Zum Inhalt springen

Bin ich verpflichtet im frei einspringen?

Gefragt von: Halina Mertens  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
sternezahl: 4.1/5 (36 sternebewertungen)

Es gibt keine Pflicht einzuspringen
Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Wann darf mein Arbeitgeber mich aus dem frei holen?

Nur sehr dringende betriebliche Gründe können einen Widerruf rechtfertigen, dafür legen die Arbeitsgerichte jedoch die Messlatte hoch. So darf ein Urlaub nur dann widerrufen werden, wenn der Betrieb sonst in wirtschaftlich existenzbedrohende Schwierigkeiten geraten würde.

Kann mein Arbeitgeber mich zum Dienst verpflichten?

Eine Dienstverpflichtung ist eine staatliche Verpflichtung von Menschen, bestimmte Dienste zu verrichten. Ein Arbeitgeber kann das niemals.

Kann ich zum Dienst gezwungen werden?

Allgemein: Der Arbeitgeber schöpft sein Direktionsrecht mit einem gültigen Dienstplan aus. Änderungen sind nur noch im gegenseitigen Einvernehmen möglich! Eine Dienstverpflichtung gibt es im deutschen Arbeitsrecht nicht.

Wann kann man zum Dienst verpflichtet werden?

Dienstverpflichtung in Not-Situationen

Der Arbeitnehmer hat in außergewöhnlichen Notfällen aufgrund seiner Treuepflicht auch Anweisungen in seiner arbeitsfreien Zeit zu befolgen und muss einspringen, wenn ein Schaden für den Arbeitgeber anders nicht abzuwenden ist.

Einspringen aus dem Frei - ver.di Kaffeepause

27 verwandte Fragen gefunden

Kann mich mein Arbeitgeber zum Einspringen zwingen?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Bin ich dazu verpflichtet ans Telefon zu gehen wenn ich frei habe?

Grundsätzlich gilt: In der Regel sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, Anrufe nach Feierabend und im Urlaub anzunehmen, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Arbeitnehmer schulden ihrem Chef keine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.

Kann mein Chef einfach den Dienstplan ändern?

Generell gilt: Einen einmal aufgestellten Dienstplan darf der Chef nicht ohne konkrete Notlage umwerfen, denn der Arbeitgeber muss auf das Privatleben der Angestellten Rücksicht nehmen. Das bedeutet: Ohne ein unvorhersehbares Ereignis und eine angemessene Ankündigungsfrist müssen diese keine Umstellungen hinnehmen.

Wie kurzfristig kann der Dienstplan geändert werden?

Grundsätzlich gilt: Der einmal vereinbarte Dienstplan kann von Ihrem Chef nicht so einfach geändert werden. Gerichte erachten eine Vorankündigungsfrist von vier Tagen für angemessen. Das gilt sowohl bei der kurzfristigen Änderung des Dienstplans als auch bei spontan angeordneten Überstunden.

Kann mein Arbeitgeber mich einfach nach Hause schicken?

Der Arbeitgeber darf Sie nach Hause schicken, wenn er den Eindruck hat, dass Sie krank sind und aufgrund einer Infektion ein Risiko für Kolleg*innen besteht. Der Arbeitgeber kann Sie auch vorsorglich nach Hause schicken. In beiden Fällen muss Ihr Arbeitgeber Ihren Lohn weiterbezahlen.

Ist Personalmangel ein Notfall?

Denn ein allgemeiner Personalmangel ist kein Notfall, stattdessen hat die Firma für eine ausreichende Besetzung der Schichten zu sorgen. Ein "Gewohnheitsrecht" auf bestimmte Dienstzeiten haben Arbeitnehmer übrigens nicht. Wer etwa monatelang im Spätdienst arbeitet, kann sich nicht darauf verlassen, dass das so bleibt.

Wie lange vorher muss ein Dienstplan bekannt sein?

In der Praxis hat sich jedoch folgende Faustregel durchgesetzt: Der Dienstplan sollte die Hälfte der Zeit, die er gültig ist, im Voraus bekannt sein. Erstellst Du also einen Wochenplan, sollte dieser Deinen Angestellten spätestens drei bis vier Tage im Voraus bekannt sein.

Wie sage ich Nein zu meinem Chef?

Mit folgender Strategie gelingt das Nein sagen zum*zur Chef*in: Hören Sie sich das Anliegen aufmerksam an und lassen Sie Ihr Gegenüber ausreden, auch wenn Sie wissen, dass Sie die Bitte ablehnen wollen. So zeigen Sie Ernsthaftigkeit und guten Willen. Beginnen Sie Ihre Ablehnung mit der Phrase „Ja, aber …“

Ist ein Dienstplan bindend?

Ist ein Dienstplan verbindlich? Grundsätzlich ist ein Dienstplan rechtlich verpflichtend – und zwar ab dem Moment, in dem er ausgehängt oder an die Mitarbeiter ausgegeben wurde. Dennoch darf ein Arbeitgeber nicht einfach die Mitarbeiter einteilen, wie er möchte.

Wie viele freie Wochenende stehen mir zu?

So besagt § 11 ArbZG, dass: mindestens 15 Sonntage im Jahr beschäftigungsfrei bleiben müssen. ein Ruhetag zum Ausgleich innerhalb von zwei Wochen erfolgen muss, wenn an einem Sonntag gearbeitet wurde.

Kann Chef whatsapp verlangen?

Will Ihr Chef einen bestimmten Kommunikationskanal zur dienstlichen Nutzung vorschreiben, muss er dafür die entsprechenden Geräte zur Verfügung stellen, also Diensthandys anschaffen. Wie sich Whatsapp dann datenschutzkonform im Unternehmen nutzen lässt, muss Ihr Arbeitgeber klären.

Sind regelmäßige Überstunden erlaubt?

Wie viele Überstunden sind erlaubt? Damit Arbeitnehmer nicht bis zur Erschöpfung schuften müssen, sieht das Arbeitszeitgesetz strenge Regelungen vor: Pro Tag dürfen Mitarbeiter maximal zehn Stunden arbeiten, pro Woche bis zu 48 Stunden. Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt.

Kann mir mein Chef andere Arbeitszeiten vorschreiben?

Arbeitgeber darf nicht willkürlich entscheiden

"Das heißt, der Arbeitgeber hat das Recht, die Arbeitszeiten zu bestimmen." Dabei dürfe er aber nicht nach willkürlichen Maßstäben vorgehen, sondern müsse billiges Ermessen walten lassen.

Wie oft darf man Spätschicht haben?

Das Arbeitszeitgesetz enthält keine gesetzlichen Regelungen, wie oft Sie Spätschicht arbeiten dürfen. Sie dürfen Spätschichten mit einer Arbeitszeit von acht Stunden arbeiten.

Wie viele Überstunden darf man als Teilzeitkraft machen?

Prinzipiell müssen Mitarbeiter in Teilzeit keine Überstunden leisten. Eine Pflicht dazu besteht zumindest nicht ohne weiteres. Denn der Arbeitgeber kann nicht ohne rechtliche Grundlage die Arbeitszeit heraufsetzen, indem er die Ableistung von Überstunden verlangt.

Was versteht man unter billigem Ermessen?

Dabei hat der Arbeitgeber einen Ermessenspielraum, den er aber »billig« ausüben muss. Das heißt: er muss in angemessener Weise die Interessen der Beschäftigten berücksichtigen. Dazu gehört auch, privaten Lebensumständen, besonderen Vorlieben, Abneigungen und Kenntnissen der Beschäftigten Rechnung zu tragen.

Bin ich als Arbeitnehmer verpflichtet erreichbar zu sein?

Im Gesetz gibt es keine gesetzliche Grundlage, die Sie als Arbeitnehmer verpflichtet, auch nach Feierabend immer für Ihren Arbeitgeber erreichbar zu sein. Dies kann Ihr Arbeitgeber auch nicht mit dem Einfügen einer entsprechenden Klausel im Arbeitsvertrag regeln.

Bin ich verpflichtet meinen Arbeitgeber anzurufen?

Darf er das? Alexander Bredereck: Es gibt kein Gesetz, das dem Chef den Anruf verbieten könnte. Wenn der Chef nachfragen will, wie es dem Arbeitnehmer geht oder wenn er eine dringende wichtige Frage hat – etwa nach einem überlebenswichtigen Passwort, dann darf er anrufen.

Wann darf mein Chef mich anrufen?

Der Arbeitgeber darf immer dann telefonisch Kontakt zum Mitarbeiter in seiner Freizeit aufnehmen, wenn der Mitarbeiter im Vorfeld eingewilligt hat. Dies wird beispielsweise genutzt, um einen kurzfristigen Personalbedarf abzudecken. Der beabsichtigte Verwendungsgrund ist in der Einwilligung anzugeben.

Wie viele freie Tage im Monat stehen mir zu?

304 Jahresarbeitstage : 12 Monate = 25,3 durchschnittliche Arbeitstage pro Monat. Achtung: Diese Rechnung geht von einer Sechstagearbeitswoche aus. Bei einer Fünftagewoche müssen zusätzlich zu den Sonntagen auch die Samstage abgezogen werden. So ergeben sich durchschnittliche 21 Arbeitstage im Monat.