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Bin ich verpflichtet den Vermieter in die Wohnung zu lassen?

Gefragt von: Frau Sigrid Peters  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Der Vermieter darf Ihre Wohnung zwar betreten, wenn dies für den Unterhalt, die Wiedervermietung oder den Verkauf der Liegenschaft nötig ist. Das besagt das Gesetz, und zwar im Art. 257h OR. Gestützt darauf kann er beispielsweise jedes Jahr einmal vorbeikommen, um zu überprüfen ob die Fenster dicht sind.

Was passiert wenn man den Vermieter nicht in die Wohnung lässt?

Ratsam ist das aber trotzdem nicht. Wenn Sie dem Vermieter den Zutritt zur Wohnung verweigern, obwohl er einen Sachgrund hat, sind Sie im schlimmsten Fall Ihre Wohnung los. Der Vermieter darf dann nämlich Ihren Mietvertrag fristlos kündigen.

Wann muss man den Vermieter in die Wohnung lassen?

Der Mieter muss die Miet- oder Kaufinteressenten aber nur in seine Wohnung lassen, wenn sie zusammen mit dem Vermieter kommen. In jedem Fall muss der Vermieter die Besichtigung aber rechtzeitig ankündigen. Bei dringenden Handwerkerarbeiten können 24 Stunden Vorlauf genügen.

Wie oft muss ich meinen Vermieter in die Wohnung lassen?

Entscheidung: Alle fünf Jahre darf Vermieter rein

Der Mieter muss eine Wohnungsbesichtigung durch die Vermieterin dulden. Ein Mieter kann auch ohne besondere vertragliche Absprache verpflichtet sein, den Vermieter zwecks Besichtigung oder zwecks Durchführung notwendiger Arbeiten in die Wohnung zu lassen.

Kann ein Mieter eine Wohnungsbesichtigung verweigern?

Wenn ein Vermieter einen solch wichtigen Grund für eine Besichtigung hat, kann ein Mieter sich dem nicht einfach verweigern. Tut er es trotzdem, sei die Fortsetzung des Mietverhältnisses für den Vermieter nicht zumutbar und damit die außerordentliche Kündigung in Ordnung.

Darf der Vermieter die Wohnung betreten?

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Kann Vermieter Besichtigung erzwingen?

Die gesetzliche Grundlage hierfür findet sich in § 986 Abs. 2 BGB: gemäß diesem darf ein Mieter (als Besitzer der Wohnung) bestimmen, wem er Zutritt zu seinem Besitz gewähren möchte. Auch darf ein Vermieter das Zutrittsrecht nicht eigenmächtig erzwingen.

Was passiert wenn Mieter keine Besichtigung zulässt?

Aber Achtung: Mieter sollten ein Besichtigungsbegehren des Vermieters nicht leichtfertig ablehnen. Denn eine unberechtigte Verweigerung der Besichtigung gibt dem Vermieter das Recht zur fristlosen Kündigung des Mietvertrags. Auch dies hat der BGH schon entschieden (BGH vom 5.10.2010 – VIII ZR 221/09 -, WuM 11, 13).

Hat der Vermieter ein Recht auf wohnungsbesichtigung?

Vom Vermieter wird stets ein konkreter Anlass für die Wohnungsbegehung verlangt und ebenso muss der Mieter einen berechtigten Grund vortragen können, warum er sich weigert, dem Vermieter Zutritt zu gewähren. Bei unberechtigten Verweigerungen kann es im Extremfall auch zur fristlosen Kündigung kommen.

Was ist eine Wohnungsbegehung?

Wohnungsbegehung - was heißt das für Sie? Wenn Sie eine Wohnung angemietet haben, dann müssen Sie unter bestimmten Voraussetzungen das Betreten der Mieträume durch den Vermieter hinnehmen. Sie müssen dem Vermieter aber nicht jederzeit den Zutritt gestatten.

In welchen Fällen darf der Vermieter die Wohnung betreten?

Grundsätzlich gilt das Besichtigungsrecht auch dann, wenn die Wohnung bereits gekündigt ist und der Mieter noch nicht ausgezogen ist. Allerdings kann die Wohnung nicht besichtigt werden, wenn noch unklar ist, ob die Kündigung wirksam ist und wann die Wohnung wieder vermietet werden kann.

Kann Vermieter ohne Termin in die Wohnung?

Ohne Voranmeldung: nur im Notfall

In dringenden Notfällen darf der Vermieter die Wohnung betreten, ohne dass er sich vorab anmeldet. Dies ist dann der Fall, wenn es beispielsweise einen Wasserrohrbruch gegeben hat.

Kann man dem Vermieter Hausverbot erteilen?

Grundsätzlich steht das Hausrecht dem Eigentümer der Wohnung zu. Allerdings geht das Vermieterrecht, ein Hausverbot zu erteilen, bei vermieteten Wohnungen auf den Mieter über. Er ist Besitzer der Wohnung und kann sich nach § 859 BGB gegen Störungen wehren.

Was muss Vermieter dulden?

Egal, ob der Mieter nur ein Zimmer oder die ganze Wohnung entgeltlich untervermieten will: Er muss dem Vermieter mitteilen, wer einzieht (dazu gehört auch der Beruf der Person), wie viele Menschen es sind und wie lange sie die Wohnung nutzen werden. Außerdem muss der Grund der Untervermietung angegeben werden.

Wie lange muss der Vermieter Besuch dulden?

Gäste darf ein Mieter bis zu sechs Wochen ohne Genehmigung des Vermieters beherbergen. Hieraus darf jedoch kein Daueraufenthalt werden, d.h. der Besuch darf sich nicht ohne längere Unterbrechungen ständig in der Wohnung aufhalten.

Wie viele Besichtigungen muss ein Mieter dulden?

„Das Landgericht Frankfurt entschied, dass es ausreichend ist, wenn ein Mieter drei Mal im Monat Besichtigungen in der Zeit von 19 bis 20 Uhr für jeweils 30 bis 45 Minuten ermöglicht“, so Rechtsanwalt Frank Preidel. Der Vermieter muss bei den Terminen Rücksicht auf die Arbeitszeiten des Mieters nehmen.

Wie weit im Voraus muss der Vermieter eine Besichtigung ankündigen?

Hat Ihr Vermieter ein berechtigtes Interesse, die Wohnung zu besichtigen, sollte er seinen Besuch mindestens 24 Stunden vorher ankündigen. Außer wenn Gefahr im Verzug ist, wie zum Beispiel bei einem Wasserschaden. In weniger dringlichen Fällen sollte der Besuch eine Woche vorher angekündigt werden.

Was der Vermieter darf und was nicht?

Manchmal verlangt ein Vermieter eine Bürgschaft anstatt der Kaution – beides verlangt werden darf aber nicht. Ein generelles Verbot von Untervermietung ist unwirksam. Instandhaltungskosten sind mit der Zahlung der Miete bereits abgedeckt, sie dürfen nicht als Betriebskosten abgerechnet werden.

Kann man jemanden ohne Grund Hausverbot geben?

Das Hausrecht ausüben und damit Hausverbote aussprechen kann der Eigentümer, der Mieter oder Pächter jederzeit und auch ohne Begründung (Fehlverhalten) aussprechen. Die private Betreiberin einer Therme benötigt etwa keinen sachlichen Grund (BGH V ZR 275/18). Dies ergibt sichausd der sog. Privatautonomie.

Kann man jemanden aus der Wohnung werfen?

Wenn nur ein Partner den Mietvertrag unterschrieben hat, ist er alleiniger Mieter der Wohnung. Der andere Partner bewohnt die gemeinsame Wohnung dann lediglich mit Einverständnis des Mieters und kann somit jederzeit von ihm aus der Wohnung geworfen werden.

Wann ist der Hausfrieden gestört?

Der Hausfrieden wird gestört, sobald ein Mieter oder Vermieter die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme verletzt. Zu den häufigsten Fällen der Störung des Hausfriedens gehören Nachbarschaftsstreitigkeiten sowie Streitigkeiten zwischen Bewohnern einer Mietwohnung oder zwischen Mietern desselben Mietshauses.

Kann man vom Vermieter verlangen den Nachbarn zu kündigen?

Kann man vom Vermieter verlangen den Nachbarn zu kündigen? Nein. Als Mieter hat man regelmäßig nur ein Beschwerderecht und kann den Vermieter damit zum Handeln zwingen. Was der Vermieter allerdings gegenüber dem Nachbar unternimmt der den Hausfrieden stört, unterliegt seiner freien Entscheidung.

Was kann ich gegen meinen Vermieter tun?

Wohin kann ich mich wenden?
  1. Verbraucherzentralen und Verbraucherschutzverbänden.
  2. Mieterschutzbund oder Mieterverein (Hier ist oft eine kostenpflichtige Mitgliedschaft notwendig)
  3. Fachanwalt für Mietrecht.
  4. Andere Mieter (gerade wenn es sich um Sachverhalte handelt, die mehrere oder alle Mieter betreffen.)

Kann der Vermieter wegen Ruhestörung kündigen?

Laut § 543 Absatz 3 BGB kann eine fristlose Kündigung ausgesprochen werden. Der Paragraph regelt dies beim Vorliegen eines wichtigen Grundes. Folglich kannst Du jenem Mieter fristlos kündigen, der eine Ruhestörung verursacht. Diese muss jedoch wiederkehrend sein und Du musst vorab eine Abmahnung erteilt haben.

Kann die Polizei mich aus meiner Wohnung verweisen?

Die Polizei wird berechtigt, die Person, von der die Gefahr ausgeht, aus der Wohnung und dem angrenzenden Bereich zu verweisen (Wohnungsverweisung) und die Rückkehr zu verbieten (Rückkehrverbot).

Kann ich meine Ex Freundin aus der Wohnung schmeissen?

Ein Rauswurf des Partners ist rechtlich nicht möglich. Selbst ein auszugswilliger Partner kann die Mietwohnung nicht einfach verlassen, er bleibt Mietpartei und muss weiterhin für die Miete und Nebenkosten mit aufkommen.