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Habe ich als Mieter das Hausrecht?

Gefragt von: Josip Siebert-Steinbach  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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(dmb) Das Hausrecht an der gemieteten Wohnung hat ausschließlich der Mieter. Er entscheidet nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes (DMB), wer die Wohnung betreten darf und wer nicht. Er darf Dritte – notfalls mit Gewalt – hindern, in die Mietwohnung zu gelangen.

Hat der Vermieter das Hausrecht?

Grundsätzlich steht das Hausrecht dem Eigentümer der Wohnung zu. Allerdings geht das Vermieterrecht, ein Hausverbot zu erteilen, bei vermieteten Wohnungen auf den Mieter über.

Wer hat alles Hausrecht?

Wer kann ein Hausverbot aussprechen? Egal ob Mieter, Geschäftsinhaber oder Restaurantbesitzer: Wer das Hausrecht hat, kann ein Hausverbot aussprechen. In der Regel handelt es sich dabei um den Besitzer – nicht aber zwangsläufig auch um den Eigentümer – der Räumlichkeiten.

Wann habe ich Hausrecht?

Das Hausrecht bzw. Hausverbot umfasst die Befugnis des Rechtsinhabers frei darüber zu entscheiden, wer Eintritt in seine Wohnung, in seine Geschäftsräume oder in einem sonstigen befriedeten Besitztum erhalten darf.

Kann mein Vermieter mir Hausverbot geben?

Der Vermieter stellt in der Hausordnung die Regeln auf. Störungen muss er nicht hinnehmen. Gehen diese allerdings von der Mietwohnung aus, so kann der Vermieter nicht einfach pauschal ein Hausverbot erteilen. Er kann dann vielmehr seine Mieter abmahnen oder in schwerwiegenden Fällen kündigen.

Hausrecht des Vermieters | Rechtsanwalt Dr. Achim Zimmermann

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Kann man Besuch von Mietern Hausverbot erteilen?

Der Mieter bestimmt eigenverantwortlich, wem er den Zutritt zu seiner Wohnung gewähren will und wem nicht. Ein Vermieter greift daher unzulässig in die Mieterrechte ein, wenn er ohne sachlichen Grund einem Besucher seines Mieters ein Hausverbot erteilt.

Kann man Mieter rauswerfen?

Das deutsche Mietrecht schützt den Mieter. Seine Rechte sind deutlich stärker ausgeprägt als die des Vermieters. Einen Mieter zu kündigen ist nur bei berechtigtem Interesse des Vermieters möglich (siehe § 573 BGB).

Wo beginnt das Hausrecht?

Denn das Besichtigungsrecht hört da auf, wo das Hausrecht des Mieters beginnt. Das Hausrecht, auch Besitzrecht genannt, ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert und schützt die Bewohner einer Immobilie in ihrer freien Entfaltung. Beim Vermieten der Immobilie geht dieses Recht vom Eigentümer auf den Mieter über.

Wer darf das Hausrecht durchsetzen?

13 Grundgesetz verbunden. Das Hausrecht gilt auch für gewerblich und freiberuflich genutzte Grundstücke, so etwa auch bei einem Gasthaus. Verfügungsberechtigte sind befugt, Hausverbote mitzuteilen und wirksame Hausverbote mit Gewalt (Notwehr, § 32 StGB) durchzusetzen.

Was gehört zum räumlich geschützter Bereich des Hausrechts?

Wenn man trotz Hausverbots in ein solches Gebäude betritt, hat man sich in der Regel des Hausfriedensbruchs strafbar gemacht. Auch wenn die Räumlichkeiten offene Türen haben, sind dies geschützte Bereiche und man hat sich in der Regel des Hausfriedensbruchs strafbar gemacht, wenn man dort widerrechtlich eindringt.

Kann man einfach so Hausverbot erteilen?

Das Hausrecht und das damit verbundene Hausverbot kann der Eigentümer bzw. der Mieter/Pächter grundsätzlich beliebig aussprechen und ist nicht an ein Fehlverhalten gebunden. Das Hausverbot darf also grds. ohne Grund erteilt werden!

Was ist das Hausrecht Jedermannsrecht?

Was ist das Jedermannsrecht? Das Jedermannsrecht besagt, dass jeder Mensch einen anderen vorläufig „festnehmen“ kann, sofern dieser bei einer Straftat ertappt wird. Was ist die Grundlage für das Jedermannsrecht in Deutschland? Grundlage für das Jedermannsrecht ist § 127 der StPO.

Kann ein Anwalt Hausverbot erteilen?

Wenn es sich um einen Geschäftsraum handelt, welches für den allgemeinen Publikumsverkehr geöffnet ist und das Hausverbot ohne ausreichenden Grund erteilt wurde (Diskriminierung), sollte man sich an einen Rechtsanwalt, Verbraucherstelle oder die Diskriminierungsstelle wenden.

Wer hat das Hausrecht Vermieter oder Mieter?

(dmb) Das Hausrecht an der gemieteten Wohnung hat ausschließlich der Mieter. Er entscheidet nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes (DMB), wer die Wohnung betreten darf und wer nicht. Er darf Dritte – notfalls mit Gewalt – hindern, in die Mietwohnung zu gelangen.

Was gehört zum Hausrecht?

Recht des Wohnungsbesitzers

Oder eine Wohnungsbesitzerin verlangt von einem Gast, ihre Wohnung zu verlassen. "Hausrecht" zu haben bedeutet also, dass jeder selbst bestimmen kann, wer in seine Wohnung kommt oder wer sein Haus betreten darf.

Was tun bei Hausfriedensbruch durch Vermieter?

Wenn Sie wollen, dass der Hausfriedensbruch verfolgt wird, müssen Sie einen Strafantrag stellen. Sollten bei dem Hausfriedensbruch Sachen beschädigt werden, können Sie ggf. Ersatzansprüche gegen den Täter geltend machen. Auch Ihr Vermieter darf nicht einfach ohne Ihr Einverständnis Ihre Mietwohnung betreten.

Wie darf man sein Hausrecht durchsetzen?

Für schweren Hausfriedensbruch (infolge einer Zusammenrottung von Menschen) sind gemäß § 124 StGB Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu 2 Jahren zu erwarten. Wer Opfer eines Hausfriedensbruches wird, und sein Hausrecht nicht alleine durchsetzen kann, sollte sich unbedingt an die Polizei um Hilfe wenden.

Wann ist ein Hausverbot unwirksam?

Der Vermieter kann deshalb Besuchern, die von dem Mieter ausdrücklich eingeladen wurden, kein Hausverbot für den Hausflur erteilen, weil ein Besuch dadurch nicht möglich wäre. Ein Hausverbot ist ebenfalls unwirksam, wenn es einem Mieter den Zugang zu seinem eigenen Hausrechtsraum unmöglich macht.

Welche Aussage zum Hausrecht ist richtig?

Grundsätzlich ist das Hausrecht, das Recht entscheiden zu können, welche Personen sich im Hausrechtsbereich aufhalten dürfen, und welche nicht. Es gibt keinen Paragraphen oder kein Gesetz in dem das Hausrecht verankert ist.

Wer hat das Hausrecht bei Trennung?

Sind die Ehegatten gemeinsam Miteigentümer des Hauses oder der Eigentumswohnung, in der sie zusammen leben oder bis zur Trennung gelebt haben, so kann jeder Ehegatte einem Dritten Hausverbot erteilen gemäß § 1004 BGB. Dies ist auch gegen den Willen des anderen Ehegatten möglich (§ 1011 BGB).

Welche Rechte hat der Mieter gegenüber dem Vermieter?

Der Mieter hat das alleinige Hausrecht. Er hat das Recht, in seiner Wohnung in Ruhe gelassen zu werden. Der Vermieter darf die Wohnung hingegen nicht ohne konkreten Anlass und ohne Vorankündigung inspizieren – und schon gar nicht in Abwesenheit des Mieters. Anderslautende Klauseln im Mietvertrag sind unwirksam.

Wie kann ich meinem Mieter am schnellsten kündigen?

Welche Kündigungsfristen sind einzuhalten? Eine fristlose Kündigung ist an keine Fristen gebunden. Für eine ordentliche Kündigung bestehen folgende Fristen: Bei einem Mietverhältnis von weniger als fünf Jahren, kann der Vermieter dem Mieter mit einer Frist von drei Monaten kündigen.

Wann ist ein Mieter unkündbar?

Demnach muss ein Mieter nicht ausziehen, wenn der Auszug für ihn eine übermäßige Härte bedeuten würde. Ein Härtefall liegt beispielsweise dann vor, wenn der Gesundheitszustand des Mieters oder einer dem Haushalt angehörigen Person durch einen Umzug gefährdet ist.

Welche Rechte hat ein Mieter nach 10 Jahren?

In alten, bis Herbst 2001 abgeschlossenen Mietverträgen steht oft, dass nach 10 Jahren Mietzeit eine 12-monatige Kündigungsfrist durch den Vermieter einzuhalten ist. Diese Regelung ist auch heute noch wirksam.

Wann ist ein Gast kein Gast mehr?

Nur mit besonders schwerwiegenden Gründen kann der Vermieter bestimmten Besuchern das Betreten des Hauses verbieten, etwa wenn der Gast ein stadtbekannter Gewalttäter ist oder schon vorher wegen massiver Störung des Hausfriedens aufgefallen ist.