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Welche Gewerbebetriebe sind im Außenbereich zulässig?

Gefragt von: Kuno Haase  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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In der Außenbereichssatzung können neben Wohnen auch kleinere Handwerks- und Gewerbebetriebe zugelassen werden. Sie haben sich dem Primat von Landwirtschaft bzw. Wohnen unterzuordnen.

Was darf im Außenbereich errichtet werden?

Zulässige Bauvorhaben im Außenbereich

Im Außenbereich sind daher grundsätzlich nur sogenannte privilegierte Vorhaben, wie z.B. Vorhaben eines land-und forstwirtschaftlichen Betriebes zulässig (§ 35 BauGB). Die hobbymäßige kleingärtnerische Nutzung ist kein landwirtschaftlicher Betrieb im baurechtlichen Sinn.

Was sind privilegierte Bauvorhaben im Außenbereich?

Privilegierte Bauvorhaben sind Bauvorhaben, die auch im Außenbereich, also den Flächen, für die kein qualifizierter Bebauungsplan besteht und die außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile liegen, zulässig sind.

Was sind nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben?

In Gewerbegebieten (tags 65 dB(A), nachts 50 dB(A)) sind nicht erheblich belästigende Gewerbebetriebe aller Art sowie Lagerhäuser und Lagerplätze zulässig. Hierunter fallen alle Gewerbearbeiten, die die gesetzliche Nachtzeit bzw. die dann geltenden Lärmgrenzwerte einhalten.

Was sind sonstige Vorhaben im Außenbereich?

Die sonstigen Vorhaben im Außenbereich sind in § 35 II BauGB normiert. Beispiel: Wochenendhaus. Für sonstige Vorhaben im Außenbereich gilt nach § 35 II BauGB, dass keine Beeinträchtigung öffentlicher Belange vorliegen darf. Ist nur ein einziger öffentlicher Belang betroffen, ist das Vorhaben unzulässig.

Bauen im Außenbereich - was ist erlaubt? | Baurecht | Menz & Partner

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Wann ist ein Vorhaben im Außenbereich zulässig?

1 BauGB, dass ein Vorhaben im Außenbereich zulässig ist, wenn öffentliche Belange nicht entgegenstehen.Im Gegensatz hierzu dürfen gemäß § 35 Abs. 2 BauGB nicht privilegierte Vorhaben nur zugelassen werden, wenn öffentliche Belange nicht beeinträchtigt werden.

Wann gilt 35 BauGB?

Dem folgend bestimmt § 35 Abs. 1 BauGB, dass ein Vorhaben im Außenbereich zulässig ist, wenn öffentliche Belange nicht entgegenstehen.

Was ist ein nicht störendes Gewerbe?

Nicht störende Gewerbebetriebe bzw. sonstige nicht störende Gewerrbebetriebe sind zum Beispiel Metger, Bäcker oder evtl. auch Softwarefirmen oder CallCenter.

Was sind sonstige Gewerbebetriebe?

Sonstige Gewerbebetriebe im Sinne des § 5 Abs. 2 Nr. 6 BauNVO sind der Versorgung des Gebietes dienende Handwerksbetriebe - unabhängig von ihrem Störungsgrad - und nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe.

Was sind sonstige Gewerbebetriebe im Mischgebiet?

sonstige Gewerbebetriebe. Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Gartenbaubetriebe. Tankstellen.

Woher weiß ich was Außenbereich ist?

In den Außenbereich nach § 35 Baugesetzbuch (BauGB) fallen alle Grundstücke, die weder im Geltungsbereich eines qualifizierten Bebauungsplans liegen noch zu einem im Zusammenhang bebauten Ortsteil gehören.

Wann liegt eine Privilegierung vor?

Die landwirtschaftliche Privilegierung nach § 35 Abs. 1 Nr. 1 BauGB setzt voraus, dass dem Eingriff in den zumeist naturhaft geprägten Außenbereich ein auf Dauer angelegter Betrieb gegenübersteht, dem das geplante Vorhaben zu dienen bestimmt ist.

Wer gilt als privilegiert?

Ein privilegierter Volljähriger ist, wer über 18 Jahre ist, das 21te Lebensjahr aber noch nicht vollendet hat. Außerdem befindet er sich noch in der schulischen Ausbildung und lebt bei den Eltern. Privilegierte Volljährige haben bei Unterhaltsansprüchen denselben Rang wie Minderjährige.

Was bedeutet 35 BauGB?

§ 35 BauGB bestimmt, wann ein Vorhaben im Außenbereich bauplanungsrechtlich zulässig ist. Die oberste Intention des § 35 BauGB ist es dabei, das Bauen im Außenbereich grundsätzlich zu unterbinden [BVerwG, Urt. v. 30.06.1964 – I C 80.62].

Was bedeutet bebaubar nach 35 Außengebiet?

Als privilegierte Vorhaben werden Bauvorhaben bezeichnet, die nach § 35 Abs. 1 BauGB nur zwei Voraussetzungen erfüllen müssen, um im Außenbereich zulässig zu sein: Zum einen dürfen sie öffentlichen Belangen nicht entgegenstehen, zum anderen muss ihre Erschließung gesichert sein.

Was ist Bestandsschutz im Außenbereich?

Bestandsschutz umfasst Reparaturen, aber nicht Neuerrichtung

Bestandsschutz beschränkt sich auf die vorhandene Bausubstanz und gewährleistet das Recht, das Bauwerk weiterhin so zu nutzen und zu unterhalten, wie es seinerzeit im Einklang mit dem damals geltenden Recht errichtet wurde.

Ist eine Kfz Werkstatt in einem Mischgebiet zulässig?

Ob sie in einem Mischgebiet zugelassen werden können, hängt von ihrer jeweiligen Betriebsstruktur ab. Je nach der Größe und dem Umfang des Betriebes, der technischen und der personellen Ausstattung, der Betriebsweise und der Gestaltung der Arbeitsabläufe kann dies unterschiedlich zu beurteilen sein.

Was darf man im Dorfgebiet bauen?

Weiterhin sind im Dorfgebiet auch sonstige Gewerbebetriebe zulässig, die nicht dorfgebietstypisch sein müssen , Anlagen für örtliche Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke, Gartenbaubetriebe und Tankstellen, wobei unter Gartenbaubetrieben nicht Betriebe der ...

Was ist in einem allgemeinen Wohngebiet zulässig?

Allgemeines Wohngebiet nach § 4 BauNVO – ein Baugebiet, das vorwiegend dem Wohnen dient. Außer Wohngebäuden sind „der Versorgung des Gebiets dienende“ Läden und Gaststätten sowie nichtstörende Handwerksbetriebe und Gemeinschaftseinrichtungen zulässig.

Was zählt zu stillen Gewerbe?

Im Allgemeinen sind unter einem stillen Gewerbe zum Beispiel Arztpraxen, Büros, Friseursalons oder Künstlerateliers zu verstehen. Bei ihnen wird nicht davon ausgegangen, dass sich ihr Betrieb oder der zu erwartende Kundenverkehr störend auf die Umgebung auswirken wird.

Wann ist ein Wohngebiet ein Mischgebiet?

Als Mischgebiet werden im Bauplanungsrecht Baugebiete bezeichnet, in denen sowohl Wohnungen als auch Gewerbebetriebe angesiedelt sind. Die gesetzliche Definition von Mischgebieten erfolgt in § 6 Baunutzungsverordnung (BauNVO).

Was ist der Unterschied zwischen allgemeinem Wohngebiet und reinem Wohngebiet?

Allgemeine Wohngebiete dienen vorwiegend dem Wohnen, § 4 Abs. 1 BauNVO. Anders als im reinen Wohngebiet ist im allgemeinen Wohngebiet das Wohnen nicht die ausschließlich zulässige Nutzungsart. Es steht jedoch im Vordergrund.

Wann sind öffentliche Belange durch Bauvorhaben im Außenbereich beeinträchtigt?

Der öffentliche Belang wird beeinträchtigt, wenn das Vorhaben der naturgegebenen (land- und forstwirtschaftlichen) Bodennutzung des Außenbereichs oder seiner Funktion als Erholungsraum für die Allgemeinheit widerspricht und deshalb einen Fremdkörper in der Landschaft bildet.

Wer darf privilegiert bauen?

Privilegierte Bauvorhaben sind im Außenbereich nach dem Willen des Gesetzgebers bevorrechtigt zulässig, wenn ihre ausreichende Erschließung gesichert ist. Öffentliche Belange hindern die Zulässigkeit – anders als bei „Sonstigen Vorhaben“ – nicht schon bei bloßer Beeinträchtigung, sondern nur, wenn sie entgegenstehen.

Wann und wo sind Bauvorhaben zulässig?

Planungsrechtliche Zulässigkeit

Liegt ein Grundstück im Geltungsbereich eines Bebauungsplans, gelten nach § 30 BauGB die Festsetzungen dieses Plans. Liegt das Grundstück im Innenbereich und gibt es keinen Bebauungsplan, ist nach § 34 BauGB ein Vorhaben zulässig, wenn es sich in die Umgebungsbebauung einfügt.