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Für was ist ein Retarder?

Gefragt von: Heinrich Eder B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Ein Retarder ist eine verschleißfreie hydrodynamische oder elektrodynamische Dauerbremse oder Kupplung, die vorwiegend in Nutzfahrzeugen wie LKW oder Omnibussen eingesetzt wird.

Was bringt ein Retarder?

Retarder entlasten die Betriebsbremse und erhöhen die aktive Sicherheit sowie die Wirtschaftlichkeit von Nutzfahrzeugen. Retarder werden in den Antriebsstrang eines Nutzfahrzeugs eingebaut. Sie wandeln einen Teil der Bewegungsenergie des Fahrzeugs in Wärme um.

Was ist der Unterschied zwischen Retarder und Motorbremse?

Im Gegensatz zum Retarder funktionieren die Motorbremsen nur, wenn der Motor vom Fahrzeug angetrieben wird, also bei eingelegtem Gang. Der Retarder bremst weiter, wenn man z.B. runterschalten möchte, die Motorbremse nicht. Das könnte in brenzligen Situationen von Vorteil sein.

Wie funktioniert ein Retarder bei Lkw?

Der Retarder arbeitet vom Prinzip mit einer abgeänderten Flüssigkeitskupplung (Föttinger-Kupplung) auf der Antriebswelle und wandelt dabei die mechanische Energie der hydraulischen Flüssigkeit in thermische Energie um. Moderne Retarder erreichen dabei ein Bremsmoment von 4.000 Nm.

Welchen Zweck hat eine Dauerbremse?

Eine Dauerbremse ist eine Einrichtung, die länger andauerndes und auch verschleißfreies Bremsen ermöglicht, ohne in ihrer Bremsleistung nachzulassen.

LKW verschleißfreihe Bremse benutzen Mercedes-Benz Actros MP5 Retarder und Motorbremse Anleitung

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Kann ein Retarder überhitzen?

die Motorbremse ist vom Prinzip als Dauerbremse konstruiert. Es ist jedoch so dass durch die Angestaute Luft zusätzlich Wärme entstehen kann da die Zylinder weiterhin luft durch den Motor pumpen die dann zwischen Klappe und Auslaßventil angestaut wird. Der Motor kann dann überhitzen.

Warum müssen schwere Fahrzeuge eine Dauerbremse haben?

Diese für schwere Lkw, Sattelzugmaschinen und Busse vorgeschriebene Dauerbremse ist eine Hilfsbremse, die die Betriebsbremse beispielsweise bei langen Gefällstrecken entlasten soll. Sie soll eine permanente verschleißfreie Verzögerung gewährleisten, ohne in ihrer Bremsleistung nachzulassen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Retarder und Intarder?

Als wesentlicher Unterschied zum Retarder, der meist außen am Getriebe angeflanscht ist und auch im Antriebsstrang frei platziert werden kann (etwa vor dem Hinterachsdifferenzial oder in Anhängern/Sattelaufliegern, dann meist als elektrodynamischer Retarder), ist der Intarder zumindest teilweise im Getriebe integriert, ...

Was kostet ein Retarder?

Preise für gebrauchte Retarder

Der Durchschnittspreis liegt bei 1018 € und der Höchstpreis für Retarder beträgt 2499 €.

Was ist eine Turbo Retarder Kupplung?

Das System vereint Turbokupplung und Retarder in einem hydrodynamischen Kreislauf und sorgt so für ein verschleißfreies Anfahren und Bremsen. Dadurch ermöglicht es selbst bei besonders großen Lasten und in schwierigem Gelände ein feinfühliges Rangieren und Anfahren des Fahrzeugs.

Warum sollten Sie die Dauerbremse Retarder nutzen?

Bei einem Retarder handelt es sich um eine sogenannte verschleißlose Dauerbremse. Das Gerät wird zur Entlastung der Betriebsbremse verwendet und soll dazu beitragen, die Sicherheit im LKW zu erhöhen. Gleichzeitig sollen Retarder den Verschleiß bei Bremsvorgängen reduzieren.

Wie funktioniert Retarder Bremse?

Hydrodynamische Retarder

Der Rotor beschleunigt das zugeführte Fluid, die Zentrifugalkraft drückt es nach außen. Durch die Form der Rotorschaufeln wird das Fluid in den Stator und von diesem wieder zurückgeleitet, wodurch es den Rotor und in weiterer Folge auch die Gelenkwelle abbremst.

Wie viele Bremsen hat ein Zug?

Man unterscheidet zwei Bauformen. Die vom Fahrzeug aus bedienbare Handbremse dient einerseits der Sicherung von Fahrzeugen gegen Entlaufen und andererseits dem Regulieren der Geschwindigkeit für bestimmte Rangierbewegungen sowie zum Anhalten von Zügen bei gestörter selbsttätiger Bremse.

Wie benutzt man die Motorbremse?

Was ist die Motorbremse? Bei der Motorbremse erfolgt der Bremsvorgang durch den Motor. Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren beruht der Mechanismus auf einer sogenannten Schubabschaltung. Hierdurch wird bei eingelegtem Gang und ohne Betätigung des Gaspedals die Kraftstoffzufuhr unterbrochen.

Ist die Motorbremse eine Dauerbremse?

Dauerbremsanlagen gibt es in verschiedenen Variationen, z.B. als Motorbremse oder als Retarder.

Was ist ein Retarder beim Wohnmobil?

Ein Retarder ist ein drittes unabhängiges Bremssystem für Wohnmobile, leichte Verteilerfahrzeuge, Fernverkehrszüge, Schwerlasttransporter und Autokrane. Ein Retarder ist eine elektromagnetische, elektrodynamische Wirbelstrombremse. Der Begriff Retarder stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie "zurückhalten".

Wie funktioniert ein intarder?

Mit dem Intarder stehen dem Fahrer mehrere Bremsstufen zur Auswahl, um die Bremsleistung des Fahrzeugs optimal an Streckenverlauf und Verkehrssituation anzupassen. Die hydrodynamische Strömungsbremse verzögert dabei unabhängig von der Motordrehzahl und ermöglicht verschleißfreies Dauerbremsen.

Welche zwei Bremsen sind Dauerbremsen?

Dauerbremse. Die Dauerbremse (Dritte Bremse) ist eine Hilfsbremse, die die Betriebsbremse entlasten soll. Außerdem arbeitet sie ohne Verschleiß und ist so für den Dauerbetrieb geeignet, nicht so die normale Betriebsbremse. Sie soll die normale Betriebsbremse aber nicht ersetzen.

Was ist ein Aquatarder?

Der neue Sekundär-Wasserretarder

Sicher, wirtschaftlich und nachhaltig - das ist der erste Sekundärretarder der Welt, der mit Wasser bremst. Wie der Aquatarder, verwendet auch der Sekundär-Wasserretarder als Betriebsmedium das Kühlmittel des Motors. Damit schafft er bis zu 90% aller Fahrzeugbremsungen.

Warum erst gelb dann rot?

Gelb zuerst, Rot nie allein

Die rote Vorratsleitung darf nie allein verbunden sein, weil der Fahrzeugzug unter Umständen sonst wegrollen könnte. Fahrerinnen und Fahrer müssen diese Regel der richtigen Reihenfolge beim Anschließen der Luftleitungen quasi im Schlaf beherrschen.

Was für Bremsen hat ein LKW?

Fahrzeuge über 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht haben meist Druckluftbremsen anstatt einer hydraulischen Bremsanlage wie im Pkw. Tritt der Fahrer das Bremspedal wird zuvor erzeugte Druckluft durch eine Legion an Schläuchen und Ventilen zu den Radbremsen geleitet.

Welche Bremsen haben LKW Anhänger und Busse?

Die Federspeicherbremse dient als Feststellbremse bei Bus, Lkw oder Anhänger. Bei betätigter Bremse wird die Radbremse durch Federkraft zugespannt. Zum Lösen der Bremsen muss mit Druckluft die Federkraft überwunden und dadurch die Bremse gelöst werden.

Wie kann ich die Wirkung der Motorbremse erhöhen?

Die Bremswirkung wird verbessert durch eine Schubabschaltung, d. h. das völlige Abschalten der Kraftstoffzufuhr inklusive des sonst für den Leerlaufbetrieb vorgesehenen Anteils.

Was ist eine Motorstaubremse?

Speziell bei den Dieselmotoren bei Lastkraftwagen und Autobussen gibt es das System Motorstaubremse (auch Auspuffklappenbremse genannt), bei dem die Bremsleistung in Verdichtungsarbeit ohne anschließende Kraftstoffeinspritzung und Verbrennung umgesetzt wird.