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Für was steht UG?

Gefragt von: Peter Freitag  |  Letzte Aktualisierung: 28. März 2023
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Die Unternehmergesellschaft (UG) gibt es seit 2008. Sie ist keine eigenständige Rechtsform, sondern eine Sonderform der GmbH. Umgangssprachlich wird sie daher auch “Mini-GmbH“ genannt. Als GmbH-Form ist auch die UG eine juristische Person (Kapitalgesellschaft) und hat damit eine eigenständige Rechtspersönlichkeit.

Was bedeutet UG einfach erklärt?

Eine Unternehmergesellschaft (UG) ist eigentlich eine GmbH, für die Sie als Gründer aber keine 25.000 Euro Startkapital benötigen. Sie kannst eine UG schon mit einem Euro gründen. Besonders geeignet sind UGs daher für kleine Unternehmen oder Dienstleister.

Was ist der Vorteil einer UG?

Was sind die Vorteile einer UG? Entscheidender Vorteil der Unternehmensgesellschaft ist, dass die Gesellschafter nicht mit ihrem Privatvermögen haften. Vielmehr beschränkt sich die Haftung auf das Vermögen der Unternehmensgesellschaft. Das private Konto der Gründer ist also bei einer Insolvenz nicht in Gefahr.

Für wen lohnt sich eine UG?

Eine UG lohnt sich vor allem dann, wenn Sie in einigen Jahren eine GmbH gründen wollen. Ist das für eine GmbH vorgeschriebene Stammkapital von 25.000 Euro eingezahlt, ist der Übergang von der UG zur GmbH problemlos und mit geringem Aufwand möglich.

Was ist UG für eine Rechtsform?

Die UG (haftungsbeschränkt) oder kurz UG ist eine deutsche Rechtsform für Unternehmen. Sie ist eine Sonderform der GmbH und zählt ebenfalls zu den Kapitalgesellschaften. Seit 2008 können Gründer die Rechtsform UG wählen. Die Anzahl der Gesellschafter ist bei der UG nicht beschränkt.

UG Gründung in 2 Minuten erklärt

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Welche Nachteile hat eine UG?

Mangelndes Stammkapital schwächt die Bonität

Du musst bei einer UG-Gründung grundsätzlich davon ausgehen, dass man dir bei einem Euro Stammkapital eine schwache Bonität attestiert. Das liegt auch an der Haftungsbeschränkung auf das geringe Eigenkapital.

Wie viel Gewinn darf eine UG machen?

Gewinnverteilung bei GmbH und UG: Grundsätzliches

Laut dem GmbH-Gesetz (GmbHG) steht den Gesellschaftern einer GmbH der gesamte Jahresüberschuss zu; bei der UG müssen 25 Prozent des Gewinns zur Rücklagenbildung einbehalten werden, der Rest darf ausgeschüttet werden.

Was kostet mich eine UG im Jahr?

UG genau? Mindestens fallen für den Betrieb von GmbH bzw. UG pro Jahr Kosten in Höhe von Euro 1.250 an. Die Höhe der Kosten variiert, je nachdem, welche wirtschaftlichen Aktivitäten die Gesellschaft ausübt und wie hoch das Stammkapital der Gesellschaft ist.

Wie viel Steuer zahlt UG?

Die UG (haftungsbeschränkt) ist, wie die GmbH, eine Kapitalgesellschaft. Bei allen Unternehmen dieser Rechtsform wird die sogenannte Körperschaftssteuer fällig, welche aktuell 15 Prozent des Gewinns beträgt. Zusätzlich muss ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent der Körperschaftssteuer abgeführt werden.

Was zahlt eine UG an Steuern?

Die UG ist eine Kapitalgesellschaft und wird behandelt wie eine GmbH . Sie unterliegt mit ihren Erträgen (Gewinn) der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer. Der Steuersatz bei der Körperschaftsteuer beträgt 15% + 5,5 Solidarzuschlag von dieser Körperschaftsteuer, also zusammen 15,83 % vom Einkommen.

Ist eine UG kreditwürdig?

Ein wesentlicher Nachteil der Unternehmergesellschaft: Es ist für jedermann offensichtlich, dass die UG (haftungsbeschränkt) über ein niedriges Stammkapital verfügt. Daher sind das Ansehen und die Kreditwürdigkeit der UG bei Gläubigern und Lieferanten eher begrenzt.

Warum UG statt GmbH?

Der entscheidende Unterschied zwischen der UG (haftungsbeschränkt) und der GmbH liegt in der Höhe des Stammkapitals. Die UG (haftungsbeschränkt) kann bereits mit einem Stammkapital von nur 1 € gegründet werden. Für die Gründung einer GmbH müssen die Gesellschafter dagegen mindestens 25.000 € Stammkapital erbringen.

Kann jeder eine UG gründen?

Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) kann gemäß §§1, 5a GmbHG zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck gegründet werden. Dies können bspw. wirtschaftliche, ideelle, politische oder sportliche Zielsetzungen sein.

Hat eine UG einen Geschäftsführer?

Jede UG muss einen oder mehrere Geschäftsführer haben. Den Geschäftsführern obliegt die Geschäftsführung der Gesellschaft nach innen und deren Vertretung nach außen. Geschäftsführer einer UG kann nur eine natürliche Person sein.

Kann eine UG Angestellte haben?

Bei dieser Konstellation lautet die Antwort aktuell im April 2022 wie folgt: Gesellschafter(-innen) können in einer GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) als Angestellte tätig sein, wenn sie nicht Mehrheitsgesellschafter sind.

Wie hoch haftet eine UG?

Gegenüber Gläubigern haftet die UG – in der Regel – nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Die Gesellschafter haften nicht mit ihrem privaten Vermögen, allerdings gibt es Ausnahmen. Beispiele: Gesellschafter haften zusätzlich mit Privatvermögen bei persönlichen Krediten oder Bürgschaften.

Wie viel Steuern bei 20000 Euro Gewinn?

Christoph ist alleinstehend und hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 20.000 Euro im Jahr 2023. Er muss dafür 1.956 Euro Einkommensteuer zahlen. Das sind 9,78 Prozent seines Einkommens, Durchschnittssteuersatz genannt.

Wie lange kann man UG bleiben?

Eine zeitliche Frist gibt es dafür nicht. Wenn die Gesellschaft keine Gewinne erzielt, muss sie auch nichts in die gesetzliche Rücklage einstellen. Die Ansparpflicht der UG darf aber nicht dadurch umgangen werden, dass Gewinne verdeckt ausgeschüttet werden.

Ist die UG Bilanzierungspflichtig?

Die Unternehmergesellschaft (UG) ist eine Sonderform der GmbH , für sie gelten alle Regeln, die auch für die herkömmliche GmbH gelten. Dazu gehört auch die Buchführungs- und Bilanzierungspflicht. Damit ergibt sich auch steuerlich eine Buchführungspflicht, welcher der Geschäftsführer einer GmbH nachkommen muss.

Kann man eine UG verkaufen?

Schnell und Unkompliziert. Wenn Sie selbst Ihre UG nicht mehr weiterführen möchten, könnte eine Option der UG Verkauf sein. Wir verraten Ihnen, warum das für einige Käufer interessant sein könnte und welche Schritte dazugehören! Für viele angehende Unternehmer kann der Kauf einer UG sehr attraktiv sein.

Was passiert wenn UG pleite geht?

Sofern die UG zahlungsunfähig bzw. überschuldet ist, ist die Geschäftsführung verpflichtet, einen Insolvenzantrag zu stellen (§ 15a InsO). Der Antrag ist unverzüglich zu stellen, spätestens jedoch drei Wochen ab Bekanntwerden des Insolvenzgrunds. Andernfalls besteht die Gefahr der Insolvenzverschleppung.

Warum sollte man eine UG gründen?

Die UG bietet einen schnellen und günstigen Einstieg für alle, die eine eigene Firma gründen wollen. Insbesondere das niedrige Mindeststammkapital und die Vorteile, die das Benutzen des Musterprotokolls anstelle eines eigenen Gesellschaftsvertrags bietet, machen die Attraktivität der UG als Rechtsform aus.

Ist eine UG ein Gewerbe?

Bei dem Betrieb einer UG (haftungsbeschränkt) ist grundsätzlich eine Gewerbeanmeldung vorgenommen werden. Diese Aufgabe hat grundsätzlich der Geschäftsführer des Unternehmens zu übernehmen.