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Habe ich ein Trauma aus der Kindheit?

Gefragt von: Margit Rothe MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Manche Symptome wie eine posttraumatische Belastungsstörung, bestimmte Informationen oder Erinnerungen aus der Kindheit oder ständige Angst, wenn Sie an ein Erlebnis von früher denken, sind ziemlich eindeutige Anzeichen dafür, dass ein Kindheitstrauma vorhanden ist.

Wie erkenne ich selbst das ich ein Trauma hatte?

Unruhe und Hyperaktivität. Erhöhtes Erregungsniveau, Gereiztheit. Körperliche Symptome z.B. Schweißausbruch, Errötung/Blässe, beschleunigte Herztätigkeit, Übelkeit, Kopfdruck. Eventuell teilweise oder vollständige Erinnerungslücke (Amnesie) bezüglich des Ereignisses.

Wie können sich Traumata in der Kindheit auf später auswirken?

Folgen der Trauma-Erfahrungen. Kurzfristige Folgen von Kindheitstraumen sind gegebenenfalls körperliche Verletzungen sowie akute Belastungsreaktionen und psychoreaktive Symptome, vor allem akute Angstsymptome. Im Weiteren kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.

Wie äußert sich ein Kindheitstrauma im Erwachsenenalter?

Fehlendes Selbstwertgefühl. Nicht verarbeitete Traumata in der Kindheit führen zu einem mangelnden Selbstwertgefühl im Erwachsenenalter. Dazu gehören permanente Selbstvorwürfe: Betroffene weisen sich selbst die Schuld für alles und jedes zu und entschuldigen sich ständig – oft ohne Grund.

Was ist eine traumatische Kindheit?

Tritt zu Hause wiederholt Gewalt auf, fühlen sich betroffene Kinder bedroht und sehen sich regelmäßig in Lebensgefahr. Diese erschütternden Kindheitserlebnisse hinterlassen regelrechte „Wunden“, ein sogenanntes Trauma.

5 Kindheitstraumata, die du NICHT ignorieren solltest

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Was löst Kindheitstrauma aus?

Der Begriff Trauma (Mehrzahl Traumata) bedeutet psychische Ausnahmesituation („Psychotrauma“). Ausgelöst durch überwältigende Ereignisse ( z.B. Gewalttat, Krieg oder Katastrophe), die eine Bedrohung für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen oder einer nahestehenden Person darstellt.

Kann man ein Trauma haben ohne es zu wissen?

Dissoziative Amnesie ist eine Gedächtnisstörung (Gedächtnisverlust), die durch Traumata oder Stress ausgelöst wurde und zur Unfähigkeit führt, sich an wichtige persönliche Informationen erinnern zu können. Die Betroffenen haben Gedächtnislücken, die wenige Minuten bis zu Jahrzehnte umfassen können.

Können traumatisierte Menschen lieben?

Häufig lässt es sich bei traumatisierten Menschen erkennen, dass sie sich zudem auch noch in andere traumatisierte Menschen verlieben und hier kommt ein Muster zum tragen, das sich traumatic Bonding nennt. Die beiden Verliebten erleben zunächst den Himmel auf Erden. Fühlen sich zutiefst verstanden und verbunden.

Was passiert wenn ein Trauma nicht behandelt wird?

Das Gehirn ist auf Dauerbereitschaft gestellt um vor einem vermeintlichen, erneuten Trauma zu schützen. Die Folgen davon können Schlaflosigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen sowie Konzentrationsschwierigkeiten sein.

Was braucht ein traumatisierter Mensch?

Drücken Sie Ihr Verständnis aus und zeigen Sie ihm, dass er Ihnen vertrauen kann. Schaffen Sie Routine im Alltag zum Beispiel durch geregelte Essenszeiten und motivieren Sie zu gemeinsamen Entspannungsübungen. Schlafstörungen sind oft Teil einer PTBS, begleiten Sie Ihren Angehörigen daher abends ins Bett.

Welche kindheitstraumata gibt es?

Unter dem Begriff Kindheitstraumata werden zusammengefasst:
  • Kindesmisshandlung,
  • sexueller Missbrauch von Kindern,
  • schwere Vernachlässigung,
  • Kriegserlebnisse,
  • Trennung/Scheidung der Eltern sowie weitere familiäre/soziale Stressfaktoren.

Wie verarbeitet der Körper ein Trauma?

Aus der Schockphase geht es über in die Verarbeitungsphase, die Trauma-Verarbeitung. Betroffene beschäftigen sich mit den Einzelheiten des erlebten Traumas. Die Gefühle, Bilder und Gedanken zu diesem Ereignis können die Ursache für starke Stimmungsschwankungen sein.

Kann man ein Kindheitstrauma aufarbeiten?

Erst wenn eine gewisse psychosoziale Stabilität erreicht ist, ist eine Aufarbeitung oder Bearbeitung des Traumas im Rahmen einer Psychotherapie möglich. Oft zeigt sich bei Betroffenen eine gestörte Selbstwahrnehmung: Sie fühlen sich für vieles schuldig und haben massive Schamgefühle.

Habe ich ein seelisches Trauma?

Als direkte Folge auf ein traumatisches Erlebnis kann eine akute Belastungsreaktion eintreten, die in der Regel nach wenigen Stunden bis Tagen vorüber geht. Es können verschiedene Beschwerden auftreten. Beispielsweise spüren einige Menschen keine Gefühle mehr, fühlen sich teilnahmslos, verwirrt und ziehen sich zurück.

Wie verarbeitet man ein Kindheitstrauma?

Was Betroffene und Angehörige tun können: Sich Zeit nehmen: Drängen Sie den Betroffenen nicht zum Reden. Aktiv werden: Bewegung, Musik oder soziale Kontakte können helfen. Keine Betäubung: Alkohol oder Medikamente sollten nicht eingesetzt werden, um das Trauma zu verdrängen.

Wie verhalten sich Menschen mit Trauma?

Sie sind besonders wachsam oder in ständiger Alarmbereitschaft. Als Folge der Übererregbarkeit können sie oft schlecht schlafen oder sich kaum konzentrieren. Viele erleben ein Gefühl von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit, fühlen sich gleichgültig gegenüber anderen Menschen oder teilnahmslos und ohne Freude.

Wo speichert der Körper Trauma?

Die Amygdala speichert alle existenziell bedrohlichen Erfahrungen, also auch alle Traumata.

Habe ich ein Trauma?

Auch typische Symptome wie Unruhe, Angstzustände, immer wiederkehrende Träume oder Unkonzentriertheit bis hin zur Depression weisen auf posttraumatische Belastungsstörungen und ein Trauma hin. Eine wichtige Frage ist, ob Sie sich an Ihre Kindheit erinnern können oder nicht.

Kann Liebe Trauma heilen?

Als EFT-Paartherapeut*innen wissen wir aber, dass Partner*innen sehr viel tun können. Paare können gemeinsam an einer sicheren Bindung arbeiten und ein Trauma so Stückchen für Stückchen heilen. So können wir lernen, leichter mit dem Trauma zu leben, oder den Einfluss des Traumas zusammen besser zu händeln.

Kann eine Beziehung ein Trauma auslösen?

Ja, es kann zu psychischen Erkrankungen wie z. B. reaktiven Depressionen, Angststörungen und im Extremfall zu Suiziden kommen. Am häufigsten treten jedoch reaktive Depressionen auf, die durch eine Trennung ausgelöst werden können.

Wo beginnt ein Trauma?

Die schlimmen Erfahrungen kann der Betroffene selbst durchlitten oder als Augenzeuge beobachtet haben. Typische Ereignisse, die demnach als traumatisch gelten, sind etwa Vergewaltigung, körperliche Misshandlung, Terroranschläge, Kriegserlebnisse, Folter oder eine lebensbedrohliche Krankheit.

Sind traumatisierte Menschen gefährlich?

Ein Trauma kann ein zuvor vorhandenes Gefühl von grundlegender Sicherheit und Geborgenheit im eigenen Leben nachhaltig beschädigen und stellt gelegentlich sogar den Sinn des Lebens in Frage. Die Welt und ihre Mitmenschen erscheinen den Betroffenen plötzlich bedrohlich, gefährlich und nicht mehr vertrauenswürdig.

Habe ich ein Entwicklungstrauma?

Häufige Hinweise auf Entwicklungstraumata, die mir in der Praxis begegnen, sind: Angst vor Nähe Angst vor Bindung. Übermäßige Eifersucht. Angst, Schmerz, Wut und Scham ohne konkreten Anlass.

Warum habe ich meine Kindheit Vergessen?

Oftmals zeigt sich jedoch etwas anderes als Ursache: wenn die Kindheit von großen oder wiederholten seelischen Verwundungen geprägt war, dann war die kindliche Seele mit der Verarbeitung dieser als traumatisch einzustufenden Erlebnisse überfordert. Das „Vergessen“ ist dann ein kluger Schutzmechanismus der Seele.

Welche Therapie bei Kindheitstrauma?

Zur Behandlung des Traumas empfehlen Experten die kognitive Verhaltenstherapie. Um das Trauma zu bewältigen, muss sich der Patient in der kognitiven Verhaltenstherapie aktiv mit dem Erlebnis auseinandersetzen. Dazu konfrontiert der Therapeut den Betroffenen mit seinen Ängsten.