarbeiter in Pflege- oder Elternzeit. Der Gesetzgeber schützt sie vor Entlassungen – daher ist ihre Kündigung nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich.

Welche Rechte haben ältere Arbeitnehmer?

Für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kann sich eine Reihe von Vergünstigungen aus den tariflichen Regelungen ergeben. Dazu zählen beispielsweise die Anpassung der Gehaltshöhe an Altersstufen, die Anzahl der Urlaubstage und verbesserter Kündigungsschutz.

Wie wird man ältere Mitarbeiter los?

Arbeitgeber, die einen Mitarbeiter loswerden möchte, wenden häufig fiese Tricks an, um den Arbeitnehmer zur Eigenkündigung zu bewegen. Eine Kündigung des Arbeitgebers ist nur möglich, wenn er sozial gerechtfertigte Gründe hat. Der Aufhebungsvertrag ist eine gute Wahl, um Kündigungsschutz zu umgehen.

Wie merke ich das mein Arbeitgeber mich loswerden will?

Wir zeigen dir wie du eine drohende Kündigung rechtzeitig erkennst und auf welche Warnsignale man besonders Acht geben sollte.
  • Straining & Boreout. ...
  • Vertrauensentzug & Mikromanagement. ...
  • Isolation. ...
  • Verteidigungsmodus & Rechtfertigung. ...
  • Abmahnung. ...
  • Klare Ansage. ...
  • Stasi 2.0. ...
  • Feedbackgespräche häufen sich.

Habe ich mit 57 noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt?

Sich mit 55, 57 oder 59 einen neuen Job suchen, ist eine Option. Die andere: sich selbstständig machen. Das machen noch einige in dem Alter – und erhalten von der Bundesagentur für Arbeit oft einen Existenzgründerzuschuss. Dabei gibt es monatlich 300 Euro extra zum Arbeitslosengeld I – für sechs Monate.

Wann hat man Anspruch auf eine Abfindung?

Die einzige gesetzliche Regelung findet sich in § 1a des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG). Danach hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine Abfindung, wenn der Arbeitgeber eine betriebsbedingte Kündigung ausspricht und dem Arbeitnehmer bei Verstreichenlassen der Klagefrist eine Entschädigungszahlung anbietet.

Kann man kurz vor der Rente gekündigt werden?

Laut § 41 Satz 2 SGB VI kann der Arbeitnehmer innerhalb von drei Jahren vor Renteneintritt selbst entscheiden, ob er der Beendigung des Arbeitsvertrages durch Renteneintritt zustimmt. Das Gesetz stellt sicher, dass Beschäftigte bei Erreichen des Rentenalters nicht automatisch ohne ihr Einverständnis gekündigt werden.

Wann ist man älterer Arbeitnehmer?

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hingegen sieht eine fließende Grenze zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, ab der ein Arbeitnehmer als älterer Beschäftigter bezeichnet wird." In Unternehmen werden hingegen häufig Beschäftigte ab dem 55.

Was ist Rentennah?

In einem aktuellen Urteil hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) trotz dieses EuGH-Urteils entschieden, dass auch eine vorgezogene Altersrente mit Rentenabschlägen dazu führen kann, dass man als "rentennah" eingestuft wird: BAG, Urteil vom 26.03.2013, 1 AZR 813/11.

Warum langjährige Mitarbeiter kündigen?

7 Gründe, warum gute Mitarbeitern kündigen. Spürbare Anerkennung und Belohnungen sind zu selten: Dies bedeutet, dass die Mitarbeiter sich für ihre Leistungen nicht ausreichend entschädigt fühlen. Der Gehaltsscheck erscheint zu gering und sie fühlen sich nicht ausreichend anerkannt.

Ist man mit 55 Jahren unkündbar?

Daraus ergibt sich: Eine Unkündbarkeit besteht nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit. Weiteren Vorschriften zufolge sind Beschäftigte ebenfalls unkündbar ab dem 55. Lebensjahr. Dazu müssen sie jedoch mindestens 20 Jahre im Unternehmen angestellt gewesen sein.

Wie kündige ich unkündbare Mitarbeiter?

Dem Arbeitgeber ist es zwar rechtlich nicht möglich, die unkündbaren Arbeitnehmer im Wege einer ordentlichen betriebsbedingten Kündigung zu kündigen. Aber statt dessen kann er unter Berufung auf § 626 BGB eine außerordentliche Kündigung aus betriebsbedingten Gründen aussprechen.

Für welche Mitarbeiter gilt Kündigungsschutz?

Wer hat einen besonderen Kündigungsschutz? Unter besonderem Schutz stehen u.a. folgende Arbeitnehmer:innen: werdende Mütter sowie Mütter und Väter, die einen Karenzurlaub oder eine Teilzeitbeschäftigung aus Anlass der Geburt in Anspruch nehmen (Elternteilzeit)

Wie viel Abfindung bekommt man nach 20 Jahren?

Die Abfindung fällt nach 20 Jahren Betriebszugehörigkeit in der Regel relativ hoch aus. Die Abfindungsformel, die üblicherweise herangezogen wird, lautet: Jahre der Betriebszugehörigkeit x halbes Bruttomonatsgehalt.

Wie fragt man nach einer Abfindung?

Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung, mag Ihr Arbeitgeber Ihnen auch noch so übel mitgespielt haben. Wenn Sie eine Abfindung wollen, muss Ihr Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis von sich aus beenden wollen. Da er keinen Kündigungsgrund hat, kann er Ihnen aber nicht ohne weiteres kündigen.

Kann man über Abfindung verhandeln?

Ob der Arbeitgeber eine Abfindung bezahlt, ist immer Verhandlungssache. Um die Erfolgschancen auf eine Abfindung zu erhöhen, sollten Sie auf das Gespräch mit dem Chef gut vorbereitet sein.

Was kann ich als Abfindung verlangen?

Die Höhe der Abfindung nach § 1a KSchG beträgt 0,5 Monatsverdienste für jedes Jahr des Bestehens des Arbeitsverhältnisses ('angebrochene' Jahre von mehr als 6 Monaten zählen als volles Jahr), was somit der "Faustformel" entspricht.

Wie kann ich 3 Jahre bis zur Rente überbrücken?

Ganze 3 Jahre bis zur Rente zu überbrücken wird nicht möglich sein. Die pragmatischste Lösung besteht in dem Verhandeln eines Auflösungsvertrages und dem Bezug des Arbeitslosengeldes für 24 Monate. Auf diese Weise können immerhin 24 Monate überbrückt werden.

Was ist besser Kündigung oder Aufhebungsvertrag bei Rente?

Aufhebungsvertrag und Kündigung unterscheiden sich grundsätzlich durch die Art der Mitbestimmung des Arbeitnehmers. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Regelmäßig ist aber gerade der Aufhebungsvertrag für den Arbeitgeber vorteilhafter als für den Arbeitnehmer.