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Wer ist von der Düngebedarfsermittlung befreit?

Gefragt von: Rolf Kraus  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Regelung, dass mindestens der ermittelte Gehalt an Ammoniumstickstoff anzusetzen ist, bleibt bestehen. Vor Inkrafttreten erstellte Düngebedarfsermittlungen müssen nicht geändert werden. Betriebe unter 15 ha bleiben weiterhin von den Aufzeichnungspflichten (Nährstoffvergleich, Düngebedarfsermittlung) befreit.

Wer braucht keine Düngebedarfsermittlung?

Für Schläge unter 1 ha muss keine Düngebedarfsermittlung für Phosphat erstellt werden. Allerdings gilt auf Flächen unter 1 ha die Pflicht der Düngebedarfsermittlung für Stickstoff.

Für wen gilt die neue Düngeverordnung?

Der Einsatz von organischen Düngemitteln wie z.B. Gülle, Gärrückstände, Kompost oder Champost ist auf 170 kg Gesamt-N pro ha und Jahr im Betriebsdurchschnitt begrenzt. Seit Inkraftsetzung der DüV-2017 gilt diese Grenze für alle organischen Dünger und nicht allein für Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft.

Wer muss Düngebedarfsermittlung machen Bayern?

Wird Feldfutter als Zweitfrucht (Saat vor 01.08. und Ernte bis 31.12. oder Saat im Herbst und Ernte im Frühjahr) angebaut, ist die "Düngebedarfsermittlung Zweitfrucht" nötig. Betriebe mit mehr als 2 Hektar Gemüse und Erdbeeren sind zu einer schriftlichen Stickstoffdüngebedarfsermittlung verpflichtet.

Wer muss Nährstoffvergleich machen?

Sobald Wirtschaftsdünger bzw. Gär- rückstände aufgenommen und aufgebracht werden (ohne Geringfügigkeitsgrenze), ist ein Betrieb verpflichtet einen Nährstoffvergleich zu erstellen.

Düngebedarfsermittlung (Acker)

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Was ist eine Düngebilanz?

Ziel des Nährstoffsaldos in der Landwirtschaft ist es, einen Überblick über die Summe der Zu- und Abflüsse von Nährstoffen (hauptsächlich Stickstoff) zu gewinnen. Andere Ausdrücke sind Nährstoffbilanz oder Nährstoffvergleich (vergl. auch Düngebilanz).

Wann nährstoffbilanz?

Bis zum 31. März eines Jahres müssen Sie die Nährstoffbilanz vom vergangenen Jahr erstellt haben. Die mehrjährigen Nährstoffvergleiche müssen bei Stickstoff in 3 Jahres- und Phosphat in 6 Jahres-Zeiträumen erfolgen.

Wer muss sich an die Düngeverordnung halten?

Während die DüMV ganz genau konkretisiert, was ein Düngemittel ist, und wie und wann dieses zu beschriften („deklarieren“) ist, wird in der DüV die Anwendung des Düngers auf landwirtschaftlich genutzten Flächen beschrieben, an die sich der Landwirt halten muss.

Was bedeutet 30 60 Regel?

Was ist unter der 30:60 Regel zu verstehen? Die noch zulässige N-Düngung bis zum 1.Oktober zu Zwischenfrüchten, Winterraps, Feldfutter und Wintergerste nach Getreidevorfrucht ist auf maximal 30 kg Ammonium-N (vorher 40) oder maximal 60 kg Gesamt-N/ha (vorher 80) begrenzt. Das gilt auch für mineralische Dünger.

Ist Kompost ein Wirtschaftsdünger?

Für Kompost wird als einziges organisches Düngemittel eine Ausnahme getroffen: Bei Kompost darf die aufgebrachte Menge an Gesamt- stickstoff im Durchschnitt der landwirtschaftlich genutz- ten Fläche des Betriebes in einem Zeitraum von drei Jahren 510 kg Nges/ha nicht überschreiten.

Wann tritt die neue Düngeverordnung in Kraft 2021?

Seit 1. Mai ist die neue Düngeverordnung in Kraft. In einem Beitrag aus dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt erklärt Dr. Matthias Wendland von der Landesanstalt für Landwirtschaft, was schon jetzt gilt und was erst ab 2021.

Wie funktioniert die Düngebedarfsermittlung?

Die Düngeregeln schreiben vor, für jeden Schlag oder jede Bewirtschaftungseinheit eine Düngebedarfsermittlung (DBE) nach vorgegebenen Kriterien durchzuführen. Das Ergebnis stellt bei Phosphat eine Empfehlung, bei Stickstoff den Maximalrahmen für die Düngung dar.

Wie viel kg Stickstoff darf man ausbringen?

Nach § 6 der Düngeverordnung darf mittels organischer und organisch- mineralischer Dünger nur so viel Stickstoff (Ngesamt) ausgebracht werden, dass im Durchschnitt der landwirtschaftlich genutzten Fläche des Betriebs 170 kg N je Hektar und Kalenderjahr (01.01. bis 31.12.) nicht überschritten werden.

Wie wird Gülle angerechnet?

Im Gegensatz zu Stickstoff werden die o. g. Nährstoffe aus Wirtschaftsdüngern zu 100 % bei der Mineraldüngung angerechnet.

Wie viel N pro ha?

Der Stickstoffbedarf liegt bei hoher Schnittintensität und in hochwertigen Gräsermischungen bei 240 bis 300 Kilogramm Stickstoff pro Hektar.

Wie lange darf man Mist auf Grünland fahren?

Welche Regeln ab 2021 für Grünland gelten, lesen Sie hier. Auf Acker- und Grünland darf vom 1. Dezember bis zum 15. Januar kein Festmist und Kompost ausgebracht werden.

Wann darf kein Mist aufs Feld?

Wenn eine 30/60-Düngegabe über Gülle oder Gärrest erfolgt ist, darf im Herbst kein Festmist mehr ausgebracht werden. Auf einer unbestellten Fläche ohne Bewuchs mit nachfolgender Sommerung darf im Herbst nach der Ernte der Vorfrucht kein Festmist oder Kompost ausgebracht werden (erst im Frühjahr mit Sperrfristende).

Wann gilt Gülle als eingearbeitet?

Seit Anfang 2020 gelten für die Gülleausbringung neue Regeln. Die Breitverteilung auf dem Acker im Bestand ist verboten. Auf unbestelltem Ackerland muss die Gülle innerhalb von 4 Stunden eingearbeitet werden. In manchen Regionen, besonders den roten Gebieten wurde die Frist auf eine Stunde verringert.

Wie lange darf man düngen?

Diese Düngung darf nur bis zum 1. Oktober aufgebracht werden. Ab Herbst 2021 wird der Gülleeinsatz auf Flächen in nitratsensiblen Gebieten im Herbst weiter eingeschränkt. Eine Güllegabe ist nach der Hauptfruchternte dann nur noch zu Zwischenfrüchten mit Futternutzung zulässig.

Wer kontrolliert die Düngeverordnung?

Für die Kontrolle der Vorschriften der Düngeverordnung sind die Landwirtschaftsämter, -kammern oder Landesämter zuständig.

Wer kontrolliert Bauern?

Zuständig für die Kontrolle und die Durchsetzung des Tierschutzrechts sind in Deutschland die Länder. Hier legt das jeweils zuständige Veterinäramt fest, welche Betriebe kontrolliert werden.

Wer kontrolliert die Landwirtschaft?

Zuständig für die Überwachung sind die Bundesländer. Die Lebens- und Futtermittelunternehmer müssen durch umfassende Eigenkontrollen dafür sorgen, dass nur Erzeugnisse auf den Markt gelangen, die den rechtlichen Vorschriften entsprechen.

Bis wann muss die Düngebedarfsermittlung gemacht werden?

Für den schnellen Leser: Düngebedarfsermittlung für N und P2O5 für alle Schläge vor der ersten Düngungsmaßnahme. Lagerkapazität flüssige Wirtschaftsdünger i.d.R. 6 Monate, Festmist 1 Monat, Berechnung muss durch Landwirt nachgewiesen werden! Sperrfristen Acker: Ernte Hauptfrucht - Ende 31.

Wer muss eine Stoffstrombilanz machen?

Die Stoffstrombilanz wird schrittweise eingeführt. Bereits ab 2018 müssen alle Betriebe mit mehr als 50 Großvieheinheiten oder mit mehr als 30 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche bei einer Besatzdichte von jeweils mehr als 2,5 Großvieheinheiten je Hektar eine Stoffstrombilanz erstellen.

Wie viel Gülle darf ich aufnehmen?

Insgesamt darf nur so viel Gülle ausgebracht werden, wie die Pflanzen an Nährstoffen aufnehmen können. Dies ist gesetzlich über die sogenannte „Gute fachliche Praxis“ in der Landwirtschaft geregelt.

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