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Warum kommt es bei Diabetes zu Gewichtsverlust?

Gefragt von: Frau Dr. Margarita Kopp  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Eine weitere mögliche Ursache, die aber vor allem bei Typ-1-Diabetes vorkommt: Können die Zellen ihren Energiebedarf wegen der verschlechterten Blutzuckerverwertung nicht mehr ausreichend abdecken, greift der Körper auf Fettdepots zurück – und die Betroffenen nehmen ab.

Kann man bei Diabetes ungewollt abnehmen?

Ein wichtiger Risikofaktor ist Überernährung mit Übergewicht, also dauernder Energieüberschuss. Mit Typ-2-Diabetes verbundener Gewichtsverlust kommt vor, ist aber insgesamt eher selten.

Wie viel Gewicht verliert man bei Diabetes?

Bei den 28 Patienten, die 10–15 kg abgenommen hatten, verschwand die Diabeteserkrankung sogar bei 57 % der Patienten und bei den 36 Patienten, die 15 kg oder mehr abgenommen hatten, konnten sich 86 % über einen Rückgang des Diabetes erfreuen.

Warum Gewichtsverlust bei Diabetes Typ 2?

Blutzuckerwerte verbessern sich durch Gewichtsabnahme

Deshalb ist bei übergewichtigen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 die Gewichtsabnahme der Schlüssel zur erfolgreichen Therapie. Gewichtabnahme wird immer erreicht, wenn der Energieverbrauch höher ist als die Energiezufuhr (Energieerhaltungssatz).

Warum nimmt man bei Diabetes Typ 1 ab?

rasante Gewichtsabnahme innerhalb weniger Wochen, weil der Körper Energie braucht. Da er diese aber nicht in Form von Zucker bekommt, baut er Körperfette und Eiweiße um. Nach einiger Zeit sind aber alle Fettreserven aufgebraucht.

8 Anzeichen, einer beginnenden Diabetes!

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Sind Typ 1 Diabetiker immer schlank?

Menschen mit Diabetes Typ 1 sind normalerweise schlank (im Gegensatz zu Typ-2-Diabetikern). Sie zeigen typischerweise starken Durst (Polydipsie) und eine gesteigerte Urinausscheidung (Polyurie). Auslöser für diese beiden Symptome ist der stark erhöhte Blutzuckerspiegel.

Wie kann ich mit Diabetes wieder zunehmen?

Insulin senkt nicht nur den Blutzucker, sondern fördert auch den Aufbau von Fett und Muskulatur. Deshalb kann es bei Diabetes mit Insulinbehandlung zu einer Gewichtszunahme kommen. Entscheidend ist daher auch für das Gewicht, dass die gespritzte Insulinmenge möglichst nahe am tatsächlichen Bedarf ist.

Was steckt hinter Gewichtsverlust?

An Gewicht verliert ein Mensch immer dann, wenn er mehr Kalorien verbraucht, als er zu sich nimmt. Oft ist die Gewichtsabnahme gewollt: Um abzuspecken, stellen viele ihre Ernährung auf kalorienarme Mahlzeiten um und bewegen sich mehr. In anderen Fällen ist die Gewichtsabnahme ungewollt.

Wie wirkt sich Diabetes auf das Gewicht aus?

Zur Senkung des Blutzuckers benötigt der Körper die 10-fach höhere Insulinmenge als zur Fettverbrennung. Das ist das große Problem bei Typ-2-Diabetikern: Sie haben hohe Mengen an Insulin im Blut, also können sie kein Fett verbrennen.

Wann ist die Gewichtsabnahme bedenklich?

Ein bedenklicher, ungewollter Gewichtsverlust liegt vor, wenn man mehr als 10 Prozent des Körpergewichtes innerhalb von 6 Monaten verliert. Dies gilt dann als Warnsignal, dass dringlich weiterführende Untersuchungen durchgeführt werden sollten, um die Ursache zu finden.

Was passiert wenn man Diabetes hat und nichts isst?

Die Entgleisung des Stoffwechsels kann bis zum diabetischen Koma führen. Betroffene werden bewusstlos, da ihr Blut und Gewebe übersäuert und ausgetrocknet ist. Grund dafür ist ein absoluter Insulinmangel des Körpers.

Was passiert wenn ein Diabetiker zu wenig isst?

Eine starke Unterzuckerung kann zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit führen. Menschen mit Typ-1-Diabetes haben für solche Notfälle oft eine Fertigspritze mit dem Hormon Glukagon dabei. Das Hormon sorgt dafür, dass die Leber Zucker ins Blut abgibt. Angehörige können dann das Hormon spritzen.

Was tun wenn man immer weiter abnimmt?

Wann zum Arzt? Eine leichte Gewichtsabnahme ist meist harmlos und erklärt sich häufig durch veränderte Ernährungs- oder Lebensgewohnheiten. Eine ungewollte und unerklärliche Gewichtsabnahme hingegen ist immer verdächtig und sollte vom Arzt abgeklärt werden.

Bei welcher Krankheit nimmt man extrem ab?

Denn in einem Drittel aller Fälle gehe die Gewichtsabnahme mit Erkrankungen des Verdauungstraktes, wie beispielsweise einer Infektion, einer Unverträglichkeit oder einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung einher.

Wann gilt Diabetes als geheilt?

Als Remission des Diabetes („Diabetes-Heilung“) wurde ein HbA1c-Wert von unter 6,5 % nach zwölf Monaten ohne Einnahme blutzuckersenkender Medikamente definiert.

Welche Medikamente darf man bei Diabetes nicht einnehmen?

So können Antibiotika zum Beispiel ebenso Wechselwirkungen mit Diabetes-Medikamenten verursachen wie der Wirkstoff Ibuprofen, ein Schmerzmittel. Letzteres wirkt sich besonders auf orale Antidiabetika und Sulfonylharnstoffe aus, deren blutzuckersenkende Wirkung es verstärken kann.

Wie lange lebt man mit Diabetes?

Die schottische Studie kam zu dem unschönen Schluss: "Gegenüber Menschen ohne Typ-1-Diabetes (über 20 Jahre) verkürzt sich die Lebenserwartung bei Frauen mit Typ-1-Diabetes um etwa 13 Jahre und bei Männern um etwa 11 Jahre."

Welche Diabetes Typ ist schlimmer?

Warum ist Typ-2-Diabetes gefährlich? Erhöhte Blutzuckerwerte verursachen oft lange Zeit keine Beschwerden. Im Körperinneren schädigen sie aber langfristig die Blutgefäße, die Nerven und zahlreiche Organe. Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Herzinfarkt sind typische Komplikationen eines Typ-2-Diabetes.

Warum keine Kartoffeln bei Diabetes?

Erdäpfel haben eine relativ geringe Energiedichte

Trotz ihrer relativ geringen Energiedichte werden Kartoffeln als Lebensmittel mit hohem glykämischem Index klassifiziert, was sie für Menschen mit Diabetes eher unattraktiv macht.

Was sollten Diabetiker abends nicht essen?

Ernährungsplan Diabetes: Das Abendessen

Das Abendessen unterscheidet sich nicht wesentlich vom Mittagessen. Gemüse und sättigende Proteine mit gesunden Fetten bilden auch hier die Basis. Wer schnell Probleme bei blähenden Lebensmitteln bekommt, sollte diese am Abend nicht in großen Mengen verzehren.

Bei welchen Werten muss Insulin gespritzt werden?

1. Nicht zu lang mit Insulin warten! HbA1c-Werte über 8,0 % sollten unbedingt Anlass sein, die Therapie entsprechend zu überdenken.

Sind Eier gut bei Diabetes?

Derzeit gibt es international keine einheitlichen Empfehlungen, wieviel Eier maximal verzehrt werden sollten. Die mediterranen Ernährung, die bei Diabetes ja auch sehr empfohlen wird, gibt 2-4 Eier pro Woche an, die Deutsche Herzstiftung ist strenger und empfiehlt nur max. 2 Eier pro Woche.

Was ist besser für Diabetiker Quark oder Joghurt?

Milch und Naturjoghurt enthalten Milchzucker und erhöhen somit den Blutzucker. Deshalb sollten Sie darauf achten, Milch nur über den Tag verteilt in kleinen Portionen zu sich zu nehmen. Magerquark und Käse hingegen enthalten keine nennenswerte Menge an Zucker und können bedenkenlos verzehrt werden.

Was soll man bei Diabetes nicht trinken?

Welche Getränke sind ungeeignet? Zuckrige Limonaden oder Energy-Drinks eignen sich nicht zum Durstlöschen. Sie sollten als Süßigkeit betrachtet und dementsprechend nur selten getrunken werden. Wer regelmäßig zuckergesüßte Getränke trinkt, erhöht das Risiko, dick zu werden und an Diabetes Typ 2 zu erkranken.

Welche Süßigkeiten darf man bei Diabetes Essen?

Bitterschokolade enthält mehr Kakao und weniger Zucker und eignet sich deshalb für Diabetiker gut. Schokoladenüberzogene Früchte stillen den Hunger auf etwas Süßes.