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Was steckt hinter Akupunktur?

Gefragt von: Detlev Grimm  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Was ist Akupunktur? Die klassisch chinesische Akupunktur wurde vor mehr als 2000 Jahren entwickelt. Sie ist eine zentrale Säule der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Diese betrachtet den Menschen als Wesen, dessen Lebensenergie (Qi) aus der Interaktion von Himmel (Yin) und Erde (Yang) resultiert.

Ist die Wirkung von Akupunktur wissenschaftlich belegt?

Studie belegt schmerzlindernde Wirkung der Akupunktur nach objektiven wissenschaftlichen Kriterien. Die schmerzlindernde Wirkung von Akupunktur ist auch nach strengen naturwissenschaftlichen Kriterien nachweisbar. Das belegt eine jetzt veröffentlichte Studie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Wann sollte man keine Akupunktur machen?

Nicht angewendet werden darf die Akupunktur bei akuten psychiatrischen Erkrankungen, Gerinnungsstörungen sowie akut lebensbedrohlichen Schwächezuständen.

Wie wissenschaftlich ist Akupunktur?

Die Akupunktur hatte in der Schulmedizin jahrelang gegen den Ruf zu kämpfen, dass ihre Wirkung nicht wissenschaftlich nachweisbar sei. Forscher der Universität Jena fanden nun heraus, dass durch die Nadelstich-Therapie eine messbare Schmerzlinderung jenseits des Placebo-Effekts erzielt werden kann.

Was spürt man bei Akupunktur?

Der Einstich ist zwar etwas schmerzhaft, anschließend spürt der Patient aber von den Nadeln nicht mehr viel, allenfalls ein leichtes Ziehen, Kribbeln oder ein Wärmegefühl. Durch die Akupunktur entsteht in vielen Fällen eine schnell einsetzende Entspannung, wodurch die Liegezeit als durchaus angenehm empfunden wird.

Akupunktur | Wirkung & Beispiel-Behandlung

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Wie lange braucht Akupunktur um zu wirken?

Bei Akupunktur gegen Stress oder bei einer akuten Schmerzsymptomatik hilft die Behandlung oft innerhalb weniger Minuten oder Stunden. Bei chronischen Schmerzzuständen oder komplexeren Krankheitsbildern tritt der erste Behandlungserfolg manchmal erst nach der vierten oder fünften Sitzung auf.

Kann Akupunktur Blockaden lösen?

Akupunktur - die sanfte Behandlung mit Nadeln. Akupunktur steht für die Behandlung bestimmter Körperpunkte mit Nadeln, um eine therapeutische Wirkung in verschiedenen Organen und Funktionssystemen zu erzielen. Durch das Stechen der Nadeln und die Nadelstimulation an den richtigen Stellen werden Energieblockaden gelöst.

Kann man mit Akupunktur schaden?

Werden die Nadeln falsch gesetzt, kann das für den Patienten unangenehm werden - und in seltenen Fällen ernsthaft schaden. Zahlen, wie häufig eine Akupunktur zu Beschwerden führt, liefert nun eine Studie des britischen Nationalen Gesundheitsdienstes.

Warum tut Akupunktur weh?

Bei dem Einstich der Akupunkturnadel kann man gelegentlich einen scharfen ausstrahlenden Schmerz spüren. Informieren Sie Ihren Therapeuten darüber, wenn dieses Gefühl anhalten sollte. Es ist ein Indikator dafür, dass ein Nerv gereizt wurde durch die Akupunkturnadel.

Was bewirkt Akupunktur bei Depression?

Bei Depressionen schüttet der Körper nach der Akupunktur stimulierende und entspannende Botenstoffe in Gehirn und Körper aus. Mehrere wissenschaftliche Studien zeigten in den vergangenen Jahren, dass sich die Intensität von Depressionen mit Akupunktur signifikant reduzieren lässt.

Welche Nebenwirkungen kann Akupunktur haben?

Welche Komplikationen und Nebenwirkungen können bei der Akupunktur auftreten? Müdigkeit, Schwindel, Blässe, Schwitzen, Übelkeit, Herzrasen, Kälteschauer oder Benommenheit während oder nach der Behandlung sind möglich, gelegentlich tritt auch ein Kreislaufkollaps auf.

Kann Akupunktur Symptome verschlimmern?

Infolge der Akupunktur kann es zu einer sogenannten Erstverschlimmerung kommen, wobei der Patient besonders in den ersten Stunden oder am ersten Tag nach der Behandlung eine deutliche, vorübergehende Verschlechterung der behandelten Symptome bemerkt.

Wie oft macht man Akupunktur in der Woche?

Eine einzelne Akupunktur-Behandlung dauert in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten. Normal werden bis zu 10 Behandlungen mit 2 Sitzungen pro Woche durchgeführt. In einigen Fällen sind bis zu 15 Akupunktur-Behandlungen möglich.

Wie viel kostet eine Akupunkturbehandlung?

Eine Akupunktur-Behandlung kostet je nach Aufwand zwischen 30 und 70 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen Behandlungen bei chronischen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und in den Knien. Das hat der gemeinsame Bundesausschuss bestimmt, der den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen festsetzt.

Wie lange müde nach Akupunktur?

Einige Patienten berichten manchmal über Müdigkeit nach der Akupunktur – besonders zu Beginn der Behandlung. An den Einstichstellen kann es vereinzelt zu kleinen Blutergüssen kommen, die normalerweise innerhalb weniger Tage verblassen und verschwinden.

Kann Akupunktur bei Nervenschmerzen helfen?

In der Therapie chronischer Schmerzen werden häufig Verfahren eingesetzt, mit deren Hilfe man Nervenfasern mechanisch oder elektrisch reizt. Bewährt haben sich die Akupunktur bzw. die Akupressur sowie die sogenannte "transkutane elektrische Nervenstimulation" (kurz TENS).

Was blockiert die Meridiane?

Manchmal können mehrere Meridiane gleichzeitig blockiert sein. Man hat dann Schmerzen an mehreren Körperstellen. Die Blockaden werden aus der Sicht der traditionellen chinesischen Medizin durch Kälte-, Hitze-, Schleim-, Blut-, Qi und so weiter verursacht.

Was ist Akupunktur einfach erklärt?

Akupunktur soll den gestörten Energiefluss im Organismus normalisieren: Die auf den Meridianen liegenden Akupunkturpunkte werden mittels feinster Nadeln angeregt, der aus dem Takt geratene Energiestrom wird so behutsam reguliert.

Was bringt Akupunktur bei Bandscheibenvorfall?

Mit Akupunktur werden Qi-Stauungen aufgelöst, die Energie wird wieder zum Fliessen gebracht und damit die Schmerzen gelindert. Die Akupunkteurin oder der Akupunkteur steckt hierfür feine, sterile Akupunktur-Nadeln in – je nach Beschwerdebild – vorgegebene Punkte der Körpermeridiane.

Können die Schmerzen nach der Akupunktur stärker werden?

Meistens bringt die erste Behandlung eine leichte Besserung. Danach kann es zu einer Verstärkung der Symptome kommen. Diese Erstverschlimmerung zeigt, dass der Körper auf die Behandlung anspricht und ist auch aus anderen Naturheilverfahren bekannt. Danach sollte eine weitere Besserung erfolgen.

Wo sind die meisten Akupunkturpunkte?

Durch Stimulation der Punkte lässt sich der Fluss des Qi regulieren, Blockaden lösen und so Beschwerden lindern. Etwa 80 Prozent der Akupunkturpunkte liegen in tastbaren Spalten, Höhlen oder Mulden der Haut.

Kann Akupunktur bei Schlafstörungen helfen?

Akupunktur ist eine empfehlenswerte Methode bei der Behandlung von Schlafstörungen. Selbst bei schematischem Vorgehen gibt es eine Reihe symptomatisch einsetzbarer Akupunkturpunkte.

Kann der Hausarzt Akupunktur verschreiben?

Das bedeutet: Fachärzte wie z.B. Internisten oder Orthopäden dürfen Akupunkturbehandlungen nur durchführen, wenn sie bestimmte Qualifikationsvoraussetzungen erfüllen. Dazu gehören unter anderem eine Ausbildung zur Akupunktur und vertiefte Kenntnisse in den Bereichen der Schmerztherapie und Psychosomatik.

Wird Akupunktur von der Kasse bezahlt?

Alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für Akupunktur bei bestimmten Formen von Knie- und Rückenbeschwerden. Häufig werden aber auch die Kosten für weitere Therapiebereiche übernommen. Sprechen Sie darüber mit Ihrer Krankenkasse.

Wo werden die Nadeln bei Akupunktur im Rücken gesetzt?

Die Nadeln werden in die schmerzhaften Muskelareale gestochen – wichtig ist es hier, die tief liegenden sensiblen Punkte genau zu identifizieren. Gerade das ist häufig nicht einfach, aber um so wichtiger für den Therapieerfolg.