Zum Inhalt springen

Wer muss bei einer Abmahnung unterschreiben?

Gefragt von: Anna Esser-Gerber  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.8/5 (55 sternebewertungen)

Kurz gesagt: Eine Abmahnung kann eine verhaltensbedingte Kündigung nach sich ziehen. Durch die Unterschrift des Mitarbeiters möchte der Arbeitgeber die Übergabe der Abmahnung dokumentieren. Angestellte sind allerdings nicht verpflichtet, die Abmahnung zu unterschreiben.

Ist eine Abmahnung auch ohne meine Unterschrift gültig?

Muss der Arbeitnehmer die Abmahnung unterschreiben? Grundsätzlich gilt: Die Abmahnung ist auch ohne die Unterschrift des Arbeitnehmers gültig. Dementsprechend ist der Arbeitnehmer auch nicht verpflichtet, die Abmahnung zu unterschreiben.

Wie unterschreibt man eine Abmahnung?

Bei einer persönlichen Übergabe der Abmahnung können Sie den Erhalt unbesorgt schriftlich bestätigen (quittieren). Das verlangen Arbeitgeber oft. Üblich ist es, auf einer Kopie oder Zweitschrift der Abmahnung bei einem Zusatz wie „erhalten am …“ zu unterschreiben.

Wann ist eine Abmahnung nicht gültig?

Wenn die Abmahnung von einer Person unterschrieben oder ausgesprochen wird, die nicht unmittelbar weisungsbefugt ist, gilt die Abmahnung als unwirksam. Außerdem muss eine Abmahnung das exakte Fehlverhalten mit einer detaillierten Beschreibung der Situation beinhalten.

Wie lange habe ich Zeit eine Abmahnung zu unterschreiben?

Es gibt keine Fristen, um gegen eine Abmahnung vorzugehen. Sagen Sie deshalb nichts übereilt und überlegen Sie vor einer schriftlichen Stellungnahme gut, was Sie schreiben. Sie haben dafür genug Zeit, auch um sich ggf. in einer Kanzlei für Arbeitsrecht von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht beraten zu lassen.

Unterschreiben oder nicht? 1 Grundregel im Arbeitsrecht!

40 verwandte Fragen gefunden

Was tun wenn der Arbeitnehmer die Abmahnung nicht unterschreibt?

Selbst Ihr Arbeitgeber muss die Abmahnung nicht einmal schriftlich verfassen, geschweige denn unterschreiben. Auch wenn die meisten Abmahnungen schriftlich ausgesprochen werden, kann Ihnen also nichts vorgeworfen werden, wenn Sie nicht unterschreiben.

Was darf nicht in einer Abmahnung stehen?

Ein Abmahnschreiben darf nicht pauschal formuliert sein. Es muss das Fehlverhalten eines Mitarbeiters konkret benennen. Der Arbeitgeber muss außerdem genau darlegen, gegen welche Vorschrift der Betroffene verstoßen hat. Allgemeine Hinweise, etwa auf Verschwiegenheitspflichten, reichen nicht.

Wie verhalte ich mich richtig wenn ich eine Abmahnung erhalten habe?

  1. Vermeiden Sie eine spontane Rechtfertigung im Gespräch. ...
  2. Geben Sie keine übereilte schriftliche Stellungnahme ab. ...
  3. Bestätigen Sie nicht auf der Abmahnung, dass die Vorwürfe berechtigt sind. ...
  4. Finden Sie heraus, was an den Vorwürfen dran ist. ...
  5. Überlegen Sie sich, ob Sie sich „gesichtswahrend“ entschuldigen sollten.

Wie schlimm ist eine Abmahnung?

Die Abmahnung bzw. das abgemahnte Verhalten muss vom Arbeitgeber als unmissverständlicher Vertragsverstoß gerügt werden. Der Arbeitgeber muss deutlich machen, dass ein Wiederholungsfall zur Kündigung führen kann.

Wie viele Abmahnungen braucht es für eine Kündigung?

Fazit. Dass der Arbeitgeber vor einer Kündigung stets drei Mal abmahnen muss, ist ein Irrglaube. Bei schweren Verstößen kann schon eine Abmahnung ausreichen, um dem Arbeitnehmer zu kündigen. Der Arbeitnehmer wird durch die Abmahnung zunächst nur vor einer drohenden Kündigung gewarnt.

Kann mein Chef mich zwingen etwas zu unterschreiben?

Einen Zwang zur Unterschrift gibt es nicht. Unter Umständen kann eine Zustimmung für den Arbeitnehmer aber vorteilhaft sein.

Wie ist eine Abmahnung zu übergeben?

Das abgemahnte Verhalten muss vom Arbeitgeber also genau beschrieben werden; der Arbeitnehmer muss explizit dazu aufgefordert werden, sein Verhalten in Zukunft zu ändern; und es muss für den Arbeitnehmer erkenntlich sein, dass ein wiederholtes Fehlverhalten eine Kündigung zur Folge haben kann.

Was muss ich als Arbeitnehmer unterschreiben?

Es muss klar sein zwischen welchen Parteien der Vertrag geschlossen wird: Namen, Anschriften und eindeutige Angabe, wer Arbeitgeber und wer Arbeitnehmer ist. Die Berufsbezeichnung und das Tätigkeitsgebiet sollten so genau wie möglich sein.

Kann man eine Abmahnung ablehnen?

Ein Betroffener sollte sich stets darüber im Klaren sein, dass eine Kopie des Abmahnschreibens in der Personalakte landet. Möchte er dies verhindern und ist grundlegend nicht damit einverstanden, abgemahnt zu werden, kann er die Abmahnung nicht akzeptieren und stattdessen eine Gegendarstellung vorlegen.

Bin ich verpflichtet etwas zu unterschreiben?

Der Gesetzgeber schreibt keine bestimmte Form für die Verpflichtungserklärung vor. Sie kann auch mündlich erfolgen. Es ist auch nicht erforderlich, dass Mitarbeiter dieser Erklärung „zustimmen“. Es handelt sich nicht um einen zweiseitigen Vertrag, den ein Mitarbeiter ablehnen kann.

Kann man nach 2 Abmahnungen fristlos kündigen?

Eine Abmahnung ist also grundsätzlich nötig, um dem Arbeitnehmer wegen seines Verhaltens zu kündigen. Aber Achtung: Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass der Arbeitnehmer erst nach drei Abmahnungen gekündigt werden kann! Der Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, eine feste Anzahl an Abmahnungen auszusprechen.

Kann man nach einer Abmahnung gekündigt werden?

In den meisten Fällen folgt auf die Abmahnung eine Kündigung, wenn das abgemahnte Verhalten wiederholt wird. In der Regel folgt eine Kündigung meist nach einem wiederholten Pflichtverstoß und somit in der Regel bereits nach einer einmaligen Abmahnung.

Was ist ein Abmahnungsgrund?

Eine wirksame Abmahnung ist Voraussetzung einer verhaltensbedingten Kündigung. Sie ist nur dann entbehrlich, wenn erkennbar ist, dass der Arbeitnehmer auch in Zukunft sein Verhalten nicht ändern wird oder das Fehlverhalten besonders gravierend war. Grundsätzlich berechtigt jede Pflichtverletzung zur Abmahnung.

Wie schlimm ist eine mündliche Abmahnung?

Eine mündliche Abmahnung ist prinzipiell rechtsgültig

Schnell kann sie sonst zu einer Kündigung führen. Diese sollte allerdings gewisse Voraussetzungen erfüllen, um Unklarheiten und daraus resultierenden Streit zu vermeiden. So sollte der Vorgesetzte zum Beispiel keine vagen Andeutungen machen.

Kann ich Unterschrift verweigern?

Nach dem Gesetz muss die Verweigerung der Zustimmung zwar "schriftlich" erklärt werden und eine schriftliche Erklärung liegt normalerweise nur bei einer eigenhändigen Unterschrift des Erklärenden vor.

Wie hoch ist die Abfindung bei einer betriebsbedingten Kündigung?

Sollten Sie die Klagefrist verstreichen lassen, ohne Klage bei einem Arbeitsgericht erhoben zu haben, können Sie eine Abfindung beanspruchen. Die Höhe der Abfindung beträgt 0,5 Monatsverdienste für jedes Jahr des Bestehens des Arbeitsverhältnisses.

Wer muss Kündigung unterzeichnen?

Eine Kündigung sollte grundsätzlich der Arbeitgeber oder Inhaber selbst oder aber eine im Handelsregister als vertretungsberechtigt eingetragene Person unterschreiben, damit sie rechtssicher und wirksam ausgesprochen ist. Im Zweifel sollte zusammen mit dem Kündigungsschreiben eine Originalvollmacht übergeben werden.

Was kommt vor der Abmahnung?

Zwar ist der Arbeitgeber berechtigt, bei leichterem Fehlverhalten zunächst eine Ermahnung vor einer Abmahnung auszusprechen. Eine rechtliche Verpflichtung hierzu besteht aber nicht. Auch leichteres Fehlverhalten berechtigt den Arbeitgeber regelmäßig zum Ausspruch einer Abmahnung.

Kann man eine Abmahnung bekommen Wenn man krank ist?

Ist ein Arbeitnehmer arbeitsunfähig erkrankt, muss er dies dem Arbeitgeber unverzüglich mitteilen. Tut er das nicht und taucht einfach ohne Vorankündigung nicht an seinem Arbeitsplatz auf, riskiert er eine Abmahnung und schlimmstenfalls sogar die Kündigung.

Wie muss eine mündliche Abmahnung erfolgen?

Abmahnungen können sowohl schriftlich als auch mündlich ausgesprochen werden. Ein besonderes Formerfordernis existiert nicht; es ist keine Schriftform vorgeschrieben. Erteilt der Arbeitgeber die Abmahnung nur mündlich, so wird er später in der Regel erhebliche Beweisschwierigkeiten haben.