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Für wen gilt die 1000 Punkte Regel?

Gefragt von: Herr Prof. Ralf Scharf  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die 1000-Punkte-Regel gilt nur für den Gefahrguttransport auf der Straße. Fahrer und Unternehmen, die gefährliche Güter befördern, unterliegen den Vorschriften der Gefahrgutverordnung (GGVSEB) und somit den Regelungen des europäischen Abkommens ADR. Allerdings beinhalten diese auch Ausnahmen von den Vorschriften.

Was bedeutet 1000 Punkte Regel?

Dass Gefahrgut in Punkte umgerechnet wird, ist vor allem im Straßentransport von Bedeutung. Hier gilt das ADR aber auch dann, wenn weniger als 1000 Punkte befördert werden. Fahrer dürfen nach einer Gefahrgut-Unterweisung (Kapitel 1.3 ) gefährliche Güter transportieren. Ohne Unterweisung ist dies verboten.

Wann braucht man einen Gefahrgutschein?

Bei welchen Tätigkeiten wird ein Gefahrgutschein benötigt? Wenn Sie beispielsweise ein Speditionsunternehmen auf die Beine stellen, das allgemeine Transporte ausführen soll, empfiehlt sich ein Gefahrgutschein, um Spezial- oder Mischtransporte vornehmen zu können.

Wie rechnet man Gefahrgutpunkte aus?

Die Berechnung der Mengengrenze ("Punkte")

Je nach Beförderungskategorie muss die Menge an Gefahrgut mit einem Faktor zwischen 0 und 50 multipliziert werden. Die Summe aller berechneten Einzelwerte der geladenen gefährlichen Güter darf dann den Wert 1'000 nicht übersteigen.

Welche Beförderungskategorien gibt es?

Laut 1.1.3.6.1 ADR/RID gibt es 5 Beförderungskategorien von 0 bis 4. Je gefährlicher ein Stoff ist, desto kleiner ist die Beförderungskategorie. Hat ein Gefahrgut die Beförderungskategorie 0 darf für dieses Gefahrgut die Freistellung laut Kapitel 1.1.3.6 ADR/RID nicht in Anspruch genommen werden.

Gefahrgut: Die 1000-Punkte-Regel einfach erklärt!

19 verwandte Fragen gefunden

Wie viel Diesel darf man ohne ADR Schein transportieren?

In Deutschland dürfen Sie in einem Pkw maximal 240 Liter Kraftstoff transportieren. Die mitgeführten Kanister dürfen jedoch nur maximal 60 Liter fassen, entsprechend sind vier Kanister á 60 Liter Sprit erlaubt. Allerdings empfiehlt der ADAC aus Sicherheitsgründen nur maximal 10 Liter im Auto mitzuführen.

Wie viel Diesel darf ich ohne ADR transportieren?

Je Beförderungseinheit dürfen höchstens 60 Liter in tragbaren Kraftstoffbehältern befördert werden. Diese Einschränkungen gelten nicht für Fahrzeuge von Einsatzkräften.

Wie viele Punkte hat Diesel?

Beispiel: 1 Liter Diesel = 1 Punkt. 1 Liter Benzin = 3 Punkte.

Wie viel Heizöl darf man privat transportieren?

Laut Gefahrgutvorschriften dürfen Privatpersonen in Deutschland maximal 240 Liter entzündbare flüssige Stoffe (Benzin, Diesel, Heizöl) in Kanistern mit einem Höchstvolumen von 60 Litern transportieren.

Was darf ich fahren ohne ADR Schein?

Die Fahrer müssen nur nach ADR (1.3) unterwiesen werden. Sollten mehr als 1.000 Punkte Gefahrgut an Bord sein, muss der Fahrer zwingend einen ADR-Schein haben. Der Fahrer muss weder die orangefarbene Warntafel noch die Placards anbringen, wenn die 1000 Punkte nicht überschritten wurden.

Was kostet ein ADR Tank Schein?

Was kostet der ADR Schein? Die Kosten für die ADR Schulung variieren von Anbieter zu Anbieter und liegen zwischen 170 Euro und 400 Euro. Die Kosten für den Auffrischungskurs sind etwas niedriger, sie liegen je nach Anbieter zwischen 175 Euro und 230 Euro.

Wer braucht eine ADR Schulung?

Wer braucht einen ADR-Schein? Unternehmen, die mit Gefahrengut arbeiten, benötigen ausgebildete Fahrer. Das Gesetz schreibt vor, das Verlader, Fahrzeugführer, Beförderer, Be- und Entlader, sowie Empfänger im Besitz einer ADR-Bescheinigung sein müssen.

Wie viel Gefahrgut darf man transportieren?

Laut TÜV dürfen Privatpersonen nicht mehr als 333 Liter beziehungsweise Kilogramm Gefahrgut transportieren. Bei Benzin und anderen Kraftstoffen liegt die Obergrenze bei 20 Litern und höchstens einem Kanister. Transportieren Sie Spraydosen mit eventuell giftigen Inhalten, sollten es nicht mehr als 20 Kilogramm sein.

Was bedeutet Ausnahme 18?

Verzicht auf Angaben im Beförderungspapier

Zusätzlich zu den sonst vorgeschriebenen Angaben ist im Beförderungspapier zu vermerken: "Ausnahme 18".

Wer darf Gefahrgut transportieren?

Um Gefahrguttransporte durchführen zu dürfen, müssen Lkw-Fahrer:innen in einer ADR-Schulung einen ADR-Schein erwerben. Zudem ist bei Gefahrguttransporten eine spezielle ADR-Ausrüstung vorgeschrieben. Bei der Abfahrtskontrolle muss beim Transport gefährlicher Güter mit dem Lkw daher höchste Sorgfalt gelten.

Wie viele Punkte hat eine Gasflasche?

Bei Propangas bzw. Flüssiggasflaschen gilt laut Vorschrift eine maximale Menge von 333 kg und bei komprimierten Gasen eine Menge von 1000 GGVS Punkten. Weitere Informationen erhalten Sie in der Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt (GGVSEB).

Wie viel Liter Diesel darf ich gewerblich transportieren?

Jede Verpackung darf nicht mehr als 450 Liter Kraftstoff enthalten. Die Gesamtmenge der beförderten Kraftstoffe darf 333 l Benzin der Verpackungsgruppe II (z.B. 16 Kanister je 20 l) bzw. 1000 l Diesel der Verpackungsgruppe III (z.B. 50 Kanister je 20 l) nicht überschreiten.

Welche gefahrgutklasse ist Diesel?

Brennbar (Gefahrgutklasse 3) Beispiel: Benzin, Diesel.

Wie viel Diesel darf man fahren?

Grundsätzlich dürfen Sie maximal 240 Liter Kraftstoff befördern. Das maximale Volumen eines Kraftstoffkanisters für den Pkw beträgt 60 Liter. Sie dürfen nur 60 Liter pro Kanister abfüllen.

Wie wird ADR berechnet?

Vorgehensweise zur ADR Berechnung

Man addiert die Preise aller Übernachtungen für den jeweiligen Tag und teilt diesen Wert durch die Anzahl der Übernachtungen.

Wie viel Liter Motoröl darf ich transportieren?

Die Mengen dürfen 450 Liter / kg pro Verpackung nicht überschreiten und die Höchstmengen nach ADR 1.1.3.6 nicht überschreiten. Es darf beim Transport kein gefährlicher Inhalt austreten (bei normalen Beförderungsbedingungen), heisst auch qualifizierte Ladungssicherung.

Wie lange kann Benzin im Kanister gelagert werden?

Selbst wenn Sie ihn luftdicht lagern, ist er nur etwa sechs Monate haltbar, im Tank des Autos verkürzt sich diese Zeit ebenfalls auf zwei bis drei Monate.

Wie viel Liter Benzin darf ich zu Hause lagern?

Aus diesem Grund erlaubt der Gesetzgeber in Kleingaragen maximal 20 Liter Benzin und 200 Liter Dieselkraftstoff, in den eigenen vier Wänden nur einen Liter. Wichtig: Dabei muss es sich jedoch um zugelassene Treibstoffe handeln, die in verschlossenen, bruchsicheren und nicht brennbaren Behältern aufbewahrt werden.