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Bin ich verpflichtet Arbeitskleidung zu tragen?

Gefragt von: Gertrude Schmid  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Arbeitskleidung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. In den Berufsbereichen des Handwerks, des Baugewerbes, der Industrie und der medizinischen Berufe ist das Tragen von Schutzkleidung grundsätzlich vom Gesetzgeber vorgeschrieben.

Kann mir mein Chef vorschreiben was ich anziehen muss?

Der Arbeitgeber darf aus Gründen der Hygiene und wegen des einheitlichen Erscheinungsbildes eine einheitliche Bekleidung vorschreiben. Diese Interessen sind gewichtiger als das Interesse der Angestellten auf Individualität. Diese Bekleidung darf auch mit einem Firmenlogo und Werbung für die Firma versehen sein.

Wann muss ich Arbeitskleidung tragen?

Die Vereinbarung kann im Arbeitsvertrag bzw. in einer Betriebsvereinbarung geregelt werden. Ist dies der Fall, ist der Arbeitnehmer verpflichtet, die Arbeitskleidung während der Arbeitszeit zu tragen.

Kann der Arbeitgeber Geld für Arbeitskleidung verlangen?

In der Regel schaffen Arbeitgeber die einheitliche Berufskleidung zunächst auf ihre Kosten an. Wenn es dabei bleibt, gibt es keine Probleme. Die können aber entstehen, wenn Arbeitgeber versuchen, ihre Mitarbeiter*innen an diesen Kosten zu beteiligen oder ihnen die Kosten sogar ganz zu übertragen.

Wer muss Dienstkleidung tragen?

Der Arbeitgeber muss benötigte Arbeitsschutzkleidung zur Verfügung stellen und damit auch alleine bezahlen. Mitarbeiter müssen sich daran nicht beteiligen. Wer hingegen freiwillig Schutzkleidung tragen möchte, obwohl es dafür keine Pflicht gibt, muss diese auch selbst kaufen.

Arbeitskleidung

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Ist eine Arbeitshose Pflicht?

Sofern keine Schutzkleidung im Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung vorgesehen ist, muss diese auch nicht vom Arbeitgeber beschafft werden. Trotzdem kann der Beschäftigte verpflichtet werden, Arbeitskleidung zu tragen, die nicht die Schutzfunktion analog der Schutzkleidung (PSA) besitzt.

Wie viel Arbeitskleidung steht mir zu?

Faustregel – drei Garnituren

Wechselt der Mitarbeiter z.B. einmal pro Woche seine Berufskleidung, sind drei Garnituren sinnvoll. Denn: Eine trägt der Mitarbeiter, eine weitere befindet sich in der Wäsche und die dritte liegt sauber zum Wechsel bereit. Weniger sollten es nicht sein.

Warum darf Arbeitskleidung nicht zu Hause gewaschen werden?

Das Waschen der Kleidung zuhause gewährleistet keine gründliche und sichere Reinigung. Dadurch ist die Sicherheit der Arbeitnehmer bei der Arbeit gefährdet. Damit geht der Arbeitgeber ein großes Risiko ein, wenn dieser das Reinigen der Arbeitskleidung seinen Mitarbeitern überlässt.

Sind Socken Arbeitskleidung?

Keine Arbeitskleidung stellen dagegen weiße Hemden, T-Shirts, Schuhe und Socken dar.

Ist das Umziehen Bestandteil der Arbeitszeit?

Grundsätzlich sind Umkleide-, Wasch- und Wegezeiten keine Arbeitszeit nach § 6 Abs. 1 TVöD bzw. § 6 Abs. 1 TV-L, selbst wenn das Umkleiden am Arbeitsplatz erfolgt.

Wer hat Anspruch auf Arbeitskleidung?

Zudem gilt die Verpflichtung des Arbeitgebers bei Jobs, die an einem Platz ausgeübt werden, bei dem der Mitarbeiter erhöhten gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt ist. Auch dann muss der Arbeitgeber Arbeitskleidung stellen. Es ist dann auch nicht erlaubt, die Kosten teilweise auf die Angestellten abzuwälzen.

Kann mir mein Arbeitgeber vorschreiben welche Schuhe ich tragen muss?

Antwort: Grundsätzlich darf ein Arbeitgeber nach den Ergebnissen seiner Gefährdungsbeurteilung weitreichend die Art des Schuhwerks vorschreiben, welches die Mitarbeiter bei der Arbeit zu Tragen haben.

Was darf der Arbeitgeber nicht bestimmen?

Solange eine Tätowierung von einem Kleidungsstück verdeckt ist, kann kein Arbeitgeber etwas dagegen haben. Grundsätzlich sind Tattoos heute keine Jobkiller mehr. Werden sie aber offen zur Schau gestellt, muss der Boss das nicht hinnehmen.

Was gehört alles zur Arbeitskleidung?

Zur Arbeitskleidung im weiteren Sinne gehören neben der Arbeitskleidung im engeren Sinne noch die Berufskleidung, die Dienstkleidung und die Schutzkleidung. Berufskleidung ist Kleidung, die für bestimmte Berufe üblich ist oder aufgrund der Art der Arbeit zweckmäßig ist (z.B. Anzug bei einem Bankangestellten).

Kann mein Chef mir kurze Hosen verbieten?

Es gibt kein Recht auf kurze Hosen

Rechtsanwalt Andreas Orth: Richtig, das gibt es nicht. Der Arbeitgeber kann generell lange Hosen als verbindliche Arbeitskleidung vorschreiben.

Wie hoch ist die Pauschale für Arbeitskleidung?

Wie hoch ist die Pauschale für Arbeitskleidung? Die „Arbeitsmittel-Pauschale“, die du für die Arbeitskleidung nutzen kannst, beträgt 110 Euro.

Wie oft Arbeitskleidung waschen?

Stark verschmutzte und riechende Kleidung sofort waschen. Stallkleidung regelmäßiger wechseln als andere Arbeitskleidung. Festen Waschtag einplanen und routinierte Abläufe einhalten. Waschmaschine regelmäßig reinigen.

Wer trägt die Kosten für die Reinigung der Arbeitskleidung?

Nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesarbeitsgerichtes ist die Reinigung von Arbeitskleidung in der Lebensmittelindustrie Sache des Arbeitgebers. Arbeitgeber muss Umkleidezeit zahlen, wenn Schutzkleidung gesetzlich vorgeschrieben ist.

Wer muss die Arbeitskleidung waschen?

Vorgeschriebene Arbeitskleidung muss Arbeitgeber waschen

Handelt es sich um Arbeitskleidung, die getragen werden muss und sogar aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben ist, müsse der Arbeitgeber sie sowohl stellen als auch nach Gebrauch reinigen, sagt der Fachanwalt.

Sind kurze Hose bei der Arbeit erlaubt?

Zur Beurteilung kann auch die DGUV Regel 112-189 "Einsatz von Schutzkleidung" (Punkt 3 und 4) herangezogen werden. Ist die Schutzwirkung der Kleidung gegenüber der Person und der Privatkleidung nicht notwendig (z. B. bei Büroarbeitsplätzen), so ist das Tragen von kurzen Hosen nicht verboten.

Sind kurze Hosen in der Werkstatt erlaubt?

„Besteht Verletzungsgefahr und Gesundheitsgefährdung durch wegfliegende Teile wie Späne, Steinchen, Funkenflug beziehungsweise beim Arbeiten mit offener Flamme, ist kurze Arbeitsbekleidung auf keinen Fall zu empfehlen“, so der Arbeitsschutzexperte.

Was muss ich mir auf der Arbeit gefallen lassen?

“, „Du Trottel“: Solche und ähnliche Beschimpfungen muss sich niemand gefallen lassen, auch von seinem Chef oder seiner Chefin nicht. Auch im Unternehmen müssen sich die Menschen an Recht und Gesetz halten – und persönliche Beleidigungen sind ein Straftatbestand (§185 StGB).

Was kann mein Chef von mir verlangen?

In besonderen Fällen darf der Chef Überstunden von seinen Mitarbeitern verlangen. Das kann ein Personalengpass sein oder ein dringendes Projekt. Hierbei sind die Arbeitnehmer in der Pflicht – aber auch die Arbeitgeber. Diese dürfen ihre Mitarbeiter nicht überstrapazieren.

Was habe ich für Rechte als Arbeitnehmer?

Rechte des Arbeitnehmers:

Erhalt von Einkommen bei erbrachter Leistung. Recht auf Beschäftigung. Recht auf freie Meinungsäußerung, wobei er auf Belange von Arbeitgeber, Kunden und Vertragspartner Rücksicht nehmen muss. Recht auf Gleichbehandlung.

Wie viel muss der Arbeitgeber für Arbeitsschuhe bezahlen?

Ein Pauschalbetrag von 100,- € erscheint grundsätzlich ausreichend für gute Arbeitsschuhe. Verbindliche Wechselintervalle existieren nicht, da sie von den Arbeitsbedingungen und der Arbeitsumgebung abhängig und somit nur individuell für den Betrieb regelbar sind.