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Für wen lohnt sich der Ehevertrag?

Gefragt von: Herr Dr. Rudolf Henke B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Ein Ehevertrag kann sinnvoll sein, wenn Ihr die Folgen Eurer Ehe individuell regeln möchtet, statt Euch auf die gesetzlichen Vorschriften zu verlassen. Das geht vor der Hochzeit, aber auch während der Ehe. Damit ein Ehevertrag wirksam ist, müsst Ihr zu einem Notar. In vielen Fällen braucht Ihr keinen Ehevertrag.

Wer profitiert vom Ehevertrag?

Besserverdienender kann von Ehevertrag profitieren

Das Familienrecht bzw. der deutsche Gesetzgeber hat das Konstrukt der Zugewinngemeinschaft deshalb gesetzlich normiert, um denjenigen Partner zu schützen, der zugunsten der Kindererziehung seinen Beruf aufgegeben hat.

Was spricht gegen einen Ehevertrag?

Nachteile bietet ein Ehevertrag vor allem dann, wenn einer der beiden Vertragspartner die Tragweite der Regelungen bei Abschluss gar nicht erkannt hat und dadurch benachteiligt wird. Denn allzu oft sind die Klauseln umständlich formuliert. Hier hilft es, sich vor dem Unterzeichnen von einem Anwalt beraten zu lassen.

Wie viel Prozent der Ehepaare haben einen Ehevertrag?

Über einen Ehevertrag machen sich die meisten Menschen vor der Hochzeit dennoch wenig Gedanken. Dabei ist er häufig sinnvoll. Vor der Trauung unterzeichnen die wenigsten verliebten Paare einen Ehevertrag, dabei wird in Deutschland knapp jede dritte Ehe geschieden.

Wie viel Prozent der Deutschen haben einen Ehevertrag?

Und das zeigen auch die wenigen Umfragen, die es zu dem Thema gibt: Eine Untersuchung des Portals ImmobilienScout24 unter mehr als 1.000 Geschiedenen hat ergeben, dass nur sieben Prozent in einem Ehevertrag festgelegt hatten, was im Falle einer Scheidung mit der gemeinsamen Wohnung passiert; bei den 35- bis 45-Jährigen ...

Was kostet ein Ehevertrag und für wen lohnt er sich? - Kanzlei Hasselbach

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In welchem Alter scheiden sich die meisten?

Am häufigsten werden Ehen mit einer Ehedauer zwischen 5 und 9 Jahren geschieden, gefolgt von den Ehen mit einer Ehedauer zwischen 10 und 14 Jahren. Bis 2004 stieg das Scheidungsniveau bei allen Ehedauergruppen mit Ausnahme der erst kurz bestehenden Ehen (Ehedauer 0 bis 4 Jahre) an.

Welche Ehe hält am längsten?

Das Ergebnis: Die Ehen, in denen beide Partner Akademiker sind und den selben Bildungsstand haben, halten am längsten. Wenn beide Partner einen ähnlichen Wissensstand haben, fällt es ihnen leicht zu kommunizieren. Sie haben ähnliche Gesprächsthemen und ein besseres Verständnis füreinander.

Warum sollte man einen Ehevertrag machen?

Kommt es zu einer Scheidung, kann das die Ehepartner viel Geld kosten. Dies gilt es zu verhindern. Durch einen Ehevertrag können Sie ein auf Ihre individuelle Situation zugeschnittenes Regelungswerk entwerfen, Ihr Vermögen schützen, Unterhaltsansprüche vermeiden und Versorgungsansprüche ausschließen.

Was muss Frau beim Ehevertrag beachten?

Typischerweise werden im Ehevertrag Regelungen zu den Themen Ehegattenunterhalt, Zugewinnausgleich, Versorgungsausgleich, Erbrecht, Umgangsrecht und Hausrat getroffen. Umgangsrecht und die Teilung des Hausrats werden allerdings meist erst dann relevant, wenn eine Trennung kurz bevorsteht oder bereits erfolgt ist.

Was ist der Nachteil von Ehevertrag?

Fällt ein Ehevertrag zum deutlichen finanziellen Nachteil für einen der Ehepartner aus, könnte der Ehevertrag als sittenwidrig eingestuft und für nichtig erklärt werden. Aber auch private Vorstellungen und Wünsche lassen sich im Ehevertrag festhalten. Diese können vor Gericht jedoch nicht eingeklagt werden.

Was darf nicht im Ehevertrag stehen?

Bestimmungen in Eheverträgen, in denen im voraus auf die Zahlung von Kindesunterhalt verzichtet wird, sind null und nichtig. Der Unterhaltsanspruch steht dem Kind zu, ein Elternteil kann nicht zu Lasten des Kindes darauf verzichten.

Was passiert bei Gütertrennung im Todesfall?

Im Erbfall geht das Vermögen des Verstorbenen als Nachlass in den Besitz der Erbengemeinschaft über. Es gilt bei Gütertrennung die darauf basierende gesetzliche Erbfolge: Der Partner erbt neben den Kindern und Enkeln ein Viertel und neben Eltern und Geschwistern des verstorbenen Partners die Hälfte.

Welche Vor und Nachteile hat ein Ehevertrag?

Die Vorteile bei einem Ehevertrag liegen auf der Hand. Während der Ehe spielt er absolut keine Rolle. Erst wenn die Scheidung ansteht, wird er familienrechtlich relevant. Schließen Sie keinen Ehevertrag ab, muss der Partner, der in der Ehe mehr erwirtschaftet hat, Unterhalt an den anderen zahlen.

Was ist der Nachteil einer Gütertrennung?

Die Gütertrennung hat auch Nachteile: Hat während der Ehezeit nur einer von beiden ein Vermögen erwirtschaftet, kommt dem anderen davon nach der Scheidung nichts zugute. Dies selbst dann nicht, wenn der zweitere Ehegatte zum Beispiel im Unternehmen mitgearbeitet und dadurch indirekt an der Gewinnbildung beteiligt war.

Was sollte alles in einem Ehevertrag stehen?

Auf den Punkt. In einem Ehevertrag können die gesetzlichen Regelungen zu Güterstand, Unterhalt und Versorgungsausgleich abgeändert oder ausgeschlossen werden. Ein Ehevertrag kann vor oder nach der Hochzeit geschlossen werden. Den Regelungen müssen stets beide Partner zustimmen.

Wie lange ist ein Ehevertrag gültig?

Wie lange ist der Ehevertrag gültig? Die Vereinbarungen in einem Ehevertrag beziehen sich regelmäßig auf die Dauer der Ehe. Die Regelungen greifen dabei ab Eheschließung oder bei späterem Abschluss, ab Rechtswirksamkeit des Vertrages.

Kann man die Kosten für einen Ehevertrag von der Steuer absetzen?

Können Sie die Kosten von der Steuer absetzen? Da diese vertragliche Vereinbarung freiwillig ist und es sich bei den Kosten für den Ehevertrag um private Auslagen handelt, können Sie diese auch nicht von der Steuer absetzen.

Wie viel kostet eine Gütertrennung?

Besitzt das Ehepaar ein gemeinsames Reinvermögen von 50.000 EUR, kostet die Gütertrennung nach derzeitigem Stand 264 EUR. Bei einem fünfmal so hohen Vermögen zahlen die beiden bereits 1.100 EUR. Die Mehrwertsteuer kommt neben den Schreibgebühren noch hinzu.

Wer erbt bei Gütertrennung?

Haben die Eheleute durch Abschluss eines Ehevertrags den Güterstand der Gütertrennung vereinbart, so erbt der überlebende Ehegatte neben Verwandten der ersten Ordnung (Kinder, Enkel, Urenkel) ein Viertel, neben Verwandten der zweiten Ordnung (insbesondere Eltern, Geschwister) oder neben Großeltern die Hälfte des ...

Kann man einen Ehevertrag auch nach der Hochzeit machen?

Ein Ehevertrag kann sowohl vor als auch nach Eingehung der Ehe geschlossen werden, also insbesondere zu einem Zeitpunkt, zu dem die Partnerinnen und Partner an ein Scheitern ihrer Ehe gar nicht denken und nur eine Regelung für den "schlimmsten Fall" aufstellen wollen.

Wann muss man einen Ehevertrag machen?

Klassischerweise wird ein Ehevertrag VOR der Hochzeit – also zu Beginn der Ehe – geschlossen. Er kann aber problemlos auch noch zu einem beliebigen Zeitpunkt WÄHREND der laufenden Ehe – mithin nachträglich – zwischen den Ehepartnern vereinbart werden.

Wann ist es zu spät für die Ehe?

Wenn sich schon eine Form der Gleichgültigkeit gegenüber dem Partner eingeschlichen hat. Wenn sich Partner gegenseitig verletzen und diese Kränkungen unter den Tisch fallen lassen ohne darüber zu sprechen, ohne sich mitzuteilen, dann ist der richtige Zeitpunkt für die Ehe definitiv überschritten.

Wie lange dauerte die kürzeste Ehe?

Eigentlich sollte es der schönste Tag in ihrem Leben werden, aber eine Frau in Kuwait hat sich gerade Mal drei Minuten nach der Eheschließung wieder von ihrem Mann scheiden lassen. Damit geht das Paar in die Geschichte des Landes ein, denn so kurz war dort bisher niemand verheiratet.

Wer ist am öftesten geschieden?

1. Luxemburg. Wer in Luxemburg vor den Traualtar tritt, muss neben dem Hochzeitsbudget eigentlich gleich Geld für den Scheidungsanwalt beiseitelegen, denn unglaubliche 87 % der Ehen werden dort wieder geschieden.

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